Schnibben, Cordt

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Cordt Georg Wilhelm Schnibben (* 28. Juli 1952 in Bremen) ist ein linker Journalist.

Werdegang

Als Schüler des Bremer Gymnasiums am Barkhof wurde Schnibben stark von der linksgerichteten Studentenrevolte der späten 1960er Jahre (sog. 68er-Bewegung) beeinflusst. Er war Mitgründer des Sozialistischen Schülerbundes Bremen (SSB) und trat der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) bei, deren Altvordere – oft Holocaust-Überlebende – auf viele Jugendliche „wie die besseren Eltern“ wirkten.[1] 1967 war er Europameister im Tischfußball. Nach dem Abitur zog er nach Ost-Berlin/DDR und studierte dort ein Jahr lang an einer kommunistischen Parteischule, die offiziell als Außenstelle der Universität Leipzig firmierte. Darauf folgte ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der 1971 gegründeten Reformuniversität in Bremen und eine Journalistenausbildung an der Hamburger Henri-Nannen-Schule, deren Aufnahmeprüfung Schnibben erst im zweiten Anlauf schaffte und die er 1984 abschloß.

In der Zwischenzeit war Schnibben als Texter in der Werbeagentur „Ogilvy & Mather“ tätig. Nach der Journalistenschule arbeitete er von 1984 bis 1988 als Redakteur der Wochenzeitung DIE ZEIT, danach wechselte zum Wochenmagazin DER SPIEGEL.

2014 trat Schnibben mit der Aussage an die Öffentlichkeit, daß sein Vater ein Mörder und Nazi gewesen sei. Sein Vater habe angeblich als Werwolf am Ende des Zweiten Weltkrieges einen Bauern erschossen, weil der sich gefreut habe, daß bald britische Soldaten eintreffen würden.[2]

Zitate

  • „Als junger Journalist und ‚Zeit‘-Redakteur dachte ich anders über Leser, ich bewunderte einen Ressortleiter der ‚Zeit‘, der allwissend wie ein Chefarzt auftrat, und immer dann, wenn sich ein Leser darüber beschwerte, dass ein Leserbrief unbeantwortet geblieben war, dem Schreiber mitteilen ließ, er habe leider einen Zimmerbrand zu beklagen und dabei müsse wohl auch dessen Leserbrief in Flammen aufgegangen sein. Bei der ‚Zeit‘ hieß damals das Erfolgsrezept: Wir schielen nicht auf den Leser, wir machen die Zeitung für uns Journalisten, es werden sich schon genügend Leser finden, die für so ein Blatt bezahlen. Als ich zum SPIEGEL wechselte Ende der Achtzigerjahre, kam ich in eine Redaktion, die stolz darauf war, dass der Leser nicht erfuhr, wer die Artikel schreibt und wie sie zustande kommen; fast alle Texte erschienen ohne den Namen des Autors. Es war die große Zeit der journalistischen Autokratie. Texte wurden über dem Publikum abgeworfen, Widerspruch war das Werk von Querulanten, denen man am besten das Abo kündigte.“ [3]

Auszeichnungen

Familie

Schnibben ist mit einer Tochter des Fernsehe-Journalisten Hanns Joachim Friedrichs verheiratet, der 1995 starb. Das Paar hat fünf Kinder.

Fußnoten

  1. wie Schnibben später resümierte (SPIEGEL, 5/2001)
  2. Cordt Schnibben: Mein Vater, ein Werwolf, Der Spiegel, 14. Februar 2014
  3. Cordt Schnibben: „Knast, wenn du lügst!“, Der Spiegel, 28. Februar 2015