Senger, Hugo von

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Hugo Hermann von Senger

Hugo Hermann von Senger (Lebensrune.png 14. September 1920 in Zurzach; Todesrune.png 12. März 2010) war ein deutschschweizerischer Offizier der Wehrmacht, zuletzt Rittmeister des Heeres sowie nach dem Krieg Landwirt und Mitglied der Avalon Gemeinschaft.

Leben

Hugo von Senger als Rekrut der Reiterei
Bereit für Europa gegen die Handlanger Zions
Von Senger (links) hoch zu Roß
Hugo von Senger (rechts) mit seinem Pferdeburschen Wasily (links)
Hugo von Senger an der Kriegsfront

Als 1930 ein Zirkus in Zurzach gastierte, sah der zehnjährige Hugo von Senger begeistert einer Pferdenummer zu, die damals durch russische Kosaken vorgeführt wurde. Dieses Erlebnis prägte den Jungen nachhaltig. Als der Zirkus weiterzog, fand der Junge eine Kosakenmütze, die noch sehr lange in seinem Besitz blieb. Nach der Grund- und Bezirksschule besuchte Hugo von Senger drei Jahre das Gymnasium in Waldshut. Er war kein Theoretiker, und seine Liebe zur Natur zog ihn nach dem Abitur in die Landwirtschaft. Hugo von Senger absolvierte die Landwirtschaftliche Schule Strickhof-Zürich. Da sein Vater ordentlicher Professor in München war und als Deutscher eingebürgert wurde, war 1938 Hugo von Senger nun auch deutscher Staatsbürger und war wehrpflichtig.

Wehrmacht

Hugo von Senger kam in die Auswahl von 900 Flugzeugführer-Anwärtern der deutschen Luftwaffe. Die äußerst strenge Aufnahmeprüfung der Vorkriegszeit schaffte der intelligente junge Mann als einer von 58 zukünftigen Fliegern. Er war aber im Herzen Anhänger der Reiterei und wechselte zur Kavallerie des Heeres. Als ausgebildeter Landwirt kam er dann zum 18. Kavallerie-Regiment in Cannstatt bei Stuttgart.

Zweiter Weltkrieg

Nach dem Kriegsausbruch nahm Gefreiter Hugo von Senger im Rahmen des 18. Kavallerie-Regiments im September und Oktober 1939 am Polenfeldzug teil. Ab August 1939 wurde im Wehrkreis V (Stuttgart) die 78. Infanterie-Division neu aufgestellt. Die Kavalleristen des 18. Kavallerie-Regiments aus Cannstatt, so auch Hugo von Senger, kamen als berittene Aufklärungs-Abteilung 178 zur neuen Infanteriedivision. Im Herbst 1939 lag die Division im Raum Pforzheim. Von Januar bis Juni 1940 lag sie zur Grenzsicherung gegen Frankreich im süddeutschen Horb und Bretten. Von Juli 1940 bis April 1941 war die 78. Infanterie-Division als deutsche Besatzungstruppe in Nordfrankreich tätig. In diesen Monaten entstanden viele freundschaftliche Kontakte mit der französischen Bevölkerung. Im Mai 1941 wurde die Division nach Nordostpolen verlegt.

„Die Teilnahme des schweizerisch-deutschen Doppelbürgers an den deutschen Feldzügen war politisch heikel. In der Schweiz waren fremde Kriegsdienste verboten. Das betraf auch Hugo von Senger. 1940 war der Schweizerbürger Hugo von Senger mit 20 Jahren volljährig und mußte als Wehrpflichtiger in die Schweizer Armee einrücken. In Absprache mit dem damaligen Korpskommandanten Eugen Bircher und dem EMD, dem Eidgenössischen Militärdepartement, wurde Hugo von Senger vom Dienst in der Schweizer Armee freigestellt. Im Gegenzug verpflichtete sich Hugo von Senger dazu, dem Schweizer Militär Lageberichte der deutschen Front zuzustellen. Dieser Handel sorgte dafür, daß Hugo von Senger nach dem Krieg ohne Schwierigkeiten in die Schweiz zurückkehren konnte.“

Hugo von Senger stand am Morgen des 22. Juni 1941, zu Beginn des Unternehmens „Barbarossa“, mit seiner Einheit östlich von Warschau bei Ploni nördlich von Brest. Die 78. Infanterie-Division gehörte zur 4. Armee unter Walter Model und die 4. Armee zur Heeresgruppe Mitte unter Generalfeldmarschall Fedor von Bock. Mit der 178. berittenen Aufklärungs-Abteilung überschritt der inzwischen zum Obergefreiten beförderte Hugo von Senger am 22. Juni 1941 den Bug und somit die seit Oktober 1939 bestehende polnisch-sowjetische Grenze.

Von Senger wurde im Dezember 1941 verwundet und kam mit zusätzlichen Erfrierungen in ein Lazarett. Zur Genesung kam er Anfang 1942 wieder zurück in ein Reservelazarett nach Deutschland. Am Tage der Verleihung des Eisernen Kreuzes 2. Klasse an den Obergefreiten Hugo von Senger war auch sein stolzer Vater anwesend. Anschließend mußte er sich wieder in Ludwigsburg bei seiner Stammeinheit der 78. Infanterie-Division melden. Dort wurde er durch den Erbprinzen von Hohenlohe zum Unteroffizier befördert. Nach einigen Monaten wurde er zur Offiziersausbildung an die Offiziersschule in Krampnitz bei Potsdam versetzt. Bei der Übergabe des Offizierspatentes war damals auch Hermann Göring anwesend. Im Sommer 1942 wurde Leutnant von Senger nach Dnjepropetrowsk am Schwarzen Meer in Marsch gesetzt.

„Er sollte im August/September von dort als Infanterieoffizier nach Norden zu den Kämpfen um Stalingrad versetzt werden. Dies darum, weil ab Anfang 1942 fast alle Kavallerieeinheiten der Wehrmacht aufgelöst wurden. Berittene Aufklärungseinheiten eigneten sich zur weiträumigen Kriegführung im Zusammenwirken mit motorisierten Verbänden nicht mehr. Im Offizierskasino von Dnipropetrowsk lernte Hugo von Senger den Oberst Burggraf zu Dohna-Schlohbitten kennen. Als dieser erfuhr, daß Hugo von Senger als Infanterieoffizier in Stalingrad verheizt werden sollte, leitete er eigenmächtig Hugo von Senger und einen seiner Kameraden zum Stab von Generalfeldmarschall Ewald von Kleist um. Von Kleist hatte damals im Sommer 1942 unter anderem die Aufgabe, aus übergelaufenen russischen Kosaken in Musikowska eine Freiwilligenarmee gegen die Sowjets aufzustellen. Dazu brauchte Kleist deutsches Rahmenpersonal, Dolmetscher und auch erfahrene deutsche Kavallerie-Offiziere. Über den Stabsadjutanten Rittmeister Strauß kam es zum Gespräch mit Generalfeldmarschall von Kleist. Hugo von Senger wurde anschließend in den Sonderstab des Generalfeldmarschalles aufgenommen und erhielt die Aufgabe, geeignete Kosaken zu rekrutieren. Seine erste Reise führte ihn zurück nach Dnipropetrowsk. Dort lernte er die aus zaristisch-adligem Geschlecht stammende und französisch sprechende Russin Bakuba Tarzjana kennen. Sie schloss sich mit rund 200 Kosaken den deutschen Truppen an. Hugo von Senger reiste mit dieser Truppe nach Musikowska.“

Das Terek-Kosaken-Reiter-Regiment 6 wurde geführt von Major der Reserve von Kalben. Oberleutnant Hugo von Senger kam 1943 zur II. Abteilung und dort zur 6. Kompanie.

„Die blutigen Kämpfe mit den Titopartisanen setzten sich 1944 in den Bergen von Kroatien fort. Hugo von Senger diente dort nun als Adjutant der II. Abteilung unter Rittmeister von Abel. Die Kosaken ritten mit ihren schnellen Pferden durch das schwierigste Gelände, durch Schluchten, Bäche, Wälder und an steinigen Bergflanken. Sie überraschten so immer wieder Titos Partisanen und andere Banden und Freischärler. Hauptsächlich sicherten die Kosaken wichtige Nachschubstraßen und Bahnstrecken.“

Am 25. Mai 1944 nahm Hugo von Senger mit seiner Einheit der 1. Kosaken-Kavallerie-Division im Rahmen der Bandenbekämpfung an dem Unternehmen „Rösselsprung“ teil. Ziel war die Gefangennahme von Partisanenführer Josip Broz Tito in bosnischen Drvar (südwestlich von Banja Luka). Die großangelegte Operation mit Fallschirmjägereinsatz gelang nur teilweise. Zwar wurden die Partisanen geschwächt, aber Marschall Tito und der Sohn von Winston Churchill, Randolph Churchill, konnten den deutschen Truppen entkommen.

Nach dem 26. August 1944 kamen die Kosaken verwaltungsmäßig zur Waffen-SS. Sold, Verpflegung, Material und Waffen kamen nun aus SS-Beständen. Im Herbst 1944 begann der Rückzug der deutschen Truppen aus dem Balkan, und die 1. Kosaken-Kavallerie-Division kam in den Raum Slowenien/Kärnten. Dort hatte sie weitere Kämpfe mit den Partisanen zu bestehen. Der Division wurde die Sicherung diverser Eisenbahnlinien von den Alpen- und Donau-Reichsgauen und des Königreichs Ungarn nach Nord- und Südjugoslawien übertragen.

„Am 16. September 1944 forderte Reichsverweser Admiral Nikolaus Horthy die ungarische Armee auf, ihre Waffen niederzulegen. Dies geschah auch teilweise. Dadurch kamen die Sowjets bis zum Dezember 1944 vor die Stadt Budapest und wollten von dort eine Verbindung zu den Tito Partisanen in Nordjugoslawien herstellen. Um diese drohende Verbindung der Bolschewisten zu verhindern wurde die II. Kosakenreiterbrigade mit den Regimentern 3, 5 und 6, aus Kroatien über Kutina, Popovaca, Klostar Iwanic, Dugo Selo, Krizevci in den Raum Koprivnica in der Drauniederung verlegt. Am 11. Dezember stieß die Brigade bei Novi Grad auf starke Partisanenverbände. In der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember 1944 begann das Gefecht um das von den Sowjets besetzte Pitomaca. Erstmals kämpften nun die russischen Kosaken direkt gegen die Sowjets. Auch war der Gegner nun keine Partisanengruppe mehr, sondern eine starke, mechanisierte reguläre Armee. Die Schlüsselrolle dieser Operation hatte das 6. Terek-Kosaken-Regiment, das inzwischen von Oberstleutnant Prinz zu Salm geführt wurde, zu dem auch Oberleutnant Hugo von Senger gehörte. Der sowjetische Brückenkopf an der Drau bei Pitomaca konnte durch den Einsatz der Kosaken vernichtet werden. Eine große Anzahl russischer Gefangener konnte dabei eingebracht werden, und auch sowjetische Artillerie und Lastkraftwagen wurden erbeutet. Anfang Januar 1945 kämpfte das 6. Terek-Kosaken-Regiment zusammen mit der SS-Gebirgs-Division ‚Prinz Eugen‘ erfolgreich um die Stadt Vitrovitica [Anm.: Unternehmen „Werwolf“]. Ab dem 1. Februar 1945 wurde die 1. Kosaken-Kavallerie-Division mit anderen Einheiten zum XV. SS-Kosaken-Kavallerie-Korps zusammengefaßt. Kommandeur des Korps wurde Generalmajor Helmuth von Pannwitz.“

Zuletzt war Rittmeister von Senger Führer der II. Abteilung des Terek-Kosaken-Regiments 6 der 2. Kosaken-Kavallerie-Division/XV. Kosaken-Kavallerie-Korps.

Kriegsgefangenschaft

Nach dem 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation der Wehrmacht, sammelte sich die 1. und 2. Kosaken-Kavallerie-Division mit ihren Familienangehörigen und vielen anderen Zivilisten russischer Herkunft. Die 1. Kosaken-Kavallerie-Division zog unter ihrem Kommandeur Oberst Wagner nach Westen über Windisch Freistritz, Gonobitz und St. Leonhard in den Raum von Unterdrauburg in Österreich. Die 2. Kosaken-Kavallerie-Division konnte sich nicht vom nachdrängenden Gegner lösen. Darum befahl deren Kommandeur in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai einen Überraschungsangriff. Damit hatten die Bolschewisten nach der deutschen Kapitulation nicht mehr gerechnet. Fluchtartig stoben sie beim deutschen Gegenangriff auseinander. Die Division konnte sich dadurch vom Feind lösen und folgte ebenfalls über obigen Weg nach Unterdrauburg. Das Terek-Kosaken-Regiment 6 (seit November 1944 der 2. Kosaken-Kavallerie-Division unterstellt) unter Karl-Walrad Prinz zu Salm-Horstmar bildete dabei auf diesem letzten Marsch die Vorhut.

Alle Kosakenverbände und ihre Familien sammelten sich so Anfang Mai 1945 in diversen Feldlagern im Raum Osttirol/Oberkärnten. In der Stadt Lienz war das Hauptquartier. Mit falschen Versprechungen der Westalliierten, wie zum Beispiel ein freies Geleit für die Kosaken und ihre Familien nach Kanada, willigten die Kosaken des XV. SS-Kosaken-Kavallerie-Korps zur Entwaffnung ein. Diese wurde am 12. Mai 1945 durch britische Truppen durchgeführt.

Hugo von Senger und seine Kameraden erfuhren von der baldigen Überstellung an die Sowjets durch den ehemaligen Kommandeur des Terek-Kosaken-Regiments 6, Oberstleutnant Prinz zu Salm. Prinz zu Salm war mit dem englischen Königshaus Hannover/Windsor verwandt und konnte darum als Dolmetscher in einem britischen Stab tätig sein. Dort erfuhr er von den britischen Plänen zur Überstellung der Kosaken an die Russen. Sofort nach Kenntnis dieser Nachricht begannen Hugo von Senger und sein Stab mit der Erstellung falscher Personallisten. 170 Mann konnten aus dem Lager in die nahen Berge entfliehen. Am 28. Mai 1945 begann die Auslieferung der Kosaken an die Sowjetunion.

„Als die Kosaken und ihre Familienangehörigen von ihrer Auslieferung an die Sowjetunion erfuhren, wählten mehrere Tausend Kosaken den Freitod. Sie erschossen sich selbst, andere töteten erst ihre Familie mit der Waffe und erschossen sich anschließend, viele erdolchten ihre Frauen und Kinder, manche erhängten sich. Am 1. Juni 1945 standen die Briten im Lager von Peggetz etwa 4.000 Kosaken gegenüber. Diese übten aneinandergehängt passiven Widerstand. Mehrere Popen verrichteten Gebete mit den knienden Menschen. Die Briten, genauer die Truppen der 8. Argyll und Sutherland Highlanders unter Major Davies, schritten äußerst brutal ein und prügelten die Kosaken mit Gewehrkolben und Knüppeln nieder. Sie stachen mit ihren Bajonetten in die Knienden, um deren Widerstand zu brechen. Schüsse lösten sich, eine Panik entstand, und viele fanden den Tod. Hunderte Kosaken, Russen, Frauen und Kinder ertränkten sich in der reißenden und eiskalten Drau. Einigen gelang im Durcheinander die Flucht. Viele erhängten sich in den nahen Wäldern. Die Briten nahmen die restlichen Kosaken und ihre Familien gefangen und fesselten sie. Sie verfrachteten 1.252 verwundete Männer, Frauen und Kinder gefesselt auf Lastwagen und lieferten sie den Russen aus. Eine ähnliche Ruhmestat wiederholten die Briten am 1. Juni 1945 im Lager Oberdrauburg. Dort wurden unter ähnlichen Szenen mit größter Gewaltanwendung 1.749 Kosaken an die Russen abgeliefert. [...] in Judenburg wurden vom 1. Juni bis zum 7. Juni 1945 die restlichen Kosaken mit ihren Frauen und Kindern aus den Lagern Peggnitz, Oberdrauburg und Dellach an die Sowjets überstellt. Diese Transporte gingen ohne nennenswerten Widerstand vor sich. Die Kosaken waren gebrochen und hatten sich hoffnungslos ihrem Schicksal ergeben. Die geschönte westliche Quelle nennt 22.500 ausgelieferte Russen. Davon wurden die meisten Kosaken von den Sowjets gleich hinter der Grenze des sowjetisch besetzten Gebietes erschossen und einige, vor allem die ausgelieferten Frauen und Kinder, zu jahre- und jahrzehntelanger Zwangsarbeit in einen entlegen Winkel der Sowjetunion, in die Gegend von Nowosibirsk, Tomsk, Stalinsk deportiert. Während russische Kosaken ‚nur‘ 8 Jahre Zwangsarbeit erhielten, gab es für das überstellte deutsche Rahmenpersonal der Kosakenverbände 25 Jahre Zwangsarbeit in der Sowjetunion. Aber nur die wenigsten dieser Menschen überlebten die sowjetischen Transporte und Lager im Sommer 1945. [...] Generalmajor Helmuth von Pannwitz verließ freiwillig die sichere britische Haft und ließ sich als Kommandeur an der Spitze seiner Männer mit seinen Kosaken an die Russen überstellen. Der ausgelieferte General Helmuth von Pannwitz wurde nach einem Schauprozeß am 16. Januar 1947 mit fünf weiteren Kommandeuren der Kosaken in Moskau erhängt.“

Hugo von Senger gelang in dem Durcheinander Anfang Juni 1945 die Flucht in die Berge. Er schlug sich in nächtelangen Fußmärschen von Kärnten bis nach Oberbayern durch. Dort geriet er in Habach bei Mühlberg als „Gebirgsjäger“ in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Kurz darauf wurde Hugo von Senger entlassen und arbeitete auf einem bayrischen Bauernhof. Ein Denunziant verriet ihn und seine Kosakenzugehörigkeit an die Amerikaner. Wieder wurde er verhaftet und kam in den Turm, das gefürchtete Gefängnis von Rosenheim, in welchem im Innenhof täglich Gefangene durch die Amerikaner erschossen wurden. Mit Hilfe der Schweizer Militärbehörde und der Schweizer Botschaft gelang schließlich der Familie von Senger die Entlassung Hugo von Sengers.

Nachkriegszeit

Nach seiner Kriegsgefangenschaft arbeitete Hugo von Senger ab Ende 1945 in der VS-amerikanischen Besatzungszone beim Aufbau zerbombter Hotels in Wiesbaden. 1946 wurde er Leiter in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Bayern. Bei seiner Rückkehr in die Schweiz mußte sich Hugo von Senger nicht wegen „Dienst in einer fremden Armee“ verantworten. Er war nicht als Schweizer, sondern als Reichsdeutscher freiwillig in die Wehrmacht eingetreten. Außerdem war er ja durch einen Erlaß des Eidgenössischen Militärdepartementes vom Schweizer Militärdienst freigestellt worden und diente zudem als Informant der Schweizer Armee. Somit konnte ihn die Schweizer Justiz bei seiner Rückkehr nicht belangen.

„Nach diversen Wohnorten erkaufte sich die Familie von Senger in den 70er Jahren ein Anwesen. Hier konnte Hugo von Senger seine Kenntnisse anwenden, die er sich 1945 beim Aufbau zerbombter Hotels angeeignet hatte. Das Haus besitzt markante Treppengiebel und an der Westseite war bis vor kurzem ein großes Wandrelief von Michael dem Drachentöter. Das Sinnbild von Hugo von Senger im Kampf gegen die Moderne. Selbstverständlich hatte das Haus einen Stall mit zwei Pferden wie es sich für einen ehemaligen Kosaken gehörte. Beruflich verdiente Hugo von Senger sein Auskommen mit der Anwendung seines erlernten Bauhandwerkes und mit allerlei Arbeiten in der Malerei sowie Renovationen im Holzbereich. Seine Frau bewirtschaftete das umfangreiche Land um sein Haus und sorgte dafür, dass sich die Familie durch den Großen Garten weitgehend selbst ernähren konnte. Hugo von Senger blieb zeitlebens ein politischer Mensch. Sein politischer Weg führte ihn in seinen Jugendjahren in das aufstrebende Reich und dann 1941 in den Kampf gegen den Bolschewismus. Nach dem II. Weltkrieg, geprägt und verbittert durch die Auslieferung der Kosaken und Kriegskameraden an die Sowjets durch die menschenrechtssäuselnden Demokraten und Sieger, kämpfte er nach dem Krieg zeitlebens gegen diese westliche Scheinheiligkeit. Gegen die von den Siegern von oben verordnete neue materialistisch geprägte Demokratie und gegen den Ungeist der Frankfurter Schule, gegen die Umerziehung und die beginnende Dekadenz und Gleichgültigkeit seiner Mitmenschen. Hugo von Senger hatte gute Kontakte zu vielen bekannten Persönlichkeiten. Diese Bekannten nahmen alle die neue Siegerordnung nicht widerspruchslos hin. Viele dieser Menschen waren im Verlauf der Jahre Gast in seinem Haus.“

Tod

Trotz eines Schlaganfalls 1992 lebte der zähe Reiteroffizier Hugo Hermann von Senger bis März 2010.

„Diese Gesundheit wurde jäh in seinem zweiundsiebzigsten Altersjahr durch seinen im März 1992 erlittenen Schlaganfall eingeschränkt. Für diesen immer unabhängigen und starken Mann war es furchtbar, nun für die einfachsten Dinge auf die Hilfe Dritter angewiesen zu sein. Obwohl er sich von seiner linksseitigen Lähmung im Verlauf der Jahre einigermaßen erholen konnte, blieben doch tiefe Schrammen in seinem Selbstwertgefühl zurück. Trotzdem war er bis zum Tod interessiert an Avalon, an der Politik und las auch noch einige Tage vor seinem Tod in Goethes Werken [...] Trotz seiner 89 Jahre hatte er bis zuletzt ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Hugo von Senger starb nach kurzem Spitalaufenthalt am 12. März 2010.“

Familie

Abstammung

Hugo von Sengers Großvater war der in die Schweiz eingebürgerte und in Genf wirkende fränkische Komponist, Dirigent und Musikpädagoge Franz Ludwig Hugo von Senger aus Nördlingen (1835–1892). Er schrieb 1889 beispielsweise das Singspiel zum Feté de Vigneron in Viviez dem heutigen Vevey. Dies brachte ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Genf ein. Sein Vater war der am 7. Mai 1880 in Genf geborene bekannte Architekt Hugo Rudolf Alexander von Senger. Er studierte bis 1904 an der ETH in Zürich. Er errichtete von 1911 bis 1913 den St. Galler Hauptbahnhof und auch in den Jahren 1911 bis 1914 das Gebäude der Schweizer Rückversicherungsgesellschaft in Zürich. Seine Mutter war die am 12. Juli 1885 in Zurzach geborene Léonie Zuberbühler, die einer Textilfabrikantenfamilie entstammte.

Einbürgerung des Vaters

Hugo Rudolf Alexander von Senger arbeitete an 24 Staatsbauten und Palastentwürfen von Mustafa Kemal Pascha (Atatürk). Diese sollten am türkischen Tigrisufer gebaut werden. Die Entwürfe wurden dann von anderen Architekten übernommen und ausgeführt. Nach seinem 1928 in Zürich erschienenen Werk „Krisis der Architektur“ und der 1931 in Zurzach erschienenen Schrift „Die Brandfackel Moskaus“, wurde Alexander von Senger 1938 an die Technische Hochschule von München berufen. Im selben Jahr erschien von Alexander von Senger die Schrift „Der Baubolschewismus“.

Der begabte Architekt arbeitete an Entwürfen für die geplante „Siegesstraße“ in München. Diese Entwürfe wurden allerdings nicht ausgeführt, weil sie sich mehr am barocken Baustil und nicht am Neoklassizismus orientierten. Verantwortlicher Architekt in München wurde 1938 Hermann Giesler. Alexander von Senger wurde 1938 ordentlicher Professor am „Lehrstuhl für Bauforschung“ in München. Zudem wurde er Ehrenbürger der Stadt München und erhielt für sich, seine Frau und seinen Sohn Hugo die Staatsbürgerschaft des Deutschen Reiches. Nach dem Krieg verlor Alexander von Senger im Zuge der 1945 einsetzenden „Entnazifizierung“ seine Stelle. Er kehrte mit 65 Jahren in die Schweiz zurück und wurde Publizist. 1964 erschien in der Schweiz sein Buch „Mord an Apoll“. Hugo Rudolf Alexander von Senger verstarb am 30. Juni 1968 mit 88 Jahren in Willerzell bei Einsiedeln.

Ehen

Hugo von Senger heiratete 1949 eine Heimatvertriebene aus Lettland, die zu Fuß vor den Sowjets in den Westen geflüchtet war. Nach einigen Jahren wurde diese Ehe aber kinderlos geschieden. Nach seiner Scheidung heiratete Hugo von Senger 1966 in der Schweiz im zürcherischen Rudolfstetten ein zweites Mal. Seine zweite Frau Ursula Hein stammte aus Werenstadt bei Aussig im böhmischen Sudetenland. Sie hatte bereits ein Kind aus erster Ehe. Aus der Ehe mit Hugo von Senger sind vier Kinder entsprossen.

Bildergalerie

Auszeichnungen (Auszug)

Primärquelle