Unternehmen „Panzerfaust“

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Skorzeny, von Fölkersam (Mitte) und rechts Kompanieführer der 1./SS-Jäger-Bataillon 502 SS-Obersturmführer d. R. Werner Hunke (teilweise auch als Walter Girg identifiziert) auf den Weg in den Sándor-Palais im Hof (bzw. auf der Promenade vor dem Palastbau) des Budapester Burgpalastes nach dem Unternehmen „Panzerfaust“ am 16. Oktober 1944. Ganz links: Mehrere hundert Soldaten der nationalsozialistischen Pfeilkreuzler sind zu Ehren des Amtsantritts Ferenc Szálasis angetreten.

Unternehmen „Panzerfaust“ war der Deckname für ein während des Zweiten Weltkrieges am 15. und 16. Oktober 1944 durchgeführtes deutsches Kommandounternehmen in Ofen-Pest (Budapest) zur Verhinderung einer befürchteten Bündnisauflösung zwischen Ungarn und dem Deutschen Reich bzw. um – wie schon im März 1944 durch das Unternehmen „Margarethe“ – einem möglichen Kurswechsel des nationalistischen Reichsverwesers Admiral Miklós Horthy zuvorzukommen.

Geschichte

Ein Offizier der Panzer-Grenadier-Division „Feldherrnhalle“[1] im Gespräch mit einem SS-Hauptsturmführer der 22. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division „Maria Theresia“[2] in Budapest, Oktober 1944

Planung

Die ersten Vorkehrungen für einen Sturz Horthys traf der Höhere SS- und Polizeiführer für Ungarn, Otto Winkelmann, am 23. August 1944, dem Tag, an dem Rumänien aus dem Kriege als verbündetes Land ausschied. Um einen Frontwechsel Ungarns zu vereiteln, plante er zwei Eventualfälle ein: entweder die deutsche Seite würde von Horthy vor vollendete Tatsachen gestellt und dann gezielt zurückschlagen (Reaktion) oder sie würde ihn des Verrats überführen und so freie Hand für Gegenmaßnahmen (Initiative) gewinnen. Im Reichssicherheitshauptamt lagen bereits seit Herbst 1943 Nachrichten über verräterische Kontakte der ungarischen Machthabern mit den alliierten Feindmächten vor.

Mit der Durchführung eines solchen Unternehmens wurden Otto Skorzeny und Adrian Baron von Fölkersam von Hitler während eines Besuches der Wolfsschanze am 10. September 1944 persönlich beauftragt. Skorzeny erhielt dazu alle notwendigen Vollmachten.

SS-Hauptsturmführer von Fölkersam wurde mit der Planung beauftragt – hierzu ging er mit einem kleinen Kommando in Zivil gekleidet durch Budapest und inspizierte Straßen, Gebäude und vor allem den Burgpalast – bei der sie etliche unterirdische Gänge fanden, die als Fluchtweg dienen konnten. Skorzeny befand sich ebenfalls in Zivil in der Stadt, traf etliche Vorbereitungen und führte wichtige Gespräche mit Militär und Amtsträgern. Seine Tarnlegende zu dieser Zeit in der ungarischen Hauptstadt war Dr. Wolff aus Köln.

Ausführung

Vorarbeit

Im Vorfeld des Unternehmens hatte Winkelmann bereits militärische Vertrauenspersonen Horthys wie den Befehlshaber des ungarischen I. Korps, Feldmarschalleutnant Bakay (8. Oktober), heimlich verhaften lassen. Auch das ungarische Volk und die Partei der Pfeilkreuzler stemmte sich gegen die Auflösung der Waffenbrüderschaft mit Deutschland. Die Pfeilkreuzler eröffneten einen Werbefeldzug, der das Volk aufrütteln und die Regierung verunsichern sollte. Flugblätter mit der Schlagzeile „Wir vernichten oder werden vernichtet!“ („Vagy megsemmisítünk, vagy megsemmisülünk!“), von Hand zu Hand verbreitet und von Flugzeugen abgeworfen, überfluteten Budapest. Sie appellierten erfolgreich an das in Ungarn und vor allem in der Honvéd (der Königlich Ungarische Armee) tief verwurzelte Ehrgefühl, jeden Verrat im Keim zu ersticken und den Kampf gegen den blutrünstigen und unmenschlichen Bolschewismus fortzusetzen. Offizierskorps und Generalstabschef Vörös fühlten sich fest verpflichtet, an der Seite Deutschlands weiterzukämpfen.

Unternehmen „Maus“, 15. Oktober 1944

„Konigstiger“ auf dem Sankt-Georgs-Platz

Am Sonntag, dem 15. Oktober 1944 trat das Sonderkommando „Skorzeny“ in Aktion. Zum Kommando gehörten die 1. Kompanie des SS-Jäger-Bataillons 502 aus Friedenthal (darunter auch die irischen SS-Freiwilligen James Brady und Frank Stringer) unter SS-Obersturmführer Werner Hunke und Teile[3] des neuaufgestellten SS-Fallschirmjäger-Bataillons 600, die aus Deutsch-Wagram anreisten. Am Vormittag desselben Tages wurde der Sohn Horthys, Miklós (Nikolas) Horthy jun., bei einer Unterredung mit einem Bevollmächtigten der verbrecherischen Partisanen Titos aufgegriffen und umgehend mit einem bereitstehenden Flugzeug ins Deutsche Reich verbracht.

Pfeilkreuzler marschieren in Budapest im Oktober 1944 auf, nachdem das Kommandounternehmen „Panzerfaust“ von den Truppen Otto Skorzenys und Adrian Baron von Fölkersams mit wenig Blutvergießen erfolgreich angeschlossen wurde.

Horthy jun. galt als „Playboy“, verweichlicht und auf sein eigenes Wohl bedacht, der den eigenen Vater manipulierte und kontrollierte. Dies mag auch der Grund sein, warum er durch einen Tito-Abgesandten mit den Russen verhandelte. Deutsche Agenten hatten erfahren, wo das Treffen stattfinden sollte und daraufhin eine Wohnung im Dachgeschoß angemietet. Hier warteten vier von ihnen auf ihren Einsatz. Andere Agenten warteten draußen, während Skorzeny in Zivil unter der Haube seines Fahrzeuges vor dem Eingang am Motor herumhantierte, aber gleichzeitig die Gegend beobachte. Er erkannte einen Militär-LKW der Ungarn und konnte auch kurz durch die Plane schauen, darin befanden sich drei Offiziere mit einem schweren MG, während andere Offiziere im gegenüberliegenden Park Stellung bezogen. Ein paar von Skorzenys Männern hatten es sich auf einer Parkbank gemütlich gemacht und taten so, als ob sie Zeitung läsen. Dann erschienen deutsche Militärpolizisten, zwinkerten Skorzeny zu und rannten die Treppe hoch. Die Ungarn im LKW fingen an zu schießen, ein Deutscher starb, einer von Skorzenys Männern wurde in die Hüfte getroffen.

Skorzeny konnte den Hauseingang nicht mehr erreichen, seine Männer und er schossen aus der Deckung des PKWs zurück, sie hatten jedoch nur Pistolen und Granaten, und der Kofferraum mit den Maschinenpistolen befand sich zwischen ihnen und den wild feuernden Ungarn. Nun war es an der Zeit, SS-Hauptsturmführer von Fölkersam zu rufen, der eine Straße weiter mit der Elitekompanie Werner Hunkes wartete. Skorzeny benutzte seine Pfeife dreimal, und wenig später waren die deutschen Stiefel zu hören. Aus einem Nachbarhaus erschien dann die bis dahin versteckte Reservegarde Horthy Juniors, die das Feuer eröffnete. Skorzeny und der unverletzte Unteroffizier liefen los, warfen Handgranaten gegen die herausströmende Garde und schafften es in den Hauseingang, gleichzeitig kamen die Friedenthaler um die Ecke, und die Hölle brach los. Skorzeny erreichte die Wohnung, die Agenten vom Dachgeschoß hatten jedoch den Ort des Treffens schon gestürmt und den Sohn des Reichsverwesers und die anderen drei Anwesenden festgenommen. Skorzeny wollte den Gefangenen im Perserteppich zum Flughafen folgen, der deutsche LKW fuhr hundert Meter voraus, Skorzeny erreichte die Kreuzung und wurde von drei ankommenden ungarischen Kompanien eingekesselt. Er stieg aus, warnte den befehlshabenden Offizier weiterzugehen, denn „da wären die Deutschen“. Er diskutierte mit ihm minutenlang, danach fuhr er ohne Widerstand weiter – diese Minuten hatten gereicht, um von Fölkersam und den Männern an seiner Seite einen geordneten Rückzug ohne Verluste zu ermöglichen.

Budapest: Ernö Gömbös (r.), der Flügeladjutant von Ferenc Szálasi, mit einem Honvéd-Offizier (l.) und einem Pfeilkreuzler-Offizier vor dem Verteidigungsministerium am 16. Oktober 1944. Im Hintergrund ein schwerbewaffneter deutscher SS-Fallschirmjäger.
„Horthy jun. war mit einigen Gardeoffizieren erschienen, die auch, als es ernst wurde, das Feuer eröffneten. Diesem fiel dann auch SS-Hauptsturmführer Gerhard Clages zum Opfer. Horthy jun. und sein „Freund“ Bornemissza, in dessen Büro die Unterredung stattfand, wurden in Decken gepackt, sofort in einen Lastkraftwagen geworfen, zum Flugplatz gebracht und waren in kürzester Zeit außer Landes. Die ungarischen Jäger, die auf demselben Flugplatz waren, erhielten durch einen deutschen Offizier, dem gegenüber sich Skorzeny legitimiert hatte, den Befehl, in der nächsten halben Stunde nicht aufzusteigen. Inzwischen ging die Knallerei am Tatort weiter. Horthy jun. hatte unter der Donaubrücke eine Kompanie der Garde in Bereitstellung gelegt. Bei den ersten Schüssen kam der Führer dieser Kompanie angelaufen, um festzustellen, was los war. Skorzeny, der in Zivil war, lief auf ihn los und schrie: ‚Hier wird geschossen. Zurück! Zurück!‘ Darauf machte der Offizier auch sofort kehrt und brachte sich mit seinen Männern unter der Brücke in Sicherheit.“ — Otto Winkelmann in seinem Kommandobericht an Heinrich Himmler

Um 12.00 Uhr empfing Horthy den deutschen Gesandten Edmund Veesenmayer, wobei er ihm mit dem Kriegsaustritt seines Landes drohte. In einem weiteren Treffen versuchte der deutsche Sonderbotschafter Rudolf Rahn, Horthy ins Gewissen zu reden, um ihn noch umzustimmen. Horthy weinte wie ein kleines Kind, faßte ständig Rahns Hand an und versprach, alles rückgängig zu machen, rannte ans Telefon, ohne jedoch zu sprechen und machte im übrigen den Eindruck eines völlig Geistesgestörten. Wenig später wurde eine entsprechende vorbereitete Erklärung Horthys im Radio gesendet, er rief u. a. die Honvéd auf, die Deutschen „aus dem Land zu werfen“, worauf der Sender Budapest 1 besetzt wurde – einem Oberleutnant der Schutzpolizei der Reserve mit einem Zug gelang es, durch schnelles, energisches Eingreifen den Sender zu besetzen und die erheblich überlegene Honvédwache zu entwaffnen, ohne auf die Tiger-Abteilung[4] des SS-Obergruppenführers Erich von dem Bach-Zelewski zu warten. Von da an hatte SS-Untersturmführer Kernmayr den Sender unter SS-Verwaltung.

Nun schwärmten die wartenden Fallschirmjäger aus und besetzten gemeinsam mit den Volksdeutschen der SS-Kavallerie-Division und den treuen ungarischen Waffenkameraden handstreichartig und ohne nennenswerten Widerstand alle Zentren der Stadt, die Donaubrücken und die Zufahrtswege zum Burgpalast. Am Spätnachmittag war Budapest bis auf die Burg fest in den Händen der Deutschen und Pfeilkreuzler. Der Anführer der Pfeilkreuzler Ferenc Szálasi wurde zum neuen Reichsverweser ernannt, im Radio erfolgte eine Proklamation Vörös' und eine bewegende, wenn auch voreilige Antrittsrede Szálasis, danach eine Ansprache des ehemaligen ungarischen Führers der Ostfrontkämpfer SS-Sturmbannführer Dr. jur. Kàroly Ney von Pilis. Am frühen Abend erließ Generalstabschef János Vörös einen Befehl an alle Einheiten der ungarischen Armee, nach der der Kampf gegen die Rote Armee nicht einzustellen sei.

Die ungarische Garde Horthys hatte nun inzwischen große Teile des Burgviertels zur Verteidigung eingerichtet und in den Aufgängen Minen angebracht, so daß gegen Abend die Burg mit Kraftwagen nicht mehr zu erreichen war. Die Aufgänge für Fußgänger waren aber zum größten Teil offen. In den Abendstunden marschierte dann unter Führung von SS-Standartenführer August Zehender und unter dem Oberbefehl von SS-Obergruppenführer v. d. Bach-Zelewski die Truppe in der vorbereiteten Weise auf. Die Tiger-Abteilung war erst am Vormittag in Budapest eingetroffen. Bei völliger Windstille rollten die Tiger mit einem gewaltigen Getöse um die Burg herum. Das Ersuchen des SS-Obergruppenführers Erich von dem Bach-Zelewski, den Regierungssitz (das eigentliche Königsschloß) mit Artillerie angreifen zu dürfen, wurde von Skorzeny mit dem Hinweis „Hitler will Ungarn zurückgewinnen und nicht in Stalins Arme sprengen“ scharf abgelehnt.

Unternehmen „Panzerfaust“, 16. Oktober 1944

„Tiger II“ einer schweren Panzer-Abteilung vor dem Budapester Regierungsviertel auf dem Burgberg
Honvéd-Generaloberst und Kriegsminister Karoly Beregfy wird von einem Offizier der Pfeilkreuzler vor dem Verteidigungsministerium auf dem Burgberg empfangen, 16. Oktober 1944.
Der neue Reichsverweser Ferenc Szálasi gefolgt von seinem Adjutanten Ernö Gömbös auf dem Weg zum Empfang im Sándor-Palais.

Kurz vor 4.00 Uhr am 16. Oktober rief Veesenmayer bei Winkelmann an und teilte ihm mit, daß er vom Horthy-Getreuen Armeekommandeur Generaloberst Géza Lakatos darüber benachrichtigt worden sei, daß sowohl die Regierung als auch der Reichsverweser bereit seien, zurückzutreten. Der Reichsverweser habe die Bedingungen gestellt, daß er

  1. für sich, seine Familie und einige wenige Begleiter ein Asyl im Reich erhalte,
  2. von Seiten des Reiches wegen der Vorgänge am 15. 10. 1944 nicht diffamiert würde und
  3. daß deutscherseits alles geschehe, um einen Bürgerkrieg in Ungarn zu verhindern.

Der Führer wurde daraufhin verständigt und er stimmte den Bedingungen zu. Dennoch wurde unmißverständlich mitgeteilt, daß dieser Handel nur Gültigkeit habe, wenn die Truppen auf dem Burgberg im Burgviertel die Minen und Absperrungen bis 6.00 Uhr räumen würden. Skorzenys Männern wurde nun befohlen, sich eine Stunde auf´s Ohr zu hauen.

Horthy siedelte inzwischen zur Dienststelle des Befehlshabers der Waffen-SS Karl Pfeffer-Wildenbruch über und befahl den ungarischen Truppen, nicht zu schießen und daß dies den gegenüberliegenden deutschen Truppen in einwandfreier, nicht mißzuverstehender Weise kundgetan werden soll.

Pünktlich zur angedrohten Zeit machten sich Skorzeny und fünf seiner Männer in einem Fahrzeug auf den Weg zur Burg hoch in Richtung Wiener Tor. Auf dieser Strecke waren sie ohne Schutz. Alle trugen wieder Uniform, seine Männer hatten Panzerfäuste, Pistolen, Handgranaten und jeweils ein Sturmgewehr 44. Sie wurden von vier Tigern und einer Reihe Funklenkkleinstpanzer Goliath, die ggf. Barrikaden wegsprengen sollten, begleitet. Danach folgten Hunkes Sturmtruppen in LKWs Zug um Zug. Alle hatten die Anordnung, die Waffen zu sichern und nur zu feuern, wenn ein Offizier ausdrücklich Befehl dazu gibt. Langsam ging es Richtung Burgpalast, die Minen waren wohl geräumt, und auch die Absperrungen waren teilweise geöffnet. Am Wiener Tor angekommen, sah Skorzeny, wie bewaffnete Wachen aus der Dunkelheit traten, sein Fahrzeug wurde ein wenig langsam, er setzte ein Lächeln auf, winkte ihnen zu und fuhr durch. Danach kamen die Panzer, jeder Kommandant stand oberhalb der Kommandantenluke und salutierte der Wache. Die Kolonne fuhr weiter und erneut führte Skorzeny seine Truppe an der schwerbewaffneten und bereiten Wache an den Burgbaracken vorbei. Nun teilten sich die deutschen Truppen, Skorzeny fuhr weiter Richtung Burgpalast, während eine Hälfte der Männer zu Horthys ehemaliger Residenz eilten.

Der Eingang des Palastes war versperrt, drei ungarische Panzer standen davor, sahen die Deutschen und ihre Geschütze bewegten sich Richtung Himmel – diese Gefahr war gebannt. Skorzeny ließ seinen Kübelwagen zur Seite fahren und winkte den ersten der ihm folgenden 30 Tonnen Tiger vorbei, der die neuerrichtete Steinmauer niederwälzte. Skorzeny sprang vom Fahrzeug und rannte durch die Öffnung, gefolgt von acht Mann, inzwischen war von Fölkersam mit einem Halbzug aufgeschlossen. Direkt vor dem Palast standen drei Panzerabwehrkanonen. Der Oberst der Wache rannte auf Skorzeny zu und richtete seine Waffe auf ihn, von Fölkersam warf sich dazwischen und schlug ihm die Waffe unsanft aus der Hand. Entweder hatten nicht alle Einheiten den Befehl Horthys erhalten oder sie zogen es vor, ihn zu ignorieren, denn nun eröffneten Teile der Garde auf der zur Donau zugewandten Seite das Feuer, um ihren Oberbefehlshaber Horthy zu beschützen, der schon nicht mehr anwesend war. Nun waren auch Explosionen zu hören, denn ein Zug SS-Fallschirmjäger unter SS-Obersturmführer Werner Hunke sprengte gerade seinen Weg durch die unterirdischen Tunnel in das Palastgelände, da Skorzeny damit rechnete, daß seine Kolonne ggf. nicht durchkommt.

Um spätestens 6.30 bis 7.15 Uhr (je nach Quelle) war die Schießerei beendet, alles war in deutscher Hand. Der Kommandant hatte sich ergeben, die Garde gab ihre Gewehre ab, die sie im Hof aufreihten, allerdings bestand Skorzeny darauf, daß die ungarischen Offiziere ihre Dienstpistolen behalten durften.

Ergebnis

Es war von Fölkersams Taktik und gute Planung, aber auch das robuste, mutige und dreiste Vorgehen von Skorzeny und von Fölkersam während der Erstürmung des Burgpalastes am 16. Oktober, das dazu führte, daß nur vier deutsche Soldaten fielen (hauptsächlich im Garten des Burgschlosses). Mindestens drei Ungarn wurden getötet, insgesamt gab es 27 Verletzte. Skorzeny bekam direkten Befehl aus der Wolfsschanze, er habe im nun verwaisten Regentenflügel Quartier aufzuschlagen, was er für die nächsten drei Tage gerne tat. Am Abend des 16. Oktober gab er dort im Prunksaal einen feucht-fröhlichen Empfang für seine Offiziere und andere Gäste.

Hitlers Reaktion

Hitler war über den erfolgreichen Ausgang des Unternehmens sehr erfreut, da es mal wieder eine positive Meldung gab. Dies gab er gegenüber Skorzeny schriftlich und später (am 20. Oktober 1944) persönlich kund:

Das haben Sie gut gemacht, lieber Skorzeny. Ich habe Sie mit Wirkung vom 16. Oktober 1944 zum SS-Obersturmbannführer befördert und Ihnen das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.“ — Adolf Hitler

Nach Abzug der Fallschirmjäger war eine SS-Polizeikompanie als ständige Wachkompanie auf der Burg. Die Männer machten ihren Dienst zusammen mit der Honvéd. Sämtliche Posten, Ehrenposten wie Sicherungsposten, waren jeweils mit einem Deutschen und einem Ungarn besetzt. Ungarn und Deutsche kämpften noch Monate Seite an Seite gegen die Rote Flut bis zum Untergang der Festungsstadt am Ende der Schlacht um Budapest in Februar 1945. Viele Ungarn kämpften an anderen Front Seite an Seite mit Deutschen bis zur Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945.

Horthys Schicksal

Horthy wurde auf Schloß Hirschberg am Haarsee in Bayern im äußerst angenehmen Rahmen interniert. Nach dem Krieg kehrte er nach Ungarn zurück, floh dann aber 1948 vor dem Terror der roten Besatzer und ging ins Exil, zunächst in die Schweiz, dann nach Portugal. Er verfaßte seine Memoiren, die er unter dem deutschen Namen Nikolaus von Horthy 1953 auf Deutsch veröffentlichte. Bis zu seinem Lebensende verurteilte er den mörderischen Stalinismus und galt als prominenter Antikommunist.

Literatur

  • Gordon Williamson: German Special Forces of World War II, Osprey Publishing (2009), ISBN 978-1846039201
  • Otto Skorzeny: Meine Kommandounternehmen – Krieg ohne Fronten, Universitas Verlag (Oktober 2007), ISBN 978-3800412822

Verweise

Fußnoten

  1. Die Grenadiere begleiteten die Schwere Panzer-Abteilung 503, die später ebenfalls „Feldherrnhalle“ heißen sollte.
  2. Die Division erhielt im Rahmen des Unternehmens „Panzerfaust“ den Auftrag, einen äußeren Sperrgürtel um das Regierungsviertel, die Budapester Burg, zu legen sowie die Bahnhöfe und andere wichtige strategische Einrichtungen zu besetzen. Am 22. Oktober 1944 war der Einsatz beendet und die eingesetzten Teile marschierten zurück in ihre Unterkünfte westlich der Hauptstadt.
  3. Manche Quellen geben an, es handelte sich dabei nur um eine verstärkte Kompanie, ggf. 150 bis 200 Mann. Vgl.: The Mammoth Book of SAS and Special Forces von Jon E. Lewis
  4. Hier handelte es sich um Panzer der Schweren Panzerabteilung 503 (ab Dezember 1944 Schwere Panzerabteilung „Feldherrnhalle“), die auf dem Weg zur Front dem SS-Obergruppenführer von dem Bach-Zelewski für das Unternehmen von der Wehrmacht zur Verfügung gestellt wurden. Unter den Tiger-Kommandanten war auch der spätere Brigadegeneral der Panzertruppe der Bundeswehr Wolfram Freiherr (Baron) von Eichel-Streiber.