Töniges, Werner

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Werner Toeniges.jpg

Werner Töniges (Lebensrune.png 7. Januar 1910 in Oberhausen/Rheinland; Todesrune.png 25. Januar 1995 in Essen) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, er war zuletzt Korvettenkapitän der Kriegsmarine, Referent im OKM, Marine-Verbindungsoffizier zur Reichsjugendführung und der erste Eichenlaubträger der deutschen Schnellbootwaffe des Zweiten Weltkrieges. Auf 281 Feindfahrten mit den Schnellbooten „S 19“, „S 24“, „S 26“ und „S 102“ versenkte er 18 Schiffe mit 86.200 BRT.

Leben

Die Besatzung von S 102

Werner Töniges wurde am 7. Januar 1910 in Oberhausen geboren, nach verlassen der Schule ging er zur Handelsmarine, wo er das Seemännische Handwerk erlernte.

Reichs- und Kriegsmarine

Am 5. April 1935 (Crew 1935) zog es ihn als Handelsoffizier zur Reichsmarine, die am 1. Juni 1935 in Kriegsmarine umbenannt wurde. Zwei Jahre später 1937 wurde er zum Leutnant zur See befördert. Im Spanischen Bürgerkrieg nahm er als Leutnant auf der „Graf Spee“ an den Einsatzfahrten in den spanischen Gewässern teil. Nach Ende des Krieges ging er zur neu auf gestellten Schnellbootwaffe. Nach der Ausbildung bei der Schnellbootwaffe bekam er im Juli 1940 das Kommando über S 19. Anschließend übernahm er auch S 24, S 26 und S 102.

Zweiter Weltkrieg

In Einsätzen wie im Kanal vor der englischen Küste, waren er und seine Mannschaft in dramatischen Gefechten gegen feindliche Torpedoboote und Zerstörer unterwegs. Nach kurzem Einsatz in der Ostsee verlegte er seine Flottille ins Schwarze Meer, wo sein Boot russische Transporter und Motortorpedoboote vor der Kaukasusküste versenkte.

Auf seinen ersten 88 Feindfahrten erzielte er mit seinen Männern mehrere Erfolge gegen feindliche Schiffe. Für diese Erfolge wurde er am 25. Februar 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Für seine weiteren Erfolge bekam er am 13. November 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz. Zu diesem Zeitpunkt hatte er 18 Kriegs- und Handelsschiffe und zwei U-Boot-Jäger von 86.200 BRT versenkt. Ende September 1942 wurde er an die Marineschule Mürwik als Kompaniechef kommandiert. Hier wurde ihm das Schnellboot-Kriegsabzeichen mit Brillanten verliehen.

Ab September 1943 wurde er zur Ausbildung junger Seeoffiziere an die Marineschule Mürwik kommandiert. Am 1. Januar 1945 wurde er zum Korvettenkapitän befördert. In Flensburg-Mürwik bei der Regierung Dönitz erlebte er das Kriegsende als Referent im Oberkommando der Kriegsmarine. Am 16. Januar 1946 wurde er aus der westalliierten Kriegsgefangenschaft entlassen.

Aus dem Logbuch

„S 102“ im Schwarzen Meer mit dem Erkennungszeichen „Stechmücke“

„Gegen 03.30 Uhr befand ich mich mitten im Geleitzug, denn nun vernahm ich aus sämtlichen Richtungen Nebelsignale. Wegen der schlechten Sicht konnte ich jedoch noch keinen Dampfer ausmachen. Erst als sich wenig später die Sicht besserte, bekam ich im Quadrat 7383 einen Dampfer von geschätzten 5000 Tonnen in Sicht. Ich drehte mit Kurs 200 Grad sofort auf ihn zu und schoß mit Lage 70 und 6 kn Gegnerfahrt den Backbordtorpedo um 03.51 Uhr. Treffer auf dem Dampfer, hinter dem Schornstein. Geringe Feuererscheinung. Der Dampfer sank sofort. Torpedolaufzeit circa 25 sec. Im Ablaufen bekam ich einen Dampfer so nahe aus dem Nebel heraus vor den Bug, daß es nicht mehr möglich war, zu schießen. Der Dampfer aber schoß mit MG; das Feuer lag im Kielwasser. Ich lief zunächst mit langsamer Fahrt ein Stück ab, um ihn von der anderen Seite anzugreifen und bekam dabei im Quadrat 7383 einen 4000-Tonnen-Dampfer zu Gesicht, der gestoppt hatte und eine Sternlampe sowie ein Seefallreep ausgebracht hatte. Bei ihm legte soeben ein kleineres, wahrscheinlich ein Lotsenfahrzeug an. Aus Lage 90 schoß ich um 03.59 Uhr den Steuerbordtorpedo. Nach 18sec Laufzeit dröhnte die Trefferdetonation. Sofort brannte der Dampfer und sank, mit dem Heck zuerst. Kurz darauf trat erneut Sichtverschlechterung ein. Auf verschiedenen Kursen versuchte ich den vermuteten Geleitzug zu schneiden, um so wieder auf ihn zu treffen. Dies konnte jedoch bei der schlechten Sicht nur durch Zufall passieren. Um 04.30 Uhr trat ich den Rückmarsch an. Die übrigen Boote hatte ich verloren. Um 10.45 Uhr machte ich in Ymuiden fest.“

Soweit der Gefechtsbericht des Kommandanten von „S 102“. Hinzuzufügen ist, daß die beiden anderen Boote im dichten Nebel nichts fanden.[1]

Wehrmachtbericht

Wetzlarer Anzeiger 23.1.1942

Am 20. Februar 1941 meldete der Wehrmachtbericht:

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Oberleutnant zur See Werner Töniges mit dem Schnellboot S102 versenkte in der südlichen Nordsee zwei bewaffnete Handelsschiffe mit zusammen 10.000 BRT.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Korvettenkapitän Werner Töniges.jpg

Literatur

  • Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Bd. 2: L–Z. Biblio Verlag, Osnabrück 1996. ISBN 978-3-7648-2497-6.
  • Franz Kurowski: Korvettenkapitän Werner Töniges – Der erste Eichenlaubträger der Schnellbootwaffe. Flechsig, Würzburg 2007. ISBN 978-3-88189-737-2.

Verweise

Fußnoten

  1. Volkmar Kühn: Schnellboote in Einsatz 1939-1945, Aufl. 3, 1991
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 Dörr 1996, S. 296.
  3. 3,0 3,1 Scherzer 2007, S. 747.