Unsterblicher Walzer

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FILM

Unsterblicher Walzer.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Unsterblicher Walzer
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1939
Laufzeit: 96 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Wien-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: E. W. Emo
Regieassistenz: Karl Köstlin
Drehbuch: Friedrich Schreyvogl
Vorlage: Karl Köstlin
Produzent: E. W. Emo
Musik: Alois Melichar
Kamera: Hans Schneeberger
Bauten: Julius von Borsody
Kostüm: Erni Kniepert
Besetzung
Darsteller Rolle
Paul Hörbiger Johann Strauß Vater
Dagny Servaes Johann Strauß Mutter
Maria Andergast Lina Strauß
Friedl Czepa Regine Endlweber
Gretl Theimer Emilie Trampusch
Fred Liewehr Johann Strauß Sohn
Hans Holt Josef Strauß
Fritz Lehmann Eduard Strauß
Karl Skraup Konzertmeister Amon
Rudolf Carl Amtsdiener Piscatschek
Walter Huber Maurerpolier
Ferdinand Maierhofer Hotelportier
Julius Brandt Fabrikant
Fritz Imhoff Magistratsrat Sigrista
Franz Böheim Saaldiener
Josef Wichart

Unsterblicher Walzer ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1939. Die Uraufführung fand am 24. August 1939 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Johann Strauß Vater steht auf der Höhe seines Ruhmes. In hellen Scharen strömen die Wiener zu seinen Konzerten, wo er den Taktstock führt, jubelt ihm das Volk zu.

Aber der gefeierte Musiker kennt sehr gut die Unbeständigkeit und Schattenseiten eines Künstlerdaseins und er möchte, daß seine Söhne einen bürgerlichen Beruf ergreifen. Die Kinder können jedoch das Blut ihres Vaters nicht verleugnen. Ohne sein Wissen nehmen sie Unterricht, und die Mutter unterstützt ihre Neigung. Darüber kommt es zu einem Familienzwist, und der. erboste Vater verläßt seine Frau und seine Kinder, um in wilder Ehe mit einer Frau zweifelhafter Herkunft zu leben. Während nun Johann, der älteste Sohn, sich ganz der Musik widmet, hält Josef, der jüngere, das Versprechen, das er einmal seinem Vater gegeben hat, und wird Ingenieur. — Johanns, des Sohnes erstes Konzert ist ein Riesenerfolg, der den Vater halb versöhnt, halb eifersüchtig macht. Bald darauf stirbt Johann Strauß Vater, Joset nimmt eine bürgerliche Frau zur Ehe, aber auch in- ihm regen sich immer wieder Melodien, und wenn er es auch sich selbst und den anderen verleugnet, seine Sehnsucht gehört der Musik.

Eines Tages erkrankt Johann, und auf dessen Drängen erklärt sich Josef bereit, ihn zu vertreten. Von diesem Tag an erfüllt sich auch sein Schicksal, und er wird was der Vater war und der Bruder ist — ein Musiker. Nun wiederholt sich die Rivalität in der Familie Strauß. Während aber Johann allmählich den Gipfel seines Ruhmes ersteigt und mit spielerischer Leichtigkeit eine Melodie nach der anderen ersinnt, bleibt Josef dauernd im Schatten des glücklicheren Bruders. Sein etwas schwerblütiger Charakter macht es ihm nicht leicht, sich mit dieser Situation abzufinden. Es kommt fast zu einem Zerwürfnis. Zuletzt aber siegt in ihm der Gedanke an das Gemeinsame, und künftighin steht er neidlos neben seinem Bruder Johann und dem Jüngsten in der Reihe, Eduard, der ebenfalls Musiker geworden ist. Ein Konzert, in dem sie alle drei zusammen dirigieren, und eine Apotheose des Vaters schließt symbolisch den Film. Der Name Strauß umfaßt sie alle und führt ihre Melodien gemeinsam im Siegeszug um die Welt.


Wissenswertes

Die Filmproduktionsgesellschaft Wien-Film GmbH hatte für ihren ersten Film 1939 für ihre Produktion ein Thema gewählt, das mit Wien ebenso eng verbunden ist wie etwa der Wein, die Donau, das Burgtheater und zwar der Walzer.

Der Film „Unsterblicher Walzer“ wurde im Rosenhügelatelier in Wien gedreht.

Man käme in Verlegenheit, wollte man das Prädikat „unsterblich“ nur dem Wiener Walzer oder nur seinem eigentlichen Schöpfer, dem Johann Strauß, zuerkennen — so untrennbar verbunden sind beide miteinander. In dem Film sind damit beide, der Schöpfer und das Werk, gemeint, denn er behandelt die Geschichte der Familie Strauß, und das ist zugleich die Geschichte des Walzers. Damit ist der glücklichste Weg gefunden, etwas Wesentliches zur Psychologie des Walzers beizutragen. Blättert man das Drehbuch durch, das sich eng an die tatsächliche Überlieferung hält, merkt man: der Walzer des Johann Strauß und damit der Wienerstadt, denn für sie hat er komponiert, ist unter Schmerzen geboren. Der Vater Strauß war selbst hochbegabt und außerordentlich erfolgreich als Musiker und hat in seiner Jugend zusammen mit Lanner die Füßchen der Wienerinnen flott in die Tanzwut hineinmusiziert. Aber von einer Musikerlaufbahn seiner Söhne Eduard, Josef und Johann wollte er zeitlebens nichts wissen.

Paul Hörbiger spielt den alten Strauß und man entdeckt an diesem gewohnt liebenswürdigen, humorvollen Darsteller neue Seiten seiner Kunst, die er in den Dienst der Gestaltung dieses temperamentvollen, jähzornigen und von unversöhnlicher Härte verdüsterten Mannes stellt.

In frappantem Gegensatz steht der gemütliche Schauplatz der Biedermeierwohnung, die Architekt Borsody aufgebaut hat, zu der schicksalsschweren Auseinandersetzung zwischen den Gatten, die sich vor den schreckensweiten Augen der Kinder abspielt. Mit einem Krach schlägt die Tür hinter dem Gereizten zu. Er verläßt endgültig die Familie und zieht zu

Fred Liewehr vom Burgtheater hatte, als seine erste große Filmrolle den Johann Strauß gespielt, dem als Bruder Josef Hans Holt zur Seite stand. Die Frauen, die in dieser Geschichte des Strauß-Walzers eine Rolle spielten, waren Maria Andergast, Friedl Czepa und Gretl Theimer.[1]

Fußnoten