Tolkemit

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Tolkemit

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Danzig-Westpreußen
Landkreis: Elbing
Provinz: Ostpreußen
Einwohner (31. Dez. 2010): 2.724
Bevölkerungsdichte: 1.194 Ew. p. km²
Fläche: 2,28 km²
Koordinaten: 54° 19′ N, 19° 31′ O
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Tolkemit befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Tolkemit ist eine deutsche Stadt am Frischen Haff in Westpreußen.

Lage

Tolkemit liegt etwa 20 Kilometer nordöstlich von Elbing nahe dem Ermland.

Geschichte

„Wann Tolkemit begründet ist, lässt sich nicht genau sagen. Dass eine Ansiedlung hier in der Preußenzeit schon bestand, darauf deutet nicht nur der Name, der altpreußischen Ursprungs ist, sondern darauf weisen auch die zahlreichen Funde aus vorgeschichtlicher Zeit hin, die bei Tolkemit gemacht worden sind, vor allem aber der Burgwall, die Tolkemita, die südöstlich der heutigen Stadt liegt. Die Stadt Tolkemit erhielt ihre Handfeste (Gründungsurkunde), die leider nicht mehr erhalten ist, etwa um 1296, als Ludwig von Schippe, der der Stadt ihre Handfeste ausgestellt hat, zunächst Komtur von Elbing und späterhin Landmeister von Preußen war. 1351 wird in einer Erneuerung der Handfeste Tolkemit das Stadtrecht eingeräumt und ihnen kulmisches Recht und 100 Hufen Land gegeben. Als Zeugen nennt diese für die Stadt Tolkemit so bedeutungsvolle Urkunde u. a. den Großkomtur Winrich von Kniprode (1352-1382). Ihm verdankte Tolkemit auch das Wappen mit Eichenstaude und Blättern, das später durch ein schwarzes Kreuz über den Eichenblättern ergänzt wurde. Am 25. Mai 1359 verlieh der Elbinger Komtur Ortolf von Trier den Bürgern von Tolkemit und den Einsassen von Neuendorf Fischereigerechtigkeit auf dem Frischen Haff. 1444 wurde eine neue und erweiterte Handfeste durch den Hochmeister des Ordens ausgestellt. Die ersten Befestigungen der Stadt bestanden aus hölzernen Palisaden, die im Mittelalter durch eine Stadtmauer mit Wehrtürmen ersetzt wurden. Später trug man die Mauer und auch andere Gebäude, wie das sogenannte Schloss auf dem Amtsberg wieder ab und verwendete die Steine zum Bau von Häusern. Nur Reste der Stadtmauer und ein Turm sind als Zeitzeugen erhalten geblieben. Mit dem deutschen Orden kam auch der katholische Glaube in das Land. In Tolkemit wurde 1344 eine Holzkirche erbaut, die aber bald durch eine Kirche aus Stein ersetzt wurde. Sie wurde am 26. Oktober 1376 von Heinrich Soerbaum, dem Bischof des Ermlandes dem siegreichen Kreuz und zu Ehren der Jungfrau Maria und dem Apostel Jakobus geweiht. Da die Zahl der katholischen Gläubigen ständig stieg, entschloss man sich im Jahre 1900 zu einer Vergrößerung der Pfarrkirche St. Jakobus zur Kreuzform.“[1]

Gedenkstein

Inschrift des Gedenksteins in Nettetal (Niederrhein):

Gründung 1296 durch den Deutschen Orden. Größter Binnenseesegelschiffhafen Europas. Schiffahrt, Fischerei und Keramikherstellung.
Ende Januar 1945 durch Kriegshandlungen teilweise zerstört. Die Bewohner retteten sich durch Flucht, wurden nach Rußland zur Zwangsarbeit deportiert oder aus der Heimat vertrieben.
600 Tolkemiter fanden Mitte 1946 im Bereich der heutigen Stadt Nettetal ein neues Zuhause - einen neuen Ankerplatz -.
Die ursprünglichen Tolkemiter und ihre Nachkommen stellen nun einen beachtlichen Teil der Bevölkerung der Stadt Nettetal und der angrenzenden Orte.

Bekannte, in Tolkemit geborene Personen

  • Hans-Adolf Prützmann (1901–1945), Abgeordneter der NSDAP im Reichstag, preußischer Staatsrat, höherer SS- und Polizeiführer, SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS und Polizei

Bildergalerie

Fußnoten

  1. Tolkemit - Tolkmicko - Teil 1, Westpreußen in historischen Ansichtskarten