Stein, Hans Wilhelm

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Hans Wilhelm Stein (auch: Hans-Wilhelm; Lebensrune.png 15. Oktober 1875 in Magdeburg; Todesrune.png 29. Oktober 1944 in Saaleck) war ein deutscher Rechtswissenschaftler, Autor, Herr auf Burg Saaleck in Sachsen-Anhalt, Mitglied der Organisation Consul, des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes, seit 1. August 1929 der NSDAP und seit 1931 des Reichsverbandes der Baltikumkämpfer.

Leben

Blick auf die Rudelsburg (links) und die Burg Saaleck

Stein studierte ab 1895 Rechtswissenschaften in Berlin und Jena. Nach dem Abbruch des Studiums zieht es ihn 1898 als Volontär in ein kaufmännisches Unternehmen nach Hamburg. Daran schließt sich eine Tätigkeit als Frakturleiter (1901) in Westfalen und Leiter einer Speditionsfirma in Rotterdam an. Um 1905 besinnt er sich auf sein Jurastudium und promoviert zwei Jahre darauf zum Dr. jur. an der Universität Jena. Anschließend wurde er Syndikus im Verband der Deutschen Steindruckereibesitzer (Nachfolger des nationalkonservativen Rings chromolithographischer Anstalten, ab 1906 Schutzverband deutscher Steindruckereibesitzer) in Leipzig.

„Heute ist die Burg [Saaleck] seit 1912 durch lebenslängliche Pacht [vom Freiherr von Feilitzsch, Rittergut Stendorf bei Saaleck] in meinen Händen teilt. Ich habe sie in langen Zeiten unter großen Geldopfern zum beträchtlichen Teile wieder aufgebaut.“ — Burgherr Hans Wilhelm Stein in: Burg Saaleck in Geschichte, Sage und Dichtung (1935)[1]

Am Ersten Weltkrieg nahm Dr. Stein als Kriegsfreiwilliger teil und kehrte, nach Lazarettaufenthalt, als Kriegsversehrter 1917 heim auf seine geliebte Burg.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg engagiert sich der Burgpächter von Saaleck in der Heimatbewegung (u. a.in der „Rudelsburg-Gemeinde“ und in der „Neuen Ritterschaft auf Burg Saaleck“). Inzwischen bilden sich Berg-, Burg und Waldgemeinden. Auf der Veste Wachsenburg bei Arnstadt in Thüringen gründet sich am 11. Juni 1921 der „Bund der Thüringer Berg, Burg- und Waldgemeinden“. Als sein Erster Fürsteher (Vorsitzender) agiert der Herr von Burg Saaleck. Studenten aus Jena lauschen ihm andächtig bei der Sonnenpredigt auf Burg Saaleck am 24. Juni 1922. Als Festredner assistieren dabei Oberst von Schönberg aus Kreipitzsch und Architekt Max Graumüller aus Saaleck.

In den alten Burgmauern versteckte Max Jüttner, 1920 Führer der antikommunistischen Naumburger Einwohnerwehr (später Stabschef der SA) mit Zustimmung des Burgherrs Waffen.

Ludwig Dithmar

Das Kommando „Erwin Kern (u. a. bestehend aus Erwin Kern, Hermann Fischer, Hans Tillessen, Ernst von Salomon, der Fahrer Weigelt von der Orgesch und Dithmars Ehefrau) befreite (es war der zweite Anlauf) am 28./29. Januar 1922 in einem verwegenen Husarenstreich den Oberleutnant zur See a. D. Ludwig Dithmar (Wachoffizier auf der SM U 86) nach der Verurteilung zu vier Jahren Haft durch das Reichsgericht am 16. Juli 1921 bei den politisch motivierten Leipziger Kriegsvergehen-Prozesse aus dem Gefängnis am Roonplatz in Naumburg. Zur Ergreifung des Flüchtigen setzt die Polizei 50.000 Reichsmark Belohnung aus. Das Kommando wurde vom Hotel Apel im Kurpark am Schwanenteich gegenüber dem Kurmittelhaus an der Medizinischen Badeanstalt gelegen, wo Hans Wilhelm Stein seinen Stammtisch hat, schon erwartet und erst einmal ausgiebig verpflegt.

Siebzehn Tage verbarg die Organisation Consul dann den unschuldig verurteilten Offizier auf Burg Saaleck unter ärztlicher Obhut, danach wurde er über die Schweiz nach Spanien verbracht. Am 4. Mai 1928 wurde die Verurteilung von Oberleutnant zur See John Boldt (gemeinsam mit Dithmar verurteilt) und Ludwig Dithmar durch das 5. Senat des Reichsgerichtes wegen „erwiesener Unschuld“ aufgehoben, da ihnen keinerlei Fehlverhalten im Seekrieg der Kaiserlichen Marine nachgewiesen werden konnte. Boldt soll in Südamerika gestorben sein, Dithmar kehrte nach Deutschland zurück und diente im Zweiten Weltkrieg bei der Kriegsmarine, zuletzt als Kapitän zur See und Gruppenleiter Archiv in der Kriegswissenschaftliche Abteilung der Marine, OKM (Entlassung aus dem Dienst erst 18. November 1945!).

Walther Rathenau

Am 24. Juni 1922 geschah das Attentat auf Reichsaußenminister Walther Rathenau durch Hermann Fischer (Ingenieur) und Erwin Kern (Oberleutnant zur See a. D. und Student aus Kiel), ihr Fahrer war Ernst-Werner Techow. Nach dem Erfolg der Liquidierung wurde nach den Tätern gefahndet. Mit Fahrrädern geht es in pausenlosen Nachtfahrten in Richtung Süden. Man sah Kern und Fischer in den Wäldern östlich von Hannover, in Mecklenburg, der Mark oder der Elbe. Am 13. Juli treffen sie in Saaleck ein.

Dr. Hans Wilhelm Stein, Burgherr von Saaleck, verbarg die beiden und begab sich nach München, in Hermann Ehrhardts Hauptquartier, um neue Pässe, einen Fluchtwagen und weitere Anweisungen zu organisieren. Gäste (von der gegenüber liegenden Rudelsburg aus) meldeten am 16. Juli 1922 der Polizei, obwohl der Burgherr verreist sei, brenne im Ostturm Licht – Stein hatte sich vor seiner Abfahrt in die bayerische Landeshaupstadt bei den Nachbarn abgemeldet, die dies ggf. an die Gäste weitervermittelt hatten.

„Zwei Unwürdige, die das Leben aus lauem Munde an den Tag spieen, sahen, daß die Burg trotz der Abreise des Besitzers bewohnt war; sie schlichen um die Türme, sie erkannten Kern und Fischer und verrieten sie.“Ernst von Salomon

Die Burg Saaleck wurde umstellt. Kern traf eine Polizeikugel, Fischer trug ihn noch auf ein Bett, danach wählte er den Freitod. Die Leichen der beiden wurde vom Kutscher Beetz zum Friedhof im Ort unterhalb der Burg transportiert.

„Das ist etwas nicht sauber, flüsterte ein Beobachter, ein marxistischer Arbeiter. Bis in die Morgenstunden hielten die aus. Und da … der eine Lauscher stieß den anderen an … da trat aus der Burg, prüfend nach allen Seiten ausschauend, ein Mann heraus, sprang in kurzen Sätzen zu dem Versteck und rannte mit dem Paket zurück. Das war doch der eine der ‚Rathenau-Mörder‘, stieß einer der beiden Lauscher erregt hervor. Ich lasse mir die Hand abhacken, wenn das nicht stimmt. Ja, es war der Kern, ich habe sein Bild gesehen. Wir müssen es sogleich der Gendameriestation melden. Das ist ein guter Fang, und die Belohnung teilen wir uns. Sie rannten durch das schlafende Saaleck bis nach Bad Kösen, um es der Polizei melden. Jedenfalls treffen am Montagvormittag des 17. Juli erst einmal zwei Kriminalbeamte aus Halle in Saaleck ein und finden den Wohnturm (Ostturm) verschlossen vor. Ein herbeigerufener Schlosser soll die Tür aufbrechen. Das mißlingt. Nachmittags trifft eine Staffel der Schutzpolizei aus Naumburg ein. Es kommt zum Schußwechsel zwischen Polizei und Geflüchteten. Kern und Fischer erschienen zwischen 14 und 15 Uhr auf der Ballustrade des Ostturms und riefen: ‚Wir leben und sterben für unsere Ideale, andere werden uns folgen. Es lebe Kapitän Erhardt!‘“ — Auszug aus Das Drama auf Burg Saaleck, in: „Die Fahne hoch!“, Nr. 14

Als das Ehepaar Stein mit Geld, Pässen und neuer Garderobe gegen 22 Uhr auf Saaleck eintrifft, empfängt sie die Polizei. Der Zugang zur Burg wird ihnen verwehrt. Sie übernachten bei dem befreundeten August Pfisterer in Saaleck. Erst am nächsten Tag, dem 18. Juli, nimmt die Polizei sie in Haft.

Am 19. Juli 1922 wurde er in Berlin zum Tod an Rathenau verhört. Später wurde er wegen „Straf- bzw. Verfolgungsvereitelung“ vom Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik verurteilt, das Urteil jedoch später aufgehoben.

Vergeblich klagte Dr. Stein gegen die Stadt Halle, um eine Wiedergutmachung für die beim Schußwechsel am 17. Juli 1922 angerichteten Schäden in seiner Wohnung und an der Burg zu erhalten. 1926 bekommt Dr. Stein eine Haftentschädigung im Zusammenhang mit dem Rathenau-Prozeß ausgezahlt.

Drittes Reich

Unterhalb der Burg Saaleck befand sich, nur wenige hundert Meter entfernt, das Anwesen von Paul Schultze-Naumburg. Am 10. Mai 1930 kamen hier Adolf Hitler und Richard Darré zusammen. Im März hatte er ihn bereits, nach Vermittlung von Paul Schultze-Naumburg (1869–1949), mit der Ausarbeitung eines Agrarprogramms für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) beauftragt. Der Autor von Das Bauerntum avanciert in allen agrarischen Fragen als Lebensquell der nordischen Rasse (1929) zum Berater der NSDAP. Mit seinem Einfluß auf die Bauernschaft beschafft der NSDAP entscheidende Wählerstimmen. Ebenso machen Heinrich Himmler und Joseph Goebbels dem Architekten aus Saaleck ihre Aufwartung.

Vom 8. und 9. Juni 1930 fanden sich auf Burg Saaleck Teilnehmer des Bundestreffens des Wehrwolfs in Bad Kösen und Naumburg zu einer Opfergruppen-Feierstunde ein. Von Samstagabend ab rollten Lastwagenzüge um Lastwagenzüge in Richtung Naumburg und Umgebung, die Tausende von Wehrwölfen aus allen Gauen ins Thüringer Land brachten. Viele Teilnehmer bezogen (darunter ganze Familien mit Kindern) in den umliegenden Dörfern von Naumburg und Bad Kösen Quartier. Der Sonntag brachte Führungen auf die nahgelegenen Burgen. Nachmittags sahen die Teilnehmer sportlich Vorführungen. Auf dem Friedhof von Saaleck richtet der 29jährige Fritz Riedel, Vorsitzender der Ortsgruppe des Wehrwolfs Berlin, an seine Mitkämpfer und einige andere Teilnehmer folgende Worte:

„Kameraden, hier ruhen die Kern und Fischer. Sie waren zwei echte deutsche Jungs, die alles für ihr Vaterland taten. Sie haben das Vaterland von jemand befreit. Sie haben aber nicht daran gedacht, daß es in Deutschland ganz andere Schandflecken gibt, die beseitigt werden müssen und die wir beseitigen müssen. Unseren toten Kameraden ein dreifaches Heil.“

Fritz Riedel wird wegen Verstoß gegen das Gesetz zum Schutz der Republik angezeigt. Das Schöffengericht Naumburg spricht den Angeklagten am 11. September 1930 frei.

Gedenken am 11. Jahrestag

Hermann Ehrhardt verkündete am 17. Juli 1933, dem 11. Jahrestag des Dramas auf Burg Saaleck, im Beisein von ehemaligen Angehörigen der O. C., des Stahlhelms und hunderten anderen von SA sowie SS bei einer Gedenkveranstaltung der NSDAP auf Burg Saaleck zu Ehren der Rathenau-Attentäter, die „Vorkämpfer deutscher Freiheit“ Erwin Kern und Hermann Fischer während einer Ansprache, seine über 2.000 Männer geschlossen der SS und dem Reichsführer-SS zu unterstellen. Ernst Werner Techow war als Ehrengast dabei. Über die Toten sagt er:

Grab von Erwin Kern und Hermann Fischer auf dem Friedhof Saaleck mit dem von Adolf Hitler gestifteten Stein. Mittig das angebrachte Truppenkennzeichen der Marine-Brigade „Ehrhardt“.
„Die Saat, die diese Männer mit ihrem Blut gelegt haben, diese Saat ist aufgegangen ...“

Die Inschrift der an diesem Tage eingeweihten (an dem Ostturm angebrachten) Gedenktafel lautete:

Hier starben am 17. Juli 1922 den Heldentod im Kampf um Deutschland unsere Kameraden
Oberleutnant z. See a. D. Erwin Kern und Ltn. a. D. Hermann Fischer.
Brigade Ehrhardt

Gegen Abend beginnt auf dem Friedhof Saaleck am Grab von Kern und Fischer eine Feierstunde. 4.200 SS-Männer nehmen ihm zu Ehren auf den Saalewiesen Aufstellung. Vom Sachsentreffen der NSDAP zum Gedenken an den Kampf um die Wiederauferstehung eines nationaldenkenden Deutschlands trifft weitere Prominenz ein. Mit mystischem Trommelwirbel schreiten die Gäste zum Doppelgrab. Am Eingang des Friedhofs eine SS-Ehrenstandarte. Nationalsozialistische Flaggen und Standarten wehen. Sie nehmen Aufstellung um den schmucklosen Stein mit der Aufschrift:

„Hermann Fischer, Erwin Kern, gestorben 17. Juli 1922“

Von Kapitän a. D. Erhardt die bewegenden Worte:

Bild 2012: Stets frische Blumen auf der Grabstelle von Kern und Fischer auf dem Friedhof Saaleck
„Männlich, stolz und kühn tatet ihr eure Pflicht im völkischen Geiste für das Vaterland.“

Dunkelheit bricht herein. Der Reichsführer der SS Heinrich Himmler nimmt das Wort. Er erinnert an ein verängstigtes Volk [in der Weimarer Republik] und eine „erbarmungslose Jagd auf zwei Kämpfer der deutschen Befreiung“. Dann legt Stabschef der SA Ernst Röhm einen Kranz nieder und spricht:

„Zwei Welten scheiden sich an dieser Stätte, die Welt der Feigen und die Welt der Soldaten. Kern und Fischer sind mit ihren Taten Vorbild der SA, SS und allen Kameraden, die heute in der Front des neuen Deutschland Schulter an Schulter kämpfen.“

Einweihung des Grab- und Gedenksteines

Im Oktober 1933 stiftete der Führer einen würdigen Gedenkstein zu Ehren der jungen Männer, der den ursprünglichen, schlichten Stein ersetzen sollte – bemeißelt mit Ernst Moritz Arndt:

„TU, WAS DU MUSST, SIEG ODER STIRB UND LASS GOTT DIE ENTSCHEIDUNG.“

An der feierlichen Einweihung des Steines auf dem kleinen Dorffriedhof am 29. Oktober 1933 nahmen u. a. Ernst Werner Techow, Heinrich Tillessen (späterer Korvettenkapitän der Kriegsmarine), Hanns Hustert und Oberleutnant a. D. Ludwig Dithmar teil.

Berufliche Entwicklung und politisches Engagement

Provinzial Konservator Professor Hermann Giesau (1883–1949) aus Halle übertrug dem promovierten Juristen Stein am 1. Juni 1934 das Amt des „Denkmal- und Landschaftsschutzwartes für die Umgebung von Saaleck“. Gefängnis [nach dem Ende der Flucht der Rathenau-Attentäter am 17. Juli 1922] und der Geldverfall verursachten den Verlust seines angesparten Vermögens, wie es im Freundesgruß vom Bundeskanzler der „Gesellschaft für Romantik“ Fritz Werneck-Brüggemann zum 60. Geburtstag von Stein heißt. Am 4. Juni 1934 fand die Ehrung der Baltikumkämpfer (Einweihung der Erinnerungstafel für die Baltikumkämpfer am Ostturm) auf der Burg statt, Schirmherr und Festredner war Dr. Stein.

Inzwischen schreibt er auch Hörspiele für den Leipziger Reichssender und bietet Burgführungen an. Nun erhält er auf Treiben der NSDAP ein Ehrensold in Höhe von 300 Reichsmark für „Verdienste um die völkische Bewegung und am Sieg der nationalen Erhebung“.

Das Treffen zum 15. Todestag der Rathenau-Attentäter 1937 findet auf der Burg Dr. Steins statt. Am Grab auf dem Saalecker Friedhof finden sich u. a. der Gauleiter von Halle-Merseburg Hans Eggeling, in Begleitung von SA-Brigadeführer Albert Heinz, Generalarbeitsführer Karl Simon, NSDAP-Kreisleiter Uebelhoer (Naumburg), NSDAP-Ortsgruppenleiter Georg Saalborn aus Bad Kösen und Architekt Max Graumüller (Saaleck) ein. Am späten Nachtmittag legt eine Delegation des Reichsführers-SS einen Kranz nieder. Die Inschrift auf dem Kranz lautet: „Und ihr habt doch gesiegt!“

Schicksal der Burg und des Gedenksteins

Nach dem Tod von Hans Wilhelm Stein führte seine Frau Anita die Burg auch nach dem Krieg weiter. In der Gaststätte Burgblick hielt die NPD nach der „Wende“ Parteitage ab. Auf Grund reger und zunehmender Wallfahrten patriotischer Gruppen wurde der im Oktober 1933 aufgestellte und eingeweihte Grab- und Gedenkstein am 31. Januar 2000 von der ansässigen Pastorin mit Hilfe der Bundeswehr abtransportiert und zerstört. Oberst Bernd-Günter Köpcke von der Panzerbrigade 38 verteidigte die Schändung der Grab- und Weihestätte als „Pionier-Ausbildungseinsatz“.

„Für mich sind das keine Offiziere“, sagt Köpcke, „sondern rechtskräftig verurteilte Mörder. Die können nicht die Rechtsnachfolge der Bundeswehr in Anspruch nehmen. Sie wissen ja, wir sind gebrannte Kinder ... Ich wünschte allerdings, die Kirche hätte mich vorher etwas besser aufgeklärt: daß da die Grabstatt war, nicht nur der Stein. Dann hätte man die Bevölkerung anders vorbereiten und politisch argumentieren können statt bloß formal.“

Wie die Bundeswehr kam, erzählt der Saalecker Gunter Reichert: „... da frag ich: ‚Was wird mit dem Stein?‘ Sagt mir so'n jungscher Kerl: ‚Das geht Sie gar nischt an.‘ Sag ich: ‚Wieso nicht? Ich bin doch Saalecker! Und der Stein ist Geschichte!'“[2]

Die Burg an der Straße der Romanik ist heute (Stand: 2014) nur noch als Ruine erhalten und als Ausflugsziel beliebt.

Werke (Auswahl)

Dr. Stein schrieb unter dem Namen Hans-Wilhelm Stein-Saaleck:

  • Heimat in Not
  • Ahasver (1921)
  • Aus dem Burggemach (1924)
  • Die Geister der Burg Saaleck (1927)
  • Wie Rathenaus Mörder fielen – Der Kampf auf Burg Saaleck
    • in: Vossische Zeitung, 29. Dezember 1928; Entnommen: „Wir klagen an! – Nationalisten in den Kerkern der Bourgeoisie“ (Hrsg. von Hartmut Plaas, Vormarsch Verlag, 1928)
  • Tiberius (1929)
  • Markgraf Ekkehardt (1929)
  • Cäsarenwahn (1930)
  • Die Apotheke zum Tor des Lebens (1935)
  • Burg Saaleck in Geschichte, Sage und Dichtung (1935)
  • Burg Saaleck, die Türme des Schweigens (1938)

Auszeichnungen (Auszug)

Fußnoten

  1. Seine Wohnung, vier Zimmer, nimmt er im Ostturm. Den anderen, den Westturm, richtet er 1930 soweit her, daß er durch eine eingezogene Rundtreppe bestiegen werden kann.
  2. Der Mörderstein