Westphal, Siegfried

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Siegfried Westphal

Siegfried Karl Theodor Westphal (Lebensrune.png 18. März 1902 in Leipzig; Todesrune.png 2. Juli 1982 in Celle) war ein deutscher Fahnenjunker des Kaiserlichen Heeres, Offizier der Reichswehr und der Wehrmacht, zuletzt General der Kavallerie im Zweiten Weltkrieg[1] sowie Autor.

Leben

Lagebesprechung in Vorbereitung auf das Unternehmen „Theseus“ im Hauptquartier von Rommel im April 1942. Von links nach rechts: Oberstleutnant i. G. Fritz Bayerlein, Ia des Deutschen Afrika-Korps, Oberstleutnant i. G. Siegfried Westphal, Ia des XXVII. Armee-Korps, Generaloberst Erwin Rommel, Oberbefehlshaber der Panzer-Armee „Afrika“ und Generalleutnant Walther Nehring, Kommandierender General des Deutschen Afrika Korps
Von links: Generalmajor Bodo Zimmermann, Gerd von Rundstedt und Siegfried Westphal
„Siegfried Westphal, geboren am 18. März 1902 in Leipzig, trat am 10. November 1918 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment 12 der Reichswehr ein. Nach Stationen beim Reiterregiment 11, der 58. Infanterie-Division und als Generalstabsoffizier des XXVII. Armee-Korps diente er als Oberstleutnant und Chef des Generalstabs der Deutsch-Italienischen Panzerarmee unter Generalfeldmarschall Erwin Rommel, später als Chef des Generalstabs unter Generalfeldmarschall Albert Kesselring und ab April 1944 als Generalstabschef unter Generalfeldmarschall von Rundstedt. So begleitete er den Weg des Afrika-Korps bis nach El Alamein und zurück nach Tunesien, die Kämpfe bei Anzio-Nettuno und im Raum Monte Cassino trugen ebenso seine Handschrift wie auch die Tatsache, das Rom und Florenz verschont wurden. Auch bei der Planung und Durchführung der Ardennenoffensive war er maßgeblich beteiligt. Nach dem Ende des Krieges trug seine Zeugenaussage bei den Nürnberger Prozessen dazu bei, den Generalstab und das OKW zu entlasten.“[2]

Westphal trat am 10. November 1918 als 16jähriger Freiwilliger während des Ersten Weltkriegs als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „Prinz Carl von Preußen“ (2. Brandenburgisches) Nr. 12 der Preußischen Armee ein. Er wurde nach Kriegsende in die Vorläufige Reichswehr übernommen, am 1. Dezember 1922 in die 3. Eskadron des 11. (Preußisches) Reiter-Regiments versetzt und zeitgleich zum Leutnant befördert.

  • 23.09.1919 in der Maschinengewehreskadron des Kavallerieregiments 6
  • 16.7.1920 im Reiter-Regiment 7
  • 20.6.1922 im Reiter-Regiment 11
  • 1.4.1924 (ggf. schon seit dem 1.12.1922) in der 3. Eskadron/Reiter-Regiment 11 (Neustadt, Oberschlesien)
  • 1.10.1924 im Stab des Reiter-Regiments 11 (Neustadt / Oberschlesien)
  • 1.10.1925 in der Ausbildungseskadron des Reiter-Regiments 11 (Ohlau)
  • 1.10.1926 in der 1. Eskadron/Reiter-Regiment 16 (Erfurt)
  • 1.5.1933 im Stab des Reiterregiments 16 (Erfurt)
  • 1.10.1933 zur Verfügung des Chefs der Heeresleitung
    • zur Ausbildung auf dem Offizierslehrgang
  • 15.10.1935 in der 1. Abteilung (Operationsabteilung) des Generalstabes des Heeres (Berlin)
  • 10.11.1938 Chef der 2. Eskadron/Kavallerie-Regiment 13 (Lüneburg)

Zweiter Weltkrieg

Westphal war am 1. September 1939 Erster Generalstabsoffizier (Ia) der 58. Infanterie-Division und am 5. März 1940 der Ia des XXVII. Armee-Korps. Er wurde am 1. Juni 1942 schwer verwundet. Nachdem er am 1. August 1942 zum Oberst i.G. befördert wurde, wurde er am 6. Oktober desselben Jahres zum Stabschef der deutsch-italienischen Panzerarmee in Afrika ernannt. Seiner Ernennung zum Chef der Führungsabteilung beim Oberbefehlshaber Süd am 1. Februar 1943 folgte die Beförderung zum Generalmajor am 1. März 1943. Westphal wurde am 21. November 1943 zum Stabschef beim Oberbefehlshaber Süd (später Südwest) und am 1. April 1944 (Ernennung durch Gerd von Rundstedt) zum Stabschef beim Oberbefehlshaber West ernannt. Am 1. Februar 1945 wurde er dann zum General der Kavallerie befördert.

  • 26.8.1939 Ia der 58. Infanterie-Division
  • 15.3.1940 Ia des XXVI. Armeekorps
  • 1.8.1940 kommandiert zur Waffenstillstandskommission
  • 15.6.1941 im Stab des deutschen Verbindungsoffiziers beim italienischen Oberkommando in Nordafrika
  • 15.8.1941 Ia der Panzergruppe „Afrika“
  • 22.1.1942 Ia der Panzerarmee „Afrika“
  • 1.6.1942 bei Got el Ualeb durch Granatwerfersplitter in Oberschenkel und Gesäß schwer verwundet. Hauptverbandsplatz Derna, dort Besuch von Generalfeldmarschall Kesselring erhalten.
  • Mitte August 1942 wieder Ia bei der Panzerarmee „Afrika“
  • 6.10.1942 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Chef des Generalstabes der Panzerarmee Afrika beauftragt
  • 25.10.1942 mit der Wahrnehmung der Geschäfte als Chef des Generalstabes der deutsch-italienischen Panzerarmee beauftragt
  • 8.12.1942 mit der stellvertretenden Führung der 164. leichten Division beauftragt
  • 29.12.1942 Führerreserve OKH (X)
  • 1.2.1943 Chef der Führungsabteilung im Generalstab des Oberbefehlshabers Süd
  • 15.6.1943 Chef des Generalstabes beim Oberbefehlshaber Süd
  • 21.11.1943 Chef des Generalstabes beim Oberbefehlshaber Südwest (zugleich Chef des Generalstabes der Heeresgruppe C)
  • 10.9.1944 Chef des Generalstabes beim Oberbefehlshaber West
  • 22.4.1945 Chef des Generalstabes beim Oberbefehlshaber Süd

Nachkriegszeit

Er war von 8. Mai 1945 bis zum Dezember 1947 in VS-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. 1950 veröffentlichte er sein erstes Fachbuch. In der Folge wurde er dann auch zum Vorsitzender des Verbandes Deutsches Afrikakorps gewählt. 1955 wurde er zum Vizepräsident im Europäischen Frontkämpferbund ernannt. Ab November 1959 war er dann auch Präsident des Ringes deutscher Soldatenverbände (RDS). Außerdem war er auch noch Vorsitzender des Rommel-Sozialwerkes e. V. Danach arbeitete er als Leiter der Presseabteilung der Ruhrstahl und nach deren Eingliederung in den Rheinstahl-Konzern, 1960, als Direktor der Rheinischen Stahlwerke und Leiter der Rheinstahl-Verbindungsstelle Bonn. 1962 hielt er die Grabrede für Generaloberst a. D. Hans-Jürgen Bernard Theodor von Arnim. Im Jahr 1972 ging er in den Ruhestand.

Tod

General der Kavallerie a. D. Siegfried Westphal starb am 2. Juli 1982 in Celle.

Familie

Siegfried war der Sohn des Postdirektors Major d. R. Theodor Westphal und der Margarete, geb. Wilske. Am 24. Oktober 1933 heiratete Oberleutnant Westphal seine Verlobte Judith von Szevald. Anfang September 1961 ist Westphals Sohn (Lebensrune.png 1936) als Oberleutnant der Panzer-Aufklärer der Bundeswehr bei einem Unfall getötet wurden.

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Werke (Auswahl)

  • Das Deutsche Heer von 1920–1945, Generalsdenkschrift, November 1945 (zusammen mit Walther von Brauchitsch, Erich von Manstein, Franz Halder und Walter Warlimont)
  • Heer in Fesseln. Aus den Papieren des Stabschefs von Rommel, Kesselring und Rundstedt, Bonn 1950
  • mit Fritz Bayerlein und Lucie-Maria Rommel: Schicksal Nordafrika. Afrika 1941-1943, Europa-Contact Verlags-Gesellschaft (1954)
  • Macht als vorwärts, Jungs!, Bad Wiessee 1960
  • Erinnerungen, Mainz 1975
  • Der deutsche Generalstab auf der Anklagebank: Nürnberg 1945-1948, Mainz 1978

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchives. Scherzers Militaer-Verlag. Ranis/Jena 2007. ISBN 978-3-938845-17-2. S. 782.
  2. Franz Kurowski: General der Kavallerie Siegfried Westphal – Generalstabschef dreier Feldmarschälle Rommel, Kesselring und von Rundstedt, Verlagshaus Würzburg - Flechsig (2007), ISBN 978-3881897389