Jürgens, Udo

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Udo Jürgens)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Udo Jürgens

Udo Jürgens, bürgerlich Udo Jürgen Bockelmann (Lebensrune.png 30. September 1934 in Klagenfurt; Todesrune.png 21. Dezember 2014),[1] war ein deutscher Komponist und Sänger mit österreichischer und Schweizer Staatsangehörigkeit.[2]

Leben

Udo Jürgens’ Grab
Wien, Zentralfriedhof
Inschrift der Grabplatte

Familie

Jürgens’ Mutter Käthe (1908/09–1989) stammte aus Schleswig-Holstein. Sein Vater Rudolf (1904/05–1984) wurde als Sohn eines deutschen Bankdirektors aus Bremen in Moskau geboren und flüchtete nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit seinen Eltern in das neutrale Schweden. Nach dem Krieg ließen sich seine Eltern auf einem Gut in Kärnten nieder. Udo Jürgens stammte aus großbürgerlichen Verhältnissen. Jürgens’ Onkel väterlicherseits, Werner Bockelmann, war von 1957 bis 1964 Oberbürgermeister von Frankfurt/Main. Seine Mutter, eine geborene Arp, stammte aus Schleswig-Holstein und hatte den Dadaisten Hans Arp zum Bruder.[3]

Jürgens wuchs im elterlichen Schloß Ottmanach auf dem Magdalensberg (Kärnten) zusammen mit seinen beiden Brüdern John (1931–2006) und Manfred Bockelmann (Lebensrune.png 1943) auf. Das Klavierspielen brachte er sich selbst bei und erhielt erst später systematischen Unterricht. Udo Jürgens war bei der Hitlerjugend, nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Musik, u. a. am Mozarteum in Salzburg.

„[...] denn die oberste Tugend war die Disziplin. Nicht bei meinen Eltern, aber wir wollten alle in die Hitlerjugend. Das war unser großes Ziel – oder wenigstens als Zehnjähriger schon mal ins Deutsche Jungvolk, die Vorstufe zur Hitlerjugend. Du warst ein Arsch, wenn du da nicht drin warst. Beim Jungvolk kriegte man eine schwarze Hose und einen Gürtel oder ein braunes Hemd, so daß einen kein Mensch mehr schlagen durfte.“

Von 1964 bis 1989 war Jürgens mit dem ehemaligen Fotomodell Erika Meier, genannt „Panja“, verheiratet. Die beiden haben zwei gemeinsame Kinder, John (Lebensrune.png 20. Februar 1964) und Jenny (Lebensrune.png 22. Januar 1967). Außerdem hat Udo Jürgens zwei uneheliche Töchter: Sonja (Lebensrune.png 11. Januar 1966), die in Berlin lebt, und Gloria (Lebensrune.png 29. November 1994), von einer ehemaligen Freundin in Wien. Am 4. Juli 1999 heiratete Udo Jürgens seine langjährige Geliebte Corinna Reinhold in Neuyork Stadt. Sie wohnten in Zumikon in der Schweiz, wo Jürgens noch bis zu seinem Tod wohnte. Zuvor hatte Jürgens in einer luxuriösen Dachwohnung im Zürcher Stadtzentrum gewohnt, mit Ausblick über den Zürichsee, wo er auch später noch sein Studio betrieb. 2006 erfolgte die Scheidung. Im Februar 2007 erhielt Udo Jürgens die schweizerische Staatsbürgerschaft. Er hatte somit eine doppelte Staatsbürgerschaft.

Jürgens verstarb am 21. Dezember 2014 an Herzversagen.[1]

Karriere

1950 gewann Udo Jürgens bei einem Komponisten-Wettbewerb des Österreichischen Rundfunks unter 300 Einsendungen mit dem Lied „Je t’aime“ als jüngster Teilnehmer den 1. Preis. Seine ersten Auftritte unter dem Künstlernamen Udo Bolán fanden in kleineren Lokalen statt. Vom häufigen und langen Klavierspielen zog er sich einen dauerhaften Schaden am Handgelenk zu.

1959 erzielte er einen ersten Achtungserfolg mit „Jenny“; der Titel wurde 1961 von Lale Andersen mit einem von Jürgens neu geschriebenen Text („Jonny“) interpretiert.

1960 komponierte Jürgens für Shirley Bassey den Welthit „Reach For The Stars“. 1964 startete Udo Jürgens beim Eurovision Song Contest für Österreich in Kopenhagen. Er erreichte mit „Warum nur, warum?“ den 5. Platz. Matt Monro verkaufte mit der englischen Version „Walk Away“ auf Anhieb 1,5 Millionen Schallplatten, kam auf Platz 23 in den USA, Platz 4 in Großbritannien und belegte weitere Spitzenplätze in den Hitparaden rund um die Welt. Die deutschsprachige Originalversion wurde ein Nr.-1-Hit in Frankreich. Jürgens komponierte für Frank Sinatra „If I never sing another song“. Frank Sinatra trat diesen Titel wegen einer Karrierepause an seinen Freund Sammy Davis Jr. ab. Sammy Davis Jr. beendete von da an jeden seiner Konzert- und Fernsehauftritte mit diesem Lied.

1965 nahm Udo Jürgens wieder am Liederwettbewerb der Eurovision, diesmal in Neapel, teil und erreichte mit „Sag ihr, ich laß sie grüßen“ Platz 4. 1966 nahm er zum dritten Mal teil und erreichte am 5. März in Luxemburg mit „Merci Chérie“ den ersten Platz. Dieser verschaffte ihm den internationalen Durchbruch. Es folgten ausgedehnte Tourneen in alle Welt. In dieser Zeit nahm er Platten seiner Kompositionen in verschiedenen Sprachen auf. 1971 sang Udo Jürgens das Lied der ARD-Fernsehlotterie „Zeig mir den Platz an der Sonne“. Auch 1976 („Ein Lied für alle, die einsam sind“) und 1980 („Ist das nichts?“) sang er die Lieder der Fernsehlotterie. Udo Jürgens bestritt Tourneen durch die BRD, Griechenland, Polen, Japan und Australien.

Udo Jürgens’ größter Verkaufserfolg war „Buenos dias, Argentina“ mit der bundesdeutschen Fußballnationalelf. 1978 bekam er dafür nach fünf Wochen eine Goldene Schallplatte und nach zwei Monaten eine Platin-Schallplatte. Außerdem erhielt er für diesen Schlager einen Grammy, als dieser in einer Country-Musik-Fassung in Nordamerika sehr erfolgreich war.

In den 1950er und 1960er Jahren spielte Jürgens in mehreren deutschen Klamaukfilmen und in den 1990er Jahren in Fernsehserien („Das Traumschiff“ und „Ein Schloß am Wörthersee“) als Nebendarsteller.

Jürgens, der mit Partneruntreue, unehelichen Kindern und unzähligen Frauengeschichten der Männerwelt keine Ehre gemacht hat, veröffentlichte – alt geworden – im Jahr 2014 das Lied „Der Mann ist das Problem“. Darin verunglimpft und beleidigt er, alle Anti-Männer-Klischees bedienend, pauschal die Angehörigen seines Geschlechts.[4]

Erfreut unterstützte Jürgens im Mai 2014 öffentlich den Verschwulungsaktivisten Thomas Neuwirth.[5]

Bedeutung

Udo Jürgens komponierte über 900 Lieder und veröffentlichte insgesamt 50 Plattenalben. Er verkaufte mehr als 100 Millionen Tonträger[6] und zählt damit weltweit zu den Interpreten mit sehr hohen Verkaufszahlen.

Seine Liedtexte, die von verschiedenen Textern sowie von ihm selber stammen, sprechen häufig kranke, linke Wahnvorstellungen an, z. B. Dekadenz („Cafe Größenwahn“, 1993) oder Freßsucht („Aber bitte mit Sahne“, 1976).

1992 spielte Udo Jürgens auf der Donauinsel in Wien vor 220.000 Zuschauern; das Konzert gilt als das bisher größte in Europa.

Sein Lied „Vielen Dank für die Blumen“ ist einer ganzen Generation von Kindern als das Titellied der Zeichentrickfilmreihe „Tom und Jerry“ im deutschen Fernsehen bekannt.

Mit Alexandra und Reinhard Mey schrieb er gemeinsam Lieder, und auch mit Rainhard Fendrich gab es gemeinsame Auftritte.

Trivia

Kurz nach Jürgens’ Tod ereiferten sich linke österreichische Medien darüber, daß Jürgens seine musikalische Karriere ja in einem ehemaligen Nazi-Treffpunkt begonnen habe, gemeint ist das Café Lerch, in dem er auch aufgetreten war.[7][8] Die Urne mit Udo Jürgens’ Asche wurde erst nach mehr als vier Monaten nach seinem Tode beigesetzt. Der aus weißem Marmor bestehende Konzertflügel, in dem sich die Urne befindet, wurde von seinem Bruder Manfred Bockelmann entworfen und von dem Bildhauer Hans Muhr realisiert.

Zitate

  • Udo Jürgens erklärte in der Bild-Zeitung: „Wer einen 70-Jährigen verprügelt, ihn mit ‚Scheiß-Deutscher‘ beschimpft, hat in unserem Land nichts zu suchen. [...] Das kann nicht sein. Aber wenn es um schwere Straftaten bei einem 12-Jährigen geht, darf es auch nicht sein, daß er hinterher sein Leben normal weiterführt.“ Zudem betonte der Sänger, daß es um „Gewaltfeindlichkeit und nicht um Ausländerfeindlichkeit“ gehe.[9]
  • „Es scheint wichtiger, daß FC Bayern im Fußball gewinnt, als der Frage nachzugehen, ob der Islam eine Gefahr für uns darstellt.“[7]

Filmbeiträge

Pfeil 2 siehe auch.pngSiehe auch: Ausländerkriminalität, U-Bahn-Überfall in München

Udo Jürgens äußert sich besorgt über Ausländerkriminalität:

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1950: Komponistenwettbewerb des Österreichischen Rundfunks (1. Platz für „Je t’aime“)
  • 1966: Grand Prix Eurovision de la Chanson (mit dem Lied „Merci Chérie“ für Österreich)
  • 1967: Bravo Otto in Bronze
  • 1968: Silberner Löwe
  • 1968: Goldene Europa
  • 1969: Bravo Otto in Silber
  • 1970: Bambi
  • 1976: Goldene Europa
  • 1977: Goldene Europa
  • 1978: Goldene Europa, Silberner Löwe, Goldenes Mikrophon
  • 1979: Goldene Kamera
  • 1979: Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien
  • 1981: Goldene Europa, Paul-Lincke-Ring
  • 1984: Bambi
  • 1984: Goldene Stimmgabel
  • 1984: Berufstitel „Professor
  • 1988: Goldene Kamera
  • 1992: Goldene Stimmgabel
  • 1993: Echo für das Lebenswerk
  • 1994: Bambi
  • 1994: deutsches Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 1994: Ehrenring der Stadt Wien
  • 1995: Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
  • 1995: Goldene Kamera
  • 1996: FIFA-Verdienstorden
  • 1998: Goldene Europa für sein Lebenswerk
  • 1999: Bambi
  • 1999: Aufnahme in den Club Carriere – Enzyklopädie des Erfolges
  • 2000/01: Amadeus Austrian Music Award Bester Solokünstler Schlager
  • 2000: Goldene Feder für sein Lebenswerk
  • 2001: Goldene Stimmgabel
  • 2001: Ehrenbürger seiner Heimatstadt Klagenfurt
  • 2001: Amadeus Austrian Music Award
  • 2003: Amadeus Austrian Music Award für sein Lebenswerk
  • 2005: Goldener Rathausmann der Stadt Wien
  • 2007: Berliner Bär (BZ-Kulturpreis) für sein Lebenswerk
  • 2007: Ehrenmitgliedschaft der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft in Löbejün
  • 2008: Bild-Osgar für sein Lebenswerk

Filmographie

  • 1957: Die Beine von Dolores
  • 1958: Lilli, ein Mädchen aus der Großstadt
  • 1961: Und du mein Schatz bleibst hier
  • 1961: Unsere tollen Tanten
  • 1962: Drei Liebesbriefe aus Tirol
  • 1962: Tanze mit mir in den Morgen
  • 1962: Unsere tollen Nichten
  • 1963: Unsere tollen Tanten in der Südsee
  • 1965: Das Spukschloß im Salzkammergut
  • 1966: Siebzehn Jahr, blondes Haar

Familienroman

  • Udo Jürgens (mit Michaela Moritz), Der Mann mit dem Fagott, Limes Verlag, München 2004, ISBN 3809024821 (Autobiographischer Familienroman über Udo Jürgens’ Familie und über sich selbst, ausgehend von der Person seines Großvaters Heinrich Bockelmann im Jahre 1891)

Verweise

Fußnoten