Schulz, Erwin

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Chef des Reichssicherheitshauptamtes und stellvertretenden Protektor in Böhmen und Mähren SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich (Mitte) im Gespräch mit Bruno Streckenbach (rechts) bei der Einweihung Reichsschule der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (RSSPSD) in Prag am 16. April 1942; ganz links SS-Oberführer Erwin Schulz.

Erwin Wilhelm Schulz (Lebensrune.png 27. November 1900 in Berlin; Todesrune.png 11. November 1981 in Bremen) war ein deutscher Kriegsfreiwilliger des Deutschen Heeres, Freikorpskämpfer und Offizier der SS, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei im Zweiten Weltkrieg. Er war im Mai 1944 Höherer SS- und Polizeiführer (HSSPF) Alpenland (bei der Reichstatthalterei in Salzburg, Kärnten, Steiermark sowie in Tirol und Vorarlberg) und zuletzt Befehlshaber mit Inspekteursbefugnis der Sipo und SD in Salzburg sowie SS- und Polizeiführer (SSPF) in Salzburg

Leben

Erwin Schulz, deutlich abgemagert und mit Oberlippenbart, vor dem Siegertribunal in Nürnberg
Von links: Otto Ohlendorf, Heinz Jost, Erich Naumann und Erwin Schulz kurz vor dem Siegertribunal, Nürnberg am 7. Juli 1947

Erwin Schulz wurde als Sohn eines Polizeibeamten und späteren Verwaltungsinspektors bei den Wasserwerken in Berlin-Lichtenberg geboren. Während des Ersten Weltkrieges besuchte er das Köllnische Gymnasium in Berlin. In der Unterprima meldete er sich im April 1918 als Kriegsfreiwilliger. Nach einer kurzen infanteristischen Ausbildung kam er aufgrund des Waffenstillstands im November nicht mehr an die Kriegsfront, wurde aber gegen den Rotfrontterror der Spartakisten in Berlin eingesetzt.

Ende 1919 legte er sein Kriegsabitur ab und begann ein Studium der Rechtswissenschaften. 1921 schloß sich dem Freikorps Oberland an, das in Oberschlesien gegen polnische Putschisten kämpfte. Nach seiner Rückkehr 1922 wurde er Angestellter bei der Dresdner Bank an. Im Frühjahr 1923 verließ er Berlin, ging nach Hamburg und wurde im Herbst 1923 zur Ausbildung bei der Bremer Polizei zugelassen. 1926 wurde er zum Leutnant der Schutzpolizei ernannt. Schulz wechselte 1930 zur politischen Polizei und agierte verdeckt als Verbindungsmann zur NSDAP.

Nach der Machtübernahme der NSDAP trat Schulz am 1. Mai 1933 der Partei bei (NSDAP-Nr.: 2.902.238) und wurde im November 1933 zum kommissarischen und 1935 zum endgültigen Chef der Gestapo in Bremen ernannt. Er wurde am 18. April 1935 SS- und SD-Mitglied (SS-Nr.: 107.484) und im März 1938 SS-Sturmbannführer und Regierungsrat.

„Ich bin am 1. Mai 1933 der NSDAP. beigetreten. In Angleichung an meinen Polizeidienstgrad – Hauptmann der Schutzpolizei – wurde ich im April 1935 als SS-Hauptsturmführer in die SS aufgenommen. 1937 wurde ich Sturmbannführer, 1939 Obersturmbannführer, 1940 Standartenführer, 1941 Oberführer und 1942 Brigadeführer und Generalmajor der Polizei. In Graz, Aussig und Olmütz führte ich die allgemeinen sicherheitspolizeilichen Aufgaben, unter anderem Festnahmen von Personen, die im Verdacht deutsch- und staatsfeindlicher Betätigung standen, an Hand vorher in Berlin fertiggestellter Listen durch. Das von mir geleitete Einsatzkommando V der Sicherheitspolizei setzte sich aus etwa 25 Angehörigen der Sicherheitspolizei und des SD, 75 Angehörigen der Ordnungspolizei, 50 Notdienstverpflichteten und Kommandierten der Waffen-SS und 50 Kraftfahrern zusammen.“

Am 27. August 1941 führte er ein Gespräch mit SS-Brigadeführer Bruno Streckenbach (Leiter Amt I/RSHA = Personalamt) in Berlin über seine Ablösung als Leiter Einsatzkommando (EK) 5/Egr. C, die ihm auch zugesagt wurde. Am 25. September 1941 erfolgte die Übergabe der Einheit an seinen Nachfolger SS-Sturmbannführer / SS-Obersturmbannführer August Meier (1900–1960). Inspekteur der Führerschule der Sicherheitspolizei und des SD (Berlin-Charlottenburg).

Polizei und SS

„Ich war von 1923 bis zum Zusammenbruch ohne Unterbrechung im Polizeidienst tätig. Von etwa Ende 1931 bis 1934 war ich Referent in der politischen Abteilung der Polizei in Bremen. Danach war ich bis Juni 1939 Leiter der Staatspolizeistelle Bremen. In dieser Eigenschaft war ich zeitweilig abkommandiert und zwar auf etwa zwei Monate im Frühsommer 1938 nach Graz, wo ich die Staatspolizeistelle Graz einrichtete und leitete. Im Herbst 1938 richtete ich in Aussig im Sudetengau eine Dienststelle der Staatspolizei ein. 1939 wurde ich mit der Einrichtung und Leitung einer staats- und kriminalpolizeilichen Dienststelle in Olmütz beauftragt. Von Juni 1939 bis April 1940 war ich Leiter der Staatspolizeistelle in Reichenberg. Von April 1940 bis März 1941 war ich Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD in Hamburg. Mein Vertreter war der Leiter der Kriminalpolizeileitstelle in Hamburg, SS-Standartenführer BIERKAMP. Von März 1941 bis Juni 1942 war ich Kommandeur der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg, auf der der Führernachwuchs der Staats- und Kriminalpolizei ausgebildet wurde. Gleichzeitig führte ich die Gruppe I b – Schulung und Erziehung – im RSHA. Im Juli 1942 wurde ich Leiter der Gruppe I a – Personalfragen – und gleichzeitig Inspekteur der Schulen der Sicherheitspolizei und des SD. Im Februar 1943 wurde ich Chef des Amtes I des RSHA.
Von Beginn des Rußlandfeldzuges bis Mitte September 1941 war ich Leiter des Einsatzkommandos V der Einsatzgruppe C der Sicherheitspolizei. Chef der Einsatzgruppe C war SS-Brigadeführer Dr. Rasch. Von Mai 1944 bis zum Zusammenbruch war ich Befehlshaber mit Inspekteurbefugnis der Sicherheitspolizei und des SD in Salzburg. Gleichzeitig war ich Vertreter des Höheren SS- und Polizeiführers für den Wehrkreis XVIII, SS-Obergruppenführer ROESSNER für das bandenfreie Gebiet. Im Bandengebiet vertrat ROESSNER der SS-Brigadeführer HARM. Mir unterstellt waren die Kriminalkommandos JUNG, LEHMANN und HUHN, die Teilkommandos meines Einsatzkommandos führten. Die weiteren zur Einsatzgruppe C gehörigen Einsatzkommandos, nämlich die Einsatzkommandos IV, IV a und VI wurden von SS-Standartenführer BLOBEL, SS-Sturmbannführer HERMAN und SS-Standartenführer KRÖGER geführt. Stabsführer von Dr. RASCH war SS-Sturmbannführer und Regierungsrat HOFFMANN. SS-Obersturmführer und Kriminalkommissar Dr. KRIEGER und der Hauptmann der Ordnungspolizei Krumme gehörten ebenfalls dem Stabe der Einsatzgruppe C an. Als ich Mitte September 1941 abgelöst wurde, übernahm SS-Obersturmbannführer MEYER, ein SD-Angehöriger, die Leitung des Einsatzkommandos V. Die Tätigkeit des Einsatzkommandos V erstreckte sich zu meiner Zeit auf die Gebiete um und in Brody, Dubnow, Berditschev und Skvira. Die Stadt Lemberg in Polen wurde zuerst von dem Einsatzkommando IV a erreicht, das SS-Sturmbannführer HERMAN führte, der SS-Brigadeführer Dr. RASCH unterstellt war. Einige Tage später wurde Lemberg und das ehemalige polnische Gebiet vom Befehlshaber der Sicherheitspolizei Krakau, SS-Brigadeführer Dr. SCHÖNGART übernommen und die Einsatzgruppe C rückte in russisches Gebiet ein.“[1]

Siegerjustiz

Vor dem Nürnberger Tribunal (Einsatzgruppen-Schauprozeß) wurde Schulz 1948 zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt und 1951 zu 15 Jahren begnadigt. Am 9. Januar 1954 wurde Schulz frühzeitig aus dem JVA Landsberg auf Bewährung entlassen.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten