Seerappen

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Seerappen

Staat: Deutsches Reich
Gau: Ostpreußen
Landkreis: Samland
Provinz: Ostpreußen
Einwohner (1939): 1.731
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Seerappen befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Rußland vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Seerappen ist ein deutscher Ort in Ostpreußen im Bezirk Königsberg, Kreis Samland. Der Ort hatte im Jahre 1939 insgesamt 1.731 Einwohner. Seerappen befindet sich im derzeit russisch besetzten Teil Ostpreußens.

Lage

Seerappen liegt im südlichen Samland, 13 km nordwestlich von Königsberg.[1]

Geschichte

Seerappen wurde im Jahre 1400 gegründet. Im Jahre 1874 wurde der Ort in den neu geschaffenen Amtsbezirk Rogehnen[2] innerhalb des Landkreises Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen eingegliedert. Die Zahl der Einwohner belief sich im Jahre 1910 auf 185.[3]

Am 30. September 1928 schlossen sich die Gutsbezirke Korniten, Laserkeim und Rogehnen (die beiden letzteren existieren nicht mehr) mit der Landgemeinde Seerappen zur neuen Landgemeinde Seerappen zusammen. Der Amtsbezirk Rogehnen wurde dementsprechend am 18. Mai 1930 in „Amtsbezirk Seerappen“ umbenannt. Die Einwohnerzahl Seerappens stieg bis 1933 auf 891 und betrug 1939 bereits 1.731[4]. Im Jahre 1939 „wechselte“ Seerappen in den neuen, aus den Kreisen Fischhausen und Königsberg zusammengelegten Landkreis Samland. Seerappen befindet sich seit 1945 unter russischer Fremdherrschaft.

Amtsbezirk Seerappen (1930–1945)

Mit der Umbenennung des Amtsbezirks Rogehnen wurde Seerappen Amtsdorf und blieb es bis zum Jahre 1945. Zum Zeitpunkt der Umbenennung gehörten lediglich noch drei Gemeinden zu dem Amtsbezirk: die Landgemeinden Bärwalde, Schorschehnen (nicht mehr existent) und Seerappen.

Luftschiffhafen Seerappen (1915–1917)

Bekannt wurde das ostpreußische Seerappen[5] durch den 1915 erbauten Luftschiffhafen, der auch die Zentrale des Marine-Luftschiffwesens der östlichen Ostsee beherbergte. Hier gab es auf einer Fläche von 7.200 km² eine 50 Meter hohe Halle, die bis zu drei Luftschiffe aufnehmen konnte.

Hier war seit 1917 das Luftschiff LZ 62 stationiert, das als das erfolgreichste Luftschiff im Ersten Weltkrieg galt. Noch im gleichen Jahr jedoch wurde es wieder außer Dienst gestellt, im Jahre 1920 zerlegt und als Reparationsleistung nach Belgien überstellt. Teile davon sind im Musée de L'Air in Brüssel zu sehen.

Fliegerhorst Seerappen (1920–1945)

Die leerstehenden Gebäude und Gelände des Luftschiffhafens wurden als Fliegerhorst genutzt, von wo aus am 28. Dezember 1920 der Flugbetrieb zwischen Königsberg und Berlin aufgenommen wurde.

KL-Außenarbeitslager Seerappen

Zur Zeit des Nationalsozialismus befand sich in Seerappen eines der 39 Außenarbeitslager des Konzentrationslagers Stutthof.

Bekannte, in Serappen geborene Personen

  • Gustav Bergmann (1916–1944), Unteroffizier der Reserve und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges

Fußnoten