Tegel (Berlin)

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Tegel

Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Reinickendorf
Einwohner: 34.206
Bevölkerungsdichte: 1.006 Ew. p. km²
Fläche: 34 km²
Postleitzahl: 13405, 13503, 13505, 13507, 13509
Telefon-Vorwahl: 030
Kfz-Kennzeichen: B
Tegel befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Berlin

Tegel ist ein Ortsteil von Berlin im Bezirk Reinickendorf.

Lage

Der Ortsteil ist aufgrund des Tegeler Sees und der dort befindlichen Greenwichpromenade ein beliebtes Ausflugsziel im Berliner Norden. An der Greenwichpromenade unterhalb der Tegeler Hafenbrücke (Sechserbrücke) beginnen Schiffe ihre Rundfahrten durch die Berliner Gewässer. Darüber hinaus besitzt Tegel das Schloß Tegel (Humboldt-Schloß) mit dem dazugehörigen Schloßpark, sowie die Borsigwerke. Anlässlich der Internationalen Bauausstellung 1984–1987 wurde am ehemaligen Tegeler Industriehafen gegenüber der Wassermühle der neue Tegeler Hafen mit der Humboldt-Bibliothek und interessanten Wohnungsbauprojekten verschiedener internationaler Architekten geschaffen. Die „Dicke Marie“ soll der älteste Baum Berlins sein.

Am Westufer des Tegeler Sees, der Halbinsel Reiherwerder, befinden sich mit der Villa Borsig auch das Gästehaus der Bundesregierung, sowie angrenzend die Akademie Auswärtiger Dienst, die der Ausbildung deutscher und ausländischer Diplomaten dient.

Auf dem ursprünglichen Dorfanger, der unmittelbar oberhalb der Uferpromenade des Tegeler Sees liegt, steht die Dorfkirche Alt-Tegel. In Tegel befindet sich die älteste Gaststätte Berlins, die Alte Waldschänke.

Ortslagen

  • Cité Guynemer

Geschichte

Seit 1893 besitzt Tegel einen Bahnhof, den heutigen S-Bahnhof Tegel an der Kremmener Bahn. In der Zeit, als der Bezirk Reinickendorf zur französischen Zone gehörte, war der Bahnhof Ziel bzw. Ausgangspunkt aller französischen Truppentransporte per Bahn.

1895 wurde am Tegeler Fließ durch Gustav Lilienthal die gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft „Freie Scholle“ gegründet.

Um die Wende zum 20. Jahrhundert erfuhr Tegel als Erholungsgebiet der Stadt Berlin einen enormen Aufschwung – unter anderem erfolgten Schiffsausflüge von hier, wozu der Hafen angelegt bzw. ausgebaut wurde und die Tegeler Hafenbrücke gebaut wurde.

1920 sollte der später nach „Alt-Reinickendorf“ benannte nördlichste Berliner Bezirk zunächst den Namen des damals größten Dorfes im Norden Berlins „Bezirk Tegel“ erhalten. Die Entscheidung fiel jedoch zugunsten von „Bezirk Reinickendorf“.

Tegel war von 1933 bis 1948 Standort eines Rundfunksenders für Mittelwelle. Als Antenne wurde ein in einem 165 Meter hohen Holzturm aufgehängter Draht verwendet. Der Turm, der 1940 aus statischen Gründen auf eine Höhe von 86 Metern zurückgebaut wurde, wurde im Zuge des Baus des Flughafens Tegel am 16. Dezember 1948 gesprengt.

Zwischen 1930 und 1934 führte der Verein für Raumschiffahrt auf dem Areal des einstigen Schießplatzes Tegel diverse Versuche mit Flüssigkeitsraketen durch. Trotz zahlreicher Explosionen gelangen Aufstiege in Höhen von bis zu drei Kilometern. Zahlreiche bekannte deutsche Raketenforscher, wie Wernher von Braun, waren Mitglieder des Vereins.

Die Verlängerung der U-Bahn-Linie 6 vom Betriebsbahnhof Seestraße nach Tegel (Endstation: U-Bahnhof Alt-Tegel) war in den 1950er-Jahren das erste Neubauprojekt des Berliner U-Bahn-Netzes nach dem Zweiten Weltkrieg.

Auf dem Gelände des früheren Gaswerkes Tegel entstanden in drei Bauabschnitten (um 1960, um 1970 und um 1990) Mehrfamilienhäuser. Dabei wurden in der Nähe des früheren Gaswerk-Hafens mehrere Hochhäuser errichtet, die den Bewohnern der oberen Stockwerke einen ungehinderten Blick auf den See, den Wald und den Ort Tegel gestatten. Diese Häuser bilden zusammen mit der Siedlung „Waldidyll“ den Ortsteil Tegel-Süd.

Nördlich des Flughafens wurde bis 1978 Kies gewonnen. Hierdurch entstand der Flughafensee, dessen größter Teil zusammen mit angrenzenden Waldstücken ein Vogelreservat bildet. An der nördlichsten Stelle des Sees liegt eine Badestelle.

Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung von 1984 bis 1988 entstanden am Tegeler Hafen, um die Greenwich-Promenade, imposante Wohnzeilen und Wohnschlangen mit insgesamt 350 Wohnungen.

1999 wurde das Einkaufszentrum Hallen am Borsigturm eröffnet. Der Neubau bezieht alte Gebäude der Borsigwerke mit ein.

Bekannte, in Tegel geborene Personen

  • Fritz Losigkeit (1913–1994), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Robert Zimmermann (1917–1945), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges