Salland

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Alte Deventer Straße am Osthang des Haarler Berges, mit Blick auf den Hellendornschen Berg

Salland ist eine Region in der ostniederländischen Provinz Überissel. Sie wird im Westen vom Fluß Issel mit dem sich anschmiegenden, in der niederländischen Provinz Geldern befindlichen Naturgebiet Die Veluwe, im Norden vom Vechtethal, im Osten von der Region Twenteland und im Süden von der ebenfalls in der Provinz Geldern befindlichen Region Hinterhook begrenzt.

Bekannteste Stadt ist die ehemalige Reichshansestadt Deventer. Weitere bekannte Orte sind Raalte, in dessen Nähe 1945 der Niederländische SS-Führer Johannes Hendrik Feldmeijer ums Leben kam, sowie das Dorf Heino, das Gerüchten entgegen mit dem gleichnamigen reichsdeutschen Sänger nichts zu tun hat. Auch das Dorf Wijhe, wo die Brüder vom gemeinsamen Leben im 15. Jahrhundert ein Kloster innehatten, wird zur Region Salland gerechnet.

Gleichwie in der Region Twenteland wird auch in Salland noch die niedersächsische Mundart gesprochen. Wegen der Dominanz der niederländischen Sprache droht dieser regionalen Gepflogenheit ein baldiges Ende.

Geschichte

Die Region wurde im 9. Jahrhundert von dem Mönch Lebuinus christianisiert, dem in Deventer die Hauptkirche gewidmet wurde. Die Einwohner Sallands und Twentelands sollen von unterschiedenen germanischen bzw. niedersächsichen Stämmen abstammen, wurden jedoch Mitte des 13. Jahrhunderts, als der Bischof von Utrecht nach einer verhängnisvollen Niederlage in der Schlacht bei Ane (1227) einen Rachezug gegen den Herrn von Kuhvorden und den Grafen von Bentheim mit deren völkischen Verbündeten führte, dem Utrechter Bistum einverleibt. Demzufolge fielen im Jahr 1648 beim Westfälischen Frieden die zwischen Issel und Ems befindlichen Gebiete, insoweit sie dem utrechter Bischof gehört hatten, der neuen Republik der sieben Vereinten Provinzen zu, obwohl sich die örtliche Bevölkerung mit den regionalen Noabern (dt: Nachbarn) – so in der Grafschaft Bentheim oder in Westfalen – sprachlich besser verständigen konnte als mit den Holländern aus dem Westen der neugegründeten Republik.

Die Sallander Hügelrücken vom Nordwesten, vom Dorf Luttenberg aus gesehen – zu sehen sind der Elerberg, der Hellendornsche Berg und der Haarler Berg

Der Name Überissel wurde von dem Utrechter Bischof geprägt, da er, um seine neu erbeuteten Gebiete zu betreten, die Issel überqueren mußte. Die Bevölkerung der Regionen Salland und Twenteland besteht bis heute mehrheitlich auf die Bezeichnungen Sallander und Twentenaar.

Von Deventer aus bis Rijssen errichteten der Bischof und seine Nachfolger im Laufe des 13. Jahrhunderts einen Fortengürtel, so wurde bei der Ortschaft Holten das Schloß Waardenborch ausgebaut. Die Forten dienten als Schutz vor Übergriffen aus dem südlich gelegenen Herzogtum Geldern, zur Verteidigung der über Rijssen, Wierden und Almelo verlaufenden Handelsroute nach Bad Bentheim und zudem als Befestigung, in der Zoll gehoben wurde.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt die nach wie vor bäuerlich geprägte Region ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer sowie Fahrrad- und Kanufahrer dar. Das bekannteste regionale Naturschutzgebiet sind die als Berge bezeichneten Hügel des Sallander Hügelrückens.

Literatur

  • Drs. R. H. J. Klok, Archeologisch Reisboek voor Nederland, Verlag Fibula-Van Dishoeck, Haarlem. Urheberrechte Unieboek, Bussum 1977, ISBN 90 228 3616 9