Türkenbelagerung

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Karl von Lothringen, Generalissimus und somit Oberbefehlshaber der Kaiserlichen Armee und Feldherr des römisch-deutschen Kaisers, beim Angriff auf das Türkenlager vor Wien, 1683

Als Türkenbelagerung wird in der Geschichte die Belagerung der deutschen Reichsstadt Wien durch das mohammedanische Heer des Osmanischen Reiches verstanden.

Geschichte

Es wird zwischen zwei Invasionen der Osmanischen Armee unterschieden:

Obwohl die Osmanen bei beiden Angriffen eine größere Streitmacht zur Verfügung hatten, konnten sie in beiden Belagerungen Wien nicht einnehmen und wurden im ersten Krieg von römisch-deutschen Reichstruppen unter Friedrich von der Pfalz und im zweiten Krieg von der Kaiserlichen Armee, der Reichsarmee und von europäischen Freiwilligen vernichtend zurückgeschlagen.

Türkenkriege

Im Zusammenhang mit der blutigen osmanischen Aggression in Südosteuropa, die sich vornehmlich gegen die Habsburger des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation richtete, wird bei anderen Belagerungen von Türkenkriegen gesprochen.

Brauchtum

Osterfeuer

Der Brauch des Osterfeuerheizens wird auf die Türkenvertreibung zurückgeführt:

„In der Nähe des Stiftes St. Paul hatten die Türken ihr Lager aufgeschlagen. An der Stelle, wo das Zelt des Großwesirs gestanden haben soll, sieht man jetzt noch ein steinernes Kreuz. Weil überall die Türkenhorden umherstreiften, konnten die Bauern nicht miteinander verkehren und sich zu einer gemeinsamen Tat verständigen. Da kam einer auf den Einfall, einander durch große Feuer von den Bergen Signale zu geben. Dies fand Beifall, und bald flammten des Nachts – es war gerade die Osterwoche – auf allen Gipfeln der das Tal begrenzenden Berge Feuer auf. Aus Furcht umzingelt zu werden, räumten die Türken den Platz und zogen ab. Seitdem ist der Brauch der OSTERFEUER, zum Gedächtnis an die Türkenbelagerung, bestehen geblieben.“

Der Türkensturz

Naturpark „Türkensturz“ im südöstlichen Niederösterreich:

„Als die Türken einst in Niederösterreich einfielen, drangen vereinzelte Gruppen auf ihren Raubzügen sengend und brennend bis ins Pittental vor. Doch die Bauern von Seebenstein, Gleissenfeld und Scheiblingkirchen schlossen sich zusammen und griffen die beutegierigen Scharen mit dem Mut der Verzweiflung an. Tatsächlich gelang es ihnen, die Feinde abzuwehren und aus dem Tal zu vertreiben. Eine versprengte Türkenhorde geriet dabei in den Wald oberhalb von Seebenstein und der Anführer hoffte, sich und seine Leute auf versteckten Pfaden in Sicherheit bringen zu können. Soeben hatten sie mit ihren Pferden einen Hang erklommen, da nahmen sie in einiger Entfernung die Erscheinung einer Frauengestalt wahr. Ohne sich lang zu besinnen, ritten die lüsternen Mordgesellen dem Mädchen nach, welches vor ihnen floh, bis es den Rand eines steilen Abgrundes erreicht hatte. Hier sprang das Mädchen jäh zur Seite, während die Türken blindlings weitergaloppierend in die Tiefe stürzten, wo sie zerschmettert liegen blieben. Zur Erinnerung an jene schaurige Begebenheit wurde die steile Felswand bei Seebenstein ‚Der Türkensturz‘ benannt.“

Siehe auch