Schirach, Henriette von

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Henriette „Henny“ von Schirach (geborene Hoffmann, Lebensrune.png 3. Februar 1913 in München-Schwabing; Todesrune.png 27. Januar 1992 ebenda) war eine deutsche Mutter und die Ehefrau des Reichsjugendführers, Gauleiters und Reichsstatthalters des Gaues Groß-Wien Baldur von Schirach. Nach der Zeit des Zusammenbruches 1945 betätigte sie sich als Schriftstellerin. Ihre Bücher thematisieren ihre Erlebnisse in der Zeit des Nationalsozialismus.

Henriette von Schirach

Leben

Das junge Ehepaar Baldur und Henny von Schirach mit Deutschem Schäferhund
Henriette von Schirach mit ihren Kindern im Jahre 1937
Baldur-von-Schirach-Jugendherberge in Urfeld am Walchensee

Henriette Hoffmann war das älteste Kind des Fotografen Heinrich Hoffmann und seiner ersten Ehefrau Therese Baumann (Todesrune.png 1928), einer ehemaligen Sängerin und Schauspielerin. Gemeinsam mit ihrem Bruder Heinrich (Lebensrune.png 24. Oktober 1916, Todesrune.png 11. September 1988) verbrachte sie ihre Kindheit im Schwabinger Elternhaus. Durch den frühen Beitritt ihres Vater zur DAP bzw. NSDAP, welcher bereits im Jahre 1920 erfolgt war, traf Henriette bereits im Alter von acht Jahren auf Adolf Hitler. Dieser erlebte ihre Entwicklung vom Kind zur Frau mit und nahm auch intensiven Anteil daran. Beispielsweise kümmerte er sich um geeigneten Lesestoff für das Kind, schenkte Henriette ihr erstes Paar Skier, zur Firmung bekam sie einen Tennisschläger. Weiterhin nahm Hitler sie zu den Bayreuther Festspielen in seine Loge mit. Selbstverständlich kannte Henriette Hitlers Nichte Geli Raubal und Eva Braun, welche als Lehrling im Geschäft ihres Vaters tätig war.

Ab 1930 studierte Henriette an der Universität München und arbeitete neben ihrem Studium als Hitlers Sekretärin.

Verlobung

Im Jahre 1931 lernte sie ihren späteren Gatten kennen, den damaligen Führer des NS-Studentenbundes. Bereits am 31. März 1932 wurde in München geheiratet; als Trauzeugen fungierten Adolf Hitler und Ernst Röhm. Dieser Verbindung entsprossen vier Kinder, welche zwischen 1933 und 1942 geboren wurden: Angelika Benedikta, Klaus, Robert und Richard.

Im Frühjahr 1933 mietete Familie von Schirach in der Bismarckstraße 28 eine Villa am Kleinen Wannsee zu Repräsentationszwecken, da Baldur von Schirach seit 1932 neben seiner Eigenschaft als Reichsjugendführer auch Mitglied des Reichstages war.

Gesinnung

Natürlich identifizierte sich Henriette mit dem Nationalsozialismus und wurde konsequenterweise auch Mitglied der NSDAP. Eine Funktion im Parteiapparat strebte sie weder an noch übte sie eine solche aus.

Königliches Forsthaus (Haus Nr. 602)

Henriette von Schirach hingegen zog es immer mehr in das familieneigene Sommerhaus (das das junge Paar kurz nach der Heirat von Hennys opulenter Mitgift gekauft hatte), das einstige Königliche Forsthaus in Urfeld am Walchensee (Urfeld Nr. 602), wo sie mit ihrem Mann unbeschwerte Tage verbracht hatte. Nach kurzer Zeit erhielt das zum Landhaus umgebaute Forsthaus den inoffiziellen Namen „Baldur-von-Schirach-Haus“. Seit 1934 wohnte Henny von Schirach hier ständig, da ihr das Leben in Berlin nicht zusagte. Baldur nahm sich eine Wohnung im Berliner Hotel „Kaiserhof“ und führte das Leben eines Pendlers. Das schöne Haus am Wannsee wurde aufgegeben.

In den letzten Kriegsjahren wohnte der berühmte Journalist, Ingenieur, Reiseschriftsteller und Nationalsozialist Dr. Colin Ross dort zeitweise und zum Schluß ständig. Er beging zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth am 29. April 1945 in erwähntem Forsthaus Suizid.

Nach dem Krieg wurde das Haus von den Besatzern beschlagnahmt, später wohnte eine Familie Hammens, sogenannte Opfer des Faschismus (OdF), darin. Wie bei Schloß „Aspenstein“ kämpfte auch hier Henny von Schirach vergeblich um eine Rückgabe, auch weil sie die Gräber des Ehepaars Ross pflegen wollte, die sich hinter dem Haus Nr. 602 unter zwei hohen Buchen befanden und die die Familie Hammens 1949, nachdem sie dies erfuhr, verlegen wollte.

Forsthaus Einsiedl

Historisch wird zuweilen von Schirachs Haus fälschlicherweise mit dem „Forsthaus Einsiedl“ gleichgesetzt, es gibt aber fachkundige Quellen, die dem Gleichsetzen des Anwesens von Schirach mit der Försterei (bzw. dem Jagdhaus Einsiedl), in der Ende April 1945 Oberst Franz Pfeiffer Teile des Reichsbankgoldes versteckte (im inneren und äußeren Bunker des Forsthauses in Einsiedl und nicht Urfeld), widersprechen und dies schlüssig belegen.

„In den letzten Kriegstagen am 24. April 1945 wurden die letzten Reserven der Deutschen Reichsbank im Forsthaus Einsiedl aufbewahrt, bevor sie auf dem gegenüberliegenden Berg, dem Steinriegl vergraben wurden. Es waren 365 Säcke mit je zwei Goldbarren, 9 Briefumschläge mit den Dokumenten zum Gold, 4 Kisten mit Gold, 2 Säcke mit Goldmünzen, 6 Kisten mit dänischen Münzen, 94 Säcke mit Fremdwährungen, vor allem U. S. Dollars, dazu Schweizer Franken, britische Pfund und andere. Am 6. Juni 1945 wird das Versteck von den Alliierten entdeckt, es fehlten 100 Goldbarren, die Dollars und Schweizer Franken. Bis 1948 waren die Amerikaner im Forsthaus einquartiert.“[1]

Seit 2000 befindet sich im einstigen Forsthaus das „Jugendhaus Walchensee“ an der Adresse D-83676 Jachenaum, Einsiedl 59 1/2.

Jugendherberge „Baldur von Schirach“

Die „Baldur-von-Schirach-Jugendherberge“ in Urfeld am Walchensee wurde 1936 erbaut und nach dem Reichsjugendführer, der den Bau angeregt hatte, benannt. Bis zum heutigen Tage erhalten, firmiert es unter dem Namen „Jugendherberge Walchensee“, Urfeld 17 in 82432 Walchensee.

Schloß Aspenstein

1935 wurde Henriette von Schirach auf das leerstehende Haus „Aspenstein“ aufmerksam und verliebte sich. Dieses am Fuße der Kesselbergstarße, etwas tiefer als Urfeld gelegene Barockschlößchen in Kochel am Walchensee, mit elf Zimmern und Kapellentürmchen, hatte ursprünglich den Äbten des nahen Benediktinerstiftes „Benediktbeuern“ als luftiger Ort, um den Sommer zu genießen, gedient.

Am 12. März 1936 erwarb Familie von Schirach rechtlich völlig einwandfrei das leerstehende „Aspenstein“, welches sich in einem desolaten Zustand befand, und ließ es liebevoll und sorgfältig restaurieren. Ab Ende 1937 verbrachten sie dort einen Großteil ihrer Zeit, das Landhaus diente nun vorwiegend der Gästeunterbringung. Nach dem Krieg wurde die Familie von Schirach enteignet.

Zweiter Weltkrieg

Nachdem ihr Mann als Führer des NS-Studentenbundes weitere Ämter wie jene des Reichsjugendführers, des Reichsleiters sowie des Jugendführers des Deutschen Reiches erfolgreich gemeistert hatte, wurde Baldur von Schirach auf eigenen Wunsch am 5. April 1940 von Adolf Hitler seines Amtes enthoben und leistete Kriegsdienst in der deutschen Wehrmacht. Ende Juni 1940 übersiedelte seine Familie nach Wien, da Baldur von Schirach Nachfolger von Josef Bürckel und somit Reichsstatthalter und Gauleiter von Groß-Wien wurde. Seinen Amtssitz – die Reichsstatthalterei – war im vorherigen Bundeskanzleramt in Wien 1, Ballhausplatz 2, die Privatwohnung der Familie von Schirach befand sich ab dem 15. Oktober 1940 in Wien 19, Hohe Warte 52–54, heute Sitz der ägyptischen Botschaft.

In der Nacht von Donnerstag, den 22. April auf Karfreit, den 23. April 1943 kam es zwischen Henriette von Schirach und Adolf Hitler zu einem heftigen Disput. Sie erzählte ihm vom Abtransport einiger Hundert Juden, welchen sie in den Niederlanden erlebt hatte. Hitler konnte daran nichts verwerfliches erkennen und versuchte von Schirach zu überzeugen. Diese war jedoch von der Ungerechtigkeit überzeugt, so daß es zu keiner Einigung kam. Der Zeitpunkt für solch ein Gespräch war vermutlich auch schlecht gewählt, da die Vorbereitungen zum Unternehmen „Zitadelle“ liefen und Hitler gerade zuvor die Verlustlisten der gefallenen Soldaten, der versenkten Schiffe und bombardierten Städte gelesen hatte und selbst emotional angegriffen war. Henriette von Schirach und ihr Gatte verließen den Obersalzberg in aller Frühe. Frau von Schirach sah Adolf Hitler nie wieder.

Am 17. März 1944 griff die 15. VS-amerikanische Luftflotte der USAAF erstmals den Raum Wien an. Vorgebliches Angriffsziel der Terrorflieger war die Verminung der Donau, um die Tank­schiffahrt sowie die Raffinerie Floridsdorf im Nordosten Wiens zu treffen. Nach diesem schweren VS-amerikanischen Luftangriff evakuierte Baldur von Schirach seine Familie nach Bayern auf deren Landsitz Schloß Aspenstein.

Henriette von Schirach in den Händen der Feindmächte

Nachkriegszeit

Henriette von Schirach in mittlerem Alter

Nach der Katastrophe im Mai 1945 wurde Henriette von Schirach im Frauenblock des Internierungslager Rum bei Innsbruck mit ihren Kindern und anderen sogenannten „Top-ranking Nazi-women“ festgehalten. Dort sah sie ihren Mann am 21. Juni 1945 zum ersten Mal wieder. Am 24. Dezember 1945 erfolgte ihre Verlegung in das Frauenlager von Bad Tölz, wobei die vier Kinder von ihr getrennt wurden. Nach dreimonatiger Freiheitsberaubung wurde sie ohne Angabe von Gründen entlassen. Wieder in – eingeschränkter – Freiheit versuchte sie, für ihren Gatten Entlastungszeugen und -material aufzutreiben. Dies war dahingehend erfolgreich, daß Baldur von Schirach „nur“ zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde – angesichts der völlig willkürlich konstruierten Anklagepunkte trotzdem ein Justizskandal sondergleichen.

Unmittelbar nach der Verurteilung wurde Henriette von Schirach erneut „verhaftet“ und im Frauenlager Göggingen bei Augsburg eingesperrt. Ihren Kindern drohte die Abschiebung in ein Fürsorgeheim. Zu ihren Mitgefangenen gehörte auch Luise Funk, Gemahlin des Reichsbankpräsidenten Dr. Walther Funk.

Am 11. Dezember 1947 erhob ein sogenannter „Generalankläger“ Anklage gegen Frau von Schirach und stufte sie als „Altparteigenossin“ in die Gruppe II der politisch Belasteten ein. Prominente Entlastungszeugen wie Hans Carossa, Kasimir Edschmid und Waldemar Bonsels brachten für sie Licht in diese Zeit der Finsternis.

Bereits am 16. Dezember 1947 erging das „Urteil“ der „Spruchkammer Bad Tölz“: Sie wurde zu einer sogenannten „Sühnestrafe“ von 2.000 Mark verurteilt und erhielt eine einjährige „Bewährungsfrist“, obwohl ihr strafrechtlich überhaupt nichts relevantes nachgewiesen werden konnte. Verurteilt wurde sie wegen ihrer Parteimitgliedschaft seit 1932 und ihrer Ehe mit Baldur von Schirach.

Nun verfolgte sie die – letztendlich erfolglose – Rückgabe des Schlosses Aspenstein, welches in den rechtsfreien Tagen vor und nach der Kapitulation von Plünderern heimgesucht wurde. Danach wurde es von der 10. amerikanischen Panzerdivision besetzt und als Hauptquartier verwendet. In Folge wurde es von der VS-Militärregierung völlig widerrechtlich enteignet, um das Raubgut danach der SPD als Schulungsheim zu überlassen.

Henriette von Schirach betätigte sich zunächst in verschiedensten Berufen. Um nicht aus Namensgründen abgelehnt zu werden, legte sie sich die Namen Roberts oder Richards zu. 1949 geriet sie in die Schlagzeilen, da sie mit dem geschiedenen Ehemann Leni Riefenstahls, Karl-Peter Jacob, liiert war und dieser in eine angebliche Spielbankenaffäre verwickelt war, und da sie die Scheidung von ihrem Ehemann Baldur von Schirach anstrebte, welche am 20. Juli 1950 amtlich wurde.

Schriftstellerei

1956 erschien Henriette von Schirachs erstes Buch mit dem Titel „Der Preis der Herrlichkeit“. Der Erlös ermöglichte ihr ein bescheidenes Auskommen. Natürlich wurde das Buch von siegerhörigen Medien und Kritikern als „Nachkriegsschaffen einer Unbelehrbaren“ verrissen, während der politisch völlig unverdächtige Carl Zuckmayer darüber schrieb:

„Das Buch sollte jeder lesen, denn es sagt die Wahrheit und es ist mit einer so lebendigen Ausdruckskraft geschrieben, wie ganz wenige Erinnerungswerke unserer Epoche.“

Um eine vorzeitige Entlassung ihres geschiedenen Mannes zu erwirken, unternahm Frau Henriette Hoffmann-von Schirach, wie sie sich jetzt nannte, eine – letztendlich erfolglose – Reise zum britischen Außenminister. Sie hatte die Ehre ihres Mannes stets verteidigt, auch nach der Scheidung.

Am 28. Oktober 1976 nahm sie an einer Diskussionsrunde der ORF-Fernsehsendung „Club 2“ teil, in welcher sie ihre Gesprächspartner aufforderte, stolz auf ihren Landsmann, den Österreicher Hitler zu sein und zog den berechtigten Vergleich zwischen VS-amerikanischen Internierungslagern und den nationalsozialistischen Konzentrationslagern.

Es folgten weitere Bücher, so 1980 „Anekdoten um Hitler“ und 1983 „Frauen um Hitler“, sowie etliche Interviews. Mit zunehmendem Alter ließ ihr Erinnerungsvermögen nach, niemals jedoch änderte sie ihre grundsätzlich positive Einstellung zu Adolf Hitler.

Tod

Am 27. Januar 1992 verstarb Henriette Hoffmann-von Schirach. Sie wurde auf dem Nordfriedhof in München im Familiengrab der Familie Hoffmann, in welchem auch ihr Bruder Heinrich ruht, beigesetzt. In unmittelbarer Nähe ruhen Emil Maurice, Dr. Gustav von Kahr, Max Wünsche, Bernd Freytag von Loringhoven, Dr. Ludwig Stumpfegger, Traudl Junge, General der Flieger Heribert Fütterer, Generalleutnant Erich von Botzheim und Johannes Heesters.

Nachfahren

Söhne und Töchter

  1. Angelika Benedikta von Schirach (Lebensrune.png 1933); Portraitmalerin
  2. Klaus von Schirach (Lebensrune.png 1935); Rechtsanwalt in München
  3. Robert von Schirach (Lebensrune.png 1938 bis Todesrune.png 1980 durch Verkehrsunfall); Druckereikaufmann in München
  4. Richard von Schirach (Lebensrune.png 1942); Inhaber eines Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens, tätig für die VR China

Enkel

  • Ferdinand von Schirach (Lebensrune.png 1964 in München); Rechtsanwalt und Schriftsteller, Sohn von 3
  • Ariadne von Schirach (Lebensrune.png 1978 in München); Schriftstellerin, Tochter von 4
  • Benedict Wells (Lebensrune.png 1984 in München); Schriftsteller (ursprünglich Sohn von 4 und somit geboren als von Schirach; ist jedoch dem Zeitgeist erlegen und hat seinen Namen abgeändert „um sich von der Vergangenheit seiner Familie in jeder Form zu distanzieren und eigenständig zu sein“)

Fußnoten