Steiner, Felix

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Schwerterträger Felix Steiner

Felix Martin Julius Steiner (Lebensrune.png 23. Mai 1896 in Stallupönen (Ebenrode), Ostpreußen; Todesrune.png 12. Mai 1966 in München) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres (zuletzt Oberleutnant), der Freikorps, der Reichswehr (zuletzt Major) der Allgemeinen SS und der Waffen-SS, zuletzt SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS sowie Schwerterträger im Zweiten Weltkrieg.

Felix Steiner gilt als „Vater des militärischen Arms der SS“, der Waffen-SS und war einer jener Berufsmilitärs, welche diese Truppe gemeinsam mit Paul Hausser, Friedemann Götze, Georg Keppler und Cassius Freiherr von Montigny von Beginn an prägten.

Werdegang

Ritterkreuzträger SS-Oberführer Steiner

Erster Weltkrieg

Steiner meldete sich im März 1914 zur Preußischen Armee und wurde Fahnenjunker im Infanterie-Regiment „von Boyen“ (5. Ostpreußisches) Nr. 41 in Tilsit. In dieser Position kämpfte er auch ab August im Ersten Weltkrieg. Er wurde dabei schwer verwundet (November 1914) und am 27. Januar 1915 zum Leutnant befördert. Bis 1918 nahm er an verschiedenen Feldzügen an der Südfront und der Ostfront teil und wurde am 10. Oktober 1918 zum Oberleutnant befördert.

Freikorps

1919 trat Steiner dem Ostpreußischen Freiwilligenkorps bei, wo er von Major i. G. a. D. Otto von Weiß als Kompanieführer zum Schutze des Memellandes eingesetzt wurde. Am 15. März 1919 wurde das Ostpreußische Freiwilligenkorps in die Reichswehr übergeleitet.

Felix Martin Julius Steiner.jpg
Steiner, Felix III.jpg

Zwischenkriegszeit

Steiner nahm nach mehreren Führungsaufgaben, Besuch der Führergehilfenausbildung (Kriegsakademie-Ersatz der Reichswehr) und seiner Beförderung zum Major im Dezember 1933 seinen Abschied, um als Ausbildungsleiter der Landespolizei-Inspektion weiterzuarbeiten. Später trat Steiner in die NSDAP, SS und SA ein.

Am 1. Januar 1934 wechselte Steiner als Referent zum Chef des Ausbildungswesens und entwickelte dort eigene Richtlinien für die vormilitärische Ausbildung bzw. für Kurzausbildungslehrgänge. Nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht meldete sich Steiner zur neuen SS-Verfügungstruppe und erhielt dort als SS-Sturmbannführer am 12. Juni 1935 das Kommando über das III. Bataillon der SS-Standarte „Deutschland“ in Ellwangen/Jagst. Am 1. Juli 1936 übernahm der Bataillonskommandeur als SS-Standartenführer das Kommando über die gesamte Standarte bzw. über das Regiment.

„Am 1. Januar 1934 wechselte Steiner als Referent zum Chef des Ausbildungswesens und entwickelte dort eigene Richtlinien für die vormilitärische Ausbildung bzw. für Kurzausbildungslehrgänge. Steiner verfaßte dies nach eigenen Angaben unter einem Pseudonym. Es entstand eine Anleitung zur militärischen Ausbildung der SA im Rahmen einer neuen Wehrmacht. Im Jahr 1935 wechselte Steiner von der SA zur SS (SS-Nr. 253.351) über Nach Einführung der allgemeinen Wehrpflicht meldete sich Steiner zur neuen SS-Verfügungstruppe. Über das Ausbildungsamt kam er zu dieser SS-Verfügungstruppe. Als SS-Obersturmbannführer wurde er dort Kommandeur des III. Bataillons/SS-Standarte 1 in Ellwangen. Am 1. Juli 1936 wurde Steiner zum SS-Standartenführer befördert und erhielt dort am 12. Juni 1935 das Kommando über das III. Bataillon der SS-Standarte „Deutschland“ in Ellwangen/Jagst. Am 1. Juli 1936 übernahm der Bataillonschef als SS-Standartenführer das Kommando über die gesamte Standarte bzw. über das Regiment. Im Oktober 1936 wurde Steiner militärischer Ausbilder an der SS-Junkerschule Bad Tölz. Er war einer der Männer, die der noch jungen Waffen-SS das militärische ‚gewußt wie‘ beibrachten. Anfangs bestand die Waffen-SS zum größten Teil aus Soldaten die militärisch Laien waren. In der Junkerschule Bad Tölz traf er im April 1938 auch auf Cassius Freiherr von Montigny, der dort die Funktion eines Taktikausbilders ausübte und ähnliche Ausbildungsansichten wie er vertrat. Neben dem ehemaligen Reichswehrgeneral Paul Hausser gehörte Steiner zu den maßgeblichen Personen, die am Aufbau der Waffen-SS beteiligt waren. Die Wurzeln dieser Truppe reichten zwar schon in die Frühphase der nationalsozialistischen Bewegung zurück, jedoch begann der Aufbau der SS-Verfügungstruppe, wie die Waffen-SS anfangs hieß, zu einer echten Armee erst nach der nationalsozialistischen Machtübernahme. Steiner stand der Leibstandarte SS Adolf Hitler (LSSAH) anfangs skeptisch gegenüber. […] In der militärischen Schulung und im Können stand die Waffen-SS noch weit hinter der Wehrmacht. Verständlich, da die Waffen-SS noch jung war und es zu wenige militärische Fachmänner gab. Steiner gehörte zu den wenigen ehemaligen Offizieren (wie Hausser und Bittrich), auf die sich die Reichsführung-SS beim Aufbau von militärischen Strukturen in der Waffen-SS stützen konnte. Steiner bildete hierbei den Widerpart zu seinem Kameraden Hausser, der dem festen Generalstabsdenken der alten preußischen Armee verhaftet war. Er entwickelte aufgrund dieser Erfahrungen ein Konzept, das neben Massenheeren auch die Aufstellung besonders geschulter Angriffstruppen für Offensivaufgaben vorsah, die Ausbildung von Sturmsoldaten, die sich durch Schwung, blitzschnelle Reaktionsfähigkeit und Initiative auszeichneten und dadurch eine geringere Zahl von Soldaten ausglichen. Ganze Regimenter sollten so in Stoßtrupps gegliedert werden, die, motorisiert und durch Panzer unterstützt, den Feind in Nahkämpfe verwickeln konnten. Auf diese Weise sollten Grabenkriege und Stellungskriege wie die des Ersten Weltkriegs verhindert werden. Dazu setzte Steiner nicht mehr auf Vorbildung, wie in der Wehrmacht üblich, sondern auf Sportausbildung und körperliche Fitneß. Vergebens setzte sich Steiner in der Reichswehr für die Verwirklichung dieses Konzeptes ein. Erst die im Dritten Reich aufgestellte SS-Verfügungstruppe bot ihm die Möglichkeit, Soldaten nach seinen Vorstellungen auszubilden. Als Bataillons- und dann als Regimentskommandeur schuf er einen sportlich hervorragend geschulten Kämpfer, der im Stoßtrupp, also in einer kleinen taktischen Einheit, mit anderen speziell ausgebildeten Kameraden zusammenwirkte und dabei einen scharf umrissenen Kampfauftrag erfüllte. Diese Ausbildung wurde bald auch von den anderen Einheiten der Verfügungstruppe und späteren Waffen-SS übernommen. Man muß ganz klar sagen, das Felix Steiner ein Visionär und Genie in Sachen Militär war. Er erkannte Möglichkeiten, an die andere, in 10 Jahren nicht gedacht hätten. Seine Gedanken und Prägungen waren zukunftsweisend und finden in heutigen modernen Armeen immer noch Verwendung. Er selbst, so sagte er einmal, würde sich aber ‚lieber eine Welt ohne Kriege wünschen‘.“

Zweiter Weltkrieg

SS-Oberführer Joachim Ziegler beim Lagegespräch mit SS-Obergruppenführer Felix Steiner in Berlin

Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges war er nun SS-Oberführer. Für seine Erfolge im Westfeldzug wurde ihm am 15. August 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, und am 9. November 1940 wurde er zum SS-Brigadeführer befördert. Er wurde am 1. Dezember 1940 zum Kommandeur der SS-Division „Wiking“ ernannt. Am 30. Januar 1942 wurde er rückwirkend zum 1. Januar zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS befördert und erhielt am 23. Dezember das Eichenlaub zum Ritterkreuz.

Am 1. Juli 1943 wurde Steiner zum SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS befördert und wurde am 10. Mai desselben Jahres Kommandeur des III. (germanischen) SS-Panzerkorps. Am 10. August 1944 wurden ihm die Schwerter zum Ritterkreuz verliehen. Im Oktober 1944 mußte er das Kommando krankheitsbedingt abgeben. Wieder genesen wurde er am 26. November 1944 Oberbefehlshaber des SS-Panzer-Armeeoberkommandos 11 in Pommern. Ende Februar war der Großverband an dem Unternehmen „Sonnenwende“ beteiligt, mußte aber infolge des Unternehmens in die Verteidigung übergehen. Durch die schweren Abwehrkämpfe im Raum Stettin geschwächt, stellte der Gegner vorerst seine Angriffe ein und die 11. Armee konnte westlich der Oder aufgefrischt werden. Während dieser Zeit gab Steiner kurzfristig das Kommando der Armee ab und übernahm wieder das Kommando über das III. (germ.) Panzerkorps, um selbst für seine Auffrischung zu sorgen.

Mitte April 1945 (zwischen dem 17. und 21. April) wurde er Befehlshaber der phantomhaften Armeegruppe bzw- Armeeabteilung „Steiner“, mit der er das belagerte Berlin von Norden her entsetzen sollte. Er unterließ jedoch die faktisch nicht ausführbare Entsatzoperation, weshalb er wegen Gehorsamsverweigerung am 27. April 1945 seines Kommandos enthoben wurde.

Armeegruppe „Steiner“

Im Februar 1945 wurde das III. (germanische) SS-Panzerkorps per Schiff nach Pommern verlegt, um dort mit anderen Truppen die neu aufgestellte 11. SS-Panzerarmee zu bilden, die an den nördlichen Abschnitten der Oderfront und während des offensiven „Unternehmens Sonnenwende“ eingesetzt werden sollte. Danach wurde das mittlerweile fast vollständig aufgeriebene Panzerkorps als Reserve der 3. Panzerarmee verwendet. Anfang März 1945 wurde die Armeegruppe „Steiner“ mit Resten der 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“, der 28. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Wallonien“ (wallonische Nr. 1), der 27. SS-Freiwilligen-Grenadier-Division „Langemarck“ (flämische Nr. 1), der 23. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nederland“ (niederländische Nr. 1), der Kampfgruppe „Harzer“ (den Resten der 4. SS-Polizei-Panzergrenadier-Division), dem Stab und übrigen Kampfgruppen des III. (germ.) SS-Panzerkorps gebildet, die Berlin von Norden her entsetzen sollte. Nach kurzen erfolglosen Vorstößen kam Felix Steiner zu dem Entschluß, seinen Verband in Richtung Elbe zu dirigieren, um sich dort im Raum zwischen Wittenberge und Ludwigslust den westalliierten Truppen zu ergeben. Die 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“ erreichte allerdings Berlin und wurde in den Kämpfen nahezu komplett aufgerieben. Laut Steiner wäre ein Eindringen in den Kessel von Berlin der „sichere Untergang der Truppe“ gewesen.

Am Sonntag, den 14. November 2010 fanden sich einige Kameraden zum Heldengedenken am Grabe von Felix Steiner auf dem Friedhof Perlacher Forst ein. Stellvertretend für alle gefallenen Helden im Kampf um die deutsche Freiheit wurde dem Träger des Eichenlaubs mit Schwertern zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an diesem Tage gedacht.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg und der britischen Kriegsgefangenschaft, woraus er am 27. April 1948 entlassen wurde, gründete Steiner zusammen mit Dr. Franz Riedweg, Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin und weiteren ehemaligen Offizieren die Deutsche Gesellschaft für Wehrkunde, wobei Steiner den stellvertretenden Vorsitz übernahm. Unterstützt wurden sie dabei von der Kriegsakademie Westpoint. U. a. begleitete die Gesellschaft den Aufbau der Bundeswehr, bis 1955 das Amt „Blank“ in die Kompetenz der BRD überging. Ein ehemaliger Waffen-SS-General war dabei im Vorstand der Gesellschaft nicht mehr erwünscht und Steiner nahm seinen Abschied. Im Rahmen der Nürnberger Prozesse wurden Vorwürfe gegen Steiner wegen Verbrechen „gegen die Menschlichkeit“ und andere Vorwürfe vollständig fallengelassen.

Steiner beteiligte sich Anfang der 1950er Jahre intensiv am Aufbau der HIAG. Beim großen Treffen der Waffen-SS-Soldaten im Oktober 1952 in Verden sprach u. a. auch Steiner, ebenso widmete er sich seiner Schriftstellertätigkeit.

Tod

General der Waffen-SS a. D. Felix Steiner verstarb am 12. Mai 1966 in München an Herzversagen und wurde auf dem Friedhof am Perlacher Forst beigesetzt. Tausende seiner ehemaligen Soldaten nahmen an den Beisetzungsfeierlichkeiten teil.

Zitate

  • „Neben Paul Hausser und Sepp Dietrich zählt Felix Steiner zu den hervorragendsten und bekanntesten Führern der Waffen-SS. Seine noch im Rahmen der alten Wehrmacht entwickelten Ideen zur Ausbildung und geistig weltanschaulichen Erziehung eines modernen Typus von Kämpfern hat er, Mitte der dreißiger Jahre bei der neu aufgestellten Verfügungstruppe beginnend, vor allem dann in der SS-Division umsetzen und aus ihr eine europäische Elite-Truppe machen können [...] Der Glaube an ein neues Europa und die Entschlossenheit, es vor der roten Sturmflut aus dem Osten zu schützen, machte sie zur entschlossenen und todbereiten Elite.“Otto Scrinzi[1]
  • „I was surprised, to put it mildly, as I was going through the hallways of West Point, because there I saw photographs and art work of a large number of German Waffen-SS soldiers. Included was the general of the Waffen-SS Felix Steiner, commander of the famed Wikinger Division. When I expressed my surprise, I was informed, that the tactics of the Waffen-SS were being taught not only in West Point, but in many countries, including Russia and Israel. When I told them, I had been a member of the Waffen-SS, American officers questioned me eagerly about the SS and the Russians. I was treated as if I had been the hero of Guadalcanal.“André Bayle, französischer Buchautor und Freiwilliger der SS-Division „Charlemagne“ an der Ostfront über die Verehrung der Waffen-SS und die Bewertung der Armeen an der Militärakademie West Point.

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • General a. D. Felix Steiner: Die Armee der Geächteten (PDF-Datei)
  • Felix Steiner: Die Freiwilligen der Waffen-SS, Idee und Opfergang, DVG Deutsche Verlagsgesellschaft, 8. Auflage (1992), ISBN 978-3920722092

Literatur

  • Waldemar Schütz: General Felix Steiner, Befehlshaber der europäischen Freiwilligen in der Waffen-SS im Kampf gegen den Kommunismus (Klappentext zum Buch)
  • Karl Heinz Mathias: Felix Steiner – General der Waffen-SS und seine europäischen Freiwilligen

Verweise

Fußnoten

  1. Die Aula 4/2002, S. 44
  2. 2,0 2,1 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 146
  3. 3,0 3,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 721, ISBN 978-3-938845-17-2
  4. Tetri 1998: 51.