Tilsit

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Flucht.jpg Tilsit befindet sich seit 1945 unter russischer bzw. litauischer Fremdherrschaft. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde entweder ermordet oder vertrieben und deren Eigentum gestohlen.

Tilsit ist eine kreisfreie deutsche Stadt in Ostpreußen, auf dem südlichen Ufer der Memel am Einfluß der Tilse.

Lage in Ostpreußen

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1885 22.428
1939 59.105

Ortsteile

Ballgarden (vor 1938 Ballgardehlen), Kallkappen, Kallwen, Kaltenecker Wüstenei (surr. seit 1945 Ельня), Moritzhöhe (vor 1938 Moritzkehmen), Schwedenfeld (vor 1938 Schillgallen), Senteinen, Siedelhöhe (vor 1785 Passelgsten, 1785-1938 Paszelgsten, russ. seit 1945 Большие Поляни), Stadtheide, Teichort (vor 1740 Dwischacken-Splitter, 1740-1938 Dwischaken), Tilsit-Splitter, Tilsit-Stolbeck und Übermemel (lit. Panemune) gehören zur Gemeinde.

Übermemel befindet sich unter litauischer Fremdherrschaft.

Geschichte

Die Stadt Tilsit bildete sich allmählich um eine bereits 1288 erbaute Burg, das Schalauner Haus genannt, erhielt 1552 von Herzog Albrecht Stadtrecht und wurde mit einem reichen Landbesitz beschenkt. Historisch ist der Name der Stadt durch den vom 7.-9. Juli 1807 abgeschlossenen Diktatfrieden von Tilsit bekannt. Am 1. Mai 1935 wurde der seit dem 10. Juni 1934 gebaute Kundgebungsplatz im Park Jakobsruh eingeweiht. Der Platz bot Raum für 6000 Besucher und das hintere Aufmarschgelände für 30 000 Besucher. Die oberste Spielfläche am Kundgebungsplatz ist zugleich die Sprechkanzel. Die Arbeiten für die 36 000 RM teure Anlage wurden hauptsächlich vom Reichsarbeitsdienst ausgeführt.

Bildergalerie

Bekannte, in Tilsit geborene Personen

  • Udo Balzer (1906–1944), Oberstleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Hans Behrend (1923–2017), SS-Untersturmführer der 7. Panzerkompanie der LSSAH
  • Erna Dorn (1911–1953), Gestapo-Mitarbeiterin, als angebliche „Rädelsführerin“ des Aufstandes in Mitteldeutschland vom 17. Juni 1953 in der DDR am 1. Oktober 1953 hingerichtet
  • Max Gülstorff (1882–1947), Schauspieler
  • Erich Kaul (1899–?), Politiker und SA-Führer
  • Gustaf Kossinna (1858–1931), Philologe und Professor der deutschen Archäologie an der Universität Berlin
  • Karl Martell (1906–1966), Schauspieler und Regisseur
  • Alfred Rubbel (1921–2013), Offizier, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants und Buchautor
  • Max von Schenkendorf (1783–1817), Dichter und Schriftsteller
  • Walter Weiß (1890–1967), Generaloberst der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
  • Frank Wysbar (1899–1967), Regisseur, Drehbuchautor und Produzent

Siehe auch

Literatur

  • Ostpreußen-1440 Bilder, Geschichtliche Darstellung von Emil Johannes Guttzeit (Weltbild, ISBN: 978-3-8289-0575-7)
  • Manfred Weinhold: Deutschlands Gebietsverluste 1919-1945, Handbuch und Atlas (Arndt-Verlag, ISBN 978-3887411978)
  • Martin Schmidtke: Rettungsaktion Ostsee 1944/1945 (Verlag: Bernard & Graefe, ISBN 978-3763762637)
  • Heinz Schön: Ostpreußen 1944/45 im Bild: Endkampf-Flucht-Vertreibung (Arndt-Verlag, ISBN 978-3887410896)

Dokumentationen / Filme

  • Ostpreußen wie es war (Polarfilm, ISBN 3-937163-45-x)
  • Ostpreußen, Ermland und Masuren, Reise in ein fremdgewordenes Land (Polarfilm, ISBN 3-939504-39-4)
  • Ostpreußen-Reise 1937 (Polarfilm, ISBN 3-937163-30-1)
  • Sturm über Ostpreußen, 1. Ostpreußen im Inferno, 2. Ostpreußen im Todeskampf, Dokumentation der Tragödie von Juni 1944 bis Mai 1945 (Polarfilm, ISBN 3-937163-67-0)

Verweise