Schlacht bei Charkow (1943)

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Schlacht um Charkow März 1943

Die Dritte Schlacht um Charkow fand im Februar und März 1943 im Großraum von Charkow statt. Die Rote Armee verfügte über 346.000 Soldaten, die deutschen Streitkräfte über 70.000 Soldaten. Mit dem deutschen Sieg wurde der gesamte Frontabschnitt nach der deutschen Niederlage bei Stalingrad stabilisiert. Die deutschen Befehlshaber waren die Ritterkreuzträger Erich von Manstein, Hubert Lanz, Werner Kempf, Hermann Hoth und Eberhard von Mackensen.

Geschichte

SS-Obersturmführer Waldemar Schütz, Zugführer in der 4. (schweren-)Kompanie des SS-Panzer-Regiments 1 „LSSAH“, zeichnet im Frühling 1943 seine bei der Schlacht um Charkow bewährten Männer mit dem Panzerkampfabzeichen des Heeres in Silber aus; von links: SS-Unterscharführer Werner Wendt, SS-Sturmmann Hein Reimers, SS-Panzerschütze Klaus Bürvenich und SS-Sturmmann Wohlgemuth.

Anfang 1943 entstand nach den Verlusten bei Stalingrad eine Frontlücke zwischen den Heeresgruppen Mitte und Süd mit der Großstadt Charkow als Angelpunkt. Bis Mitte Februar 1943 gelang es unter dem Kommando Erich von Mansteins nach dem gescheiterten Entsatzversuch für Stalingrad erneut, einen Angriffsverband für eine größere Operation aufzustellen. Ziel war nicht die Rückeroberung der erst an 16. Februar 1942 von der Roten Armee eroberten Großstadt an sich, sondern die weiträumige Einkesselung sowjetischer Truppen im Raum Charkow (Feindgruppe Charkow).

Wenngleich ausreichend kampfkräftig zogen sich die Einheiten von Wehrmacht und Waffen-SS jedoch bis um den 20. Februar 1943 weiter zurück. Schon aufgrund der deutschen Rückzugsbewegungen ahnte die Rote Armee nicht, was bald auf sie zukommen würde.

Den Kern der deutschen Angriffsverbände stellte die Hg. Süd mit der 4. Panzerarmee, zu der ab dem 21. Februar, 12.00 Uhr, auch das II. SS-Panzerkorps gehörte. Hauptaufgabe der Operationen an der rechten Flanke des Frontabschnitts vor Charkow war erst einmal die Entlastung der zentral postierten Armeeabteilung „Kempf“, die schwer von der Roten Armee bekämpft wurde und sich bis zum 1. März weiter zurückzog.

Bis zum 5. März stand die 4. Panzerarmee 50 km südlich von Charkow. Am 6. März folgte südlich der Stadt auf 60 km Breite ein deutscher Großangriff. Während der rechte Flügel der 4. Panzerarmee langsam vorankam, aber die teilweise eingeschlossene 15. Infanteriedivision befreien konnte (die V.A. = Vorausabteilung der 15. Infanterie-Division), rückten die am linken Flügel näher an der Stadt stehenden Divisionen des II. SS-Panzerkorps schnell vor. Auch wurde das Wetter immer besser. D. h., statt Tauwetter gab es wieder Minusgrade mit gefrorenen und damit befahrbaren Wegen.

Um Charkow grub sich nun die 3. Panzerarmee der Sowjets ein. Das II. SS-Panzerkorps sollte den Stadtkampf vermeiden und den Gegner nördlich umgehen. Dennoch befahl der Kommandeur der Panzerkorps, Paul Hausser, den Sturm auf die Stadt zum 11. März. Die SS-Verbände blieben am Stadtrand liegen, Hausser wurde von seinem Kommandeur Hermann Hoth am 12. März ein Ultimatum gestellt, seine Truppen gefälligst für eine weiträumige Umfassung des Gegners in das Hinterland der Stadt zu führen. Nachdem aber die Rote Armee überraschend im Süden gegen die bisher langsam vorrückende rechte Flanke der 4. Panzerarmee das Gelände geräumt und auch die Sowjettruppen in den Stadt schon Sicherungsmaßnahmen gegen eine Einkesselung ergriffen hatten (Rückzug), drang im Norden die SS-Panzergrenadier-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“ am 14. März in die Stadt ein und brach am 15. März den letzten Widerstand. Nachdem es den deutschen Truppen auch noch gelungen war, am 18. März Belgorod Nord-Nord-Ost von Charkow zu erobern, war die Front zugunsten der Wehrmacht stabilisiert.

Bis zum Ende März 1943 wurden Abschnitte weiter gefestigt und überrannte Gebiete endgültig vom Gegner gesäubert, eine Einkesselung großer Teile der Heeresgruppen A und Don wurde verhindert. Die deutschen Kampftruppen richteten sich auf Verteidigung ein und führten Aufklärungsangriffe durch bzw. lösten Einheiten aus der Front heraus, so z. B. das II. SS-Panzerkorps um Mitternacht am 27. März 1943.

Generalfeldmarschall von Manstein wollte den Erfolg unmittelbar im Anschluß ausnutzen und die Verbände der Roten Armee bei Kursk sofort einschließen. Hitler verbot dies jedoch. Der Angriff auf Kursk wurde mehrmals verschoben und fand letztlich erst im Juli 1943 unter dem Decknamen Unternehmen „Zitadelle“ statt. In der Zwischenzeit hatte die Rote Armee jedoch die Zeit genutzt, um den Frontbogen zu verstärken und ihre Stellungen auszubauen. Das Zögern sollte sich später auf verheerendste Weise rächen.

Verluste

Die Rote Armee verlor vom 4. bis zum 25. März 1943 in der Charkiwer Verteidigungsoperation 86.496 Mann (45.219 davon Tote und Vermißte, 41.250 Verwundete), nachdem die vorangegangenen Angriffsoperationen im Rahmen der Woronesch-Charkower Operation bereits einen Blutzoll von 153.561 Soldaten (55.475 Tote und Vermißte) gefordert hatten.

Die deutschen Streitkräfte hatten 4.500 Gefallene und Vermißte sowie 7.000 Verwundete zu beklagen.

Siehe auch

Literatur

  • Lukas Grawe: Mannsteins „unvollendeter Sieg“, In: Clausewitz. Heft 4. 2013, S. 32–39
  • Алексей Валерьевич Исаев: 1943-й – От трагедии Харькова до Курского прорыва, 2008 (Von der Charkover Tragödie zum Kursker Durchbruch)
  • Percy Ernst Schramm: Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, 1982, Teilband 5/1 1943
  • Großer Text-Bild-Band
  • HIAG (Hg.): Befehl des Gewissens. Charkow – Winter 1943, ISBN 9783921242247 (Klappentext)