Sansal, Boualem

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Boualem Sansal (* 15. Oktober 1949 in Tenient el-Had, Algerien) ist ein frankophoner algerischer Ökonom und Schriftsteller.

Werdegang

Boualem Sansal wurde am 15. Oktober 1949 in Tenient el-Had, einem Gebirgsdorf in der Nähe von Oran, geboren. Nachdem der Vater 1950 bei einem Unfall ums Leben gekommen war, zog die Mutter mit ihren vier Söhnen zu ihren Eltern in den abgeschiedenen südwestalgerischen Ort Vialar (heute Tissemsilt). Wegen des Unabhängigkeitskrieges (1954-1962) emigrierte die Familie 1956 ins Algierer Stadtviertel Belcourt, wo Sansal seine Kindheit und Jugend verbrachte.

Boualem Sansal erhielt eine klassische gymnasiale Bildung mit den Fächern Latein und Altgriechisch. Sein 1968 begonnenes Ingenieurstudium an der École Nationale Polytechnique in Algier und der École Nationale Supérieure des Télécommunications in Paris schloss er mit dem Diplom ab, das anschließende Doktorstudium im Bereich Industrielle Wirtschaft beendete er 1975 mit der Promotion.

Wirken

Parallel zum Studium unterrichtete Boualem Sansal Statistik an der École polytechnique und betrieb Unternehmensforschung in einem Management-Institut in Boumerdès, wo er schließlich etwa 10 Jahre in der Funktion eines Lehrers und Beraters tätig war.

Der 2008 herausgekommene Roman Le village de l’allemand ou Le journal des frères Schiller (dt. Das Dorf des Deutschen) erzählt von der Beteiligung eines Deutschen an der Ausbildung der Befreiungsbewegung FLN im algerischen Unabhängigkeitskrieg und beschreibt die Auswirkungen des Bürgerkrieges der 1990er Jahre auf ein Dorf.

Am 16. Oktober 2011 wurde Sansal mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Die Preisrede hielt Peter von Matt.