Stedinger

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Die Stedinger waren ein deutscher Bauernstamm zu beiden Seiten der Weser nördlich von Bremen, die sich dort im 12. Jahrhundert angesiedelt hatten. Für die Urbarmachung des Landes wurde ihnen Steuerfreiheit versprochen. Als die Bremer Erzbischöfe und Oldenburger Grafen dann versuchten, ihren Einfluß in Stedingen zu vergrößern, kam es im Jahr 1204 zum Aufstand.

Um das Jahr 1228 exkommunizierte Erzbischof Gerhard II. die Stedinger. Auf einer Synode in Bremen werden im März 1231 die Stedinger Bauern kollektiv zu Ketzern erklärt und damit rechtlos gemacht. Im Jahre 1232 rief der Papst die Kreuzpredigt gegen die Stedinger aus und erklärte, jedem Teilnehmer am Feldzug gegen die Stedinger ständen die gleichen Ablässe zu, wie sie für den Zug ins Heilige Land vorgesehen waren. Daraufhin zog 1233 ein erstes Heer von Kreuzfahrern gegen die Stedinger, das nach anfänglichen Erfolgen jedoch zurückgeschlagen wurde. Erst am 27. Mai 1234 gelang es dem Erzbischof in einem zweiten, größeren Kreuzzug, die Stedinger in der Schlacht bei Altenesch zu vernichten.

Dieses Ereignis gilt als Beispiel für das Fortwirken eines kollektiven Gedächtnisses. Obwohl eigentlich nur Fachhistoriker die Entwicklung kennen, hat doch die Katholische Kirche in sehr vielen norddeutschen Städten späterhin nie wieder ganz Fuß gefaßt. Nach Reformation und Gegenreformation – mit ihren gravierenden Umwälzungen in der frühen Neuzeit –, sind es heute nicht von ungefähr wieder jene Regionen, die an der Stedinger Bauernabschlachtung besonders zu leiden hatten, in denen ein politischer Katholizismus ganz besonders schroff zurückgewiesen wird. Die von dieser Entwicklung am meisten politisch profitierende deutsche Sozialdemokratie versteht ihr Glück überhaupt nicht und schreibt den Zuspruch ihrem Parteiprogramm zu (von welchem eben jenes kollektive Gedächtnis jedoch nur weiß, daß es damit nicht behelligt werden möchte).

Siehe auch

Literatur

  • Hermann Albert Schumacher: Die Stedinger; Beitrag zur Geschichte der Weser-Marschen (1865) (PDF-Datei)
  • Kurt Heimart Holscher: Der Todeskampf der Stedinger. Das Abwehr-Ringen eines Gott-nahen Volksstammes gegen überstaatliche Vergewaltigung 1229-1234, Ludendorffs Verlag, 1937
  • Otto Riedrich: Die Stedinger Bauernschlacht. Das Werden der Stedinger, ihr Kampf um Recht und Freiheit und ihr Untergang, Enßlin & Laiblin 1943
  • Richard Walther Darré: Rede anläßlich der 700. Jahr-Gedenkfeier des Stedinger Freiheitskampfes in Altenesch, am 27. Wonnemond (Mai) 1934
  • Hermann Eicke: Stedingen. Eine Ketzerchronik, 1938

Verweise