Habicht, Theodor

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Theo Habicht (1898–1944)

Theodor „Theo“ August Otto Wilhelm Habicht (Lebensrune.png 4. April 1898 in Wiesbaden; Todesrune.png gefallen 31. Januar 1944 in Newel, Pskow) war ein deutscher Offizier des Deutschen Heeres, der Freikorps und der Wehrmacht, zuletzt Major des Heeres (posthum) und Bataillonsführer im Zweiten Weltkrieg sowie Schriftsteller und Politiker, Landesinspekteur der österreichischen NSDAP (seit 1932), von 1937 bis 1938 Oberbürgermeister von Wittenberg und 1939 von Koblenz, Unterstaatssekretär und Leiter der Informations-, Presse- und Rundfunkabteilung im Auswärtigen Amt sowie Mitglied des Reichstages (seit September 1931).

Leben

Theo Habicht

Jugend

Theo Habicht, Nachfahre eines alten nassauschen Handwerker- und Bauerngeschlechtes, wurde als Sohn eines Schriftsetzers am 4. April 1898 in Wiesbaden geboren. Nach dem Besuch der Mittelschule ab 1904 wechselte er 1908 auf das dortige reformierte Realgymnasium. 1910 zog er mit seinen Eltern nach Berlin, besuchte dort die I. Realschule mit Abschlußprüfung und begann 1914 eine kaufmännische Ausbildung.

Erster Weltkrieg

Habicht meldete sich am 2. November 1915 kriegsfreiwillig, ging mit dem Königlich Preußischen Torgauer Feldartillerie-Regiment Nr. 74, dem Feldartillerie-Regiment Nr. 500 und dem Fußartillerie-Bataillon 129 an die Westfront, 1917 nach Italien (Isonzofront) und wiederum an die Westfront. Durch die Demobilisierung am 4. Januar 1919 kehrte er mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet als Leutnant der Reserve nach Berlin zurück.

Weimarer Republik

Er kämpfte als Zeitfreiwilliger gegen die Spartakisten, war dann in Berlin und Wiesbaden im kaufmännischen Beruf tätig und heiratete am 20. Mai 1922 Margarethe Meyer. Er führte daraufhin ein bürgerliches Leben und wurde in einem Warenhaus Abteilungsleiter für Parfümerieartikel.

Im April 1926 (nach den Reichstagsakten) trat er der NSDAP bei. Das trug ihm nach einem SA-Aufmarsch in Naststätten die Entlassung ein. Nun trat er offen für den Nationalsozialismus ein, warb allerorten für die NSDAP, wurde Führer der Ortsgruppe Wiesbaden und des Bezirkes Taunus, gründete 1927 die nationalsozialistischen Wochenzeitung „Nassauer Beobachter“ und den Frankfurter Beobachter, die zunächst Wochenschriften und ab 1930 Tageszeitungen (Nassauer Beobachter wurde Tageszeitung „Rheinwacht“) wurden.

Nach Ablauf des Verbotes seiner Ortsgruppe (1927/28) wurde er Stadtverordneter in Wiesbaden, 1930 Mitglied des Provinziallandtages und im Dezember 1931 Mitglied des Reichstages. Aufgrund innerparteilicher Auseinandersetzungen erfolgte am 11. Juni 1930 die Umbenennung des Nassauer Beobachter in Rheinwacht; die Zeitung meldete am 20. Juni 1931 die Insolvenz an.

Am 21. Juli 1931 flüchtete Habicht zunächst vor den Folgen des Bankrottes und nahm die ihm nahegelegte Aufgabe der Reorganisation der NSDAP in Österreich wahr und wurde 1932 zum Landesinspekteur ernannt. 1933 und 1934 war er „Führer der NSDAP. Österreichs“.

Der Rücktritt des damaligen österreichischen Bundeskanzlers Karl Buresch wurde Habicht als Erfolg angerechnet. Burechs Nachfolger, der Diktator Engelbert Dollfuß, versuchte die wachsende Macht der Nationalsozialisten durch Einschnitte zu verhindern. Daraufhin wurde der Plan gefaßt, Dollfuß zu beseitigen, jedoch schlug das Attentat fehl. Habicht wurde seiner nationalsozialistischen Ämter enthoben, fiel beim Führer in Ungnade und verschwand zunächst in der Versenkung.

Drittes Reich

Das Hauptamt für Kommunalpolitik bei der Reichsleitung der NSDAP hatte 1936 Interesse daran, Habicht kommunale Dienste zu übergeben. In der Folge wurde er Oberbürgermeister in Wittenberg. Während seiner Amtszeit konnten in Wittenberg die langwierigen Eingemeindeverhandlungen mit den Gemeinden Teuchel (1938) und Labetz (1938) abgeschlossen werden. Wittenberg erhielt die ministerielle Genehmigung des Beschlusses des Magistrats von 1922, daß Wittenberg offiziell die Bezeichnung „Lutherstadt Wittenberg“ führen solle.

Nach längeren Bemühungen der Gauleitung in Koblenz hatte Habicht dort bereits am 10. August eine Ratssitzung geleitet. Er wurde allerdings erst am 1. Oktober 1939 in die Stelle des Oberbürgermeisters der Stadt Koblenz eingeführt. Dieses Amt trat er jedoch nicht an, da am 27. August seine Mobilisierung zur Wehrmacht erfolgte.

Zweiter Weltkrieg

Bei der Wehrmacht kam Habicht zunächst in das 1. Feldersatz-Bataillon, Abteilung 14 in Oschatz/Sachsen. Er wurde zwar im Oktober 1939 zu dem Zwecke beurlaubt, das Amt des Oberbürgermeisters in Koblenz annehmen zu können, jedoch tat er dies nicht und bewarb sich im Herbst 1939 um eine Stelle im Auswärtigen Amt in Berlin, wo er durch Adolf Hitler zum Unterstaatssekretär ernannt wurde. Die Koblenzer lösten daraufhin sein Anstellungsverhältnis als Oberbürgermeister im Dezember 1939 auf.

Im September 1940 ging Habicht wieder zum Militär, wo er dem Infanterie-Regiment 27 zugeordnet wurde. Bei Kampfhandlungen in der Nähe des Flüßchens Pola am 12. September 1941 wurde er als Oberleutnant der Reserve und Kompanieführer verwundet und kurierte diese Wunden im Reservelazarett III in Königsberg, dem Reservelazarett 123 Berlin Zehlendorf und dem Reservekurlazarett Bad Reichenhall bis zum 4. Dezember 1941 aus. Im Frühjahr 1942 kehrte er wieder zur kämpfenden Truppe als Kompaniechef zurück, wurde im Februar 1943 zum Hauptmann befördert und erhielt das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Aufgrund seiner Bewährung bei der Truppe wurde er im Herbst 1943 zum Bataillonsführerlehrgang geschickt und übernahm am 25. November 1943 den Posten eines Bataillonsführers in der 83. Infanterie-Division.

Bei Kampfhandlung derselben fiel Habicht am 31. Januar 1944, vermutlich im Gebiet um Newel. An seiner Beförderung zum Major konnte er sich nicht mehr erfreuen.

Auszeichnungen (Auszug)

Werke

  • Wider den Unstaat! – Gesammelte Aufsätze (1930)
  • Volkswahl in Deutschland, Standrecht in Österreich [Vortr.] (1933)
  • Mit uns ist Gott im Bunde [Vortr.] (1933)