Soldin

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Soldin

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Soldin
Provinz: Brandenburg
Koordinaten: 52° 55′ N, 14° 52′ O
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Soldin befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Soldin ist eine deutsche Kreisstadt im Kreis Soldin in Brandenburg.

Geographische Lage

Die Stadt liegt am Südufer des Soldiner Sees, Teil eines etwa 50 km² großen Seengebietes, am Ausfluß der Mietzel, einem Nebenfluß der Oder in der Neumark. Die Bahnlinie StargardKüstrin verläuft von Stettin nach Landsberg/Warthe durch die Stadt.

Geschichte

Der Dominikanerorden erbaute 1228 eine Durchgangsstation für Wandermönche, und der Templerorden erwarb 1234 die Soldiner Burg. Sie verkauften die Burg bereits 27 Jahre später an die brandenburgischen Markgrafen Johann I. und Otto III. samt 300 Hufen Land am Fluß Mietzel.

1270 wurde Soldin die Propstei Zantoch übereignet, und im Jahr darauf wird erstmals eine Stadt Soldin urkundlich erwähnt. Nachdem die Dominikaner 1275 ein Kloster erbauten, hatte Soldin so an Bedeutung gewonnen, daß es zur Hauptstadt der Neumark wurde. An seinem Oberhof, dem u. a. die Gerichtsbarkeit von Bärwalde und Berlinchen unterstand, wurde nach dem strausbergischen Recht geurteilt.

In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts mußte die Stadt Rückschläge hinnehmen. Zuerst kam 1311 eine Hungersnot über die Stadt, der ein Drittel der Einwohner zum Opfer fiel. Danach geriet die Stadt in die Auseinandersetzungen um den „Falschen Waldemar“, in deren Folge die Burg zerstört wurde. Die 1352 erteilten Marktrechte halfen, den Niedergang zu stoppen, denn von da an waren die durchreisenden Händler gezwungen, ihre Waren in der Stadt anzubieten. Von 1355 an wurden regelmäßig Jahrmärkte abgehalten.

1402 kam Soldin mit der gesamten Neumark in das Eigentum des Deutschen Ordens. Bei einem Hussitenüberfall im Jahre 1433 wurde Soldin zerstört. 1455 wurde die Neumark von dem brandenburgischen Kurfürst Friedrich II. zurückgekauft. Am 21. Januar 1466 hinterließ Soldin einen Markstein in der Geschichte. An diesem Tag schlossen Brandenburg und Pommern einen Vertrag über die brandenburgische Lehnshoheit über Pommern.

Das 16. Jahrhundert brachte der Stadt wenig Gutes. Als sich 1535 die Neumark von Brandenburg abspaltete, wurde der markgräfliche Hof von Soldin nach Küstrin verlegt. Vier Jahre später wurde die Stadt von einem Großfeuer vernichtet. Das Dominikanerkloster wurde im Zuge der Reformation geschlossen. Auch der Dreißigjährige Krieg hinterließ seine Spuren, 1627 nahmen 2.500 kaiserliche Soldaten Quartier und richteten erhebliche Verwüstungen an. Zu dieser Zeit lebten etwa 2.300 Menschen in der Stadt. Sie mußten erleben, wie 1655 ihre Stadt erneut einem Brand zum Opfer fiel.

Neuzeit

Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts konnte Soldin mit Hilfe des preußischen Königs wieder aufgebaut werden. Eine preußische Garnison wurde in die Stadt verlegt, und 1772 stellte Friedrich II. 50.000 Taler zum Bau neuer Wohnhäuser zur Verfügung. Zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte Soldin 2.700 Einwohner, die meisten waren Tuchmacher, Schuhmacher oder Ackerbürger.

Am industriellen Aufschwung des 19.Jahrhunderts hatte Soldin zunächst wenig Anteil, denn die modernen Verkehrswege verliefen abseits der Stadt. Erst 1848 war die Chaussee nach Küstrin fertiggestellt, und erst 40 Jahre später erfolgte der Anschluß an die Bahnlinie Stargard–Küstrin. Allerdings gewann Soldin an Bedeutung, als 1837 der Verwaltungssitz des Landkreises in die Stadt verlegt wurde. Vor allem unter der Ägide des Königlich Geheimen Rats und Landrats Dr. Karl Krummacher gelang es, wichtige Zentralitätsfunktionen für die junge Kreisstadt zu gewinnen. 1898 wurde ein Elektrizitätswerk errichtet, und ein Jahr später wurde die öffentliche Wasserleitung verlegt. 1912 wurde eine weitere Eisenbahnverbindung nach Landsberg geschaffen. Im Ersten Weltkrieg fielen 170 Soldaten aus Soldin im Kampf um die Freiheit ihres Vaterlandes. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges hatte die Stadt 6.284 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer ist eine dreischiffe, backsteingotische Hallenkirche aus dem 14. Jahrhundert. Die untere Hälfte des wuchtigen Frontturms mit hohem Nadelhelm ist frühgotisch und wurde im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen gemauert
  • Das klassizistische Rathaus von 1772 auf dem Marktplatz
  • Das ehemalige gotische Dominikanerkloster
  • Gertraudenkapelle aus dem 15. Jahrhundert
  • Die seit der Reformation profanierte gotische Heiliggeistkapelle aus dem 14. Jahrhundert beherbergt das Regionalmuseum der Soldiner Seenplatte
  • Reste der mittelalterlichen Stadtmauer mit Neuenburger und Pyritzer Stadttor sowie dem Pulverturm aus dem 13./14. Jahrhundert.

Bekannte, in Soldin geborene Personen