Sunzi

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Sūnzǐ bzw. Sun Tzu, eigentlich: Sūn Wŭ; alternative Transkriptionen auch: Sun Tsu, Sun Tse, Ssun-ds´, Lebensrune.png um 544 v. d. Z. in Wu oder Qi; Todesrune.png um 496 v. d. Z.) war ein chinesischer General, Militärtheoretiker und Philosoph.

Leben

Über das Leben von Sun Tzu ist wenig bekannt. Er wurde als Sohn einer adeligen Familie im damaligen Reich Qi in Le'an geboren, dem heutigen Kreis Huiminin der Provinz Shandong, nach anderen Quellen war sein Geburtsort der Staat Wu. Er lebte zwischen ca. 534 v. d. Z. und ca. 453 v. d. Z., also in der Übergangsperiode der Zeit der Frühlings- und Herbstannalen.

Sun Tzu war an einer Reihe von Feldzügen beteiligt, u. a. wird von einer Schlacht im Reich Chu berichtet, in der seine 30.000 Soldaten gegen eine zehnfache Übermacht siegten. Es ist nicht klar, ob er sich schließlich zurückgezogen hat oder ob er gewaltsam umgekommen ist.

Über die Kriegskunst

Sein Buch „Die Kunst des Krieges“ ist das älteste bekannte Buch über Strategie und gilt, neben Vom Kriege von Carl von Clausewitz, bis zum heutigen Tage als eines der bedeutendsten Werke zu diesem Thema. Das Buch ist in 13 Kapiteln gegliedert und befaßt sich mit Taktik, Terrain, Energie sowie Armee und Spionage, die Grundpfeiler der Kriegskunst.

Nachfahren

Einer der Nachfahren von Sun Tzu war Sun Bin, ein Militärstratege, der ebenfalls ein Buch über die Kriegskunst schrieb. In Deutschland ist es meist unter dem Titel „Über die Kriegskunst“ bekannt.

Einfluß

Mao Zedong wandte Die Kunst des Krieges im blutigen Bürgerkrieg in China an; es inspirierte ihn zu seinem Buch über Guerillakriegsführung.

Der Autor James Clavell würdigt Sun Tzu, indem er dafür wirbt, sein Werk als Pflichtliteratur für das Militär einzusetzen. Zudem stellt Clavell in seinem Vorwort die These auf, daß die Niederlagen wie Waterloo, der Koreakrieg, der Vietnamkrieg, Schweinebuchtinvasion und der Putsch im Iran aufgrund dessen erfolgt sind, daß die Verlierer gegen die von Sun Tzu aufgestellten Regeln verstoßen hätten.

Neben kommentierten Ausgaben von „Kunst des Krieges“ existieren mittlerweile Ausgaben wie „Kunst des Krieges für Frauen“ oder „Kunst des Krieges für Management“.

Zitate (Auswahl)

  • „Die ganze Kriegskunst basiert auf List und Tücke. Mit viel Planung kann man siegen, mit wenig kann man es nicht! Behandle deine Gefangenen gut und sorge für sie. Im Kriege ist es von größter Wichtigkeit, die strategischen Pläne des Feindes zu durchkreuzen. Ohne jeden Kampf einen Feind zu unterwerfen, ist in der Tat wahrer Genius.“

Literatur

  • Sun Zi: Über die Kriegskunst, Sun Bin: Über die Kriegskunst, in der Übersetzung von Zhong Yingjie, Verlag Volkschina. ISBN 7-80065-508-3 (mit einer Übersetzung ins moderne Chinesisch); überarbeitete Neuauflage 2007 ohne chinesischen Text: Peking, Verlag für fremdsprachige Literatur, ISBN 978-7-119-04486-6; zweisprachige Neuauflage 2009: Peking, Verlag für Militärwissenschaft (军事科学出版社), ISBN 978-7-80237-250-4.
  • Bruno Navarra: Das Buch vom Kriege: der Militär-Klassiker der Chinesen – mit Bildern nach chinesischen Originalen, Berlin: Boll und Pickardt, 1910; Neuauflage als Hörbuch: Sun Tzu: Die Kunst des Krieges – Der Klassiker der Konfliktstrategie. vocalbar-Verlag 2006, mit einer Einleitung von Dr. Jörg Lehmann, Sprecher: Uwe Neumann. Audio-CD, Laufzeit 62 min. ISBN 3-939696-00-5.
  • Ssun-ds’: Traktat über die Kriegskunst, Verlag des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Berlin (DDR), 1957. Diese Ausgabe ist eine Übersetzung aus dem Russischen.
  • Sun Tzu: Die dreizehn Gebote der Kriegskunst. hrsg. von Günter Maschke, Rogner & Bernhard, 1974
  • Sunzi: Die Kunst des Krieges, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., 1988 und weitere Auflagen, ISBN 3-426-66645-6
    Diese Ausgabe beruht auf der Übersetzung von Lionel Giles, herausgegeben und verändert von James Clavell
  • Sun Tsu: Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft. Die Kunst des Krieges, Piper, 2001, ISBN 3-492-23330-9
    herausgegeben von Thomas Cleary (enthält viele Kommentare alter Chinesen, die aber direkt in den Text eingestreut sind; der Originaltext kann also nicht flüssig gelesen werden)
  • Sun Tsu: Über die Kriegskunst, Übersetzung Klaus Leibnitz, Karlsruhe, 1989, ISBN 3-88190-038-1 (erste deutsche Direktübersetzung)
  • Ames, Roger T.: Sun-Tzu The Art of Warfare – Translated with an Introduction and Commentary New York: Ballantine, 1993, ISBN 0-345-36239-X
  • Sun Zi: Die Kunst des Krieges, Die neue Illustrierte Ausgabe von Samuel B. Griffith (Evergreen), ISBN 3-8228-5650-9. Samuel B. Griffith ist ein US-amerikanischer Militärhistoriker. Diese Ausgabe ist eine Übersetzung aus dem Englischen.
  • Georg Immanuel Nagel: Der Drache und der Adler – Wie die chinesische Weltexpansion die weiße Welt bedroht, Eckartschrift 241, Wien 2020, ISBN 978-3-902350-78-7, Bezugsnachweis – geht auch auf Sunzi und die Strategie der chinesischen Kommunisten ein
  • Johnston, Alastair Iain: Cultural Realism. Strategic Culture and Grand Strategy in Chinese History, Princeton 1998
  • Moch, Stefan: Fernöstliche Kriegsstrategien für westliche Manager, IGEL Verlag Hamburg, ISBN 978-3-86815-046-9

Englischsprachig

  • The art of war: the oldest military treatise in the world (1910) (PDF-Datei)
  • The book of war: the military classic of the Far East (1908) (PDF-Datei)