Leibesübung

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Sport)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Sport.jpg
Leibesübungen beim BDM bzw. RADwJ

Als Leibesübung, Leibesertüchtigung oder Leibeserziehung (auch aus dem Englischen Sport) bezeichnet man verschiedene Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfformen, die meist im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen.

Erläuterung

Sportler sind Menschen, die unterschiedlichste Sportarten bzw. Leibesübungen betreiben. Wenn sie dagegen nationalen und internationalen Leistungssport betreiben, werden sie als Athleten bezeichnet. Als akademische Disziplinen gibt es die Leibeserziehung (Sportwissenschaft) und die Sportmedizin.

Der Reichssportführer von Tschammer und Osten zum Deutschen Turn- und Sportfest in Breslau, 1938

Zählbare Einheit

Im einzelnen kann eine Leibesübung auch eine zählbare Einheit sportlicher Aktivität sein.

Geschichte

Ebenso wie es aus Griechenland und vom alten Rom her kennen, hatten die Germanen ihre sportlichen Wettkämpfe und kein Jüngling konnte sich rühmen, Mann und Krieger zu heißen, der nicht seine körperliche Tauglichkeit nach strengen Regeln beweisen konnte. Niemals war der allgemeine Wert der systematischen Leibesübung klarrer erkannt und von einem ganzen Volke bestätigt, als in jenen Zeiten, von denen uns die alten römischen Schriftsteller und aus den germanischen Heldensagen berichten, als körperlich hervorragend geschulte Germanenstämme zum ersten Male das römische Weltreich zum Erzittern brachten.

Regelmäßig traf sich die Dorfgemeinschaft zu gemeinsam Sport. Da kamen sie zusammen, die reich gekleideten germanischen Bauernsöhne, legten den wollenen Mantel oder den leinenen Überrock ab, um nur mit Hemd und Hose bekleidet sich im sportlichen Wettkampf zu messen. Es ging nicht um die Heranzüchtung besonders überragender Höchstleistungen. So wurden die germanischen Völker schön von Gestalt und von einer so edlen Haltung, daß das mit allen Segnungen der Zivilisation Überschüttete Rom erstaunt und neidvoll auf diese angeblichen Barbaren sah.

Mehrmals im Jahr trafen sich die einzelnen Dorfgemeinschaften zum Gauwettkampf. Langlauf und Schnelllauf eröffneten diese sportlichen Kämpfe. SprungwettbewerbE folgten, Reiten und Fahren gehörten dazu, Klettern und Sperrwerfen, Steinstoßen und Stemmen. Es war selbstverständlich, daß die politischen Führer des Volkes versuchten, auch hier auf der friedlichen Kampfbahn sportlichen Ringens die Besten zu sein. Mit staunender Verwunderung erlebten die Römer solche germanischen Kampfspiele. Besonders tat es ihnen der Pferdesprung an, der oft genug den Ausschlag im Ringen um den Sieg gab. Dicht nebeneinander wurden die Pferde aufgestellt. Es galt als nicht erlaubt, einen Absprungbalken oder ein Sprungbrett zu benutzen. Von der bloßen Erde weg mußten nach kurzem, raschen Anlauf die Pferde übersprungen werden. Über zwei, drei Pferde nebeneinander sprangen die meisten der Wettkämpfer leicht. Ein viertes, fünftes Pferd wurden dazugestellt und nun zeigte es sich, wer der Tüchtigste war. Brausender Jubel und hohe Ehre lohnten den, der schließlich Sieger blieb in dieser großartigen Sportübung. Der römische Schriftsteller Florus hat eine packende Schilderung von einem solchen Wettkampf hinterlassen. Mehreren Kämpfen war es schon gelungen, fünf Pferde zu überspringen. Da ließ der Teutonenkönig Teutoboch sechs Pferde nebeneinander stellen und in einem einzigen gewaltigen Satz übersprang er sie alle und rißb so den Sieg an sich. Keinem seiner jungen Mannschaft gelang es, diese Leistung zu erreichen oder gar sie zu überbieten. So, wie heute die Namen von Schmeling oder Schumacher, von Graf oder Becker den meisten bekannt sind, so war damals der Name des Königs Teutoboch im ganzen Germanien.

Den Abschluß diese sportlichen Volksfeste, die eine allseitige körperliche Durchbildung der germanischen Nation garantierten, weil eben das ganze Volk an ihnen teilnahmen, bildeten die Tanzspiele, bei denen nach uralten Regeln die Tanzfiguren geschritten wurden, feierlich und seit Jahrhunderten unverändert.

Besonders beliebt bei den Germanen waren die Wagenrennen; waren es doch Germanen, die vor vielen Jahrtausenden das Pferd gezähmt und den Wagen erfunden hatten, dessen große Räder, das Hakenkreuz zierte. Sie fuhren auf den weiten nordeuropäischen Ebenen ihre klassischen Wagenrennen in leichten, zweirädrigen Rennwagen, wie wir sie auf griechischen und römischen Sportbildern wiederfinden.

Die germanischen Reitergeschwader waren berühmt und gefürchtet und mehr als einmal halfen sie Julius Caesar seine Schlachten gewinnen. Zur römischen Kaiserzeit gehörten sie wegen ihrer Tapferkeit, ihrer Treue, ihre Kampfkraft und ihrer hohen, reiterlichen Fähigkeiten zur Elite der Armee. In sorgfältiger Schulung wurden die Pferde abgerichtet. Mitten im Getöse des Kampfes, beim krachen der Schwerthiebe, beim Zischen der Lanzen, beim Dröhnen der aufeinanderprallen Schilder mußten sie sich ruhig halten. Sie durften nicht weglaufen, wenn die Reiter herunter sprangen, um in den Kampf des Fußvolkes einzugreifen und mußten auf einen Zuruf angetrabt kommen, auf der Hinterhand niedergehen und ihrem Reiter das Aufsitzen erleichtern.

Alle Schriftleiter dieser Zeit sind sich darüber einig, voran Cäsar und Tacitus, daß die germanischen Völker von erstaunlicher Kraft und Geschmeidigkeit, seltener Ausdauer und Stärke gewesen seien. In voller Rüstung warfen sie sich in reißende Ströme, durchschwammen sie und stürmten am anderen Ufer in raschem Laufe weiter. Das Fußvolk hielt auf lange Strecken mit der dahin galoppieren Reiterscharr Schritt. Breite Gräben wurden mühelos übersprungen und den schweren Kampfsperr schleuderten hatten sie soweit, als hätten sie ein leichtes Rohr in der Hand gehabt.

Nach der ernsten sportlichen Arbeit fanden sich gerne die jungen Burschen zu Ringkämpfen zusammen. Nach festen, genau befolgten Regeln spielte sich so ein Ringkampf ab, nicht anders, als er heute sich abspielen würde. Das ganze Dorf, der ganze Gau nahmen lebhaften Anteil an diesen Kämpfen, der Ringkampf war und blieb der eigentliche Kampfsport der Gemanen, wenn sich nicht Mannschaften, sondern Einzelkämpfer miteinander messen sollten.

Zur Zeit der Völkerwanderung und der darauf folgenden großen Staatengründungen der Germanen stand, ganz selbstverständlich, die Pflege der Leibesübungen in vollster Blüte. Alle germanischen Grafen und Herzöge förderten den Sport in ihren Gauen, wo und wie sie nur konnten. Besonders beliebt war der germanische Dreikampf und der germanische Fünfkampf, und noch in früheren Mittelalter erzählt das Nibelungenlied davon, wie Siegfried und die Burgunder sich im Laufen, Steinstoßen und Sperrwerfen miteinander messen. Über viele Verse hinweg schildert das Nibelungenlied den Kampf zwischen Brunhild und Gunther, dem Sigrid heimlich in seinen Tarnkappe hilft.

Handelt es sich hier um den Dreikampf, so erweitert er sich im Laufen und Ringen zum Fünfkampf, der nach festen Regeln ausgetragen wurde. Man kannte nicht nur den Waldlauf, den Dauerlauf und den Kurzstrecken – Schnelllauf, sondern hatte auch bereits verschiedene Streckenlängen, über die die Wettkämpfe gingen. Der Sprung war im Fünfkampf immer ein Weitsprung, mit Anlauf oder aus dem Stand, als einfacher Sprung oder als Dreisprung ausgeführt. Aber auch die schöne Übung des Hochweitsprungs kennen wir schon in der Form des Pferdesprungs und nichts deutet darauf hin, daß diese Übung in späteren Zeiten verloren gegangen ist. Ein besonders reiche Ausbildung fand das Ringen, dessen Regeln in Angriff und Abwehr, dem so genannten „Bruch“, zusammengestellt wurden. Noch 1512, volle 700 Jahre später, macht sich kein Geringerer als Albrecht Dürer daran, in wundervollen Skizzenblättern die einzelnen Griffe und Schwünge in einem Werke über die Technik des Ringens darzustellen.

Aber die Blüte der germanischen Leibesübung hielt nicht mehr lange an. Mit der Bekämpfung heidnischer Kulturübung ging man leider auch gleichzeitig gegen die Ertüchtigung des Körpers vor. Aber eine so undenklich lange Zeit geübte Volkskultur ließ sich nicht mit einem Schlage beseitigen. Zunächst hielt das Rittertum, daß den Wert systematischer körperlicher Ausbildung für die Wehrtüchtigkeit klar erkannte, mit Zähigkeit an den Leibesübungen fest. Jedoch wurde nun nicht mehr das ganze Volk erfaßt. Die Volksgemeinschaft schwand dahin aus einem wahren Volkssporte der alten Zeiten wurde ein Zwecksport bestimmter Klassen, der bald nur noch der Vorübung für einseitige technische Zwecke der Kriegskunst diente.

Allmählich überwucherten Klassengeist und Übertreibung die schönen alten Gebräuche freier sportlicher Betätigung. Kämpfte früher die junge Mannschaft einzig und allein um die Ehre des Sieges, so wurden nun die Kämpfe um klingenden Lohn ausgefochten. Der altgermanische Fünfkampf verwandelte sich in die „sieben ritterlichen Behendigkeiten“: Reiten, Schwimmen, Schießen, Steigen, Ringen, Hofieren und Turnieren. Sehr bald wurden Hofieren und Turnieren die wichtigsten „Behendigkeiten“, schon am Namen als fremde Übung kenntlich.

Bei dem einfachen Volk ging der Verfall der allgemeinen Leibesübung viel rascher voran und schon im Mittelalter galt es als Verstoß gegen die Sittenlehre, im offenen Wasser zu schwimmen. Sogar das Baden überhaupt wurde als unsittlich angegriffen, so daß schließlich Baden und Schwimmen für lange Zeit völlig aus deutschen Landen verschwanden, daß man in unserer Zeit die Kunst des Schwimmen erst wieder völlig neu erfinden mußte. Auf leichtathletischen Gebiet versuchten die Innungen in den Städten dem immer noch vorhanden Wunsch von Jung und Alt nach sportlichen Wettkampf Rechnung zu tragen. Solche Wettkämpfe wurden zu regelrechten Volksbelustigungen ausgestaltet. Plakate luden zum Besuch dieser Feste ein, die Städte machten sich eine Ehre daraus, schöne Preise zu stiften. So wurden in Augsburg beim „Stahlschießen“ ein goldener Ring für den angesetzt, der ein Stein von 45 Pfund mit drei Stößen nach „Stoßenrecht“ im Antritt am weitesten schleudern würde. 1472 setzte die Stadt Zürich bei einem Sportfest drei Preise aus für drei Stöße mit 15,30, und 50 Pfund. 1470 gewann in Augsburg Herzog Christoph von Bayern den goldenen Ring des Weitsprunges und auch im Laufen holte sich der Herzog den Siegespreis. Die Bahn maß 350 Schritt. Von den Kampfspielen in Zürich 1472 wissen wir, daß die Läufe über eine Strecke von 600 Schritt führten, und von einem Kampfspiel in Breslau 1518 ist überliefert, daß die Siegespreise in Zinnkannen Zinnbechern bestanden. Aber alle diese Sportfeste waren doch nur noch der Ausklang einer größeren Zeit und bereits im 15. Jahrhundert mußten der Verfasser des „Ritterspiegels“ voll Schmerz berichten, daß die Ritter und Knappen seiner Zeit „mehr mit dem Weine fechten als mit dem Schwerte und mehr den Müßiggang üben als die Tugenden des Leibes.“

Aus den ritterlichen Turnieren wurde das Karussellreiten und aus den sportgezählten Rittern der alten Zeit wurden von Müßiggang und Völlerei aufgestellte Schloßherrn, die von gekauften Landsknechten ihre Schlachten schlagen ließen, Landsknechten, die nicht mehr Glied einer großen Gemeinschaft waren, nicht einmal mehr auf Angehörige einer bestimmten Klasse oder Kaste, sondern nur noch Abenteurer, die für den, der am meisten zahlte, ihre Haut zu Marke trugen. Von keiner großen Idee mehr erfüllt, schlugen sie sich gegen einen ebenso für Gold fechtenden Gegner mit den Mitteln, die sich ihnen gerade boten, entsetzliche Haufen zusammengewürfelter Soldateska ohne körperliche und kulturelle Ausbildung, von Raub und Brandschatzung lebend, weder einem Volke, noch einem Führer verbunden. Von den alten Leibesübungen bleiben im Volke als kümmerlicher Rest die Schützen- und Fechtergesellschaften übrig, oder jene Kirchweih– Belustigungen, wie Seilziehen und Stangenschieben, Sacklaufen oder Mastklettern.

Um die Mitte des 16. Jahrhunderts kommt das Tennisspiel auf. In eigenen „Ballhäusern“ spielte man seine Partien. Man kannte Einzelkämpfe und Doppelkämpfe genau wie heute, aber sehr bald verschwand nach kurzer Blüte dieses Ballspiel wieder. Der immer stärker werdende Zerfall aller Leibesübung löscht endlich, als das Mittelalter zu Ende geht, auch die letzten Spiele und Tänze, Läufe und Fechtfreunden aus.

Die freie Entwicklung der Einzelpersönlichkeit, die dem Humanismus und der Renaissance als höchstes Ideal vorschwebte, machte von vornherein eine Wiedererweckung der alten, auf dem Boden des Gemeinschaftsgeistes beruhenden, gemeindeutschen Leibesübungen unmöglich. Zwar trat auch die antike Gymnastik in den Kreis der humanistischen Studien ein und über ihren Nutzen und den Zweck körperlicher Übung schrieben diese gelehrten Herren ausführliche Mitteilungen nieder. Aber sie blieben weit davon entfernt, nun einmal die Pflege dieses Leibes auch praktisch zu versuchen und sei es auch nur bei sich selbst. Im Gegenteil, die verschütteten vollends die letzten Reste und Erinnerung der Volksüberlieferung in dünkelhaftem Hochmut. Geblendet von dem Lichte griechischer und römischer schämten sie sich ihre eigenen Vergangenheit und begannen nach Römerweise von ihren eigenen Vaterlande als dem „Barbarenland“ zu reden, wo nur „bestiae“ in einem menschenwürdigen Dasein lebten. Die Folgen dieses Verrates am Volkstum und dieser Beschmutzung der eigenen Vergangenheit haben wir alle noch heute zu tragen. Von hier stammen jene Lügen und Verleumdungen her, gegen die das deutsche Volk unablässig anzukämpfen hat und die von seinem Feinden in der gesamten Welt zum Schaden des deutschen Namens tagtäglich auch heute wieder verbreitet werden: daß Deutschland ein Land der Barbaren und der Unkultur wäre.

Die Schulordnung verboten sogar ausdrücklich das Baden im Freien, den Eislauf und das Schneeballwerfen, das schnelle Laufen und das Springen.

Soweit war es also nun glücklich mit der wundervollen altgermanischen Durchbildung des ganzen Menschen gekommen, die gleichmäßig Körper, Geist und Seele auszubilden bestrebt war. Was Jahrtausendlang das Volk groß, stark und kräftig, schön und mutig erhalten hatte, es lag nun nach fünfzehnhundert jährigen Kampf im Staube. Der Jugend wurde bewußt eine Erziehung zuteil, die eine Plege des Körpers als eines Menschen unwürdig bezeichnete. Erst das 18. Jahrhundert brachte hier langsam eine Wandlung mit sich. In Preußen entsteht ein neuer Menschentyp, der seit langer Zeit zum ersten Mal wieder den Begriff des Vaterlandes erlebte, nicht als ein Staatsgebilde, an das man Steuern abzuführen hatte, oder daß seinen Söldnertruppen mehr oder minder erfreulich hohen Lohn zahlte, sondern als eine geistige Kraft, der zu dienen Ehre und inneren Gewinn einbrachte. Mochten die Methoden zur Zeit des Übergangs vom 17. in das 18. Jahrhundert auch von eiserner Strenge sein, mit denen das damalige Preußen seine Landsknechte zu Soldaten erzog und seinen Landeskindern Disziplin, Gehorsam und militärischen Tüchtigkeit beibrachte,; diese eiserne, durch keinerlei Sentimentalität eingeschränkte Ausbildung schuf gegenüber dem hemmungslosen Individualismus, die geistige Lehrmeister der deutschen Nation predigten, ein gemeinsames überindividuelles Erleben und Denken. Im Gleichschritt der Bataillone, im exakten Exerzierprogramm des eisernen Ladestocks lag seine seelisch Ausbildung, die in ihrer fernsten Auswirkungen nicht nur das Erlebnis des preußischen Staates in den Schlachten des Siebenjährigen Krieges herausführte, sondern auch den Weg wieder freimachte für das Erkennen volkhafter Bindungen und der Einordnung in eine große Gemeinschaft. Erst als diese große Tat erreicht war, als wieder, in welcher Form auch immer, eine Gemeinschaft emporwuchs, begann auch die Sehnsucht nach Turnen, Sport und Leibesübung sich zu regen.

Der erste, der in die Erziehung des jungen Menschen auch die körperliche Durchbildung wieder einbezog, war Johann Bernhard Basedow. 1770 erschien sein „Methodenbuch für Väter und Mütter der Familie und Völker“, – ein Titel, der bereits in seiner Fassung den revolutionären Umschwung des Denkens bezeichnet. Der Fürst von Dessau berief Basedow daraufhin in seine Residenz, wo er das „Philanthropinum“ gründete, eine Erziehungsanstalt, wie sie bisher in deutschen Landen als unmöglich angesehen wurde. Seiner pädagogischen Tätigkeit legte er seinen großes „Elementarwerk zum Unterricht der Jugend“ zugrunde. In diesem Internat gab es keine modisch gekünstelten Röcke und Frisuren mehr, in zwangloser Kleidung tummeln sich die Jugend und wenn wir uns das Erziehungsprogramm genauer ansehen, so entdecken wir in ihm alle jene Elemente.

Drei Stunden wöchentlich waren vorgesehen für die Ausbildung im Fechten, Reiten und Tanzen, zwei Stunden für Handarbeit, wie schreinern, drechseln, und zimmern. Regelmäßig wurden die Zöglinge in allen militärischen Bewegungen und Stellungen geübt und an ausgediente Und anstrengende Fußmärsche gewöhnt. Die beiden Sommermonate leben die Jungs mit ihren Lehrern in Zelten und müßen sich beim Baden, Schwimmen, Laufen und Klettern. Basedow errichtete ein System von Leibesübungen, ganz so, wie es ein Jahrtausend früher zum Heile des ganzen Volkes bestanden hätte: seine Zöglinge mußten rasch und ausdauernd laufen lernen, weit und hoch springen können, sie mußten mit Gewichten und Sandsäcken üben, auf freilegenden elastischen, runden Balken und Kegeln, Reifen und Schaukeln umzugehen verstehen. Nach dem Muster des Dessauer Philanthropismus wurden rasch hintereinander in Deutschland ähnliche Anstalten gegründet. Nach zehn Jahren besaß Deutschland bereits vier solche Internate. In einem von Ihnen, in Schnepfenthal ein Gotha, wirkte Guts Muths seit dem Jahr 1785 als Lehrer. Er wurde zum „Erz- und Großvater des deutschen Turnens“.

In seinem berühmten Buche „Gymnastik“ klagt Guts Muths bitter über die „Schwächlichkeit und die Verweichlichung des lebenden Geschlechtes als Folge einer völlig verfehlten Volkserziehung.“ Klar erkennt er, daß nur auf dem Boden nationalen Stolzes und nationaler Geschlossenheit die Leibesübung zu leben vermögen. Indem er wünscht, daß die deutschen gymnastischen Spiele zu Nationalfesten erhoben werden möchten, bekennt er von ihnen durchaus im Sinne der großen Tradition der germanischen Leibesübung:

„Sie haben so etwas Großes, Herzerhebendes, so viel Kraft, auf den Nationalgeist zu wirken, das Volk zu leiten, ihm Patriotismus einzuflößen, sein Gefühl für Tugend und Rechtschaffenheit zu erhöhen, daß ich sie für ein Haupterziehungsmittel eine ganze Nation halte.“

In seinen praktischen Übungsanweisungen finden wir den Freisprung mit und Anlauf, den Stabweit- und Stabhochsprung, Schnelllauf und Dauerlauf, sogar den Waldlauf empfehlt er als besonders wirksames Ausbildungsmittel. Er kennt Steinstoß und Schleudern, Diskuswerfen und Sperrwerfen ebenso wie das Bogenschießen. Getreu uralter germanischer Traktion nimmt der Ringsport bei ihm eine besonders bevorzugte Stellung ein. Das Klettern an Strickleitern und Stangen, an glatten Masten und schrägen Bäumen, an Leitern und Seilen wird eifrig betrieben. Wippen und Stelzengehen, Schlittschuhlaufen, Seilspringen und Reifentreiben gehören weiter zum eisernen Bestande seiner Ausbildung. Daß das Schwimmen besonders gefördert wird, bedarf keiner besonderen Erwähnung. Bemerkenswert aber ist, daß Guts Muths bereits ein ganzes Kapitel der Atemtechnik und der Atemübung widmete. Diese Zusammenklang von wohl durchdachter körperlicher Ausbildung und glühendem Vaterlandsgefühl findet im Volke zur Zeit der Freiheitskriege zum ersten Male begeisterten Wiederhall. 1817 veröffentlicht Guts Muths das „Turnbuch für die Söhne des Vaterlandes“. Neben ihm wirkt Gerhard Vieth, der die Leibesübungen durch seine große Enzyklopädie fördert.

Den großen Aufschwung freilich gibt es für die Sache der Leibesübungen in und nach den Freiheitskriegen, als sich der Begriff des Vaterlandes mit der stürmische Forderung nach Körperausbildung zu eng verschmilzt, daß die eine Idee ohne das andere Gefühl, die eine Anforderung ohne den anderen Besitz nicht mehr denkbar erscheint. Die Lützower Jäger sind die ersten Stoßtrupps dieser neuen Lebenshaltung und in Friedrich Ludwig Jahn findet sie einen ihrer wichtigsten Vertreter. Um ihn scharen sich eine große Reihe von Männern, der Philosoph Fichte sowohl bei der Reichsfreiherr von Stein. Scharnhorst ebenso wie Friesen und Körner. Jahns erste Arbeit ist, bezeichnend genug, eine kleine Schrift: „Über die Beförderung des Patriotismus im preußischen Reiche.“

Mitten in der Zeit des furchtbaren Zusammenbruchs nach 1806 baut Jahn die Grundlagen seiner großen Arbeit aus, tief durchdrungen von der Überzeugung, daß eine Rettung des deutschen Volkes nur durch eine umfassende Volkserziehung möglich sei, die die körperliche Entwicklung und damit auch die Charakterbildung im sportlichen Wettkampf zu ihrer Grundlage erwählte. 1810 formulierte Jahn, „daß es gelte, das gemeinsame des Volkes, sein innwohndes Wesen, sein Regen und Leben, seine Wiedererziehungskraft zu pflegen und zu fördern“, und der mit seiner Mithilfe 1808 in Königsberg gegründeten „Tugendbund“ sieht als geeignetes Mittel zu Erreichung dieses großen Zieles die „Einrichtung öffentlicher Übungsanstalten in körperlichen Fertigkeiten“. 1811 ist es soweit, daß Jahn seinen berühmten Turmplatz in der Hasenheide in Berlin öffnen konnte. Keinen Augenblick dachte er daran, Leibesübungen um ihrer selbst willen zu betreiben oder Sport um des Sportes willen. Immer sah er in der körperlichen Ertüchtigung der Nation vornehmsten Dienst am Vaterland und Volk.

Deutsches Bekenntnis des „Turnvaters“ Friedrich Ludwig Jahn:
„Meine Hoffnung für Deutschland und Deutschheit lebt, mein Glaube an die Menschheit wankt nicht: Denn unverrückt sehe ich die ewige Ordnung der Dinge walten. Und so will ich die drei heiligen Offenbarungen der Menschheit, Natur, Vernunft, Geschichte, frei und unentstellt, und ohne Hehl verkünden.“[1]

Mit glühender Begeisterung zogen Jahn und seine Turner, als der Freiheitskrieg ausbrach, in den Kampf, Herz – und Kernstück der Lützower Jäger bildend. Jahn führte im Lützowischen Freiheitskorps ein strenges Regiment. In spartanisch harter Zucht stählte er seine Jäger für die großen Befreiungsschlachten. Nach den Kriegen, 1816, erscheint jenes Buch, daß die Grundlage des wahrhaft volkstümlichen deutschen Turnens geworden ist: „Die deutsche Turnkunst von Friedrich Ludwig Jahn und Ernst Eiselen“. In diesem Buch schafft Jahn auch mit wahrhaft geniale Begabung die deutsche Turnsprache, in der kein Fremdwort mehr zu finden ist. Erst der internationale Sport des 20. Jahrhunderts hat in Deutschland wieder fremde Bezeichnung gebracht. In der Einleitung betont Jahn:

„Die Turnkunst soll die verloren gegangen Gleichmäßigkeit der menschlichen Bildung wieder herstellen, der bloß einseitigen Vergeistigung die wahre Lehrhaftigkeit zuordnen und im jugendlichen Zusammenleben den ganzen Menschen umfassen und ergreifen. Unbegreiflich, daß diese Brauchkunst des Leibes und Lebens, diese Schutz- und Schirmlehre, diese Wehrhaftmachung so lange verschollen gewesen. Sie wird immer in ihrer besonderen Gestalt und Ausübung recht eigentlich ein vaterländisches Werk und volkstümliches Wesen. Im Volk und Vaterland ist sie heimlich und bleibt mit ihnen immer im nächsten Bunde. Auch gedeiht sie nur unter selbstständigen Völkern und gehört auch nur für freie Leute. Sie bringt das Wollen zum folgerichtigen Willen, zum Ausharren worin aller Sieg ruht. In der Turngemeinschaft wird der Wagemut heimisch. Nie darf man verhehlen, daß das deutschen Knaben und deutschen Jünglings höchste und heiligste Pflicht ist ein deutscher Mann zu werden und, geworden, zu bleiben, um für Volk und Vaterland zu wirken, unserem Urahnen, den Weltrettern, ähnlich.“[2]

Nach den Freiheitskriegen bereiteten sich, getragen von einer Welle von Patriotismus, daß Jahnsche Turnen rasch in Deutschland aus. Nach dem Vorbild von Berlin wurden in Friedland, in Neubrandenburg, Neustrelitz, Malchin und Parchim Turnplätze angelegt. 1815 erhielt Breslau seinen ersten Turnplatz, 1816 Jena, 1817 Lübeck. Es folgten Frankfurt und Elbing, Königsberg und Marienwerder, Rudolstadt, Gotha, Düsseldorf, Stuttgart, Tübingen und viele andere Orte, besonders die studentischen Burschenschaften wurden glühender Verfechter der Jahnzen Turnkunst. Aber die Gegenwirkung blieb nicht aus und besonders der vaterländische Traum von einem einigen großen Deutschen Reich, der in den Herzen der deutschen Turner seine Heimstätte gefunden hatte, führte bald zu Angriffen von all den Seiten, denen an Freiheit und deutschen Vaterland wenig gelegen war.

Eine systematische Hetze gegen die Leibesübungen setzte ein. Allen ernstes wurde behauptet, daß das Turnen für die körperliche Entwicklung vollkommen unnütz, ja sogar für die Gesundheit schädlich sei. Auch sängen die Turner entsetzlich anstößige Lieder, wie zum Beispiel „Ich hab mein Sach auf nichts gestellt“ von einem gewissen Goethe. Diese Angriffe riefen Turnvater Jahn zur Verteidigung. Im Frühjahr 1817 hielt er in Berlin 21 öffentliche Vorlesungen, deren Erfolge so groß waren, daß ihm zwei deutsche Universitäten, Kiel und Jene, ihn den Ehrendoktor übersandten. Die Gegner hinwiederum verkündeten, Turnen sei unschriftlich und bilde ein freches und wildes, aufrührerisches Geschlecht aus, daß dem Staate gefährlich sei.

Die preußische Regierung aber erkannte den ungeheuren Wert großzügig organisierte Leibesübung. Ein genauer Plan wurde ausgearbeitet, nach dem Turnplätze in ganz Preußen angelegt werden sollten. Da zerstörte eine politische Tat alles bisher schon erreichte, die Ermordung Kotzebues, des verhaßten, reaktionären, preußischen Staatsrats. Unglücklicherweise war der Täter Mitglied der Turnerschaft, und die politische Reaktion machte diese für die Tat eines Einzelnen verantwortlich. Die Turnplätze wurden in ganz Preußen geschlossen. In der Nacht zum 14. Juli 1819 wurden Jahn unter der Beschuldigung des Hochverrats verhaftet. Fünf Jahre lang schleppte sich die Untersuchung hin. 1824 wurde er zu zwei Jahren Festung verurteilt. Im März 1825 unter erneuten Verhandlung wurde Jahn zwar frei gesprochen, aber aus Berlin und allen preußischen Universität – und Gymnasialstädten verbannt und unter polizeiliche Aufsicht gestellt. Erst Friedrich Wilhelm IV. hob nach gut 20 Jahren die Polizeiaufsicht über Jahn wieder auf und verließ ihn nun endlich das Eiserne Kreuz für seine tapferen Taten im Befreiungskrieg.

Als 1848 die deutsche Reichsversammlung in Frankfurt zusammentrat und die Idee vom Heiligen Deutschen Reich in so vielen deutschen Herzen brannte, da wurde auch Jahn in diese Versammlung gewählt. Aus dieser Zeit stammt sein berühmtes Wort:

„Deutschlands Einheit war der Traum meines Erwachsenen Lebens, das Morgenrot meiner Jugend, der Sonnenschein der Mannschaft und ist jetzt der Abendstern, der mir zur ewigen Ruhe bleibt.“

Während der langen Zeit der Turnsperre war es ein Berliner, Bernhard Eiselen, Jahns engster Mitarbeiter, der die Sache der Turnkunst und des Volksturnens weiterführte. Seine berühmtesten Werke sind die 1837 erschienenen „Turntafeln“ sowie seine Schrift über die Anlegung von Turnplätzen. Aber alle Arbeit während der Zeit der Tonsperre Namen ganz selbstverständlich einen anderen Richtung an, als Dejan vorgesehen Hatte. Während er ein allgemeines Volkston sich vorstellte in Holste Öffentlichkeit und in eine Bahn falsch gemacht alle Lebens Alter und stände, dass mächtig die ganze Masse ergreifen und erheben sollte, zogen sich die Leibesübung unter dem Druck des Verbotes auf das bloße körperliche Ausbildung zurück. Von hier beginnt die Trennung in Jule turnen und Vereins Tonnen, die so lange Zeit der Entwicklung der deutschen Leibesübung geschafft hat.

1842 war die Turnsperre für Preußen aufgehoben worden. Schon zwei Jahre vorher waren in den von der Turnsperre nicht betroffenen Gebieten Vereine gegründet worden, die sich von den bis dahin bestehenden Vereinigung und Gesellschaften durch ihre straffe Organisation und ihren Zusammenhalt unterschieden. Als im Jahre 1848 das Vereins – und Versammlungsfreiheit verkündet wurde, erhielt der gesamte Turnbetrieb in Deutschland einen neuen Impuls. Turnvereine schloßen sich in den Allgemeinen Deutschen Turnerbund zusammen, von den später der Demokratische Turnerbund abzweigte. Beide ging aber sehr bald ein, da sie sich in politischen Tagesfragen verzetteln, und das Turnen selbst gerät dabei in Mitleidenschaft. Die Taten eines Garibaldi färbten später auf die Turnbewegung ab und 1860 kam es zur Gründung der Deutschen Turnerschaft. Wenn sie auch erst im Jahre 1868 tatsächlich gebildet wurde, so ist ihre Ideale Gründung doch auf die Turnfesttage von Koburg zurückzuführen. Die Turntage wurden wiederholt und blieben von nun an das Hochfest dieser Bewegung. Tausend Turner hatten sich in Koburg versammelt; in Leipzig waren es bereits 20.000 Turner, und die Zahl der Turnvereine wuchs von Jahr zu Jahr. Die völkische Begeisterung die von Anfang an die Stärke dieser Bewegung und auch die Stärke dieser Vereine war, ließ jedoch wieder nach. Und wenn auch durch den erfolgreichen Krieg 1870/71 der Rückgang aufgehalten wurde, so verzettelt sich wenige Jahre später die Turnbewegung wieder allzu sehr in eine gewisse Kunstfertigkeit unter Vernachlässigung des volkstümlichen Turnens. Das Ziel, das der einst der Turnbewegung vorgeschwebt hatte, geriet allmählich in Vergessenheit und durch die Aufnahme von Nichtdeutschen und von nationalen Standpunkt aus und zuverlässigen Mitgliedern wurde hier und da Versetzungsarbeit betrieben. Die deutsche Turnerschaft war so nicht in der Lage, einer Vielgestaltigkeit entgegen zu wirken. Es war die selbe Situation, in der sich nach dem Ersten Weltkrieges die so genannte bürgerliche Turn– und Sportbewegung befand und aus der heraus es zur Gründung zahlreiche politische und konventionellen Sportverbände kam. Die deutsche Turnerschaft hatte innerlich nicht die stärke, um sich allein zu behaupten, und die Gründung von zahlreichen Sportverbänden war die unausbleibliche Folge.

Außerdem kam hinzu, daß innerhalb der deutschen Turnerschaft mehr und mehr Fachlehrer die Oberhand gewonnen, die sich gegen jede Neuerung zur Wehr setzen und die über eine gewisse starre Form nicht raus konnten. Sie wird darauf hin, daß man diese oder jene Sportart nicht in das Programm der deutschen Turnerschaft Aufnahmen, und wollte die deutsche Turn– und Sportbewegung in ihrer Gesamtheit nicht ins Hintertreffen geraten, so mußten neue Männer für diese neue Sportzweige aufnehmen. So kam es allmählich zu der Gründung der Fachverbände. Die deutsche Turnerschaft blieb in ihrer Organisation bestehen, doch nahm sie später in der einzig möglichen Erkenntnis, daß sie sich gegenüber eine Bewegung wie Leichtathletik, dem Schwimmen oder Box Sport nicht verschließen konnte, diese nicht mehr in ihre Übung – und Wettkampfprogramm auf. In dieser Zeit hält auch die Gründung der Sportpresse, die heute aus der deutschen Presse kaum noch wegzudenken ist, genau wie man heute auch im Programm eines Rundfunksender Nachrichten und Reportagen über sportliche Ereignisse nicht mehr missen möchte. Mit der Gründung von Sportbeilagen in der deutschen Presse und mit der dadurch einsitzenden Arbeit eine fachliche Sportpresse wurde der gesamte Turn– und Sportbewegung ein unerhörte Auftrieb gegeben. Die Werbung für das immer wieder von Zeit zu Zeit verachteten Turnen und die Arbeit für manch einen anderen Spezialsport setzte ihn immer stärkerem Maße ein, und zu Beginn des 20. Jahrhundert fanden bereits 100 Tausende in der deutschen Turn– und Sportbewegung , deren Entwicklungsgang immer weiter aufwärtsführen und die erste internationale Krönung durch die Olympischen Spiele 1916 in Berlin erhalten sollte.

Zweiter Weltkrieg

Bekannte Sportler, die für Deutschland gefallen sind

Zeitschrift „Leibeserziehung“; Herausgegeben im Auftrage des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung von Robert Schormann
Leibeserzeihung beim BdM.jpg

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat im Sommer 1980 eine Liste von 27 Athleten veröffentlicht, die als deutsche Soldaten im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Die meisten dieser Sportler hatten an den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin teilgenommen, die anderen waren Olympiakämpfer der Jahre 1912 (Stockholm), 1928 (Amsterdam) und 1932 (Los Angeles). Die Liste des Volksbundes enthält u. a. folgende Namen (alphabetisch):

  • Willi Bandholz, Olympiasieger 1936 (Handball). Als Schütze am 24. August 1941 in Wassilewsky gefallen.
  • Emil Benecker, Olympiasieger 1928 (Wasserball). Als Obergefreiter am 12. August 1945 im Kriegsgefangenenlazarett Riga verstorben.
  • Heinz Brandt, Olympiasieger 1936 im Reiten (Preis der Nationen). Als Generalmajor am 22. Juli 1944 an den Folgen des Attentats auf Hitler in Rastenburg verstorben.
  • Hanns Braun, Silbermedaillengewinner 1912 (Leichtathletik), Silber- und Bronzemedaillengewinner 1908 in London. Am 9. Oktober 1918 als Flieger an der Westfront gefallen.
  • Kurt Hasse, Olympiasieger 1936 im Jagdspringen. Als Oberleutnant am 9. Januar 1944 in Polejewka gefallen.
  • Rudolf Harbig, Olympia-Teilnehmer 1936 (800 Meter). Als Oberfeldwebel am 5. März 1944 in Rußland gefallen.
  • Helmut Hamann, Olympiateilnehmer 1936 (4X400-Meter-Staffel). Als Schütze am 22. Juni 1941 in Rußland gefallen.
  • Arthur Knautz, Olympiasieger 1936 (Handball). Als Hauptmann am 5. August 1943 westlich Bjelgorod vermißt.
  • Wilhelm Leichum, Olympia-Vierter 1936 (Weitsprung). Als Leutnant am 19. Juli 1941 bei Gorki gefallen.
  • Hermann Lemp, Olympia-Sechster 1936 (Moderner Fünfkampf). Als Hauptmann (inzwischen steht fest als Major, gg. posthum befördert) bei Somaki (ca. 25 km östl. Witebsk) gefallen.
  • Dr. Ludwig „Luz“ Long aus Leipzig, der große Rivale Jesse Owens' und Silbermedaillengewinner im Weitsprung 1936. Als Obergefreiter am 14. Juli 1943 in St, Pietro, Italien, gefallen.
  • Helmut Maude, Olympiasieger 1932 (Fünfkampf). Als Oberst am 3. Februar 1943 im Raum Stary Oskol gefallen.
  • Ludwig Stubbendorff, Olympiasieger 1936 (Military). Als Major am 17. Juli 1941 südlich Nikonowitschi gefallen.
  • Konrad Freiherr von Wangenheim, Olympiasieger 1936 in der Mannschaftswertung der Military. Als Oberstleutnant im Januar 1953 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft in Stalingrad verstorben.
  • Hans Woellke, Olympiasieger 1936 (Kugelstoßen). Als Hauptmann der Schutzpolizei am 22. März 1943 in Guba gefallen.

Siehe auch

Leibeserziehung

Literatur

Lothar Gottlieb Tirala: Sport und Rasse. H. Bechhold Verlagsbuchhandlung, Frankfurt am Main 1936

Verweise

Fußnoten

  1. Deutsches Volksthum, 1810, Seite XIX
  2. Deutscher Sport, Cigaretten-Bilderdienst, 1934