U-Boot-Ehrenmal Möltenort

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Einweihung des U-Boot-Ehrenmahls auf der einstigen Adolf-Hitler-Schanze bei Möltenort (12. Juni 1938)
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Das U-Boot-Ehrenmal Möltenort ist eine Gedenkstätte für die auf See Gebliebenen Fahrer der deutschen U-Boot-Waffe. Der Entwurf des 4,80 Meter hohen Seeadlers auf dem 15,30 Meter hohen Pfeiler stammt von dem Münchener Bildhauer Fritz Schmoll genannt Eisenwerth, der u. a. auch am Freikorps-Ehrenmal auf dem Annaberg beteiligt war.

Geschichte

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Das Panzerschiff „Gneisenau“ vor dem U-Boot-Ehrenmal Möltenort

Nach dem Ersten Weltkrieg am 22. September 1919, dem Tage, an dem Otto Weddigen fünf Jahre zuvor drei Panzerkreuzer der Royal Navy versenkt hatte, konstituierte sich in Kiel unter dem Vorsitz des späteren Vizeadmirals Andreas Michelsen der „Arbeitsausschuß für die Errichtung eines U-Boot-Ehrenmals“. Ehemalige U-Boot-Offiziere planten ein Ehrenmal zur Erinnerung an die auf See gebliebenen U-Boot-Fahrer.

Es dauerte mehr als 10 Jahre, bis dieses erste U-Boot-Ehrenmal 1930 auf der Möltenorter Schanze, einer befestigten Artilleriestellung des frühen 19. Jahrhunderts in der Nähe des kleinen Fischerdorfes Möltenort, eingeweiht werden konnte. Bereits sechs Jahre später wurde es wegen Materialschäden an Pfeiler und Adler wieder abgerissen und in den Jahren 1936 bis 1938 durch den Volksbund in der heutigen Form neu errichtet.

Die Vorderfront des Ehrenmals – der See zugewandt – wird durch zwei aus dem Erdboden hervorragende Ehrenhallen flankiert, dazwischen erhebt sich auf einem 15 m hohen Pfeiler aus Wesersandstein ein Bronzeadler mit einer Spannweite von fast 5 Metern. Vom gepflasterten Vorplatz führen Treppen in die Ehrenhallen. Von dort betritt man den halbkreisförmigen, in die Erde eingelassenen Umgang. An der Innenseite des Umgangs sind 27 Tafeln mit 5.249 Namen der gefallenen U-Boot-Fahrer des Ersten Weltkrieges angebracht, an der Außenmauer sowie einem Teil der Innenwand befinden sich 90 Bronzetafeln, die die Namen der mehr als 30.000 gefallenen U-Boot-Fahrer des Zweiten Weltkrieges tragen.

Die Tafeln sind jeweils in aufsteigender Reihenfolge der Bootsnummern von links nach rechts geordnet. Neben der jeweiligen Bootsnummer sind Ort, Datum und Ursache des Untergangs sowie der Name des letzten Kommandanten aufgeführt. Danach folgen – in alphabetischer Reihenfolge – die Namen, Dienstgrade und Geburtsdaten der gefallenen Besatzungsmitglieder. Ist der Kommandant mit der Besatzung gefallen, so ist sein Name in der alphabetischen Reihenfolge mit aufgeführt. Weitere Tafeln führen u. a. die Verluste der Klein-U-Boot-Fahrer, Einzelverluste sowie im Laufe der Zeit notwendig gewordene Nachträge auf. In drei Vitrinen auf dem Vorplatz sind Übersichten über die Versenkungspositionen deutscher U-Boote im Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie eine Dokumentation über den kulturhistorisch interessanten Seeadler aus dem Jahr 1938, der 2001 durch einen originalgetreuen Nachguß ersetzt werden mußte, zu finden.

Weiteres Gedenken

Das U-Boot-Ehrenmal ist seit der Umwidmung im Jahr 2000 dem Gedenken aller auf See gebliebenen U-Boot-Fahrer Deutscher Marinen, der Gefallenen beider Weltkriege sowie der Soldaten, die im Frieden ihr Leben auf U-Booten ließen, gewidmet. Es ist aber zugleich auch Gedenkstätte für alle Opfer des U-Boot-Krieges, was besonders auf einer Bronzeplatte in der südlichen Ehrenhalle mit dem „Kordecki-Gebet“, das Pfarrer Alfons Kordecki am 13. Juni 1998 anläßlich der 60-Jahr-Feier des U-Boot-Ehrenmals sprach, zum Ausdruck kommt.

Bauliche Einrichtungen

Grundriß des U-Boot-Ehrenmas Möltenort
  1. Nördliche Ehrenhalle Gedenktafel für Friedensverluste I.
  2. Südliche Ehrenhalle Tafel Kordecki-Gebet, Besucherbuch,Opferstock II.
  3. Gedenktafel Klein-U-Boot-Fahrer, Nachträge und Gedenktafel für alle auf See gebliebenen deutschen U-Boot-Fahrer III.
  4. Gedenktafel Einzelverluste und acht Namentafeln 2. Weltkrieg (U 974 bis U 3523, UIT 22 und UIT 23) IV.
  5. Tafel Gesamtverluste 1. Weltkrieg V.
  6. Tafel Gesamtverluste 2. Weltkrieg VI.
  7. Versenkungspositionen U-Boote 1. Weltkrieg VII.
  8. Versenkungspositionen U-Boote 2. Weltkrieg VIII.
  9. Dokumentation über den Seeadler aus dem Jahr 1938 IX.

Verwaltung und Projekte

Eigentümer des Ehrenmals ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., welcher die „Stiftung U-Boot-Ehrenmal Möltenort“ unterhält, in Zusammenarbeit mit der U-Boot-Kameradschaft Kiel. Je nach zeitlicher Verfügbarkeit könnten z. B. folgende Programmpunkte in ein Projekt einfließen:

  • Allgemeiner Rundgang durch das Ehrenmal, ggf. mit Führung
  • Gezielte Erkundung mit konkreten Aufgabenstellungen (z. B. „jüngstes Opfer“, „ältestes Opfer“, „Altersverteilung der Opfer“, „Daten der Untergänge“, „Ursachen der Versenkung“, „räumliche Verteilung der Untergangsstellen“)
  • Hintergrundinformation „Geschichte des U-Boot-Krieges“
  • Besuch des technischen Museums „U 995“ in Laboe (Original U-Boot 2. Weltkrieg)
  • Besuch der deutschen und britischen Kriegsgräberstätten in Kiel (Nordfriedhof)
  • Aufarbeitung von Einzelschicksalen

Siehe auch

Verweise