Schwachsinn

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Unter Schwachsinn, auch geistige Behinderung genannt, versteht man einen irreversiblen angeborenen oder erworbenen Hirnschaden, welcher mit deutlichen Hirnfehlfunktionen in kognitiver[1] und affektiver[2] Hinsicht und/oder deutlich unterdurchschnittlicher Intelligenz einhergeht. Bezüglich einer Intelligenzminderung (med. Oligophrenie) spricht man je nach Schweregrad von Debilität (geringgradige Intelligenzstörung), Imbezillität (mittelgradige Intelligenzstörung) und Idiotie (hochgradige Intelligenzstörung).

Angeborener oder erworbener Schwachsinn ist abzugrenzen von einer später erworbenen, oftmals alters- oder krankheitsbedingten Intelligenzstörung (→ Demenz). Umgangssprachlich wird der Begriff auch (abwertend) synonym zu Dummheit, Unsinn, Nonsens, Unfug usw. verwendet, wenn etwas keinen Sinn hat bzw. einen schwachen Sinngehalt aufweist.

Definitionen

Es ist vielfach umstritten, was man genau unter den unterschiedlichen Begriffen, die dem Oberbegriff Schwachsinn unterfallen, verstehen kann bzw. in politisch korrekter Weise verstehen darf. Es folgt eine Auflistung von Definitionen:

  • Die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin versteht unter Intelligenzminderung die stagnierende oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten, wovon insbesondere Fertigkeiten der Kognition, der Sprache, der Anpassungsfähigkeit an alltägliche Aufgaben sowie soziale Funktionen betroffen sind.[3]
  • Gemäß Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen (DSM III, 1980) sind die Hauptmerkmale der geistigen Behinderung eine deutlich unterdurchschnittliche allgemeine intellektuelle Leistungsfähigkeit (ein IQ von höchstens 70) bei gleichzeitig gestörter oder eingeschränkter Anpassungsfähigkeit (Erfüllung sozialer Normen, die sein soziales Umfeld für Personen seines Alters erwartet) und Manifestierung der betreffenden Symptome vor Vollendung des 18. Lebensjahres. Der Verlauf einer geistigen Behinderung ist sowohl abhängig von einer zugrunde liegenden, verursachenden Erkrankung als auch von Umweltfaktoren, wie zum Beispiel der Erziehung und anderer Bildungsmöglichkeiten, Art und Weise der geistigen Stimulation durch die Umwelt und dem geeigneten Umgang mit der Störung selbst.[4]

Angeborener Schwachsinn

Unter angeborenem Schwachsinn, auch angeborene geistige Behinderung genannt, versteht man einen spätestens ab der Geburt existenten unheilbaren Schwachsinn. Häufigste Gründe hierfür sind erblich bedingte Krankheiten. Weitere Ursachen sind irreparable, infektiös oder anderweitig bedingte Hirnschädigungen, die in der Zeit von der Befruchtung der Eizelle bis zur Geburt eingetreten sind und einen bleibenden Schwachsinn nach sich ziehen. Folgende Diagnosen gehen mit angeborenem Schwachsinn einher:

Mongolismus

Häufigtste Ursache für angeborenen Schwachsinn ist die Trisomie 21, auch Mongolismus oder Down-Syndrom genannt. Dieser Erkrankung liegt das fehlerhafte Vorhandensein eines überzähligen Erbgutträgers (Chromosoms) neben dem normalerweise nur doppelt angelegten (homologen) Chromosomenpaar 21 zugrunde. Ein dreifach vorhandenes Chromosom 21 führt zum klinischen Erscheinungsbild des Mongolismus bzw. Down-Syndroms. Klinische Hauptmerkmale dieser genetischen Erkrankung sind ein flaches Gesicht mit mongoliden Zügen, ein kurzes Genick, ein flacher Hinterkopf sowie eine Vierfingerfurche. Trotz der völlig eindeutigen Diagnose dieses schweren Leidens gibt es sogar hier das Problem der diagnostischen Unschärfe: Dies betrifft die sogenannten Mosaikformen der Trisomie 21 (nur einzelne oder nur ein Teil der Körperzellen ist befallen, das Erscheinungsbild ist uneindeutig).

Fragiles-X-Syndrom

Zweithäufigste Ursache ist das ebenfalls auf einer Chromosomenaberration beruhende Fragile X Syndrom, auch Marker-X-Syndrom oder Martin-Bell-Syndrom genannt. Diese Krankheit ist nach der Trisomie 21 die zweithäufigste Ursache für angeborenen Schwachsinn. Ursache hierfür ist eine genetische Veränderung (Mutation) des X-Chromosoms.

Veitstanz

Veitstanz, auch Chorea Huntington genannt, ist eine autosomal-dominant vererbliche degenerative, unheilbare Erkrankung des Zentralnervensystems, die typischerweise in fortgeschrittenem Alter – oftmals um das vierzigste Lebensjahr herum – ausbricht. Wegen dieser symptomatischen Besonderheit konnte sich das auslösende Gen in Populationen ausbreiten.

Rassebedingter Schwachsinn

Bei verschiedenen Rassen findet man eine niedrige Intelligenz vor. Besonders bei der negriden Rasse finden sich im Durchschnitt Intelligenzquotienten nahe der Debilitätsgrenze (→ IQ der Völker).

Erworbener Schwachsinn

Unter erworbenem Schwachsinn versteht man einen irreversiblen, nach der Geburt erworbenen Schwachsinn (etwa infolge Sauerstoffmangels beim Geburtsvorgang). Folgende Diagnosen sind typische Ursache für einen erworbenen Schwachsinn.

Encephalitis

Unter einer Encephalitis (deutsch: Hirnentzündung) versteht man eine meist infektiös bedingte Entzündung des Zentralnervensystems mit nachfolgender, häufig irreparabler Beschädigung von Teilen der Hirnsubstanz.

Syphilis

Die Syphilis-Erkrankung ist eine bakterielle Infektionskrankheit, welche vornehmlich durch sexuellen Kontakt übertragen wird.

Senile Demenz

Unter seniler Demenz versteht man eine im fortgeschrittenen Alter auftretende degenerative, unheilbare Hirnerkrankung verschiedener Genese.

Schädel/Hirn-Trauma

Schädelhirntraumata, z. B. durch schwere Unfälle verursacht, können zu erworbenem Schwachsinn führen.

Sonstiges

Früher wurde auch die Epilepsie als „erblicher Schwachsinn“ bezeichnet, eine Klassifizierung, die heute nicht mehr üblich ist.

Wahlrecht

In der BRD dürfen seit Anfang 2019 aufgrund einer Entscheidung des „Bundesverfassungsgerichts“ auch Schwachsinnige – solange sie die Mindestanforderungen für Geschäftsfähigkeit noch erfüllen – wählen gehen.[5]

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. kognitiv ist ein psychologischer Begriff und bezeichnet diejenigen menschlichen Funktionen, welche mit Wahrnehmung, Lernen, Erinnern und Denken, also der menschlichen Erkenntnis- und Informationsverarbeitung in Zusammenhang stehen.
  2. Eine Affektion benennt in der Psychologie die Beeinflussung des psychischen Zustandes durch äußere Einflüsse.
  3. http://www.dgspj.de/index.php?option=com_content&view=article&id=67&Itemid=112
  4. Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen. DSM-III (dt. 1984, orig. 1980). Deutsche Bearbeitung von Koehler, K. & Saß, H. Weinheim, Basel: Beltz 1991
  5. Geistig Behinderte dürfen an Wahlen teilnehmen, Junge Freiheit, 21 .Februar 2019