Senftenberg

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Kreisstadt Senftenberg in Brandenburg; zu weiteren Orten dieses Namens siehe Senftenberg (Auswahlseite).

Senftenberg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Oberspreewald-Lausitz
Provinz: Brandenburg
Einwohner (31. Dez. 2011): 26.177
Bevölkerungsdichte: 206 Ew. p. km²
Fläche: 126,94 km²
Höhe: 102 m ü. NN
Postleitzahl: 01945 (Peickwitz)
01968 (Brieske, Großkoschen, Niemtsch, Sedlitz, Senftenberg)
01996 (Hosena)
Telefon-Vorwahl: 03573, 035756 (Hosena, Peickwitz)
Kfz-Kennzeichen: OSL (bis 1994: SFB)
Koordinaten: 51° 31′ N, 14° 0′ O
Senftenberg befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Brandenburg
Bürgermeister: Andreas Fredrich (SPD)

Senftenberg ist eine deutsche Mittelstadt im Süden Brandenburgs in der Niederlausitz. Sie befindet sich an der Schwarzen Elster sowie am Senftenberger See, der einer der größten künstlich angelegten Seen Europas ist.

Die Festungsanlage mit dem Schloß ist der wichtigste Ausgangspunkt der Stadtentwicklung. Aus einer Urkunde des Jahres 1279 stammt die erste nachweisliche Erwähnung Senftenbergs. Anfangs zählte die Siedlung etwa 300 bis 400 Einwohner. Die Siedler lebten von Acker-, Obst- und Weinbau sowie handwerklicher Produktion. Um 1860 wurde Braunkohle gefunden. Eine rasante Industrialisierung und ein wirtschaftlicher Aufschwung waren kennzeichnend für diese Zeit.

Lage

Senftenberg liegt in der Niederlausitz. Die Stadt liegt an der Schwarzen Elster und am Senftenberger See und bildet mit Hoyerswerda den Kern des Lausitzer Seenlandes. Dabei handelt es sich um die künftig größte künstliche Seenplatte Europas mit einer Gesamtausdehnung von Westen nach Osten von ungefähr 80 Kilometern, von Norden nach Süden (je nach Abgrenzung) zwischen 32 und 40 Kilometern.

Senftenberg liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Cottbus und etwa 60 Kilometer nördlich von Dresden.

Das Stadtgebiet ist Teil der Ruhland-Königsbrücker Heide und gehört damit zur Landschaft des Oberlausitzer Heidelands.

Der Name der Stadt leitet sich von mittelhochdeutschen Wort für „sanft am Berg“ ab, da die Stadt von Hügeln und Bergen, wie zum Beispiel dem Koschenberg im Südosten und den Raunoer Bergen im Norden, umgeben war; eine Namensübertragung durch die Siedler ist ebenso denkbar.

Eine ältere, heute aber nicht mehr als gültig angesehene Erklärung für den Namen der Stadt stellt die Ableitung von „sumpftenburg“ dar. Die Teilwörter sumpften und Burg sollten die naturräumlichen Gegebenheiten der Stadtentwicklung erklären. Die Burg, in deren Schutz sich die Stadt entwickelte, war von den Sumpfgebieten Laugk und Haag umgeben. Die Flüsse Schwarze Elster, Storchelster und Wolschinka speisten die Sümpfe, so dass Senftenberg wie eine Insel von Wasser und Sümpfen umgeben war.

Geschichte der Stadt Senftenberg

Frühe Geschichte

Bereits in der Jungsteinzeit siedelten Menschen in der Gegend um Senftenberg und im Elstertal. Darauf weisen Steinwerkzeuge hin, die bei Grabungsarbeiten in der Schmiedestraße gefunden wurden.

Urnen- und Buckelurnenfunde (z. B. am Koschenberg) weisen auf eine Besiedlung während der Bronze- und frühen Eisenzeit (900 bis 500 v. Chr.) hin. Bei Tagebauarbeiten wurde im Laugk 1931 ein Ringwall mit Pfostenhäusern aus der letzten Periode der frühen Eisenzeit entdeckt. Die Siedlungsscherben sind dem Billendorfer Typ zuzuordnen. Diese Siedlung war durchgehend von ungefähr 650 Personen bewohnt.

Senftenberg wurde im Zuge der deutschen Ostsiedlung gegründet. Die Siedlung Senftenberg entwickelte sich im Schutze einer Burg (heute das Schloß der Festungsanlage), die deutsche Ritter errichteten. Die Stadt lag westlich der Burganlage und war planmäßig angelegt. Sie besaß einen kreisförmigen Grundriss, die Häuser waren um den trapezförmigen Marktplatz angeordnet. Durch Senftenberg führte von West nach Ost die via Regia Lusatiae inferioris (Niederstraße). Da die Stadt im Norden und Osten durch Gewässer (Schwarze Elster und Storchelster) und Sümpfe (z. B. den Laugk) geschützt war, verlief die Stadtmauer südlich und westlich der Stadt mit jeweils einem Stadttor im Osten und Westen. Das Stadttor im Westen hieß Kreuztor und das im Osten Schlosstor. Die Bezeichnung des Kreuztores und der davon zum Markt führenden Kreuzstraße leiten sich von der Kapelle Zum Heiligen Kreuz ab, die unweit im Vorort Jüttendorf stand.

Die älteste nachweisliche Erwähnung Senftenbergs findet sich in einer am 6. Oktober 1279 unterzeichneten Urkunde. Diese befindet sich heute im Brandenburgischen Hauptstaatsarchiv Potsdam. Darin bescheinigte Markgraf Heinrich der Erlauchte dem Kloster Dobrilugk den Erwerb des Dorfes Dobristroh von Otto von Schlieben.

Die Lage des Ortes wird mit zwischen vitatem Calowe et Sennftenberc angegeben. Im Jahr 1301 wird Senftenberg erstmals als oppidum et castrum bezeichnet. Die Einwohner lebten vorwiegend vom Acker-, Obst- und Weinbau sowie von der Fischerei. Die Handwerker (Töpfer, Böttcher, Leineweber und Korbmacher) produzierten hauptsächlich für den eigenen Bedarf. Die Niederungen der Schwarzen Elster ermöglichten nur wenig ertragreiche Ernten.

Deshalb bewegte sich die Einwohnerzahl im Mittelalter nur zwischen etwa 300 und 400 Einwohnern. Im Jahr 1423 wurden die Senftenberger Ratsherren erstmals genannt. Die Stadt war in Viertel eingeteilt, jedem Viertel stand ein Viertelmeister oder Ratsverwandter vor. Er vertrat die Interessen seines Viertels vor dem Rat, sorgte für die Einhaltung der städtischen Ordnung und übernahm die Organisation seines Viertels bei der Brandbekämpfung oder Stadtverteidigung.

Im Jahr 1290 werden Johann und Konrad von Senftenberg als erste Besitzer der Burg genannt. Nach kurzer brandenburgischer Herrschaft Anfang des 14. Jahrhunderts galt die Stadt Senftenberg wie die gesamte Lausitz ab 1368 als böhmischer Besitz. Unter den Herren von Penzig und von Gorenz war die Burg Senftenberg zu Beginn des 15. Jahrhunderts ein Raubnest. Im Jahr 1413 übernahm der Landvogt und spätere Pfandinhaber (ab 1422) der Niederlausitz, Hans von Polenz, den Ort mit der gesamten Markgrafschaft. Hans von Polenz besaß bereits seit 1406 einen Teil von Senftenberg, er setzte dem Raubrittertum ein Ende. Als die Hussiten auf ihren Kriegszügen in die Niederlausitz eindrangen, blieb der Ort Senftenberg 1431 von Plünderungen verschont. Hans von Polenz' Verwandter, Nickel von Polenz (welcher der Vormund der Söhne des 1437 verstorbenem Landvogtes Hans von Polenz war), verkaufte 1448 die Stadt und Herrschaft Senftenberg an die Wettiner unter Herzog Friedrich II. Hiernach gehörte der Ort fast 400 Jahre zu Sachsen.

Reformation und Folgen

Die sächsischen Kurfürsten ließen die alte Burg nach italienischem Vorbild unter dem Amtshauptmann Hans von Dehn-Rothfelser und dem Italiener Graf Rochus von Lynar zu einer moderneren Verteidigungsanlage ausbauen.

Die Reformation in Senftenberg begann 1539. Im Jahr 1550 belehnte der Kurfürst den sächsischen Minister Georg von Carlowitz mit dem Amt Senftenberg. Er ließ eine hölzerne Röhrfahrt anlegen, die die Senftenberger Brunnen mit Trinkwasser versorgte. Das Wasser gelangte aus den nördlich von Senftenberg gelegenen Weinbergen aus dem Flurstück Soienza in der Nähe des Ortes Sauo nach Senftenberg. Die Röhrfahrt blieb bis in das 19. Jahrhundert bestehen. Die älteste erhaltene Darstellung Senftenbergs und des Schlosses stammt aus dem Jahr 1628. Dabei handelt es sich um eine vom sächsischen Baumeister Wilhelm Dilich gefertigte Federzeichnung.

Im Jahr 1512 wird erstmals ein Rathaus als Sitz des Amthauptmanns Dehn-Rothfelser erwähnt. Die Stadtbrände 1641 und 1670 zerstörten dieses Rathaus. Nachdem ein erneuter Stadtbrand das 1680 neu gebaute Rathaus im Jahre 1717 beschädigte, wurden dessen Reste im selben Jahr abgetragen und ein kleines schmuckloses Ratsgebäude errichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges mußten das Schlosstor und Teile der Stadtmauer auf Befehl des Kurfürsten 1642 aus strategischen Gründen abgetragen werden.

Im 16., 17. und frühen 18. Jahrhundert hemmten zahlreiche Katastrophen die Entwicklung Senftenbergs. So zerstörten große Brände (1509, 1512, 1525, 1530, 1641, 1670 und 1717) die Stadt mehrfach vollständig. Die Pest, die u. a. in den Jahren 1567 und 1630 zum Ausbruch kam, dezimierte die Bevölkerung der Stadt. Die Bevölkerung hatte unter den großen Kriegen der damaligen Zeit zu leiden.

Im Dreißigjährigen Krieg quartierten sich schwedische Truppen in Senftenberg ein. Im Jahr 1641 kam es zu einem kleinen Gefecht mit den Schweden in der Soienza bei Sauo, dabei starben 15 Senftenberger. In den Jahren 1679 und 1686 hatten die Einwohner unter großen Dürreperioden zu leiden. Im Großen Nordischen Krieg folgten erneute Truppeneinquartierungen, so 1704/1705 russischer und 1706/1707 schwedischer Truppen. Im Siebenjährigen Krieg litt die Stadt erneut unter Kontributionen und Einquartierungen; am schlimmsten war ein dreitägiges preußisches Feldlager mit 46.000 Mann auf der Senftenberger Feldmark.

Während der Befreiungskriege kam es unweit des Alten Friedhofs zu einem Erkundungsgefecht zwischen Husaren des Freikorps Hellweg und Truppen des französischen Marschalls Ney.

Vom Wiener Kongreß bis zur Industrialisierung

Im Ergebnis des Wiener Kongresses verloren die Wettiner 1815 das sächsische Amt Senftenberg an Preußen. Ende des 19. Jahrhunderts und während des gesamten 20. Jahrhunderts erlebte die Stadt ein enormes Wachstum durch den Braunkohlebergbau, der zunächst unter, dann über Tage stattfand. Durch den Tagebau wurde die Schwarze Elster mit ihrer Artenvielfalt in den Auen in das nördlich fließende Bett der Sornoer Elster gezwängt; durch die Senkung des Grundwasserspiegels wurden die grundwassernahen und sumpfigen Niederungen trockengelegt.

Während der Separation wurden in Senftenberg die Grundstücke so verteilt, daß jeder Ackerbauer ein Stück Ackerland, Wiese und Wald bekam. Die Separation wurde unter der Amtszeit von Bürgermeister Moritz Blankenberg (Amtszeit: 1845–1889) abgeschlossen.

Die Äcker lagen im Nordwesten und Südwesten der Stadt im Viertel an der Windmühle und in der Dubina. Die Wiesen befanden sich östlich und nordöstlich der Stadt in den Sumpfgebieten des Laugk. Die Namen der Flurstücke sind zum Teil sorbischen Ursprungs und weisen auf natürliche Besonderheiten hin, so bezeichnet Dubina einen Ort, an dem Eichen wachsen, und Laugk den Ruf der Frösche. Im Laugk stachen die Bauern Torf. Er war von Kanälen durchzogen. Mit Kähnen (ähnlich den Spreewaldkähnen) konnten die Bauern auf diesen Kanälen ihre Waren zum Markt transportieren.

Im Norden der Stadt lagen die Senftenberger Weinberge. Neben den Ackerbauern gab es in Senftenberg auch Handwerker. Das am häufigsten anzutreffende Handwerk war die Gerberei. Dies war bedingt durch die in der Niederlausitz betriebene Schafzucht und wurde zudem durch die vorhandenen großen Mengen sauberen Wassers begünstigt, das für das Gerberhandwerk benötigt wurde. Auf Grund des Wassers gab es zahlreiche Färber.

Die Industrialisierung und der damit verbundene Zuzug fremder Arbeiter verdrängte die zuvor vorherrschende wendische Sprache nahezu vollständig.

BRD

Am 25. Mai 2009 wurde Senftenberg aufgrund seiner besonders linientreuen und anpasserischen Politik vom BRD-Regime offiziell zum „Ort der Vielfalt“ erklärt[1].

Sehenswürdigkeiten

Bekannte, in Senftenberg geborene Personen

Fußnoten