Wiesenthal, Simon

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Der Jude Simon Wiesenthal mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Halsdekoration, Komturkreuz 1. Klasse)

Simon Wiesenthal (geb. 31. Dezember 1908 in Butschatsch/Buczacz (Gerichtsbezirk Buczacz, Galizien als Szymon Wizenthal[1], Name wurde später eingedeutscht, Österreich-Ungarn, heute im ukrainischen Staat); gest. 20. September 2005 in Wien, begraben in Israel), war ein jüdischer Mossad-Agent,[2] Berufszeuge, shoaistischer Geschichtenerzähler, Architekt und Publizist. Die internationalen Hauptstrommedien verschafften ihm jahrzehntelang Öffentlichkeit und suchten sein Ansehen zu heben.

Werdegang

Wiesenthal wurde am 31. Dezember 1908 in Butschatsch in Galizien geboren. Sein Vater starb als Soldat der österreichischen Armee während des Ersten Weltkrieges. Zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder kam er 1915 nach Wien. 1917 kehrte er nach Galizien zurück. Nach der Schulzeit studierte er in Prag und Warschau Architektur. Ab 1932 arbeitete er in Lemberg in einem Architekturbüro.[3]

Zweiter Weltkrieg

Trotz allem, was über ihn geschrieben wurde, ist immer noch nicht geklärt, was Wiesenthal während des Krieges unter der deutschen Besatzung getan hat. Er hat in drei verschiedenen Darstellungen über seine Tätigkeit während des Krieges widersprüchliche Geschichten erzählt.

In einem Verhör im Jahr 1948 erklärte Wiesenthal unter Eid, daß er „zwischen 1939 und 1941 als sowjetischer Chef-Ingenieur in Lvov gearbeitet“ habe. In seiner Autobiographie von 1967 „Die Mörder sind unter uns“ behauptet er, daß er die Periode zwischen September 1939 und Juni 1941 in dem sowjetisch besetzten Lemberg (Lvov) zugebracht habe, wo er als Mechaniker in einer Fabrik, die Bettfedern herstellte, gearbeitet habe. Nachdem die Wehrmacht im Juni 1941 die Provinz Galizien besetzt hatte, wurde Wiesenthal in dem KL Janowska bei Lemberg interniert. Einige Monate später wurde er in ein Lager transportiert, das mit den Reparaturwerkstätten (OAW) der Ostbahn („Ost-Eisenbahn“) in Lemberg in wirtschaftlichem Zusammenhang stand.

Der nächste Teil von Wiesenthals Leben – von Oktober bis Juni 1944 – ist der wohl fraglichste; seine Darstellungen darüber sind sehr widersprüchlich. Während seines Verhörs im Jahr 1948 sagte Wiesenthal, daß er aus dem Lager Lvov geflohen sei und sich der „Partisanen-Gruppe, die in der Umgebung von Tarnopol-Kamenopodolsk operierte, angeschlossen“ habe. Weiterhin behauptete er, daß er außerdem „vom 6. Oktober 1943 bis Mitte Februar 1944 Partisan war“ und erklärte, daß seine Einheit gegen die Ukrainische Aufständische Armee (UPA) und die SS-Division „Galicia“ operiert habe.

Wiesenthal habe den Rang eines Leutnants und dann eines Majors innegehabt und sei für den Bau von Bunkern und Verstärkungslinien verantwortlich gewesen. Er deutete an, daß diese (angebliche) Partisaneneinheit Teil der Armia Ludowa („Volks-Armee“) der polnischen kommunistischen Armee gewesen sei, die von den Sowjets eingerichtet und kontrolliert gewesen sei. Im Zuge seiner Tätigkeit habe er sich gemeinsam mit anderen Partisanen im Februar 1944 in Lemberg eingeschlichen, wo sie von Freunden der A. L. (Volks-Armee) Gruppe versteckt worden seien. Am 13. Juni 1944 sei seine Gruppe von der Geheimen Feldpolizei der Wehrmacht gefangengenommen worden.

Fast die gleiche Geschichte erzählte Wiesenthal in einer Eidesstattlichen Erklärung im Januar 1949. Er behauptete, daß er im frühen Oktober 1943 aus deutscher Internierung geflohen sei und dann während der folgenden acht Monate vom 2. Oktober 1943 bis März 1944 als Partisan in den Wäldern gegen die Deutschen und deren Verbündete gekämpft habe. Danach habe er sich von März bis Juni 1944 in Lemberg versteckt gehalten.

In seiner Autobiographie erzählte er 1967 eine vollkommen andere Geschichte. Dort berichtete er, daß er sich nach seiner Flucht aus den Ostbahn-Reparatur-Werkstätten vom 2. Oktober 1943 bis zum 13. Juni 1944 in den Häusern verschiedener Freunde versteckt habe, als er von polnischer und deutscher Polizei entdeckt und in ein Konzentrationslager zurückgebracht wurde. Wiesenthal machte keine Bemerkung über eine etwaige Mitgliedschaft bei Partisanen oder seine Teilnahme an Einsätzen.

Sowohl während seines Verhörs im Jahr 1948 als auch in seiner Autobiographie vom Jahr 1967 berichtete er davon, daß er am 15. Juni 1944 einen Suizidversuch unternahm, indem er sich die Pulsadern oberhalb der Handgelenke aufschnitt. Bemerkenswerterweise wurde er durch einen SS-Arzt gerettet, um sich dann im Lagerhospital von den Folgen seines Suizidversuches zu erholen. Er verblieb für einige Zeit mit „Doppelrationen“ im Konzentrationslager Lvov und wurde, so berichtete er in seiner Autobiographie, für die verbleibenden chaotischen Monate vor Ende des Krieges verschiedenen Arbeitslagern zugeteilt – zuletzt Mauthausen – bis die amerikanischen Streitkräfte am 5. Mai 1945 Mauthausen (bei Linz) erreichten.

Nach dem Weltkrieg

Nach dem Sieg der Judenheit über Europa widmete Wiesenthal sich der Suche seiner Opfer. Er arbeitete zunächst für das „U.S. War Crime Office“ in der amerikanischen Zone Österreichs. 1947 gründete er in Linz das „Jüdische Dokumentationszentrum“ zur Sammlung von Material über das Schicksal von Juden und deren Verfolger. Als der Kalte Krieg eine effektive Arbeit unmöglich machte, schloß er das Zentrum und übergab seine Unterlagen „Yad Vashem“ in Israel. Wiesenthal gründete in Wien ein „Dokumentationszentrum des Bundes Jüdischer Verfolgter des Naziregimes“ als Propagandazentrale.

Darüber hinaus war Simon Wiesenthal zehn Jahre lang Agent des Mossad.[4]

1978 wurde er in dem Phantasiefilm „The Boys from Brazil“ von Laurence Olivier dargestellt, und von Ben Kingsley im April 1989 in dem für das Fernsehen hergestellten Film „Die Mörder sind unter uns: Die Simon Wiesenthal Story“.

Simon Wiesenthal und das Zentrum in Los Angeles, das seinen Namen trägt, „kommerzialisieren“ und „trivialisieren“ dem Direktor des israelischen Holocaust-Zentrums Yad Vashem (Jerusalem) zufolge den „Holocaust“. Diese Anschuldigung wurde im Dezember 1988 in der israelischen Tageszeitung „Haaretz“ veröffentlicht.

Die Brooklyner Wochenzeitung „Jewish Press“ kommentierte die Anschuldigung. „Das Mißvergnügen des Yad Vashem über das, was es als Kommerzialisierung des Holocaust ansieht, ist seit langem bekannt, aber dies ist der bisher offenste Angriff.“ Das Los Angeles Zentrum zahlte Wiesenthal jährlich 75.000 US$ für die Benutzung seines Namens, sagte der Direktor von Yad Vashem. „Das jüdische Volk tut viele vulgäre Dinge“, fuhr der Bericht fort, „aber das Wiesenthal-Zentrum bringt es auf einen absoluten Höhepunkt: Die optimale Nutzung heikler Themen, um Geld zu machen...“ Im April 2003 zog Wiesenthal in der österreichischen Wochenzeitschrift „Format“ die Bilanz seiner jahrzehntelangen Fahndung nach von ihm Verdächtigten und meinte rückblickend, seine Devise „Recht, nicht Rache“ weitgehend verwirklicht zu haben. Die aktive Suche überließ er in den letzten Jahren den nach ihm benannten Zentren in Wien, Los Angeles, Paris und Jerusalem, wo schon 1984 Efraim Zuroff seine Nachfolge antrat.

Simon Wiesenthals Wirken wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, er starb 96jährig am 20. September 2005 in Wien.

Buch „KZ Mauthausen“

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Im Juni 1945 veröffentlichte das US-Magazin „Life“ eine Bildreportage über die Erschießung dreier deutscher Soldaten, die im Zuge der Ardennenoffensive als Spione hinter den feindlichen Linien gewirkt haben sollen.[5] Die Hinrichtung geschah im Dezember 1944 in der Nähe von Bastnach. Life-Fotograf Johnny Florea war mit seiner Kamera dabei. Das erste Bild zeigt die exekutierten deutschen Soldaten, die starben „by singing patriotic German songs.“[6]

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Das zweite Bild zeigt, was Simon Wiesenthal aus den erschossenen deutschen Soldaten gemacht hat. Die vom selbsternannten „Nazi-Jäger“ persönlich für sein 1946 im Ibis-Verlag erschienenes Buch „KZ Mauthausen“ angefertigte und signierte Zeichnung stellt angeblich von den Nationalsozialisten sadistisch gefolterte und ermordete KL-Häftlinge dar.

In diesem Buch zitierte er außerdem ausführlich aus der angeblichen „Beichte auf dem Totenbett“ des Mauthausen-Kommandanten Franz Ziereis, der zufolge in dem nahegelegenen Hartheim Satelliten-Lager 4 Millionen Menschen mit Carbon Monoxid vergast worden seien. Darüber hinaus töteten die Deutschen der „Beichte“ zufolge in Polen, Litauen und Lettland weitere 10 Millionen Menschen.

In einem im April 1983 der Zeitung „USA Today“ gegebenen Interview behauptete Wiesenthal über seine Erfahrungen in Mauthausen: „Ich war einer der 34 von 150.000 Gefangenen, die dorthin gebracht worden waren und überlebten.“ Das ist eine klare Lüge. Die Jahre waren offensichtlich nicht freundlich zu Wiesenthals Erinnerungsvermögen, da er in seiner Autobiographie schrieb, daß nach der Befreiung durch die Amerikaner am 5. Mai 1945, „fast 3.000 Gefangene starben“.

Adolf Eichmann

Sein größter Erfolg in mehr als 30jähriger Suche nach „Nazi-Kriegsverbrechern“ war seine angebliche Rolle bei der Feststellung des Aufenthaltsortes und der Gefangennahme Adolf Eichmanns. Er wurde 1960 durch israelische Agenten in Buenos Aires entführt und in Jerusalem nach einem Schauprozeß, der weltweite Aufmerksamkeit erhielt, gehängt. Isser Harel, der israelische Offizier, der die Gruppe leitete, die Eichmann gefangennahm, hingegen hat eindeutig erklärt, daß Wiesenthal „absolut gar nichts“ mit der Gefangennahme zu tun hatte.

„Alle Informationen, die Wiesenthal vor und während der Vorbereitung der Operation beisteuerte, waren ausgesprochen wertlos, manchmal sogar irreführend und negativ“, sagt Harel. Harel war der führende Kopf sowohl vom Mossad als auch Shin Bet, Israels auswärtigen und inneren Sicherheits-Agenturen.

Arnold Forster, Generalstaatsanwalt der „Anti-Defamation Liga“ von „B'nai B'rith“, der einflußreichen jüdischen Lobbyorganisation, berichtet in seinem Buch „Square One“, daß kurz bevor die Israelis Eichmann in Argentinien gefangennahmen, Wiesenthal ihn sowohl in Japan als auch in Saudi-Arabien vermutete.

Frank Walus

In einem von Wiesenthals außergewöhnlichsten Fällen war ein Mann aus Chikago mit Namen Frank Walus verwickelt. In einem vom Dezember 1974 datierten Brief beschuldigte er Frank Walus, während des Krieges in Czestochowa und Kielce in Polen „Juden an die Gestapo ausgeliefert zu haben“. Dieser Brief veranlaßte die Regierung der USA, eine Ermittlung und ein Rechtsverfahren gegen Walus einzuleiten.

Die Washington Post setzte sich im Mai 1981 mit dem Fall in einem Artikel mit der Überschrift „Der Nazi, der keiner war“ auseinander: „Wie eine Hexenjagd durch Richter, Presse und Ermittlungsbeamte einen unschuldigen Mann als Kriegsverbrecher brandmarkte". Der lange Bericht, der durch die amerikanische Anwaltschaft zur Veröffentlichung freigegeben war, lautete:

„Im Januar 1977 beschuldigte die Regierung der Vereinigten Staaten einen Chikagoer namens Frank Walus, während des Krieges in Polen Greueltaten begangen zu haben. In den folgenden Jahren geriet dieser pensionierte Fabrikarbeiter in Schulden, um mehr als US$ 60.000 für seine Selbstverteidigung aufzubringen. Er saß allein im Gerichts-Saal, während 11 jüdische ‚Überlebende‘ der Nazi-Besatzung in Polen aussagten, daß sie ihn Kinder, eine alte Frau, eine junge Frau, einen Buckligen und andere ermorden sahen...
Überwältigende Beweise zeigen, daß Walus kein Nazi-Kriegs-Verbrecher war, daß er während des II. Weltkrieges nicht einmal in Polen war [...] In einer Atmosphäre von Haß und [...] Abscheu [...], die an Hysterie grenzte, verfolgte die Regierung einen unschuldigen Mann.“

1974 denunzierte Simon Wiesenthal Walus als „einen Polen in Chikago, der im Dienste der Gestapo in die Ghettos von Chestochowa und Kielce gegangen sei und der Gestapo eine Anzahl von Juden überantwortet“ habe. Mit anderen Worten, obwohl Wiesenthals „Berichte“ über Walus in Wirklichkeit nichts anderes als leere Gerüchte waren, machte er einfach weiter und beschuldigte ihn trotzdem. Im April 1978, in einer Zeit, als der Fall ins Auge gefaßt wurde, besuchte Wiesenthal Chikago und gab Interviews, bei denen er das Verdienst für den Walus-Fall für sich in Anspruch nahm. Der Tages-Zeitung Sun Times erzählte Wiesenthal, daß es bei ihm nie einen Fall von Verwechslung gegeben habe, und fügte hinzu: „Ich weiß, daß es Tausende von Leuten gibt, die auf einen Irrtum warten.“

Erst nach einem erschöpfenden Rechtsstreit war der Mann, der als der Schlächter von Kielce verleumdet und körperlich angegriffen worden war, endlich in der Lage zu beweisen, daß er die Kriegsjahre als friedlicher Arbeiter auf einem Bauernhof in Deutschland verbracht hatte. Wiesenthals unverantwortliches und rücksichtsloses Verhalten im Fall Walus hätte eigentlich genügen müssen, ihn für alle Zeit als einen zuverlässigen Ermittler in Mißkredit zu bringen. Aber sein „Teflon-Ruf“ überlebte sogar das.

Wiesenthal hatte nicht immer Unrecht. 1975 gibt er in einem Brief, der in der britischen Zeitschrift „Books and Bookmen“ veröffentlicht wurde, zu, „daß es auf deutschem Boden keine Vernichtungslager gab“. Damit räumt er indirekt ein, daß die Behauptungen, die nach dem Krieg beim Nürnberger Prozeß und anderswo gemacht wurden, Dachau, Buchenwald und andere Lager in Deutschland seien „Vernichtungslager“ gewesen, nicht wahr sind.

Der Jude Bruno Kreisky faßte seine unzweideutige Haltung gegenüber dem „Nazi-Jäger“ einmal wie folgt zusammen:

„Der Ingenieur Wiesenthal, oder was immer sein Titel ist, haßt mich, weil er weiß, daß ich seine Tätigkeit verachte. Die Wiesenthal-Gruppe ist eine quasi Mafia, die mit erbärmlichen Mitteln gegen Österreich kämpft. Wiesenthal ist bekannt als jemand, der mit der Wahrheit nicht sehr sorgfältig umgeht, der in seinen Methoden nicht wählerisch ist und Tricks benutzt. Er gibt vor, der ‚Eichmann-Jäger‘ zu sein, obwohl jedermann weiß, daß es das Werk eines Geheimdienstes war und daß Wiesenthal nur die Anerkennung für sich in Anspruch nimmt.“

Josef Mengele

Vieles an Wiesenthals Mythos basiert auf seiner Jagd nach Josef Mengele, dem Arzt, der während des Krieges in Auschwitz war und als „Engel des Todes“ in die Nachkriegsgeschichte eingegangen ist. Immer und immer wieder behauptete Wiesenthal, er sei Mengele dicht auf den Fersen. Wiesenthal berichtete, daß sein Informant den schwer zu fassenden Doktor in Peru, Chile, Brasilien, Spanien, Griechenland und einem halben Dutzend anderen Gegenden in Paraguay gesehen oder gerade verfehlt hatte. Im Sommer 1960 kam er gerade noch mit knapper Not davon.

Wiesenthal berichtete, daß Mengele sich auf einer kleinen griechischen Insel versteckt hielt, von der er nur ein paar Stunden zuvor entkam. Wiesenthal fuhr fort, die Geschichte zu verkaufen, komplett mit genauen Einzelheiten, sogar noch, nachdem ein Reporter, den er mit der Nachprüfung beauftragt hatte, ihn darüber informiert hatte, daß die ganze Geschichte von Anfang bis Ende falsch war.

1977 sagte Wiesenthal, Mengele würde regelmäßig in den feinsten Restaurants in Asuncion, der Hauptstadt von Paraguay, essen und wahrscheinlich würde er in seinem schwarzen Mercedes und einem Schwarm schwer bewaffneter Leibwächter durch die Stadt fahren. 1985 kündigte Wiesenthal an, daß er „100 % sicher sei“, daß Mengele sich zumindest bis zum Juni 1984 in Paraguay versteckt gehalten habe und behauptete, daß die Mengele Familie in West-Deutschland genau wisse wo.

Wie sich herausstellte, lag Wiesenthal damit völlig falsch. Später wurde einwandfrei festgestellt, daß Mengele 1979 in Brasilien gestorben war, wo er jahrelang in anonymer Armut gelebt hatte. In Wahrheit war die dicke Mengele-Akte in Wiesenthals Wiener „Dokumentations-Zentrum“ eine solche Anhäufung nutzloser Informationen, daß sie – mit den Worten der Londoner „Times“ – nur „seinen selbstbestätigenden Mythos aufrechterhielt und denen, die offensichtlich eine definitive Antwort auf Mengeles Schicksal brauchten, ein kleines Gefühl von Zufriedenheit gab“.

Sogar Israels früherer Botschafter in Paraguay, Benjamin Varon, kritisierte 1983 vorsichtig die falsche Mengele-Kampagne: „Wiesenthal gibt regelmäßig Erklärungen darüber ab, daß er dabei ist, ihn zu fangen; vielleicht, seitdem Wiesenthal selbst das Geld für seine Tätigkeit aufbringen muß; und der Name Mengele ist jederzeit gut dafür, ein Loch zu stopfen.“

Zitate über Wiesenthal

Der israelische Historiker Tom Segev hat Wiesenthals Leben rekonstruiert: „Simon Wiesenthal hat immer zwischen der Wirklichkeit und der Fiktion gelebt [...] Er hat seine Biographie immer wieder aufs Neue erfunden und vieles davon auch selbst geglaubt. Er lebte irgendwo in der Grauzone zwischen Wirklichkeit und Fantasie, das macht aus ihm auch eine ungeheuer faszinierende Figur.“ Schon zu Lebzeiten wurde er wie eine Legende verehrt. Hollywood verklärte ihn als Helden, aber er erfuhr Zeit seines Lebens auch Ablehnung. Feinde hatte Wiesenthal auch in den eigenen Reihen der jüdischen Organisationen. Unvergessen ist sein Zerwürfnis mit dem österreichischen Kanzler Bruno Kreisky, der – selbst jüdischer Abstammung – ihn als „Nestbeschmutzer“ attackierte. [7]

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

  • Rolf Kosiek: Simon Wiesenthal und seine Legenden, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 2, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 165–167
  • Olaf Rose: Die Märchen des Simon Wiesenthal, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig, Bd. 5, Edition Grabert im Hohenrain-Verlag, 2. Aufl., Tübingen 2017, S. 819
  • Wolf Dieter Rothe: Die Wiesenthal-Mafia, ca. 1974
  • Tom Segev (Jude): Simon Wiesenthal: The Life and Legends. Doubleday; First Edition 2010, ISBN 978-0385519465 – Wiesenthal habe Lügengeschichten erzählt [dt. Ausgabe Simon Wiesenthal: Die Biographie (2012) möglicherweise abweichend]

Siehe auch

Verweise

Englischsprachig

Fußnoten

  1. siehe hierzu Buch „Schelm und Scheusal“ von Gerd Honsik
  2. 33-cabinet.png Abgerufen am 10. Januar 2012. Archiviert bei WebCite®.Famous Nazi-hunter was a Mossad agent, new book revealsHaaretz, 2. September 2010
  3. ARD, ttt, 9. September 2010
  4. 33-cabinet.png Abgerufen am 10. Januar 2012. Archiviert bei WebCite®.Famous Nazi-hunter was a Mossad agent, new book revealsHaaretz, 2. September 2010
  5. LIFE, Band 18, Nr. 24, 11. Juni 1945, S. 50 (Google-Bücher)
  6. zu deutsch: Patriotische deutsche Lieder singend
  7. Tom Segev: Simon Wiesenthal: Die Biographie - Siedler 2010, ISBN 978-3886808588