Simon, Gustav (1900)

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Gustav Simon (1900–1945)

Gustav Simon (Lebensrune.png 2. August 1900 in Malstatt-Burbach bei Saarbrücken); Todesrune.png 21. Dezember 1945 in Paderborn) war als NSDAP-Gauleiter des Gaus Moselland gleichzeitig von 1940 bis 1944 Chef der Zivilverwaltung (CdZ) in Luxemburg.

Leben

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Gustav Simon wurde am 2. August 1900 in Malstatt-Burbach (heute Stadtteil von Saarbrücken) als Sohn des Adam Simon (Lebensrune.png 19. April 1872 in Heimbacher-Hof; Todesrune.png 14. August 1941) und dessen Ehefrau Charlotte Karoline, geb. Wöffler geboren. Die Vorfahren väterlicherseits waren Bauern vom Heimbacher Hof bei Birkenfeld. Die Eltern suchten wie viele andere Bauern und Landarbeiter Arbeit in der saarländischen Industrie oder bei der Eisenbahn. Die Familie zog vor 1900 nach Malstatt-Burbach, damals noch eine eigenständige Stadt bei Saarbrücken. Hier kam am 18. Februar 1908 auch Gustavs Bruder Paul zur Welt. Paul Simon[1] sollte wie sein Bruder eine bedeutende Rolle im Nationalsozialismus spielen und bis zum stellvertretenden Gauleiter von Pommern aufsteigen.

Schulische und berufliche Laufbahn

Bis zum Alter von 14 Jahren besuchte Gustav Simon die katholische Volksschule in Malstatt. Anschließend wurde er in die Präparandenanstalt Merzig aufgenommen. 1917 bestand er die Aufnahmeprüfung am Königlichen Schullehrerseminar zu Merzig. Der junge Simon besuchte das katholische Lehrerseminar bis zum Abschluß im Jahre 1920. Damals wohnte er in Morbach im Hunsrück. Da er keine Anstellung fand, war er zunächst zwei Jahre als Eisenbahnhelfer und danach neun Monate als Zolldeklarant tätig. Am 2. August 1923 immatrikulierte Gustav Simon sich an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt am Main.[2] Daneben holte er am 6. November 1924 das Abitur nach und studierte seit dem 5. Mai 1925 in Frankfurt Jura und Volkswirtschaft. Sein Studium schloß er mit dem Examen eines Diplomhandelslehrers ab.

Weimarer Republik

1923 war Simon Mitglied einer „völkischen Hochschulgruppe“ in Frankfurt. Am 14. August 1925 trat er der NSDAP bei. Somit war er einer der „alten Kämpfer“, die später mit dem „Goldenen Parteiabzeichen“ ausgezeichnet wurden. Kurz darauf gründete er die „Hochschulgruppe Frankfurt“ des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes.

Während all dessen bereitete er sich auf das Abiturium vor, nebenbei verdiente er sich durch Stundengeben und Aushilfsbeschäftigung in seinem Lehrerberuf die Mittel, um sich ein normales Studium der Volkswirtschaft zu ermöglichen. Und wenn er auch monatelang sich den letzten Bissen vom Munde absparen mußte, so ließ er doch nicht locker, und so konnte er 1927 schließlich sein Examen als Diplomhandelslehrer machen. Er wurde Handelsstudienreferendar.

Im Jahre 1927 konnte er bei den Allgemeinen Studentenausschuß-Wahlen zwei von zwölf Mandaten erringen und durch kluges, taktisches Verhalten seine Wahl zum Vorsitzenden der Frankfurter Studentenschaft durchsetzen. Er war damit der erste nationalsozialistische Führer der Studentenschaft einer deutschen Universität. Im Saargebiet wirkte er dann wieder für die Idee, gründete Ortsgruppen, zog mit Propagandatruppen durchs Land, trat als Redner auf und schaffte dem Nationalsozialismus zum ersten Male in diesem so besonders schwer zu bearbeitenden Gebiet eine gewisse Resonanz. Der damalige Gauleiter des Rheinlandes, Dr. Robert Ley, veranlaßte ihn, sich hauptsächlich der Partei zu widmen und ernannte ihn im Frühjahr 1929 zum Bezirksleiter von Koblenz-Trier.

Er wurde Abgeordneter des Rheinischen Provinziallandtags. 1930 wurde er Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Koblenz-Trier. Im Jahre 1931, als der Gau Rheinland geteilt wurde, wurde Gustav Simon Gauleiter von Koblenz-Trier-Birkenfeld. Trotz schwierigster Verhältnisse setzte er sich durch und pflanzte auch in dieser „schwarzen“ Gegend Deutschlands die rote Hakenkreuzfahne auf.

Im Gegensatz zu fast allen Gauleitern war Simon nicht Mitglied der SA oder der SS; allerdings war er NSKK-Obergruppenführer.

Drittes Reich

1933 wurde er vom Preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring zum Preußischen Staatsrat ernannt. Am 10. Mai 1940 gelangte das Großherzogtum Luxemburg zunächst unter die Verwaltung des deutschen Militärbefehlshabers von Belgien und Nordfrankreich in Brüssel, General Alexander von Falkenhausen. Unter diesem Befehlshaber übernahm Gustav Simon am 25. Juli 1940 die Zivilverwaltung in Luxemburg. Der Besatzungsstatus endete am 2. August 1940, als Simon durch Führererlaß zum Chef der Zivilverwaltung (CdZ) ernannt wurde. Sein Vertreter in dieser Funktion war der Regierungspräsident von Trier, Heinrich Siekmeier. Ihre Aufgabe war, dem Großherzogtums Luxemburg, jetzt „CdZ-Gebiet Luxemburg“, deutsche Verwaltungsstrukturen zu geben und es zu einem Bestandteil des Deutschen Reiches zu machen.

Tod

Gerüchte

Bei Kriegsende tauchte Simon unter dem Geburtsnamen seiner Mutter im westfälischen Upsprunge unter, wo er sich als Gärtner verdingte. Am 10. Dezember 1945 wurde er von britischen Soldaten festgenommen und in ein von der britischen Armee geleitetes Gefängnis nach Paderborn gebracht.

Über seinen Tod gab und gibt es in Luxemburg und Deutschland seit Ende 1945 zahlreiche Gerüchte, die sich vor allem darin widersprechen, wo und unter welchen Umständen er gestorben sein soll. Im Kern gibt es zwei Versionen: Die offizielle Version nennt als Todesort Paderborn, wie die vom Standesamts Paderborn ausgestellte Sterbeurkunde besagt. Simon soll sich im Gefängnis kurz vor seiner Auslieferung nach Luxemburg erhängt haben. Auf dem Dokument fällt jedoch auf, daß die Registrierungsnummer 66/1946 erst im Februar 1946, also etwa zwei Monate nach dem Todestag, eingetragen wurde.

Die zweite, bis heute inoffizielle Version geht davon aus, daß Simon in Luxemburg gestorben ist. Nachdem die britische Besatzungsverwaltung seiner Auslieferung zugestimmt hatte, sollte er von zwei Luxemburgern mit dem Auto von Paderborn nach Luxemburg (Stadt) gebracht werden, um sich dort vor Gericht zu verantworten. Kurz vor der Stadt kam es beim Waldhof zu einem von Simon provozierten Zwischenfall, bei dem er umgebracht worden sein soll. Simons Leiche wurde im Gefängnis im Luxemburger Stadtteil Grund abgeliefert, dort einige Male von der Presse fotografiert und schließlich begraben. Sein vorzeitiger Tod verhinderte den geplanten Prozeß. Um die unerwartete Affäre zu vertuschen, wurden die Medien, unter anderem die Agentur DANA (Deutsch-Amerikanische Nachrichtenagentur) und das „Tageblatt“ vom britischen Captain Alexander mit gestellten Informationen über den „Selbstmord in Paderborn“ versorgt.

Ungeklärte Todesumstände

„Zumindest fünf Versionen existieren, von denen jede wahr sein kann. Die erste besagt, Gustav Simon habe sich nach seiner Verhaftung in einem Gefängnis der britischen Zone in Deutschland erhängt. Die zweite, Anfang 1946 in Deutschland publizierte besagt, Simon habe sich in einem Gefängnis in Luxemburg erhängt. Die dritte, in Luxemburg verbreitete Version behauptet, Simon habe sich die Pulsadern geöffnet. Die vierte schließlich behauptet, Simon sei in der Tobzelle des Luxemburger Gefängnisses erschlagen worden. Ende des Jahres 1949 soll ein unbekannter Luxemburger gegenüber dem damaligen Gaupropagandaleiter des Gaues Koblenz-Trier folgende fünfte Version dargelegt haben: Dieser Luxemburger behauptet, der Bruder des Lkw-Fahrers zu sein, der Simon 1945 aus einem Gefängnis in Bitburg (wo er, aus dem Gefängnis von Paderborn kommend, als Gefangener eine Nacht verbrachte) mit einem Begleitkommando ehemaliger luxemburgischer Widerstandskämpfer nach Luxemburg abgeholt habe.
Bei der Überfahrt über die Sauer habe sein Bruder auf der Ladefläche des geschlossenen Lkws Lärm und Gepolter gehört. Er habe daraufhin hinter Echternach gehalten, um nachzusehen. Simon habe tot im Lkw gelegen, offensichtlich vom Begleitkommando erschlagen. Er habe daraufhin Simon ins Gefängnis nach Luxemburg gebracht, wo die Leiche wenig später im Dreck des Gefängnishofes zu sehen war. Ein offizielles Grab Gustav Simons existiert nicht. Wahrscheinlich ist, daß er auf dem Luxemburger Gefängnisfriedhof begraben wurde. Interessant an dieser Version sind zwei Punkte: Erstens ist bisher kein Fall bekannt, in dem Leichname deutscher Nationalsozialisten von den Siegermächten untereinander ausgeliefert wurden. Zweitens: Als wenige Monate später ein englisches Offizierskommando den ehemaligen Stellvertretenden Gauleiter des Gaues Koblenz-Trier, Reckmann, in das Luxemburger Gefängnis ausliefert, muß die damalige Gefängnisbehörde in Gegenwart Reckmanns bescheinigen, daß dieser ‚lebend‘ und ‚unversehrt‘ übergeben wurde.“[3]

Literatur

Fußnoten

  1. Paul Simon, ein führender Nationalsozialist aus Saarbrücken
  2. Gustav Simon – Gauleiter der NSDAP im Gau Koblenz-Trier, Portal Rheinische Geschichte
  3. Karl Höffkes: HpG. Die Gauleiter des Dritten Reiches, Grabert-Verlag, Tübingen, 2. Auflage 1997, S. 319