Schmitt, Kurt

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Dr. jur. Kurt Schmitt (1886–1950)

Kurt Hermann Ludwig Schmitt (Lebensrune.png 7. Oktober 1886 in Heidelberg; Todesrune.png 2. November 1950 Heidelberg) war ein deutscher Wirtschaftsführer und Reichswirtschaftsminister.

Leben

Jugend

Dr. Kurt Schmitt stammte aus Heidelberg, wo er am 7. Oktober 1886 geboren wurde. Er studierte an verschiedenen Universitäten Rechtswissenschaft und ließ sich einige Jahre vor dem Ersten Weltkriege als Rechtsanwalt in München nieder. 1913 trat er als juristischer Beamter in den Dienst der Allianz-Versicherung und wurde der Zweigniederlassung München zugeteilt.

Erster Weltkrieg

Bei Kriegsausbruch meldete er sich sofort als Reserveoffizier bei den „Leibern“, dem bayerischen Infanterie-Leibregiment, und ging mit diesem ins Feld. Schon an einem der ersten Kriegstage traf ihn das Schicksal. Er wurde so schwer verwundet, daß er 1915 als dienstunfähig als Hauptmann aus dem Heeresdienst entlassen werden mußte.

In der deutschen Wirtschaft herrschte schon im zweiten Kriegsjahre vielfacher Mangel an geeigneten Wirtschaftsführern, weil nicht wenige Direktoren, Syndizi und höhere Angestellte ins Feld gezogen waren. Man wurde auf Dr. Kurt Schmitt und seine Begabung schnell aufmerksam, und so wurde er noch im Jahre 1915 in die Direktion der Allianz nach Berlin gerufen. 1917 wurde er stellvertretendes Vorstandsmitglied, bald darauf ordentliches Vorstandsmitglied.

Weimarer Republik

An der Fusion seiner Gesellschaft mit dem Stuttgarter Verein war er stark beteiligt; nach der Fusion übernahm er als Generaldirektor die Gesamtleitung des riesigen Versicherungskonzerns. Er wurde in den Aufsichtsrat zahlreicher Unternehmen berufen, wurde Mitglied der Industrie- und Handelskammer Berlin, vorübergehend Mitglied des Reichswirtschaftsrates und schließlich auch Vorsitzender des Reichsverbandes deutscher Privatversicherungen. Als es ihm 1929 gelang, die durch Schiebungen zusammengebrochene „Frankfurter Allgemeine“ aufzufangen und seinem Konzern einzugliedern, errang er sich die Bewunderung der gesamten Wirtschaft. Seitdem wurde sein Name im Zusammenhang mit Regierungsneubildung immer wieder genannt.

Die Konzernspitze der Allianz AG, vertreten durch die Direktoren Kurt Schmitt und Eduard Hilgard, führte eine Politik der Annäherung an die Nationalsozialisten schon vor der Machtergreifung herbei. Schon im Oktober 1930 wurde die Verbindung zu Hermann Göring aufgenommen. Diese Kontakte wurden durch Teilnahme an Geschäftsessen und durch die Regelungen privater finanzieller Schulden wahrgenommen.

Schon zu Brünnings Zeiten hieß es, daß Dr. Schmitt einen leitenden Posten übernehmen werde, doch Dr. Schmitt verzichtete. Und zu Papens und Kurt von Schleichers Zeiten wurde nochmals Dr. Schmitt für den Posten des Reichswirtschaftsministers und des Reichsfinanzministers genannt. Dr. Schmitt lehnte ab, denn der kluge und vorausschauende Wirtschaftler übersah längst den Gang der politischen Entwicklung und war sich darüber klar, daß alle diese kleinen letzten Versuche, Adolf Hitler von der Führung der deutschen Politik fernzuhalten, scheitern mußten.

Schmitt, der auch schon 1931 Generaldirektor der Stuttgarter Verein-Versicherungs AG war, wurde Mitte des Jahres 1931 in die Zielsetzung von Hjalmar Schacht einbezogen. Er gehörte zu einer Gruppe von Industriellen, die sich Mitte 1931 mit Hitler im Hotel Kaiserhof trafen und der NSDAP im Falle eines Linksputsches 25 Millionen Reichsmark zur Verfügung stellten. Am 18. Dezember 1932 nahm er im Hotel Kaiserhof an einem Treffen des Keppler-Kreises teil, wo der NSDAP ihre Unterstützung zugesagt wurde.

Drittes Reich

Im Frühjahr 1933 trat Schmitt der NSDAP bei (Mitglied Nr. 2.651.252). Nach seiner Ernennung zum Reichswirtschaftsminister ging er sofort daran, das Primat des Unternehmers wiederherzustellen, die Beseitigung aller Kommissare in Wirtschaftsbetrieben und die Rückgängigmachung aller Eingriffe in die Privatwirtschaft durchzuführen. In dieser Richtung lagen auch seine weiteren Maßnahmen: Stärkung der Unternehmerinitative. Den Posten des Vizepräsidenten der Industrie- und Handelskammer von Berlin nahm er ebenfalls 1933 an.

Inzwischen war Schmitt davon überzeugt, daß die Nationalsozialisten das Problem der Arbeitslosigkeit bewältigen könnten, wenn von Leuten wie ihm die Wirtschaft geleitet würde. Am 30. Juni 1933 wurde Schmitt als Nachfolger Alfred Hugenbergs zum Reichswirtschaftsminister ernannt und nahm die Ehrenmitgliedschaft der SS (Nr. 101.346) an. Im August 1933 übernahm er die Funktion des Bevollmächtigten von Preußen in der Reichsregierung. Im Oktober 1933 wurde er zum Preußischen Staatsrat ernannt. Die Akademie für Deutsches Recht nahm ihn als Mitglied auf.

Am 13. März 1934 gab er die neue Ordnung der gewerblichen Wirtschaft bekannt. Führer der Gesamtorganisation der gewerblichen Wirtschaft wurde Philipp Kessler als Führer des Reichsverbandes der Elektroindustrie. Als Schmitt den „Reichsverband der Deutschen Industrie“ (RDI) durch eine gesamtstaatliche Lenkung der Wirtschaft ersetzen wollte, stieß er auf den konzentrierten Widerstand der Konzernspitzen.

Bei einer Rede am 28. Juni 1934 erlitt Schmitt einen Herzanfall und brach zusammen. Diese Gelegenheit nutzte er zu einem längeren Genesungsurlaub, und am 31. Januar 1935 genehmigte Hitler seine Entlassung als Minister. Am 30. Juli 1934 wurde Schacht sein Nachfolger als Reichswirtschaftsminister.

Nach seinem Urlaub übernahm Schmitt 1935 den Vorsitz im Aufsichtsrat der AEG AG und der Deutschen Continental Gasgesellschaft in Dessau. 1937 übernahm er bis 1945 den Vorstandsvorsitz der Münchener Rückversicherung AG. In der Allianz AG war er bis 1945 Aufsichtsratsmitglied. Als Mitglied im Freundeskreis Reichsführer-SS beförderte ihn Heinrich Himmler am 15. September 1935 zum SS-Brigadeführer. Da Schmitt auch als Aufsichtsratsvorsitzender der AEG AG fungierte, spendeten diese Himmler jährlich zwischen 12.000 und 15.000 Reichsmark, und die Münchner Rückversicherung und die Continental Gasgesellschaft zwischen 6.000 und 8.000 Reichsmark.

Nachkriegszeit

Von 1945 bis 1949 mußte sich Schmitt einem Entnazifizierungsverfahren der VS-Armee unterziehen. Er verlor alle Ämter und über ihn wurde ein Berufsverbot verhängt. 1946 wurde er als „Hauptschuldiger“ eingeordnet. Diese Einordnung wurde in mehreren Gerichtsverfahren überprüft und 1949 aufgehoben. Jetzt wurde er nur noch als „Mitläufer“ bezeichnet, mußte aber eine Geldstrafe und die Gerichtskosten bezahlen.

Auszeichnungen