Trotha, Adolf Lebrecht von

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Adolf von Trotha, Chef des Stabes bei Admiral Scheer.jpg

Adolf Lebrecht von Trotha (Lebensrune.png 1. März 1868 in Koblenz; Todesrune.png 11. Oktober 1940 in Berlin) war ein deutscher Offizier der Kaiserlichen Marine, der Vorläufigen Reichsmarine und der Kriegsmarine, seit dem Tannenbergtag mit dem Charakter als Admiral.

Leben

Adolf von Trotha in Paradeuniform
Adolf von Trotha, u. a. mit der Großen Ordensschnalle und dem Gedenkzeichen für die Königlichen Prinzen, Generaladjutanten und Flügeladjutanten von Kaiser Wilhelm II.
Winterfest der Skagerrak-Gesellschaft Berlin; von links: Admiral a. D. Emil Heusinger von Waldegg, Vizeadmiral a. D. Adolf von Trotha und Admiral/Generaladmiral Erich Raeder, zwischen Ende 1935 und Winter 1938.

Adolf von Trotha war der dritte Sohn des Karl von Trotha (18341870), der 1870 im Deutsch-Französischen Krieg fiel, als sein Sohn erst zwei Jahre alt war. Trotha heiratete am 4. Juni 1902 auf Gut Destedt Anna von Veltheim (Lebensrune.png 15. Januar 1877 auf Gut Destedt; Todesrune.png 8. August 1964 in Braunschweig), die Tochter des herzoglich braunschweigischen Oberkammerherrn und Oberjägermeisters Fritz von Veltheim, Gutsbesitzer auf Destedt, und der Elisabeth von Krosigk.

Trotha trat am 16. April 1886 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein und wurde am 28. Mai 1889 zum Unterleutnant zur See mit Patent vom 18. Mai 1888 und am 13. Juni 1892 zum Leutnant zur See ernannt. Er diente als Kommandant auf dem Torpedoboot D3 von 1893 bis 1894. Von 1896 bis 1897 fuhr er als Navigationsoffizier auf dem Kleinen Kreuzer SMS „Seeadler“ an der Ostküste Afrikas. Am 10. April 1899 wurde er zum Kapitänleutnant befördert, diente bis 1901 als Admiralstabsoffizier auf der S.M.S. „Hertha“ beim Ostasiengeschwader und nahm an den Kämpfen um Tientsin bei dem Boxeraufstand in China teil.

Von 1901 bis 1906 war von Trotha Stabsoffizier im Reichsmarineamt unter Großadmiral Alfred von Tirpitz. In dieser Verwendung wurde er am 9. August 1904 zum Korvettenkapitän befördert. Am 29. September 1906 nahm er an dem Besuch des Prinzen Heinrich in Nordamerika und an der Zusammenkunft des deutschen Kaisers mit dem russischen Kaiser in Reval teil. Vom 30. September 1906 bis zum 26. August 1908 war er Erster Offizier auf dem Linienschiff SMS „Elsaß“ und vom 27. August 1908 bis zum 30. November 1909 Admiralstabsoffizier beim Stabe der Hochseeflotte.

Am 13. März 1909 zum Fregattenkapitän befördert, wurde er zum Flügeladjutanten des Kaisers ernannt und übernahm am 1. Dezember 1909 das Kommando des Kreuzers SMS „Königsberg“ bis zum 14. September 1910. Ab 7. Mai 1910 zum Kapitän zur See befördert wurde er schließlich Abteilungschef im Marinekabinett und ab 20. September 1913 Kommandant des Großlinienschiffs (Schlachtschiffes) SMS „Kaiser“. Vom 9. Dezember 1913 bis 28. Juni 1914 Fahrt nach Westafrika und Südamerika.

Erster Weltkrieg

Am 29. Januar 1916 zum Chef des Stabes der Hochseeflotte ernannt, nahm er in dieser Funktion an der Skagerrakschlacht teil. Am 17. Dezember 1916 wurde er zum Konteradmiral befördert, Admiral à la suite des Kaisers und ab 1918 Chef des Personalamts im Reichsmarineamt. Kurz vor Ende des Ersten Weltkrieges wurde von Trotha am 31. Oktober 1918 Chef des Marinekabinetts und am 26. März 1919 Chef der neuen Admiralität der Reichsmarine, die an die Stelle des Reichsmarineamts getreten war.

Weimarer Republik

Am 21. Oktober 1919 wurde von Trotha zum Vizeadmiral ernannt. Beim Kapp-Aufstand im März 1920 erklärte von Trotha, daß die Marine der Regierung der Putschisten zur Verfügung stehe. Mit dieser Entscheidung begründete er anhaltende Zweifel an der Verfassungstreue der Reichsmarine während der gesamten Zeit der Weimarer Republik. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er deshalb am 5. Oktober 1920 verabschiedet, nachdem ein Verfahren gegen ihn vor dem Reichsgericht eingestellt worden war. Nach der Entlassung hielt sich von Trotha zunächst mehrere Monate bei Kaiser Wilhelm II. in dessen Exil in Haus Doorn in den Niederlanden auf. 1921 übernahm er die Leitung des deutschnationalen Jugendbundes, der 1933 in die HJ eingegliedert wurde.

Drittes Reich

Von Trotha wurde Ehrenführer der Marine-Hitlerjugend. Am Tage der Machternennung durch die Nationalsozialisten wurde er in den Preußischen Staatsrat berufen. Am 23. März 1934 übernahm er die Leitung des Reichsbundes Deutscher Seegeltung. Am 30. Mai 1936 gehörte er zu den Ehrengästen bei der Einweihung des Marine-Ehrenmals Laboe. Am 24. April 1939 wurde er Vorsitzender des Domkapitels in Brandenburg. Gemeinsam mit Adolf Hitler weihte er am 30. Mai 1936, dem Tag vor dem 20. Jahrestag der Skagerrakschlacht, das Marine-Ehrenmal Laboe ein. Am 19. August 1939 (am Tannenbergtag bekanntgegeben) erhielt er die Eigenschaften eines Admirals verliehen.

50-Jahr-Feier der Torpedowaffe 1937 in Wilhelmshaven; links Admiral a. D. Tillessen, in der Mitte Vizeadmiral a. D. von Trotha und rechts der Kommandierende Admiral Vizeadmiral Boehm.

Tod

Am 11. Oktober 1940 verstarb Adolf von Trotha in Berlin. Um ihn zu ehren fand ein Staatsakt in Anwesenheit von Adolf Hitler am Ehrenmal in Berlin statt. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde von Glienicke/Nordbahn. Kurz vor seinem Tod schrieb er das Werk „Seegeltung – Weltgeltung“. In der älteren Generation der Familie, die Adolf von Trotha noch gekannt haben, ist er als ein besonders väterlicher Führer der Jugend in Erinnerung geblieben.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Der Staatsakt unter Anwesenheit des Reichskanzlers Adolf Hitler; dahinter: Erich Raeder, Wilhelm Keitel, Erhard Milch und Friedrich Fromm.

Auszeichnungen

Ehrungen

Schriften (Auswahl)

  • Großdeutsches Wollen
  • Volkstum und Staatsführung
  • Deutsche Seefahrt, 1928 (Herausgeber: Paul König)
  • Die Einheit des Deutschtums und das Weltmeer, Broschüre, Armanen-Verlag, Leipzig 1934
  • Alfred von Tirpitz, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hrsg.): Die großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Vier Bände, Propyläen Verlag, Berlin 1935–1937, Bd. 4, S. 513–526
  • Seegeltung – Weltgeltung. Gedanken eines Admirals, Berlin 1940

Literatur

Verweise