Turanec, Jozef

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Ritterkreuzträger General Jozef Turanec.jpg

Jozef Turanec (in Deutschland auch Joseph und Josef; Lebensrune.png 7. März 1892 in Sučany bzw. Szucsány, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn; Todesrune.png 9. März 1957 im Gefängnis von Leopold-Neustadtl, Tschechoslowakei; heute Košice in der Slowakei) war ein slowakischer Offizier der k. u. k. Armee, der Tschechoslowakischen Armee und ab 1939 des Heeres des unabhängigen Slowakischen Staates, zuletzt Generalmajor, Bandenbekämpfer, Minister der Verteidigung und ausländischer Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg.

Werdegang

Turanec, Joseph, Ritterkreuzverleihungszeremonie.jpg

Turanec besuchte von 1903 bis 1911/12 das Gymnasium in Rosenberg (Rózsahegy/Ružomberok) und arbeitete dann bei der Eisenbahn in Kaschau mit seinem Vater. 1913 meldete er sich freiwillig zum 71. Fußregiment (Infanterie-Regiment „Galgótzy“ Nr. 71) der kaiserlichen und königlichen Armee in Trentschin, das auch als „Drahtbinderregiment“ bekannt war. In Preßburg und Gran besuchte er die Reserveoffizierschule. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er für den Kaiser Österreichs an der Ostfront und ab August 1916 an der Italienfront. Er wurde mehrmals verwundet und erhielt sieben Kriegsorden.

Zwischenkriegszeit

Im März 1919 wurde er zum Leutnant der Reserve befördert, kämpfte von Mai bis September 1919 gegen die Ungarische Räterepublik und mußte dann erleben, wie nach dem Vertrag von Saint-Germain sein Land der neu geründeten Tschechoslowakei übereignet wurde. Er war mit Leib und Seele Soldat und diente nun der Tschechoslowakischen Armee, die 1919 im deutschen Sudetenland einfiel.

Nach Jahren des Truppendienstes wurde er Ausbilder an der Militärakademie und schließlich 1928, weil er mehrere Fremdsprachen beherrschte, zum Geheimdienst kommandiert.

Nach Offiziersschulungen studierte er ab 1930 acht Semester Rechtswissenschaften an der Königlich-Ungarischen Elisabeth-Universität in Preßburg, die seit November 1919 „Comenius-Universität“ heißt. Von 1930 bis 1938 war er offiziell dem 9. und dem 110. Artillerie-Regiment in Sillein unterstellt. 1938 wurde er zum Verbindungsoffizier zur Hlinka-Garde ernannt und wurde 1939 nach seiner Kommandierung in den Großen Kriegsrat zum Generalstabsoffizier ernannt.

Zweiter Weltkrieg

Artillerie-Oberst Jozef Turanec wurde anschließend zum Kommandeur der 1. slowakischen Division mit Sitz in Trentschin ernannt, die den westlichen Teil der Slowakei und mehr als die Hälfte der Mittelslowakei abdeckte. Zwischen dem 1. August und dem 27. November 1941 war er Führer einer motorisierten Division, die an der Seite der Wehrmacht beim Rußlandfeldzug kämpfte.

Ab dem 1. Januar 1944 wurde er von Jozef Tiso beauftragt, als Befehlshaber der Streitkräfte den Putsch der slowakischen Kommunisten niederzuschlagen.

Gefangenschaft und Siegerjustiz

Am 29. August 1944 wurde Turanec, der zwei Tage zuvor zum slowakischen Verteidigungsminister ernannt wurde, von verräterischen Soldaten seiner Truppe festgesetzt und dann den verbrecherischen Partisanen übergeben. Gemeinsam mit Ferdinand Čatloš wurde er verschleppt und an die Sowjets ausgeliefert. Er wurde im Februar 1947 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kehrte in den inzwischen wieder installierten Kunststaat „Tschechoslowakei“ zurück, um zugunsten von Jozef Tiso in dessen Schauprozeß auszusagen. Kurz darauf wurde er verhaftet und selbst in Preßburg vor dem Tribunal gestellt, das ihn am 10. Dezember 1947 zum Tode durch Erschießen verurteilte. Allerdings war er im Volk noch so beliebt, daß das Urteil kurz darauf in 30 Jahre Gefängnis umgewandelt wurde.

Tod

Generalmajor a. D. Turanec, gesundheitlich angeschlagen und verbittert, verstarb im März 1957 im westslowakischen Gefängnis Leopoldov, das seit 1948 dem kommunistischen Regime der Tschechoslowakei als Hochsicherheitsgefängnis und Folteranstalt für vorwiegend politische Häftlinge diente.

Bildergalerie

Auszeichnung (Auszug)

Beförderungen