Taylor, Frederick

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Frederick Taylor (Lebensrune.png 28. Dezember 1947 in Aylesbury, Buckinghamshire, England) ist ein britischer Historiker.

Leben

Frederick Taylor studierte Neue Geschichte und Germanistik an der „Oxford University“ und forschte nach seinem Studium an der „Sussex University“, wo er sich auf die Untersuchung des Aufstiegs der „rechtsextremen“ Parteien ab Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland spezialisierte. Durch ein Stipendium der Volkswagen-Stiftung konnte er in den 70er Jahren mehrfach sowohl die BRD als auch die DDR besuchen.

Taylor übersetzte 1982 die Tagebücher von Joseph Goebbels aus den Jahren 1939 bis 1941 ins Englische. Sein 2004 veröffentlichtes Buch „Dresden. Tuesday, 13 February, 1945“, das im selben Jahr auch auf Deutsch erschien, behandelt die Luftangriffe auf Dresden, besonders den Anteil der Royal Air Force daran. Das Buch wurde in der BRD und in Großbritannien kontrovers diskutiert.

2006 veröffentlichte Taylor das Sachbuch „The Berlin Wall“, das 2009 auch auf Deutsch erschien. In seinem Buch „Exorcising Hitler“ (2011) befaßt sich Taylor mit der Besetzung und Entnazifizierung Deutschlands von 1944 bis 1946.

Positionen

Taylor meint, daß es in Dresden während der alliierten Angriffe im Februar 1945 zu keinen Tieffliegerangriffen auf Zivilisten gekommen sein könne. Dafür führt er fehlende Dokumentenbeweise an, statt dessen argumentiert er, daß die Bomber begleitenden Jagdflieger ausdrücklichen Befehl gehabt hätten, auf solche Angriffe zu verzichten, um Sprit zu sparen, weil es sich um Langstreckeneinsätze handelte. Ferner wendet er ein, amerikanische Jagdflieger hätten mit solchen Angriffen geprahlt, wenn sie sie geflogen hätten, wofür es aber ebenfalls an Hinweisen fehle.[1][2]

Weiterhin phantasiert Taylor davon, daß die Völker Europas von den „Nazis“ während des Zweiten Weltkrieges versklavt worden seien und der Befreiung durch die Alliierten bedurft hätten. Immerhin gibt er zu, daß man mit der Sowjetunion einen verbrecherischen Verbündeten gewählt hatte,[1][2] verschweigt aber die tatsächliche Versklavung, die in den kommunistischen Systemen stattfand. Des weiteren hält Taylor wohl auch den britischen und französischen Kolonialismus vor und nach dem Zweiten Weltkrieg für einen altruistisch Politikansatz.

Sonstiges

Taylor ist Mitglied der Royal Historical Society Großbritanniens. Er lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Alice Kavounas, in Cornwall.

Zitate

  • „Es scheint mir unrealistisch, die Greueltaten der Nazis als gänzlich irrelevant für die Diskussion zu betrachten. Spätestens 1942 wurde klar, daß ein Sieg der Alliierten und die Rettung der versklavten Völker Europas dringende Notwendigkeiten waren, die fast jeden Preis rechtfertigten – ob nun von den Alliierten gezahlt oder den Ländern der Achse aufgezwungen. [...] Unser Luftoffensive muß in diesem Kontext gesehen werden.“[1]
  • „Es wurde viel geforscht, wie Erinnerungen entstehen. Konsens ist heute, daß sie, besonders kollektive Erinnerungen, nichts Reines und Dauerhaftes, sondern etwas Formbares sind, dem Wandel unterworfen und abhängig von gegenseitiger Berichterstattung.“[1]

Werke (Auswahl)

  • Dresden. Tuesday, 13 February, 1945 (2004, dt. 2004) ISBN 0-747570841
  • Strategische Bedeutung des alliierten Bombenkrieges. Der Umgang mit dem Verhängnis. In: Lothar Fritze, Thomas Widera (Hrsg.): Alliierter Bombenkrieg. V & R unipress, Göttingen 2005
  • The Berlin Wall (2006; dt. Die Mauer, 2009, ISBN 978-3-570-55114-1)
  • Exorcising Hitler: The Occupation and Denazification of Germany (2011; dt. Zwischen Krieg und Frieden, 2012, ISBN 978-3-534-24963-3)
  • The Downfall of Money. Germany’s Hyperinflation and the Destruction of the Middle Class - A Cautionary History. Bloomsbury Publishing, London, England 2013
    • deutsch: Der Untergang des Geldes in der Weimarer Republik und die Geburt eines deutschen Traumas. Siedler, Berlin 2013, ISBN 978-3-8275-0011-3[3]

Verweise

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Junge Freiheit, 8/15, S. 3
  2. 2,0 2,1 Siehe auch Verweis: Interview JF mit Frederick Taylor
  3. Christian Siedenbiedel: Das Trauma der Inflation. In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 6. Oktober 2013, Seite 34