Tangerhütte

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Tangerhütte

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Magdeburg-Anhalt
Landkreis: Stendal
Provinz: Sachsen
Einwohner (2013[1][2]): 5.076
Bevölkerungsdichte: 17 Ew. p. km²
Fläche: 295 km²
Höhe: 38 m ü. NN
Postleitzahl: 39517
Telefon-Vorwahl: 03935
Kfz-Kennzeichen: SDL
Koordinaten: 52° 26′ N, 11° 48′ O
Tangerhütte befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Bürgermeister: Andreas Brohm (parteilos)

Tangerhütte ist eine deutsche Kleinstadt in der Altmark, die im südlichen Teil der Altmark liegt. Die Ortschaft ist ebenfalls eine gleichnamige Einheitsgemeinde in Sachsen-Anhalt.

Lage

Tangerhütte liegt an den Ufern des kleinen Flusses Tanger nördlich von Angern sowie südlich von Stendal und Tangermünde an der Bundesstraße 189 im Tangertal. Der Kleinstadt werden zwei weitere Ortsteile zugeordnet: Briest und Mahlpfuhl. Seit der Gebietsreform vom 31. Mai 2010 werden auch die zur Einheitsgemeinde Tangerhütte gehörenden Dörfer (aus politischer Sicht) zu Tangerhütte hinzugezählt.

Der Osten der Einheitsgemeinde Tangerhütte liegt an der Elbe und ist damit Bestandteil des Naturschutzgebietes „Mittlere Elbe“. Auf der gegenüberliegenden Elbseite liegt die im Landkreis Jerichower Land liegende Stadt Genthin. Der Westen der Einheitsgemeinde und auch der überwiegende Teil der Stadt befindet sich in der Colbitz-Letzlinger-Heide unweit von der Hansestadt Gardelegen.

Geschichte

Dorfgeschichte bis 1935

Der Ursprung von Tangerhütte liegt in einem unbedeutenden kleinen Dorf, das im Jahr 1375 als Vaethen erstmals urkundlich erwähnt wurde. Knapp 160 Jahre später, in der Mitte des 16. Jahrhunderts, zählte Vaethen lediglich 80 Einwohner. Trotz der geringen Bedeutung des kleinen Ortes suchten Magdeburger Söldner Vaethen heim und raubten Vieh. Während der Besatzungszeit unter Napoleon (1808) wurde die Dorfstraße befestigt. Im Jahr 1840 bevölkerten rund 345 Menschen Vaethen.

Die mit den Anfängen der Industrialisierung einhergehenden Funde von Eisenerzen im Sommer 1841 bescherte dem Ort einen sprunghaften Aufstieg. 1842 wurde am rechten Ufer der Tanger begonnen, eine Eisenhütte zu bauen. ´Zwei Jahre später wurde in den Eisenwerken der erste Guß vollzogen und der Industriestandort Tangerhütte entwickelte sich. Vaethen und Tangerhütte vereinigten sich daraufhin zu Vaethen-Tangerhütte. Bereits im Jahr 1852 wurde die Ortschaft an das Eisenbahnnetz Magdeburg-Wittenberge angeschlossen; das Bahnhofsgebäude jedoch erst 30 Jahre errichtet.

Im wilhelminischen Kaiserreich gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Vaethen-Tangerhütte (1891) und das Dorf erhielt sein erstes Rathaus. Zwei Jahre später brannten zum ersten Mal die Straßenlampen, welche damals noch mit Gas befüllt worden waren. Während der Weimarer Republik erhielt das Dorf eine elektrische Beleuchtung. Im Jahr 1928 änderte man den Namen – aus Vaethen-Tangerhütte wurde nun Tangerhütte.

Stadtgeschichte seit 1935

In der Zeit des Nationalsozialismus, im Jahr 1935, bekam Tangerhütte das Stadtrecht. Damit ist Tangerhütte eine der jüngsten Städte Sachsen-Anhalts.Der Oberpräsident der Provinz Sachsen verlieh am 24. September 1936 der neuen Stadt ein Wappen. Die Blasonierung lautet: „Gespalten in Silber; vorn am Spalt ein goldbewehrter roter Adler mit ausgeschlagener roter Zunge, hinten am unteren Schildrand drei gestielte zu einem Strauß verbundene aufrechte grüne Ähren mit zwei Blättern und schwarzen Grannen, überhöht von einem schwarzen Bergmannsgezähe.“

Von 1939 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges gab es in der Kleinstadt Tangerhütte ein Lazarett für tuberkulosekranke Kriegsgefangene, in dem bis zur Kapitulation des Deutschen Reiches über 500 Personen starben. Nach Kriegsende demontierten die sowjetischen Besatzer Teile des Eisenhüttenwerkes. Die Hütte konnte dennoch weiterarbeiten.

In der DDR wurde Tangerhütte zur Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im Bezirk Magdeburg. Der Kreis Tangerhütte verlor im Jahr 1987 den Status einer Kreisstadt, weil der Kreis aufgelöst wurde.

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Bellingen (am 31. Mai 2010), Birkholz (am 31. Mai 2010), Bittkau (am 31. Mai 2010), Cobbel (am 31. Mai 2010), Demker (am 31. Mai 2010), Grieben (am 31. Mai 2010), Hüselitz (am 31. Mai 2010), Jerchel (am 31. Mai 2010), Kehnert (am 31. Mai 2010), Lüderitz (am 31. Mai 2010), Ringfurth (am 31. Mai 2010), Schelldorf (am 31. Mai 2010), Schernebeck (am 31. Mai 2010), Schönwalde (am 31. Mai 2010), Uchtdorf (am 31. Mai 2010), Uetz (am 31. Mai 2010), Weißewarte (am 31. Mai 2010) und Windberge (am 31. Mai 2010), daß ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Einheitsgemeinde mit dem Namen „Tangerhütte“ vereinigt werden.

Bauwerke

Das „Alte Schloß“ um 1910
Das „Neue Schloß“ um 1915
Die Wilhelm-Wundt-Schule
  • Das Neue Schloß der Familie Wagenführ von Arnim entstand in den Jahren von 1909 bis 1911 nach italienischem Vorbild. Der Bildhauer Otto Funke aus Tangerhütte gestaltete das Gebäude. Auf ihn sind die beiden Sphingen vor dem Eingang des Schlosses zurückzuführen, die selbstverständlich in den Eisenhütten Tangerhüttes hergestellt wurden. Das Familienwappen mit der schmückenden Krone, einem Hammer als Sinnbild des Eisenwerks sowie die traditionellen Farben rot und silber ziert das Eingangsportal.
  • Der Stadtpark bzw Schloßpark ist im Jahre 1872 errichtet worden. Zehn Jahre später ließ sich die Familie Wagenführ von Arnim eine Gruft (ein Mausoleum) im Schloßpark bauen. Außerdem befindet sich ein gußeiserner Pavillon in der Parkanlage, der bei der Pariser Weltausstellung 1900 ausgestellt wurde. Heute ist es der ehemalige Schloßpark der Tangerhütter Stadtpark.
  • Die Wilhelm-Wundt-Schule ist eine heutige Gemeinschaftsschule und ist über 100 Jahre alt. Am 8. Mai 1909 wurde der Grundstein gelegt.[3] Wilhelm Wundt, der Namensträger der Schule, war ein deutscher Psychologe und Philosoph.
  • Das Alte Schloß entstand im Jahr 1873. Das zweistöckige Schloß ließ der Eisenhüttenbesitzer Franz Wagenführ von Arnim errichten.
  • St.-Elisabeth-Kirche ist eine evangelische Kirche in der Schönwalder Chaussee.
  • Die Neuapostolische Kirche feierte 2014 ihr 125-jähriges Bestehen.[4]
  • Katholische Kirche

Politik

Nationale Aktivitäten

Tangerhütte entwickelte sich neben Gardelegen in den letzten Jahren kontinuierlich zu einer „nationalen Hochburg“ in der Altmark. Nach Angaben des „Verfasssungs“schutz unterhält die NPD in Tangerhütte eine Ortsgruppe. Außerdem organisieren sich nationale Aktivisten in der „Kameradschaft Tangerhütte“. Seit 1999 sitzt der NPD-Kreisvorsitzende Heiko Krause im Tangerhütter Stadtrat. Bei der letzten Stadtratswahl am 25. Mai 2014 verzeichnete Krause 3,4 Prozent der ausgezählten Stimmen.

Verweis

Fußnoten