Tora

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Die Tora, ein Abschnitt des Tanach, ist der Grundstein des jüdischen Glaubens. Sie wird auch als Pentateuch bezeichnet, da sie aus den 5 Büchern Mose besteht (altgr. pente = 5).

Erläuterung

Der Begriff „Tora“ kommt aus dem Hebräischen und heißt soviel wie Lehre, Unterweisung, Gesetz. Die 5 Bücher Mose sind nach ihren Anfangsworten benannt:

1. Bereschit -> „Am Anfang“
2. Schemot -> „Die Namen
3. Wajikra -> „Er rief“
4. Ba Midbar -> „In der Wüste“
5. Dewarim -> „Die Worte“

Nach Erkenntnissen der historischen Bibelwissenschaft ist der Pentateuch aus älteren Quellen erwachsen. Als solche nimmt man vor allem an: Eine Schrift des sogenannten Jahwisten (ca. 950 v. d. Z.) und des Elohisten (ca. 800 v. d. Z.). Dazu kommt noch eine Priesterschift, die ca. 550 v. d. Z. verfasst wurde. Nach jüdischer Tradition enthält der Pentateuch, die schriftliche Tora, 613 Ge- und Verbote – die Mizwot. Diese stehen in einem Erzählzusammenhang mit Ereignissen von der Weltschöpfung bis zum Tod Moses.

Herstellung

Heute werden die Torarollen von speziellen Schreibern (Sofer) mit Gänsekielen und Tinte ohne Metallzusätzen auf Pergament geschrieben. Das Pergament wird speziell für diesen Zweck in Handarbeit aus der Haut rituell „reiner“ Tiere gefertigt. Jeder Buchstabe hat eine bestimmte Schreibweise. Der kleinste Fehler macht die Rolle für den rituellen Gebrauch untauglich. Die alten, kaputten Rollen werden auf dem Friedhof beerdigt.

Aufbau einer Torarolle

Die Tora ist auf zwei Stäbe gewickelt. Diese Stäbe bilden den Baum des Lebens (Ez Chajim). Die Mappa - ein einfaches Tuch umhüllt die Rolle. Darüber wird dann ein bestickter Mantel (Me'il) gewickelt. in sefardischen Synagogen wird die Tora nicht mit einem Stoffmantel umhüllt, sondern in einem Holzkasten, dem Tik, aufbewahrt. Der Tik wiederum steht im Toraschrein.

Sämtliche Bestandteile einer Torarolle sind als Zeichen für die Verehrung der göttlichen Worte reich verziert: Die Rolle wird mit einem Schild (Tass) geschmückt. Beliebte Motive sind der Löwe als Symbol des Stammes Juda und die 2 Säulen Boas („in ihm ist Kraft“) und Jachim („er steht fest“), welche an der Vorhalle des 1. Tempels standen. Häufig wird der Torarolle eine Krone (Kether) oder ein mit Glöckchen verzierter Aufsatz aufgesetzt (Rimonim = Granatäpfel). Tass, Kether und Rimonim sind meist aus Silber gefertigt. Mit dieser „Ausstattung“ erreicht eine Torarolle letztlich eine Höhe von ca. 1 Meter.

Zum Lesen der Tora verwendet man den Deuter (Jad). Dies ist ein silberner Stab, an dessen Ende eine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger befestigt ist. Der Jad fungiert als Lesehilfe und dient gleichzeitig dem Schutz der Tora vor unsauberen Händen.

Textauszüge

„So haltet nun alle meine Satzungen und meine Rechte und tut darnach, auf daß euch das Land nicht ausspeie, darein ich euch führe, daß ihr darin wohnt. Und wandelt nicht in den Satzungen der Heiden, die ich vor euch her werde ausstoßen. Denn solches alles haben sie getan, und ich habe einen Greuel an ihnen gehabt. Euch aber sage ich: Ihr sollt jener Land besitzen; denn ich will euch ein Land zum Erbe geben, darin Milch und Honig fließt. Ich bin der HERR, euer Gott, der euch von allen Völkern abgesondert hat“
- 3. Mose 20, 22-24
„Wenn dich nun der HERR, dein Gott, in das Land bringen wird, das er deinen Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat dir zu geben, große und feine Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser, alles Guts voll, die du nicht gefüllt hast und ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Ölberge, die du nicht gepflanzt hast, daß du essest und satt werdest; so hüte dich, daß du nicht des HERRN vergessest, der dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthaus, geführt hat; sondern du den HERRN, deinen Gott, fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören.“
- 5. Mose 6, 10-13
„Wenn dich der HERR, dein Gott, in das Land bringt, darein du kommen wirst, es einzunehmen, und ausgerottet viele Völker vor dir her, die Hethiter, Girgasiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, sieben Völker, die größer und stärker sind denn du, und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, daß du sie schlägst, so sollt ihr sie verbannen, daß du keinen Bund mit ihnen machest noch ihnen Gunst erzeigest. Und sollst dich mit ihnen nicht befreunden: eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren Söhnen, und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen euren Söhnen. Denn sie werden eure Söhne mir abfällig machen, daß sie andern Göttern dienen; so wird dann des HERRN Zorn ergrimmen über euch und euch bald vertilgen. Sondern also sollt ihr mit ihnen tun: ihre Altäre sollt ihr zerreißen, ihre Säulen zerbrechen, ihre Haine abhauen und ihre Götzen mit Feuer verbrennen. Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott, Dich hat der HERR, dein Gott erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der HERR angenommen und euch erwählt, darum daß euer mehr wäre als alle Völker, denn du bist das kleinste unter allen Völkern; sondern darum, daß er euch geliebt hat und daß er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat, hat er euch ausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst vom Hause des Dienstes, aus der Hand Pharaos, des Königs in Ägypten. So sollst du nun wissen, daß der HERR, dein Gott, ein Gott ist, ein treuer Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, in tausend Glieder, und vergilt denen, die ihn hassen, ins Angesicht, daß er sie umbringe, und säumt sie nicht, daß er denen vergelte ins Angesicht, die ihn hassen. So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, daß du darnach tust.“
- 5. Mose 7, 1-11
„Du wirst alle Völker verzehren, die der HERR, dein Gott, dir geben wird. Du sollst ihrer nicht schonen und ihren Göttern nicht dienen; denn das würde dir ein Strick sein. Wirst du aber in deinem Herzen sagen: Dieses Volk ist mehr, denn ich bin; wie kann ich sie vertreiben? so fürchte dich nicht vor ihnen. Gedenke, was der HERR, dein Gott, Pharao und allen Ägyptern getan hat durch große Versuchungen, die du mit Augen gesehen hast, und durch Zeichen und Wunder, durch mächtige Hand und ausgereckten Arm, womit dich der HERR, dein Gott, ausführte. Also wird der HERR, dein Gott, allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.“
- 5. Mose 7, 16-19
„Laß dir nicht grauen vor ihnen [den anderen Völkern]; denn der HERR, dein Gott, ist unter dir, der große und schreckliche Gott. Er, der HERR, dein Gott, wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln nacheinander. Du kannst sie nicht eilend vertilgen, auf daß sich nicht wider dich mehren die Tiere auf dem Felde. Der HERR, dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und wird sie mit großer Schlacht erschlagen, bis er sie vertilge, und wird dir ihre Könige in deine Hände geben, und du sollst ihren Namen umbringen unter dem Himmel. Es wird dir niemand widerstehen, bis du sie vertilgst.“
- 5. Mose 7, 21-24
„Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er dir verheißen hat; so wirst du vielen Völkern leihen, und du wirst von niemanden borgen; du wirst über viele Völker herrschen, und über dich wird niemand herrschen.“
- 5. Mose 15, 6
„Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen nehmen, weder Geld noch mit Speise noch mit allem, womit man wuchern kann. Von den Fremden magst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder, auf daß dich der HERR, dein Gott, segne in allem, was du vornimmst in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen.“
- 5. Mose 23, 21
„Und wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, daß du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HERR, dein Gott, zum höchsten machen über alle Völker auf Erden.“
- 5. Mose 28, 1
„Und der HERR wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, daß er deinem Land Regen gebe zu seiner Zeit und daß er segne alle Werke deiner Hände. Und du wirst vielen Völkern leihen; du aber wirst von niemand borgen. Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und du wirst oben schweben und nicht unten liegen, darum daß du gehorsam bist den Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun, und nicht weichst von irgend einem Wort, das ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du andern Göttern nachwandelst, ihnen zu dienen.“
- 5. Mose 28, 12-14

Aus dem Gehalt vorstehender Verse, aber beispielsweise auch der Psalmen und des „Propheten“ Micha (Kap. 4 und 5), ist verschiedentlich gefolgert worden, bei der Tora handele es sich um ein Programm und eine Strategie zur Welteroberung. Jüdisches religiöses Streben ziele darauf, die Menschen aller Völker auf der Erde mittels Kapitalleihe oder Krieg zu unterwerfen und sich ihr Eigentum anzueignen.[1]

Siehe auch

Literatur

Fußnoten

  1. Siehe auch die religionsvergleichenden Ausführungen von Hans Christian Meiser (Hg.): Schöpfungsmythen. Ausgewählte Texte. Goldmann-Verlag, München 1988, ISBN 3-442-11034-3