Special Operations Executive

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Das Akronym SOE steht für „Special Operations Executive“. Es stellt den britischen Kriegsgeheimdienst dar. Gegründet wurde es mit einem Beschluß des „War Cabinet“ vom 19. Juli 1940 unter der Führung des Sozialisten Hugh Dalton, dem Minister für ökonomische Kriegsführung. Das SOE war strikt geheim, unterlag keinerlei parlamentarischer Kontrolle und wurde aus nicht offen gelegten Budgets finanziert. Nominell war es dem Außenministerium untergeordnet.

Strategie

Kurzfristig sollten die Achsenmächte mit schwarzer Propaganda und gezielter Sabotage attackiert werden, in einer längerfristigen Perspektive sollten parallel dazu militärische Untergrundorganisationen aufgebaut werden, die zu auf britisches Signal hin losschlagen könnten. So wurde auch für Österreich ein Aufstandsplan entworfen.

Die „X Section“

Die Untergruppe des SOE wurde am maßgeblichsten von Peter Wilkinson, einem Vertrauten von Colin Gubbins, geleitet. Die österreichische Unterabteilung (Austrian Section) wurde von Evelyn Stamper, Clara Holmes und teilweise Elizabeth Hodgson gebildet. Die „X Section“ umfasste Agenden für „Deutschland“ und „Österreich“, und zwar separat. Dies ist verwunderlich, da die offizielle Position der britischen Regierung dem entgegenstand: nach ihr war der „Anschluß“ de jure und de facto anerkannt, wie das britische Außenministerium auch oft wiederholte. Gerade der Widerstand in Deutschland wurde als inexistent klassifiziert. Stattdessen arbeitete die deutsche Unterabteilung (German Section) verstärkt an subversiven Attacken auf die deutsche Moral und Geschlossenheit. So wurden Anleitungen zur Selbstverstümmelung verbreitet, die Verseuchung von Armeeausrüstung mit Juckpulver und die Verbreitung falscher Nachrichten, um einen Keil zwischen NSDAP, SS und Wehrmacht zu treiben. Die Ansicht solcher Kriegsführung vertrat auch der einflussreiche politische Chefberater und Deutschenhasser des SOE, Robert Vansittart. Die österreichische Abteilung der „X Section“ vertrat von Beginn an eine „Zwei-Staaten-Lösung“, es ging um ein eigenständiges, von „Preußen“ zu unterscheidendes Österreich. Dies sah auch Vansittart so, der ein Fürsprecher der widersinnigen Trennung war. Der erste strategische Plan der österreichischen Abteilung, den Stamper im Jänner 1941 auf Verlangen Clarkes vorzulegen hatte, sollte erstmals in der britischen Kriegsführung nach einer Strategie für Österreich fragen, und vor allem zwei inhaltlichen Punkten nachkommen: Erstens das Dritte Reich durch österreichischen Separatismus zu desintegrieren und zweitens die Wiedererichtung Österreich als nationale Entität zu unterstützen, und zwar eingeflochten in einen föderalen/ökonomischen Block. Nach weiteren Adaptierungen wurde im März 1941 das Papier „Propaganda to Austrians“ aufgesetzt, auch aufgrund der Rede Churchills vom 9. November 1940, in der dieser Österreich unerwarteterweise unter jene Länder eingeordnet hatte, für die Großbritannien das Schwert zur Befreiung gezogen hätte. Es sollte tunlichst vermieden werden, dass die staatliche Zukunft Österreichs präjudiziert und nicht dem Selbstbestimmungsrecht der deutschen Österreicher abhinge. Der kleinste gemeinsame Nenner waren antipreußische Ressentiments. Diese finden sich auch heute noch in Fernsehen und Zeitungen. Außerdem sollte zukünftig hin eine Koalition zwischen den Sozialisten und Katholiken bestehen; das neue Österreich sollte sich in einer slawischen Förderation wiederfinden, wo nicht das deutsche Element bestimmend wäre.

Rekrutierung

Die „X Section“ rektrutierte vor allem jüdische Frewillige, um Operationen in Österreich durchzuführen. Unter den Sozialisten fanden sich u.a. Leute wie Carl Kapralik, einem ehemaligen Leiter der Finanz- und Devisenabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien und späteren Restitutionsexperten. Jedoch sah man sich vor allem nach jüngeren Agenten um; man wurde vor allem in jüdischen Kreisen fündig. Viele der Freiwilligen wollten unabhängig von ihrer ehemaligen Nationalität in einer jüdischen Legion dienen. Der hohe SOE-Offizier Peter Wilkinson besuchte im Zuge der Vorbereitung von Infiltrationen über Slowenien einen Ausbildungskurs der „X Section“, um Agenten zu selektieren. Es fanden sich in diesem Kurs fast ausschließlich Juden aus Deutschland und Österreich. Wilkinson wollte diese nicht, da sie keine Nation repräsentieren und damit fragwürdig und illoyal seien im Kampf für eine Abspaltung des deutschen Teils Österreichs.

Die Mesdames und die Britenfreunde in Wien

Stamper, Holmes und Hodgson als zentrale Figuren der „Austrian Section“ wiesen lange Tätigkeiten und Erfahrungen in Österreich auf. Sie verkehrten im großbürgerlichen Wien der Diplomaten und Wirtschaftstreibenden. Die britische Gesellschaft in Österreich hatte als neuralgischen Punkt den Wiener Lebensmittelgroßhändler Julius Meinl II. Dieser galt als ausgeprochen pro-britisch, anti-deutschnational und monarchistisch. Er arrangierte sich aber mit der neuen Politik und profitierte beträchtlich von der Kriegswirtschaft. Meinls Werbemann, der litauische Jude Gregor Sebba, arbeitete bereits in den 1930er Jahren dem britischen Geheimdienst zu. Sebba floh nach dem „Anschluss“, gründete die aktivste Exilorganisation in Nordamerika („Austrian Action“) und wurde 1941 aktives Mitglied im SOE. Sebba selbst versuchte, Österreich als antideutsche, eigen- und widerständige Nation im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verankern. Die so genannten „Mesdames“ des SOE glaubten, daß die NS-Herrschaft eine Fremdherrschaft dargestellt habe. Vor allem die Bilder vom frenetischen Empfange Hitlers seien nichts als Inszenierung gewesen, während die Grundstimmung in der Bevölkerung von Depression und Traurigkeit geprägt gewesen sei. Holmes und Stamper bearbeiteten in wesentlichen Teilen das für England bestimmte Monatsmagazin „Free Austria“, wo sie den Opfermythos, Österreich sei das erste Opfer Hitlers gewesen, vehement vertraten.

Die Regentschaft Daltons

Dem Sozialisten Hugh Dalton (sowie dem deutschen Exil) schwebte ein „internationaler Bürgerkrieg“ vor, der von der Arbeiterbewegung getragen würde (der jedoch mit dem Kriegseintritt der VSA völlig unrealistisch wurde). Dies vertrat später auch der jüdische Exil-Sozialist Oscar Pollak. 1942 wurde dann Dalton auch von Churchill abberufen. Im September 1940 legte Dalton seine Pläne offen, die eine vierte Kraft „The Fourth Arm“ darstellen solle, neben den Luft-, See- und Landstreitkräften. Er sprach von der Notwendigkeit eines verdeckten Aufbaues von politischen Widerstandsbewegungen. Daltons Ideen wurden jedoch bald zerschlagen, als einer der maßgeblichen militärischen Strategen des SOE, Colin Gubbins, eine Auflehnung innerhalb der deutschen Bevölkerungen im Norden wie in der Ostmark keinesfalls bestätigen konnte, ganz im Gegenteil. Potentiale für Aufstände sah Gobbins nur in der Tschechoslowakei und in Polen. Auch von anderen Führungspersönlichkeiten innerhalb des SOE wurden Begriffe Daltons wie „Aufstand“ oder „Revolution“ als romantisch und unrealistisch abgetan. Daltons Vorstellung von sponanten Aufständen war auch in praxi nicht durchzuführen, da das SOE nur in Jugoslawien, Ungarn der Türkei und Rumänien mit einigen wenigen Agenten in Kontakt stand.

Die jüdische Komponente

Das uneinige Exil aus Österreich bestand zum Gutteil (90%) aus (Wiener) Juden, zumeist Sozialisten (zum damaligen Zeitpunkt lag der jüdische Anteil an der Gesamtbevölkerung 4%). Da Juden dem Sozialismus nachhingen und außerdem internationalistisch denken und handeln, waren sie auch dem SOE ein Dorn im Auge, da sie all zu oft großdeutsch dachten und die Kleinstaaterei, die von der SOE betrieben wurde, oft nicht teilten. Grund dafür war keinesfalls die Idee der gemeinsamen Nation, sondern vielmehr das jüdische Verlangen nach einer sozialistischen Revolution, die ansonsten im agrarisch (ergo konservativ) geprägten Deutschösterreich unmöglich wäre.

Literatur

  • Pirker, Peter: „Subversion deutscher Herrschaft. Der britische Kriegsgeheimdienst SOE und Österreich.“ (2012)