Nußbaum, Ulrich

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Ulrich Nußbaum (Lebensrune.png 10. April 1957 in Trassem, Kreis Trier) ist ein deutscher Jurist, Wirtschaftsmanager und parteiloser Politiker. Er war in Bremen von 2003 bis 2007 Senator für Finanzen. In gleicher Funktion war er in Berlin von 2009 bis 2014 Senator.

Werdegang

Herkunft

Ulrich Nußbaum wurde am 10. April 1957 in Trassem/Kreis Trier als Sohn von Nikolaus und Magaretha Nußbaum geboren. Er stammt aus einer Handwerkerfamilie. Sein Vater war Schriftsetzer mit einer eigenen kleinen Druckerei.

Ausbildung

Nach dem Besuch der Klosterschule St. Bernhard/Willich 3 (1967-1976) studierte Ulrich Nußbaum von 1976 bis 1982 Rechts- und Politikwissenschaften an den Universitäten Saarbrücken, Genf, Straßburg und London. Sein Rechtsreferendariat absolvierte er 1982-1985 am Oberlandesgericht Saarbrücken. In Saarbrücken promovierte er 1984 auch zum Dr. jur. („summa cum laude“) mit einer Arbeit über die völkerrechtlichen Grundlagen bei der Rohstoffgewinnung in der Antarktis.

Wirken

Berufstätig wurde Ulrich Nußbaum im September 1985 als persönlicher Referent des alleinigen Geschäftsführers der Flamingo Fisch GmbH & Co. KG in Bremerhaven. Anschließend übernahm er verschiedene Positionen in den Bereichen Verwaltung, Finanzen und Handel. Im März 1989 erhielt er seine Zulassung als Rechtsanwalt.

1989 wurde Nußbaum Geschäftsführer des Moskauer Joint Venture[1] FDS (Fish Development & Service Company). Ein Jahr später gründete er die Frigo Fischtechnik GmbH & Co., eine Tochtergesellschaft der Sea Life Harvesting (SLH) Gruppe. Er übernahm auch die Geschäftsführung bei dem Unternehmen, das sich auf das Management von Fangfabrikschiffen spezialisierte. Im Mai 1994 stieg er dann zum Geschäftsführer des Mutterkonzerns auf. Die SLH Gruppe ist eine weltweit tätige Firma für Rohwaren-Import, Fischverkauf und Schiffsmanagement, die aus der Flamingo Fisch GmbH & Co. KG hervorgegangen ist. Die Holding operiert mit ihren vier Tochtergesellschaften von Bremerhaven aus und erzielte 2000 einen Außenumsatz von mehr als 400 Mio. D-Mark. Im Januar 1998 wurde Nußbaum geschäftsführender Gesellschafter der SLH Gruppe. Darüber hinaus engagierte er sich ab Januar 1996 als Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bremerhaven (bis 2003).

Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit hielt Nußbaum auch wiederholt Gastvorlesungen am Europa-Institut der Universität des Saarlandes in Saarbrücken über das europäische Fischereirecht und die europäische Fischereipolitik. Hinzu kamen diverse Beiträge in juristischen und politischen Zeitungen zu den Themen Europäische Gemeinschaft und Internationales Recht.

Ulrich Nußbaum war von 2003 bis 2007 Senator für Finanzen der Freien Hansestadt Bremen und vom dem 1. Mai 2009 bis Dezember 2014 Finanzsenator in Berlin.

Mitgliedschaften / Ämter

  • Landesbeirat der Commerzbank AG
  • Rundfunkrates Bremen (April 2000)
  • Mitglied von Haus Seefahrt Bremen (Februar 2000)[2]
  • Mitglied in verschiedenen deutschen und internationalen Gesellschaften (u. a. International Law Association/ILA).
seit Mai 2009
  • Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Immobilien Holding GmbH (BIH)
  • Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
  • Mitglied des Aufsichtsrates der Berlinwasser Holding AG
  • Mitglied des Verwaltungsrates der Investitionsbank Berlin
  • Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzender des Finanzausschusses der Charité (Berlin)
  • Mitglied des Aufsichtsrates der Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
seit Januar 2012

Nußbaum führt den Aufsichtsratsvorsitz in allen landeseigenen Anstalten des öffentlichen Rechts in Berlin, u.a.:

  • Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
  • Aufsichtsratsvorsitzender der Berliner Wasserbetriebe (BWB)

Familie

Ulrich Nußbaum ist seit 1983 verheiratet mit der Juristin Birgitt Nußbaum und hat einen Sohn und eine Tochter.

Fußnoten

  1. Joint Venture (Gemeinschaftsunternehmen)
  2. Nußbaum ist seit 2000 Kaufmännisches Mitglied der Stiftung Haus Seefahrt.