Schulz, Friedrich (1897–1976)

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Karl Friedrich „Fritz“ Wilhelm Schulz.jpg

Karl Friedrich „Fritz“ Wilhelm Schulz (Lebensrune.png 15. Oktober 1897 in Polnisch Nettkow, Kreis Grünberg, Schlesien; Todesrune.png 30. November 1976 in Freudenstadt, Schwarzwald, Baden-Württemberg) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps (Grenzschutz Schlesien), der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Infanterie des Heeres und Schwerterträger des Zweiten Weltkrieges. Auch in der Nachkriegszeit blieb er seinen Kameraden treu, gemeinsam mit General der Panzertruppe a. D. Sigfrid Henrici sagte er zugunsten von Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner bei dessen Gerichtsverhandlung in München im Oktober 1957 aus.

Werdegang

„Friedrich Schulz trat nach Ausbruch vom 1. Weltkrieg am 19. September 1914 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee ein. Der Sohn vom Güterdirektor Hermann Schulz kam dabei zum 7. Pommersches Infanterie-Regiment „von der Goltz“ Nr. 54. Bei diesem wurde er ab 1915 an der Front eingesetzt. 1916 wurde er als Fähnrich in das 3. Posensches Infanterie-Regiment Nr. 58 versetzt. Bei diesem wurde er am 26. Juni 1916 zum Leutnant ohne Patent befördert. Das Patent wurde später auf den 9. August 1916 datiert. Als solcher wurde er dann als Kompanieoffizier im 3. Posensches Infanterie-Regiment Nr. 58 eingesetzt. Nach dem Krieg wurde er dann für eine gewisse Zeit im Grenzschutz eingesetzt. Am 1. Oktober 1919 wurde er dann zum Leutnant im Reichsheer ernannt. Das Patent wurde jetzt auf den 1. Oktober 1915 datiert. Beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er dann zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 9. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der Reichswehr wurde er dann als Kompanieoffizier in das 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment übernommen. Am 10. Juni 1922 hat er geheiratet. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er zur 6. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Glogau. Am 31. Juli 1925 wurde er zum Oberleutnant befördert. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. April 1925 festgelegt. Als solcher wurde er dann in der 9. Kompanie vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz eingesetzt. Am 1. Oktober 1926 wurde er dann zum Adjutant des III. Bataillons vom 8. (Preuß.) Infanterie-Regiment in Görlitz ernannt. Als solcher absolvierte er am 16. März 1929 seine Wehrkreisprüfung. Ab dem 1. Oktober 1930 absolvierte er seine zweijährige Führergehilfenausbildung. Dafür wurde er dann in den Stab der 4. Division der Reichswehr nach Dresden versetzt. Dabei wurde er am 1. November 1931 zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er auch nach Abschluss der Ausbildung ab dem 1. Oktober 1932 weiter im Stab der 4. Division der Reichswehr in Dresden eingesetzt. Am 1. September 1933 wurde er in das Reichswehrministerium (RWM) nach Berlin versetzt. Bei der Erweiterung der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1934 zum Kompaniechef im Infanterie-Regiment Görlitz ernannt.
Bei der Enttarnung der Verbände wurde er am 15. Oktober 1935 als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab der 23. Infanterie-Division versetzt. Dort wurde er am 1. Januar 1936 zum Major i.G. befördert. Ab dem 12. Oktober 1937 diente er im Generalstab des OKW, wo er am 1. Februar 1939 zum Oberstleutnant i.G. befördert wurde. Das Rangdienstalter wurde dabei auf den 1. Februar 1938 festgelegt. Er wurde jetzt als Gruppenleiter II (Organisation) in der Abteilung L im Wehrmachtführungsamt. Am 20. April 1940 wurde er als 1. Generalstabsoffizier (Ia) in den Generalstab des Generalkommando XXXXIII. Armeekorps versetzt, mit dem er im Frühjahr 1940 im Westfeldzug eingesetzt wurde. Danach trug er bereits beide Spangen zu seinen Eisernen Kreuzen. Am 1. April 1941 wurde er zum Oberst i. G. befördert. Zum Sommerbeginn 1941 wurde er als Ia des XXXXIII. Armeekorps im Ostfeldzug bei Angriff auf Mittelrussland eingesetzt. Am 1. Januar 1942 wurde er zum Oberst i. G. befördert. Für die Beseitigung feindlicher Einbrüche bei Kaluga wurde er am 29. März 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 12. Mai 1942 wurde er zum Chef des Generalstabes der 11. Armee ernannt. Am 1. Juli 1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Von November 1942 bis Februar 1943 wurde er durch die Umgliederung des Stabes zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Don ernannt. Durch die Umbenennung des Stabes wurde er dann im Februar 1943 zum Chef des Generalstabes der Heeresgruppe Süd ernannt. Am 1. März 1943 gab er seinen Posten an Generalmajor Theodor Busse ab und wurde in die Führerreserve. Am 1. Mai 1943 übernahm er dann als Kommandeur die 28. Jäger-Division in Nordrussland. Am 1. Juli 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Ende November 1943 wurde er mit der stellvertretenden Führung vom Generalkommando III. Panzerkorps in Südrussland beauftragt. Anfang Januar 1944 übergab er das Generalkommando an General der Panzertruppe Hermann Breith und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Anschließend übernahm er am 8. Februar 1944 die Führung vom Generalkommando LIX. Armeekorps. Am 14. März 1944 wurde er namentlich im Wehrmachtsbericht genannt: ‚So haben sich in den letzten Tagen die Panzergrenadierdivision ‚Großdeutschland‘ unter Führung des Generalleutnants v. Manteuffel und die Truppen des LIX. Armeekorps unter Führung des Generalleutnant Friedrich Wilhelm Schulz besonders hervorgetan.‘
Am 20. März 1944 wurde ihm als Generalleutnant für seine Leistungen bei der Führung der Korps das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 22. März 1944 wurde er dann mit der Führung vom Generalkommando XXXXVI. Panzerkorps beauftragt. Am 1. April 1944 wurde er zum General der Infanterie befördert. Als solcher wurde er jetzt auch zum Kommandierenden General des XXXXVI. Panzerkorps ernannt. Anfang Juli 1944 wurde er abgelöst und in die Führerreserve versetzt. Ende Juli 1944 wurde er dann zum Oberbefehlshaber der 17. Armee ernannt. Für seine Führung während der Kämpfe in Oberschlesien wurde er am 26. Februar 1945 mit den Schwertern zum Ritterkreuz mit Eichenlaub ausgezeichnet. Etwa zu dieser Zeit wurde er dann bei Lauban durch eine Bombensplitter-Verwundung an das Bett gefesselt. Am 25. März 1945 gab er seinen Oberbefehl ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Er wurde dann am 5. April 1945 noch zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe G im Westen ernannt. Ende April 1945 wurde das Oberkommando durch Generalfeldmarschall Albert Kesselring aufgelöst. Er beorderte General Schulz daraufhin nach Italien. Am 30. April 1945 wurde er dann als Nachfolger für den verhafteten Generaloberst von Vietinghoff genannt Scheel zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe C ernannt. Damit wurde er gleichzeitig zum Oberbefehlshaber Südwest ernannt. Im Hauptquartier der Heeresgruppe in Recoaro wurde er dann seinerseits am 1. Mai 1945 durch den ebenfalls abgesetzten Chef des Generalstabes, General der Panzertruppen Hans Röttiger, verhaftet. Dieser übernahm jetzt bis zur Einleitung der Kapitulation am 2. Mai 1945 selbst das Oberkommando der Heeresgruppe C. Danach wurde er wieder freigelassen. Er bat daraufhin Generalfeldmarschall Kesselring bei Großadmiral Dönitz die Erlaubnis einzuholen, für die Truppen zwischen Böhmerwald und oberem Inn einen Waffenstillstand auszuhandeln. Dabei handelte es sich quasi um die Truppen der ehemaligen Heeresgruppe G. Am 3. Mai 1945 wurde er dann wieder zum Oberbefehlshaber der neu aufgestellten Heeresgruppe G ernannt. In seinem Namen kapitulierte am 5. Mai 1944 der Führer der 1. Armee, General der Infanterie Hermann Foertsch, in Haar bei München, mit Wirkung vom 6. Mai 1945, gegenüber General Devers der US-Armee. Sein erste Frau ist im Jahr 1945 gestorben. Aus der Gefangenschaft wurde er am 30. März 1948 wieder entlassen. Am 16. Oktober 1948 hat er mit Luitgard Kohlrausch seine zweite Frau geheiratet.[1]

Dienststellungen (Zweiter Weltkrieg)

Karl Friedrich „Fritz“ Wilhelm Schulz II.jpg
  • 1.11.1937 im Stab OKW
    • Gruppenleiter II (Organisation)/Abteilung L/Wehrmachtführungsamt
  • 20.4.1940 bis 24.4.1942 Chef des Stabes XXXXIII. AK
  • 12.5.1942 bis 21.11.1942 Chef des Generalstabs der 11. Armee
  • 21.11.1942 bis 12.2.1943 Chef des Generalstabs der Heeresgruppe Don (durch Umgliederung)
  • 12.2.1943 bis 1.3.1943 Chef des Generalstabs der Heeresgruppe Süd (durch Umbenennung)
  • 1.5.1943 bis 1.12.1943 Kommandeur der 28. Jäger-Division
  • 28.11.1943 bis 1.1.1944 mit der stellvertretenden Führung (m.st.F.b.) des III. Panzer-Korps beauftragt
  • 8.2.1944 bis 21.3.1944 Kommandierender General LIX. Armee-Korps
  • 22.3.1944 bis 3.7.1944 Kommandierender General XXXXVI. Panzer-Korps
  • 25.7.1944 bis 25.3.1945 Oberbefehlshaber (OB) 17. Armee
    • Ende Februar 1945 bei der Schlacht um Lauban nach Bombensplitter-Verwundung ans Bett gefesselt, daher Angriffsführung 1./2.3.1945 auf Lauban durch Panzergruppe „Nehring“ (XXIV. Panzer-Korps)
  • 5.4.1945 bis 29.4.1945 Oberbefehlshaber Heeresgruppe G
    • 29.4.1945 Generalfeldmarschall Kesselring löste das Oberkommando der Heeresgruppe auf und kommandierte Schulz nach Italien
    • 30.4.1945 vom Oberbefehlshaber Süd, Generalfeldmarschall Kesselring, zum Oberbefehlshaber Südwest (Heeresgruppe C) bestimmt und ihm unterstellt als Nachfolger für Generaloberst von Vietinghoff-Scheel, der am 29. April 1945 die Teilkapitulation in Italien hatte unterzeichnen lassen. Deshalb war dieser von Kesselring abgesetzt worden
    • 1.5.1945 der gleichfalls abgesetzte Generalstabschef, Hans Röttiger, verhaftet seinerseits Schulz im Hauptquartier Recoaro, um selbst bis 2. Mai 1945 vorübergehend das Kommando zur Einleitung der Kapitulation zu übernehmen
  • 3.5.1945 bis 5.5.1945 erneut Oberbefehlshaber der Heeresgruppe G
    • Kesselring erhielt auf seine Bitte von Großadmiral Dönitz die Erlaubnis, für die Truppen zwischen Böhmerwald und oberem Inn – also der ehemaligen Heeresgruppe G – einen Waffenstillstand abzuschließen. Nun berief er Schulz aus Italien zurück und stellte für diese Abwicklung das Heeresgruppenkommando unter Schulz abermals auf: Jede Armee (1. und 19. mit unterstelltem Rahmen der 24. Armee) sollte einzeln kapitulieren. Der mit der Führung der 1. Armee beauftragte General der Infanterie Hermann Foertsch sollte in Haar bei München darüber hinaus für die Heeresgruppe G am 5. Mai mit Wirkung vom 6. Mai 1945 gegenüber US-General Devers (6. US-Armeegruppe) kapitulieren.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. Schulz, Karl Friedrich Wilhelm, Lexikon der Wehrmacht
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 690, ISBN 978-3-938845-17-2