Burchardi, Theodor

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Theodor Burchardi (1892–1983)

Theodor Burchardi (Lebensrune.png 14. Mai 1892 in Homberg, Bezirk Kassel; Todesrune.png 12. August 1983 in Glücksburg) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, zuletzt Admiral und Eichenlaubträger im Zweiten Weltkrieg.

Als Ende 1944 Sowjettruppen auf deutschen Boden vordrangen und Millionen Zivilisten und Soldaten vor der Barbarei der Roten Armee flohen, organisierte Burchardi gemeinsam mit dem Seetransportchef der Seekriegsleitung, Konteradmiral Conrad Engelhardt, die von Großadmiral Karl Dönitz befohlene Evakuierung der Flüchtenden. Beim größten Rettungswerk der Seegeschichte lief eine Flotte von fast 800 Kriegs- und Handelsschiffen die Häfen der deutschen Ostprovinzen an, um die Vertriebenen über die Ostsee in Sicherheit zu bringen. Über zwei Millionen Menschen wurden unter Burchardis Kommando auf dem Seewege evakuiert.

Werdegang

Mit dem Freiheitskreuz I. Klasse (Halsorden)

Burchardi wurde 1911 Seekadett, nahm an der dritten Ausbildungsreise der SMS „Hansa“ vom 26. August bis zum 7. März 1912 teil und diente im Ersten Weltkrieg als Seeoffizier. Im Oktober 1937 wurde er Kommandant des Leichten Kreuzers „Köln“ und im März 1939 Chef der Kriegsmarinewerft Kiel.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg war er ab Mai 1941 Marinebefehlshaber Ostland und ab November 1944 Kommandierender Admiral Östliche Ostsee. Unter dem Oberbefehl von Karl Dönitz machte er sich besonders verdient um die Rettung deutscher Zivilisten, die vor den heranrückenden Truppen der Roten Armee flüchteten. Rund 800 Schiffe waren seit dem Unternehmen „Hannibal“ pausenlos im Einsatz und retteten fast 2,5 Millionen Vertriebene, Flüchtlinge und verwundete Soldaten aus dem von Bolschewisten eingeschlossenen Ostpreußen, aus Danzig, Hinterpommern und dem Baltikum.

Burchardi geriet am 18. April 1945 in britische Kriegsgefangenschaft, erlitt am 21. April 1945 einen Herzinfarkt und wurde am 24. Februar 1946 aus der Gefangenschaft entlassen.

Dienststellungen

Grabstätte
  • 15.10.1937 bis 14.1.1940 Kommandant des Leichten Kreuzers „Köln“, u. a. im Spanischen Bürgerkrieg
  • 15.1.1940 bis 13.2.1941 Kriegsmarinewerft Kiel, zunächst als Chef der Zentralabteilung
  • 14.2.1941 bis 18.5.1941 Kriegsmarinewerft Kiel, Chef des Stabes
  • 19.5.1941 bis 5.11.1941 Marinebefehlshaber D
    • Aufgestellt im Mai 1941 in Eckernförde in Vorbereitung auf das Unternehmen „Barbarossa“ beim Maineoberkommando Ostsee (Stationskommando Ostsee). Hinter den deutschen Truppen verlegte der Stab in das Baltikum und übernahm die Küstenverteidigung von der Linie Haspal – Nordspitze Dagö bis zur Frontlinie.
    • Am 6. November 1941 wurde dem Befehlshaber der Befehlsbereich des aufgelösten Marinebefehlshabers „C“ unterstellt, der Befehlsbereich erstreckte sich nun von der deutsch-litauischen Grenze bis zur Frontlinie. Der Befehlshaber wurde zum Marinebefehlshaber Ostland umbenannt. Im Februar 1943 dann zum Kommandierenden Admiral Ostland umgegliedert.
    • ab Mai 1941 war Conrad Engelhardt erster Chef des Stabes, zum Stab gehörten u. a. Korvettenkapitän M.A. der Reserve Dr. Friedrich Brinkmann und Marineoberstabsarzt der Reserve Dr. Karl Haedenkamp.
  • 6.11.1941 bis 31.1.1943 Marinebefehlshaber Ostland
  • ab 1.2.1943 Kommandierender Admiral Ostland
    • Befehlsbereich: Von der deutsch-litauischen Grenze bis zur Front
  • ab 17.6.1944 Kommandierender Admiral östliche Ostsee
    • Befehlsbereich: Ab November 1944 östlich der deutsch-polnischen Grenze

Tod

Admiral a. D. Theodor Burchardi verstarb 1983 in Glücksburg. Er ruht in einem Gemeinschaftsgrab mit seiner Gattin auf dem dortigen Stadtfriedhof (Abt. E, Grab M 700) nur wenige Schritte vom Grab des Flottillenadmirals der Bundeswehr Carlheinz Vorsteher (1916–1988) entfernt.

Familie

Burchardi war mit Hildegard Blok (1897–1990) verheiratet. Sein Sohn kam als Kriegsgefangener der Bolschewisten ums Leben.[1]

Auszeichnungen (Auszug)

Beförderungen

Verweise

Fußnoten

  1. Prominente ohne MaskeDrittes Reich, FZ-Verlag, 1998, ISBN 3924309396
  2. 2,0 2,1 Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 254, ISBN 978-3-938845-17-2