Tataren

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Tataren, früher auch Tartaren, war ursprünglich der Name eines mongolischen Volksstammes, der aber im weiteren Verlauf nicht nur auf die Mongolen überhaupt, sondern infolge des politischen Übergewichts, welches dieselben nach Dschingis-Khan in Asien besaßen, auch auf die ihnen unterworfenen verwandten Völker übertragen wurde.

Gegenwärtig bezeichnet man mit dem Namen Tataren einen Zweig des uralaltaischen Volksstammes, der von den Gestaden des Mittelländischen und Schwarzen Meers bis an die Ufer der Lena in Sibirien eine Reihe von Völkerschaften umfaßt, als: die Jakuten (die nordöstlichsten Glieder des Zweigs, an der Lena); die Buruten oder schwarzen Kirgisen, im chinesischen Turkistan; die Kirgisen oder Kasaken (in drei Horden); die Usbeken, von Bochara bis zum Kaspischen Meer; die Turkmenen, südlich vom Oxus bis Kleinasien; die Karakalpaken, südlich vom Aralsee; die Kumüken, im nordöstlichen Kaukasus; die Osmanen, die türkischen Bewohner der europäischen Türkei und teilweise Kleinasiens, und die Tataren im engeren Sinne.

Die letzteren werden nach ihrer Lebensweise als ansässige und nomadisierende Tataren unterschieden; sie sind alle Mohammedaner. Die Kasanschen Tataren haben durch ihre Vermischung mit Finnen und Russen ihren mongolischen Typus mehrfach abgeschwächt. Die Krimschen Tataren werden in Steppen- und Bergtataren eingeteilt, von denen die erstern den mongolischen Typus recht rein erhalten haben. Die stark mit Mongolen vermischten Nogaiischen Tataren oder Nogaier wohnen zwischen dem Schwarzen und dem Kaspischen Meer an den Flüssen Kuban, Kuma, Wolga und in der Krim. Die Sibirischen Tataren sind zum größten Teil ansässig, nur ein kleiner Teil nomadisiert. Ein Hauptstamm derselben sind die Tureliner, aus denen man die eigentlichen Tataren und die nach den von ihnen bewohnten Gegenden benannten Taraischen, Tobolskischen, Tjumenschen und Tomskischen Tataren unterscheidet.

Weiter gehören zu den Sibirischen Tataren die Barabiner in der Steppe Baraba zwischen Ob und Irtisch, die Tschulymschen Tataren, am Fluß Tschulym, die sich schon sehr den Russen genähert haben; die Teleuten, Sagaer, Abakan oder Katschinzen, Karagassen und Reste der einst zahlreichen Ariver und Asanen.

Die Umbildung des Namens Tataren in Tartaren wird auf ein Wortspiel König Ludwigs des Heiligen von Frankreich zurückgeführt, der denselben von Tartaros ableitete und damit die Tataren als der Unterwelt Entstiegene bezeichnen wollte.

Bevölkerungszahl

In Rußland lebten nach der Volkszählung von 1989 5,552 Millionen Tataren und in der damaligen Sowjetunion insgesamt 6,6487 Millionen Tataren. Die tatarische Bevölkerung der ASSR Tatarstan betrug 1.765.400 Menschen; in Baschkortostan lebten neben den nicht zu den Tataren gehörenden Baschkiren 1.120.700 Tataren.

Seitdem haben allerdings erheblich Bevölkerungwanderungen und demographische Veränderungen stattgefunden.