Beaulieu-Marconnay, Sigurd Freiherr von

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Sigurd Horstmar „Sigmar“ Friedrich Sylvester Freiherr von Beaulieu-Marconnay.jpg

Sigurd Horstmar „Sigmar“ Friedrich Sylvester Freiherr von Beaulieu-Marconnay (zuweilen fälschlicherweise Sigurt-Horstmar; Lebensrune.png 31. Dezember 1900 in Berlin-Charlottenburg; Todesrune.png 8. Oktober 1953 im Lager Krasnopolje, UDSSR) war ein deutscher Offizier der Oberst des Heeres der Wehrmacht und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Werdegang

Bei der Heeresgruppe Nord beim Ostfeldzug am 30. Juni 1941; von links: Oberstleutnant Sigurd Horstmar Freiherr von Beaulieu-Marconnay (Adjutant-Kommando Korps X), Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb (Oberbefehlshaber Heeresgruppe Nord), Generaloberst Erich Hoepner (Oberbefehlshaber Panzergruppe 4) und Oberst Günther Angern (Kommandeur 11. Schützen-Brigade).

Erster Weltkrieg

Sigurd Freiherr von Beaulieu-Marconnay kämpfte als Offizieranwärter des Deutschen Heeres im Ersten Weltkrieg, am 31. Dezember 1920 wurde er als Leutnant aus der Vorläufigen Reichswehr entlassen.

Zwischenkriegszeit

Als aktiver Oberleutnant trat er 1933 dem Reichsheer bei und gehörte ab dem 1. April 1934 zur 11. Kompanie/Infanterie-Regiment 9 (Berlin). Ab dem 1. Februar 1935 war er im Infanterie-Regiment 29 (Crossen). Ab dem 15. Oktober 1935 war er Chef der 1. Kompanie/Maschinengewehr-Bataillon 8 in Züllichau. Im Juli 1939 übernahm Major von Beaulieu-Marconnay das Kommando über das Bataillon.

Zweiter Weltkrieg

Vater Carl Wilhelm Freiherr von Beaulieu-Marconnay
Mutter Tille Freifrau von Beaulieu-Marconnay

Mit seinem Bataillon nahm er am Polen- und Westfeldzug 1940 teil und kam dann 1940 zum Korps-Kommando X, wo er ab Anfang September 1940 als Adjutant verwendet wurde und am Unternehmen „Barbarossa“ teilnahm. Im August 1942 übernahm er zunächst die Führung des Infanterie-Regiments 29 (mot.). Nachdem die 3. Infanterie-Division (mot.) zusammen mit den anderen Teilen der 6. Armee in Stalingrad eingekesselt wurde, verlegte die Division nach Marinowka-Dimitrijewka, an den Südwestvorsprung des Kessels. Dort wehrte jedoch die Kampfgruppe von Beaulieu-Marconnay sämtliche Angriffe ab. Das Halten dieser Stellung war für einen möglichen Ausbruch nach Südwesten von entscheidender Bedeutung.

Eineinhalb Monate standen die Männer um von Beaulieu-Marconnay im erfolgreichen Abwehrkampf und sicherten so die Möglichkeit eines Ausbruchs, am 10. Januar 1943 jedoch mußte der Frontvorsprung geräumt werden. Für diesen Einsatz beantragte die Heeresgruppe „Don“ über Funk das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzesfür von Beaulieu-Marconnay, das ihm am 20. Januar 1943 verliehen wurde. Zusammen mit seinen Männern ging er am 31. Januar 1943 in die sowjetische Kriegsgefangenschaft.

Tod

Nach 10 Jahren verstarb Freiherr von Beaulieu-Marconnay am 8. Oktober 1953 im Lager Krasnopolje unter ungeklärten Umstände. Sein Grab befindet sich in Gundurowka in der Südukraine.

Familie

Sigurd Horstmar, der stets „Sigmar“ genannt wurde, wurde als Sohn des Offiziers der Preußischen Armee Carl Wilhelm Freiherr von Beaulieu-Marconnay (Lebensrune.png 17. September 1866 in Frankfurt am Main; Todesrune.png 6. Oktober 1906 in Berlin) und dessen Gemahlin Ottilie „Tille“ Elfriede Thekla Augustine Caroline Freifrau von Beaulieu-Marconnay, geb. von Schell[1] (1869–1951) aus Celle geboren. Aus der Ehe (∞ 9. Dezember 1890 in Minden) sind acht Kinder entsprossen, vier Töchter (darunter Edeltraud/Edeltraut, die 1897 kurz nach der Geburt verstarb) und vier Söhne. Als letztes Kind wurde im Februar 1902 Ingeborg Virginie Freiin von Beaulieu-Marconnay geboren, Anfang 1905 sollte die Ehe geschieden werden. Schon am 13. August 1905 heiratete der Unternehmer Hauptmann a. D. Carl Wilhelm in London Thea Buttmann (1873–1964), im Jahr darauf verstarb er.

Ehe

Am 29. März 1927 heiratete Sigurd Horstmar Freiherr von Beaulieu-Marconnay in Militsch seine Verlobte Asta Augusta Pauline Carola Gräfin von Maltzan (1904–1972), Tochter von Andreas Joachim Mortimer Reichsgraf von Maltzan (1863–1921). Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen.

Schicksal der Gebrüder von Beaulieu-Marconnay

Sigmars ältere Brüder waren Heinz Olivier Wilhelm Hans Julius Wolf Freiherr von Beaulieu-Marconnay (Lebensrune.png 19. Januar 1896) und Olivier Freiherr von Beaulieu-Marconnay, beide waren Offiziere und Flugzeugführer der Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg.

Oliver

Olivier, Ritter de Ordens „Pour le Mérite“, fiel als Leutnant und Jagdflieger 1918.

Heinz

Bruder Heinz vor seiner Fokker D.VII „U.10“

Sein Bruder Heinz, der beim Ulanen-Regiment „Prinz August von Württemberg“ (Posensches) Nr. 10 eingetreten war, überlebte den Ersten Weltkrieg, da er unabsichtlich (er hatte sich verflogen und der Motor starb ab) beim Feind auf VS-amerikanischer Seite mit seiner Fokker D.VII (mit aufgemaltem „U.10“ zu Ehren des Ulanenregiments; nach dem Krieg als Beute zum Smithsonian Institution gekommen) landete und in Kriegsgefangenschaft geriet. Die Amerikaner, selbst Flieger, waren über den Flugplatz auf ihn zugelaufen mit gezogenen Pistolen, luden ihn zuerst zu einem Glas Brandwein ein und übergaben ihn dann den Verantwortlichen.

Er wurde später Offizier der Reichswehr und der Luftwaffe, war u. a. 1929 Fluglehrer bei der Deutschen Verkehrsfliegerschule (DVS) in Schleißheim. Im Sommer 1934 war er Hauptmann und Chef der Stabskompanie im Stab der Fliegergruppe Döberitz (I./JG 132 „Richtofen“), als Major Kommandeur der I. Gruppe/Sturzkampfgeschwader 167 und als Oberst (befördert am 1. November 1940) Kommandeur verschiedener Flugzeugführerschulen. Er war zuletzt Kommandeur des Fliegerlehrstabes bei der Deutschen Luftwaffe-Mission in Rumänien, am 26. Juli 1944, als die Rote Armee überall an der Ostfront einbrach, wurde er noch zur Frontflieger-Sammelgruppe versetzt. Auch Heinz hatte die Barbarei der bolschewistischen Kriegsgefangenschaft nicht überlebt, er verstarb im Gulag am 14. März 1945 in Magnitogorsk, Oblast Tscheljabinsk im Ural.[2] Heinz hinterließ seine Gemahlin Maria Freifrau von Beaulieu(-)Marconnay, geb. Elle (1892–1970) und drei Kinder, darunter Karl Heinz von Beaulieu(-)Marconnay (1923–2016).

Alexander

Nur der Erstgeborene, Alexander Otto Karl Olivier Freiherr von Beaulieu-Marconnay (Lebensrune.png 11. Dezember 1891 in Kassel) überlebte beide Weltkriege und verstarb am 3. März 1969 in Bergisch Gladbach

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Verweise

Fußnoten

  1. ggf. von Schall, allerdings geben beinahe alle Quellen „von Schell“ an
  2. Laut Sterberegister Nr. 388/73 Berlin I (Vermerk auf einer nachträglichen Geburtsurkunde) verstorben Ende 1944 im Ural, wobei er möglicherweise seit dann vermißt war, und erst später wurde das Todesdatum erfahren oder gerichtlich festgestellt; hier wird auch der zweite Vorname „Olliver“ statt Oliver geschrieben, was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch ist.