Topographie des Terrors

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Ansicht der Wallfahrtstätte

Die Topographie des Terrors ist eine der zahlreichen Holocaust-Wallfahrtstätten und shoaistischen Erziehungsanstalten in Berlin. Bei dem Hauptgebäude handelt es sich um einen monströsen quadratischen Flachbau aus grauem Stahl mit auffallend großen Fensterfronten inmitten einer künstlich angelegten grauen Geröllwüste. Die Anlage befindet sich an dem Ort, wo sich während der nationalsozialistischen Regierungszeit die Zentralen der Geheimen Staatspolizei, der Schutzstaffel und des Reichssicherheitshauptamtes befanden.

Die Kultstätte ist eine Umerziehungsanstalt im antideutschen Sinne. In der Topographie des Terrors wird die Geschichte des Dritten Reich unter Anwendung von Greuelpropaganda derart gelehrt, wie sie gemäß politisch korrekter Auffassung gewesen zu sein hat.

Geschichte

Zumthor-Entwurf 1993

Oberrabbiner Andreas Nachama informiert Petra Pau über seine „Topographie des Terrors“.

Als Beginn des Museumsprojekts gilt eine politische Initiative von 1987. Seit 1994 ist Oberrabbiner Andreas Nachama geschäftsführender Direktor dieser shoaistischen Missionseinrichtung. 1993 gewann der Schweizer Architekt Peter Zumthor, bei dessen Entwurf es sich um eine statisch gewagte Stabkonstruktion aus Beton handelte, die erste Ausschreibung. Jahrelang standen jedoch nur kahle Treppenhauswände und Fahrstuhlschächte aus Beton in der Landschaft. Der begonnene Museumsbau wurde 2004 unfertig wieder abgerissen, Schaden: ca. 15 Millionen €. Die Bauverzögerungen hatten ferner zu einer Kostenexplosition geführt (von mutmaßlichen 20 Millionen € auf 38 Millionen € in zwei Planungsdekaden; sicher ein rekordverdächtiger Fall mutwilliger Steuergeldvernichtung zur Demütigung und Verhöhnung aller deutschen Steuerzahler).

Das Projekt wurde im Juni 2005 neu ausgelobt.

Neuer Architektenwettbewerb 2005

Von 309 eingesandten und 23 ausgewählten Entwürfen gewannen im Januar 2006 schließlich die Architektin Ursula Wilms aus dem Berliner Büro Heinle, Wischer und Partner und der Landschaftsarchitekt Heinz W. Hallmann. Für den Bau standen nun noch einmal 15 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere ca. neun Millionen Euro waren sowohl für die Innenausstattung als auch für die Sanierung des Außengeländes vorgesehen und wurden je zur Hälfte vom Bund und vom Land Berlin getragen – der Etat von insgesamt 38 Millionen Euro war nach dem Zumthor-Debakel nicht weiter aufgestockt worden.

Die Berliner Architektin Ursula Wilms ließ die historischen Kellergewölbe der ehemaligen Reichskanzlei auf 181 Metern mit Glas überdachen und die 54 x 54 Meter große Halle mit 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche für die Dauerausstellung zur Historie des Ortes bauen. Der Bau ragt sieben Meter aus der geschichtsträchtigen Erde und drei Meter in sie hinein. Im Keller befindet sich die Bibliothek mit mehr als einer halben Million Bücher. Daneben stehen Rechercheplätze und Seminarräume zur Verfügung – 50 Besucher können dort gleichzeitig über den Shoaismus lesen und lernen.

Fertigstellung 2010

Die Kosten für den Neubau, die Sanierung des Ausstellungsgrabens und der Außenfläche lagen bei rund 27 Millionen Euro. Die Gesamtkosten inklusive Aufbau und Abriß des Vorgängerbaus betragen 37,5 Millionen Euro.[1] Der Bund trug rund 20 Millionen Euro, den Rest das Land Berlin. Der Bund zahlt jährlich für den Dauerbetrieb 1,5 Millionen Euro. Der Komplex wurde am 6. Mai 2010 eingeweiht. In den nächsten Jahren sind neue Finanzierungen und Erweiterungsbauten geplant.

Kay-Uwe von Damaros ist Sprecher der Stiftung.

Chronologie der Topographie des Terrors

  • 1970: Auf dem 4,5 Hektar großen Gelände neben dem Martin-Gropius-Bau, das im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war und über Jahrzehnte hinweg brachgelegen hatte, siedelten sich in den 1970er Jahren ein Bauunternehmen und ein Autodrom an.
  • März 1987: Bei den Vorbereitungen für eine Präsentation des Geländes zur 750-Jahr-Feier Berlins stoßen Bauarbeiter neben den bereits im Vorjahr entdeckten früheren Gemäuern der Gestapo auf weitere Gewölbe. Die Gemäuer werden Ausgangspunkt einer Dokumentation der „Topographie des Terrors“, die wegen des großen politischen Interesses unbefristet verlängert wird. Die Auswahl der Fotos, Texte und anderer Dokumente oblag dem Historiker Reinhard Rürup. (Da der Standort der oben bezeichneten Einrichtungen niemandem unbekannt gewesen sein kann, der Stadtpläne der 1930er und 1940er Jahre lesen kann, handelt es sich bei der Initiierung des Museumsprojektes klar erkennbar um ein politisch lanciertes Vorhaben.)
  • 29. Mai 1990: Der Berliner Senat berät die Vorschläge einer Fachkommission für die Überleitung des Provisoriums in ein dauerhaftes Mahnmal. Im selben Jahr wird auch ein etwa 200 Meter langes Reststück der Berliner Mauer in das Dokumentationszentrum einbezogen.
  • März 1993: Der Schweizer Peter Zumthor gewinnt bei dem mittlerweile ausgeschriebenen Architekturwettbewerb. Sechs weitere Entwürfe kamen von Architekten aus Zürich, Frankfurt am Main und Berlin, so von Axel Schultes, dem Erbauer des Berliner Kanzleramtes.
  • 8. Mai 1995: Am 50. Jahrestag des Kriegsendes wird der Grundstein für das geplante Dokumentationszentrum gelegt, das dem Provisorium ein Ende bereiten soll. Die Fertigstellung des Baus ist für 1997 geplant.
  • 2. Juli 1997: Nach Verzögerungen durch Genehmigungsverfahren beginnen die Bauarbeiten mit der Schließung und dem Abbruch der provisorischen Ausstellungshalle. Die Kosten werden auf umgerechnet 19,4 Millionen Euro veranschlagt. Mit der Fertigstellung wird erst für das Jahr 2000 gerechnet. Seit Dezember 1997 wird die Dokumentation als Freiluftausstellung gezeigt.
  • 1999: Der Bau kommt ins Stocken, da eine Verdreifachung der Kosten droht.
  • März 2000: Der Berliner Senat verhängt einen ersten Baustopp. Kostenberechnungen und langwierige Diskussionen um das verfügbare Budget verzögern den Weiterbau. Bund und Land Berlin einigen sich auf die Maximalsumme von knapp 39 Millionen Euro.
  • Juni 2002: Der Hauptauftragnehmer unter den beteiligten Bauunternehmen geht in Insolvenz, weil der Betrieb – nach Ansicht der Senatsbauverwaltung – mit dem Projekt überfordert war. Seit der Rohbaufertigstellung von drei der insgesamt etwa zehn Millionen Euro teuren Treppentürme herrscht auf der Baustelle Stillstand.
  • Mai 2003: Auf Bitten des Berliner Kultursenators Thomas Flierl (PDS) erklärt sich Architekt Zumthor bereit, einen überarbeiteten Entwurf vorzulegen, der mit dem maximalen Budget von knapp 39 Millionen Euro verwirklicht werden kann. Die Hälfte der Bausumme hatte der Bund bereits Anfang der 1990er Jahre zugesichert. Im Fall weiterer Kostensteigerungen droht dem Projekt nach Ansicht der beteiligten Seiten das Ende.
  • 25. Mai 2004: Aufgrund einer neuen Machbarkeitsstudie beschließen Bundesregierung und Berliner Senat einen völligen Neuanfang ohne Mitwirkung von Zumthor, da eine Realisierung seiner Baupläne das Budget deutlich überschreiten würde. Dabei soll nicht mehr das Land, sondern der Bund die Bauträgerschaft übernehmen. Die Kosten der Fehlplanung werden auf 15 Millionen Euro beziffert.
  • 25. Januar 2006: Unter 23 Entwürfen entscheidet sich die Jury des mittlerweile ausgeschriebenen zweiten Wettbewerbs „mit großer Mehrheit“ für den Vorschlag des Berliner Architektenbüros Heinle, Wischer und Partner. Geplant ist ein quadratisches, zweigeschossiges, rundum verglastes Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 3.500 Quadratmetern. Im Obergeschoß sollen die Ausstellungs- und Seminarräume liegen, im Untergeschoß die Bibliothek. Insgesamt stehen für das Projekt jetzt noch knapp 24 Millionen Euro zur Verfügung, davon 15 Millionen Euro als reine Baukosten. Die Kosten teilen sich Bund und Land je zur Hälfte.
  • 8. März 2006: Das Bundesbauministerium kündigt den Baubeginn für das Berliner Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ für das kommende Jahr an. Angestrebt wird die Fertigstellung des Baus zum 1. September 2009.
  • 24. Oktober 2007: Zum Baustart nach mehr als dreijähriger Neuplanung wird auch eine Überwachungskamera am Martin-Gropius-Bau installiert, damit im Weltnetz der Baufortschritt verfolgt werden kann. Die Freiluftausstellung ist trotz der Bauarbeiten bis wenige Wochen vor der Eröffnung für Besucher geöffnet.
  • 6. Mai 2010: Feierliche Eröffnung des Dokumentationszentrums mit Bundespräsident Horst Köhler, zwei Tage vor dem 65. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges. Nach Angaben der „Stiftung Topographie des Terrors“ liegen die Baukosten für das Gebäude und die Freianlage nunmehr bei 21,26 Millionen Euro. Weitere vier Millionen Euro flossen in die erweiterte Ausstellung und die Einrichtung der Räume. Mit allein einer Million Euro soll das Robinienwäldchen, das Teil des Rundweges auf dem Gedenkstättengelände ist, gestaltet werden.

Ausstellungen

  • 2010 : Ab Juni Sonderausstellung zum Ghetto Litzmannstadt. Im August werde im sogenannten Ausstellungs-Graben das Berlin der Jahre 1933 bis 1945 dargestellt.
  • 2011: Sonderschau „50 Jahre Eichmann-Prozess in Israel“.

Stiftung Topographie des Terrors

Die Industriellenfamilie Quandt teilte im November 2011 mit, mehr als 5 Mio. Euro an die Gedenkstätte für Zwangsarbeiter (der „Stiftung Topographie des Terrors“) in Berlin zu spenden.[2]

Personen

Siehe auch

Fußnoten

  1. „Topographie“-Bau billiger als geplant, BZ, 1. Mai 2010
  2. Die genannte Summe ist eine ungewöhnlich hohe private Spende. Die Familie, die zu den reichsten Deutschlands gehört, hält neben BMW-Anteilen unter anderem ein großes Aktienpaket des Chemieunternehmens Altana., ftd.de, 6. November 2011