Technische Nothilfe

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Technische Nothilfe

Technische Nothilfe.png
Bestehen: 1919–1945

Die Technische Nothilfe (TN, auch TeNo) war eine von freiwilligen Privatleuten organisierte Rettungsorganisation zur Zeit der Weimarer Republik und des Dritten Reiches.

Erläuterung

TN-Helferwerbungs-Plakat, 1933
Kragenspiegel eines TN-Scharführers

Seit ihrer Gründung im Jahre 1919 nach dem Ersten Weltkrieg erfüllte die TN wichtige, im Interesse des gesamten Volkes liegende Aufgaben: Im Katastrophenschutz wurde sie eingesetzt, in der Zeit des Niedergangs in der Weimarer Republik hielt sie die lebenswichtigen Betriebe, wie besonders Elektrizitäts-, Wasser- und Gaswerke, bei Streiks aufrecht und trat so tatkräftig und entschlossen dem Vernichtungswillen von Marxismus und Kommunismus entgegen.

Die Technische Nothilfe war nach den Richtlinien des Reichsinnenministers Wilhelm Frick vom 21. Oktober 1933 ein „Machtmittel des Staates“ zur Beseitigung von öffentlichen Notständen in lebenswichtigen Betrieben (Technischer Dienst) und in der Durchführung bestimmter Aufgaben innerhalb des behördlichen Luftschutzes (Luftschutzdienst). Außerdem stand sie zur Hilfeleistung infolge höherer Gewalt jederzeit zur Verfügung.

Die große Bedeutung, die der Technischen Nothilfe später zukam, findet ihren sichtbaren Ausdruck in dem TN-Gesetz vom 25. März 1939, in dem der Dienst in der Technischen Nothilfe als wertvoller Dienst an der deutschen Volksgemeinschaft proklamiert wurde. Zum anderen ergab sich ihre Bedeutung aus ihrer Unterstellung unter den Reichsführer-SS und Chef der deutschen Polizei.

Vom Reichsamt Technische Nothilfe wurden einige Schmalfilme gefertigt, unter anderem „Die Technische Nothilfe sprengt“, „Brückenbau durch die Technische Nothilfe“, „TN – Allerlei vom Tag der Deutschen Polizei“ und „Hochwasserkatastrophe in Schlesien 1938 und der Einsatz der Technischen Nothilfe“. Sie brachten einen interessanten Querschnitt durch die Ausbildungs- und Einsatztätigkeit der Technischen Nothilfe. Der zuletzt genannte Hochwasserkatastrophen-Film von Schlesien, der einen Einblick in die wochenlange Hochwasserkatastrophe 1938 in Schlesien gab, erhielt unter anderem die Prädikate „staatspolitisch wertvoll“ und „volksbildend“.[1]

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg stand die „Technische Nothilfe“ (Technische Nothilfe-Einsatzgruppen Nord, Mitte, Süd, West, Frankreich, Lothringen, Luftwaffe-West mit Technische Nothilfe-Abteilungen) als Wehrmachtsgefolge Schulter an Schulter mit der Wehrmacht und der Polizei in hartem Kriegseinsatz. Abgesehen von den zahlreichen ihr in der Heimat nach wie vor zufallenden Aufgaben, meisterten sie im Feld mit ihrem Reichtum an Fachkräften und technischen Erfahrungen ihre bedeutsamen und verantwortungsreichen Pflichten. Gewaltige Leistungen wurden im Einsatz von den technischen Spezialkommandos für Spreng-, Bau- und Versorgungsaufgaben im Polenfeldzug, nach dem Unternehmen „Weserübung“ in Norwegen und im Westfeldzug vollbracht. Am 1. Juni 1941 erfolgte die Übernahme wehrpflichtiger Angehöriger der TN ins Heer als Technische Abteilungen (TA) als Teil der neu geschaffenen Technischen Truppen.

Die den vorherigen Einsätzen gesammelten Erfahrungen standen zur Verfügung, als die Technische Nothilfe zu Beginn des Ostfeldzuges ihre Arbeit in den rückwärtigen Heeresgebieten unverzüglich aufnahm. In Nord, Mitte und Süd wurde sie zur Wiederherstellung der Versorgungswirtschaft wie auch beispielsweise im Brückenbau usw. eingesetzt. Eine Leistung war unter anderem die von einer TN-Kompanie erbaute 16-t-Behelfsbrücke mit einer Länge von 150 m, die in nur 44stündiger Arbeitszeit und unter Feindeinwirkung errichtet wurde.[2] Am 15. Oktober 1943 wurde SS-Gruppenführer Willy Schmelcher zum „Reichsführer TN“ ernannt – es ist jedoch strittig, wie lange die Bezeichnung „Reichsführer“ verwendet wurde, offiziell war die Bezeichnung „Chef“. Sein Vorgänger Hans Weinreich mußte wegen fortgesetzter Verfehlungen den Dienst quittieren.

Zu dieser Zeit hatte die TN mit 150.273 Helfern ihren höchsten Mitgliederstand erreicht. Besonders wichtig war der Einsatz der TN auf dem Gebiet der Versorgungswirtschaft im besetzten Ostraum: Elektrizitätswerke, Kraft- und Wasseranlagen sowie Transformatorenstationen mußten instandgesetzt, Hoch- und Niederspannungsleitungen repariert und neu gezogen, vordringliche Aufgaben technischer Art für die Lazarette sollten erfüllt werden. Daneben galt es, Brücken, Flugzeughallen und Unterkünfte zu errichten, Sprengarbeiten durchzuführen, Feldflughäfen mit Strom zu versorgen und die Anlage von Rand- und Hindernisbefeuerungen der Feldflugplätze durchzuführen – das alles wurde unter zum Teil schwierigsten Arbeitsverhältnissen geleistet.

Zerstörungen in großen Industrieanlagen konnten beseitigt und die wichtigsten Anlagen selbst in Überwachung genommen werden. In Charkow wurden so u. a. eine Heeresgroßwäscherei, eine Margarine-, eine Seifenfabrik, Bade- und Entlausungsanstalt, ein Schlachthof mit Wurstfabrik und eine Großkühlanlage wieder in Betrieb gesetzt.

Nachkriegszeit

Durch das Kontrollgesetz Nr. 2 wurde die TN 1945 von den Alliierten aufgelöst. Otto Lummitzsch, der als Gründungsvater der Technischen Nothilfe gilt, gründete in der BRD im Jahre 1950 die Nachfolgeorganisation Technisches Hilfswerk (THW).

Bildergalerie

Siehe auch

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 26, 30. Juni 1939
  2. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 9/10, 4. März 1942