Salinger, Jerome David

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Jerome D. Salinger

Jerome David Salinger, meist abgekürzt als J. D. Salinger (* 1. Januar 1919 in Neu York (Stadt); † 27. Januar 2010 in Cornish, Neuhampshire) war ein jüdischer Schriftsteller in den Vereinigten Staaten.

Werdegang

Geboren wurde Salinger am 1. Januar 1919 als einziger Sohn eines wohlhabenden jüdischen Käsehändlers, Solomon Salinger, in Neu York Stadt. Seine Mutter Marie Jillich, eine irisch-schottische Katholikin, war wegen des Vaters als Miriam Jillich zum Judentum konvertiert. Die Familie des Vaters kam aus Litauen, der Großvater, der Rabbiner Simon F. Salinger, wurde 1860 in Tauroggen geboren.

Salinger gilt als „erfolgreichster amerikanischer Erzähler der 1950-er Jahre“. Erste Schreibversuche unternahm er als junger Kadett in einer Militärschule, als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten.

1942 trat Salinger dann in die VS-Army ein. Er diente als Offizier im Zweiten Weltkrieg und nahm an fünf Feldzügen in Frankreich teil, erlebte die deutsche Ardennen-Offensive mit, schrieb aber in dieser Zeit weiter. In Frankreich traf er auch einen Kriegsberichterstatter namens Ernest Hemingway, der ihm einer Biografie zufolge ein „verdammtes Talent“ bescheinigte.

Salinger arbeitete ab 1949 für den „New Yorker“. Er veröffentlichte Kurzgeschichten im Stile Hemingways, dem er auch persönlich verbunden war. Er schrieb nur einen einzigen Roman, erlangte mit diesem aber Weltruhm. „Der Fänger im Roggen“ - 1951 veröffentlicht - über die pubertäre Zwiespältigkeit eines 16jährigen. Die Geschichte wurde in den 1960-er Jahren zur Pflichtlektüre an deutschen Gymnasien.[1] Das Buch ist ein frühes Dokument der beginnenden Jugendrebellion - 68er-Bewegung. Zudem war der Schreibstil auffällig und nicht zuletzt die Sprache, die sich zahlreicher Schimpfwörter bediente. Das Buch wurde in den ersten drei Jahren weltweit zehn Millionen Mal verkauft und geht auch sechs Jahrzehnte später noch zu Hunderttausenden über den Ladentisch. Salinger war 2009 noch einmal in die Öffentlichkeit getreten. Da hatte er gegen einen Autoren geklagt, der mit "60 Years Later: Coming Through the Rye" eine Fortsetzung des "Fängers im Roggen" verkaufen wollte.[2]

Bis Mitte der 1960-er Jahre veröffentlichte Salinger 35 Kurzgeschichten, seitdem lebte er zurückgezogen,[3] wandte sich dem Zen-Buddhismus zu und verschwand von der literarischen Bildfläche.[1]

Salinger war mehrfach verheiratet. Aufsehen erregte in den 1970-er Jahren die Affäre mit der damals 18-jährigen Joye Maynard.[4]

Zitate

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Jedenfalls bin ich nur froh, dass sie jetzt die Atombombe erfunden haben. Wenn es wieder Krieg gibt, setze ich mich gleich oben auf die Bombe. Ich meld mich als Freiwilliger dafür, das schwöre ich.

– Salinger, Der Fänger im Roggen, 1951, Kapitel 18


  • (Original engl.: "Anyway, I'm sort of glad they've got the atomic bomb invented. If there's ever another war, I'm going to sit right the hell on top of it. I'll volunteer for it, I swear to God I will.")

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  2. Ein "verdammtes Talent" - J.D. Salinger ist gestorben, 3sat.de, 29. Januar 2010
  3. Amerikanischer Kult-Autor J. D. Salinger gestorben, Deutschlandradio Kultur, 28. Januar 2010
  4. J.D. Salinger gestorben, 20min.ch, 28. Januar 2010