Savs, Viktoria

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Tiroler Heldenmädchen Viktoria Savs

Viktoria „Vikerl“ Savs (Lebensrune.png 27. Juni 1899 in Reichenhall, heute Bad Reichenhall; Todesrune.png 31. Dezember 1979 in Salzburg) war eine von zwei bekannten deutschen Frontsoldatinnen der k. u. k. Armee im Ersten Weltkrieg. Sie diente mit Wissen ihrer Vorgesetzten, doch praktisch als Frau unerkannt an der Dolomitenfront. Nach einer Verwundung im Mai 1917 kam sie ins Lazarett, was ihr Geheimnis offenbarte. Für ihren Einsatz und ihre Tapferkeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie erlangte als das „Heldenmädchen von den drei Zinnen“ Bekanntheitsgrad.

Leben

Viktoria Savs verlor früh ihre Mutter, Maria, geb. Pauli, und wuchs daher seit 1904 bei ihrem Vater Peter in Arco, in der Nähe des Gartsees, auf. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre 1912 zogen Vater und Tochter nach Meran. 1914 wurde der Vater zu den Kaiserjägern einberufen und nach Rußland geschickt. Nach einer schweren Verwundung kam er nach Hause, und nach seiner Genesung schloß er sich als Freiwilliger dem Landsturm an.

Die gerade 16jährige Viktoria Savs, die sich nicht mehr von ihrem Vater trennen wollte, täuschte die Musterungskommission in Meran über ihr Geschlecht und konnte so am 10. Juni 1915 ins Standschützenbataillon Meran I (180. Infanterie-Brigade) eintreten. In diesem Bataillon, das seit 21. Mai 1915 auf der Hochfläche von Lavarone (südöstlich von Trient) im Einsatz stand, diente sie unerkannt als Trainsoldat Victor Savs. Mit Maultieren brachte sie Proviant und Trinkwasser in hoch gelegene Forts bei Rovereto auf der Hochfläche von Lavarone, südöstlich von Trient. Solche freiwilligen weiblichen Hilfskräfte im Rückraum der Front hat es in der Gemeinsamen Armee vereinzelt gegeben. Viktoria schreib immer wieder an den Kommandanten der Südwestfront, um sich freiwillig zum Waffendienst zu melden.

Erst am 8. Dezember 1916 erreichte sie bei Erzherzog Eugen von Habsburg die Genehmigung, als freiwillige Landsturmarbeiterin mit der Waffe in der Hand zu dienen und rückte zum Landsturm-Infanterie-Bataillon Innsbruck II ein, in dem auch ihr Vater Peter als Korporal nahe den Drei Zinnen, wo der Hochgebirgskrieg mit den Italienern tobte, diente.

Außer einigen wenigen Offizieren war niemandem bekannt, daß der Soldat Viktor Savs in Wirklichkeit eine Frau war. Im Fronteinsatz zeigte sie Talent beim Führen von Lasttieren und als Meldegänger auf Skiern. Am 1. Dezember 1916 wurde sie dem Hauptmann Kajaba Demian als Ordonnanz (Offiziersdiener) zugeteilt und nahm bald darauf sogar an Kampfhandlungen im Frontabschnitt Drei-Zinnen-Plateau (Tre Cime) teil.

Bei einem Angriff gegen italienische Stellungen in den Sextener Dolomiten (Sasso di Sesto) am 11. April 1917 führte sie allein und unter gegnerischem Artilleriefeuer eine Gruppe von 20 gefangenen Italienern hinter die österreichischen Linien in die Etappe. Für Tapferkeit und vorbildliche Führung wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

Ihr Fronteinsatz endete mit einer Verwundung, die sie am Pfingstmontag, dem 27. Mai 1917 erlitt: Durch einen Granateinschlag löste sich ein Felsblock, der ihr den rechten Fuß zerschlug, so daß er nur noch von einigen Sehnen am Bein gehalten wurde. Sie wurde ins Lazarett des Feldlagers Sillian transportiert, wo ihr Bein unterhalb des Knies amputiert werden mußte.

Durch den Lazarettaufenthalt in Wien wurde bekannt, daß es sich bei dem Soldaten „Viktor Savs“ um eine Frau handelte. Nicht mehr fronttauglich begann sie für das Rote Kreuz zu arbeiten und wurde dort später mit dem silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet.

Nach dem Krieg war sie neun Jahre lang als „schusternde Laienschwester“ in Niederlassungen des Jansenistenordens in Holland, der Schweiz und in Ungarn tätig.

Ab 1933, seit Mai des Jahres war sie Mitglied der NSDAP, gibt es wieder Berichte über Viktoria Savs, in Österreich, Deutschland (u. a. vom Verbandsorgan des „Kyffhäuserbundes“, der „Württembergischen Landeszeitung“ usw.), sogar in Frankreich: Die Weltkriegsheldin lebe verarmt in Innsbruck (nach anderen Quellen in Hall in Tirol), müsse ohne jede Kriegerpension auskommen (weil sie als Deutsche keine österreichische Staatsbürgerschaft beantragt hatte) und könne es sich nicht einmal leisten, ihre defekte Prothese zu ersetzen. Sogar Kanzler Engelbert Dollfuß forderte aus Innsbruck Informationen über Savs an. 1934 fand sich ein Gönner, der ihr 150 Reichsmark für ein neues Holzbein spendiert: Adolf Hitler.

Nachdem Kurt Schuschnigg das Amt übernahm, erhielt Savs die Staatsbürgerschaft. Die Zahlung einer Pension lehnten die zuständigen Ministerien jedoch ab. November 1936 siedelte sie dann nach Deutschland über und wurde im Grenzstädtchen Mittenwald mit große Ehren empfangen.

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Beitritt Österreichs 1938 wurde sie bei der Wehrmacht Zivilangestellt, zunächst als Buchhalterin in Salzburg. 1942 gehörte sie inzwischen dem Wehrmachtshelferinnenkorps (nach anderen Quellen war sie SS-Helferin) an und verrichtete von Februar bis Juli Dienst im besetzten Belgrad ihren Dienst unter August Meyszner, damals höherer SS- und Polizeiführer.

1944 erhielt sie die Kriegsverdienstmedaille und stieg zur Blockwartin auf.

Nachkriegszeit

1946 durchlief Savs das Registrierungsverfahren für Nationalsozialisten und wurde als „minderbelastet“ eingestuft. Bei einem Landestreffen der „Tapferkeitsmedaillenbesitzer beider Weltkriege“ in Salzburg erhielt Viktoria Savs 1958 ein Ehrengeschenk von Landeshauptmann Josef Klaus, dem späteren Bundeskanzler der ÖVP. Bis zu ihrem Tod 1979 wurde sie auf Veteranentreffen gefeiert.

Tod

Viktoria Savs starb im Alter von 80 Jahren am 31. Dezember 1979 in Salzburg. Sie wurde mit all ihren Auszeichnungen im Salzburger Kommunalfriedhof beigesetzt. Hunderte Kameraden sowie Vertreter des Bundesheeres standen Spalier für die Vorkämpferin für den weiblichen Militärdienst in der Republik Österreich.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Siehe auch