Unternehmen „Paukenschlag“

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Die Litzmannstädter Zeitung
vom 25. Januar 1942

Unternehmen „Paukenschlag“ war der Deckname für den überraschenden deutschen Angriff auf den Schiffsverkehr vor der Ostküste der Vereinigten Staaten ab dem 11. Januar 1942 nach deren Kriegserklärung gegen Deutschland am 11. Dezember 1941.

Da Hawaii erst 1959 als 50. Bundesstaat der VSA einverleibt wurde und der japanische Angriff auf Pearl Harbor sich somit gegen einen VS-amerikanischen Flottenstützpunkt außerhalb der VSA richtete, ist das Unternehmen „Paukenschlag“ bis heute (2014) der einzige erfolgreiche Angriff regulärer Truppen direkt vor der Küste des VS-amerikanischen Festlands geblieben.

Geschichte

Vorbereitungen

Kommandant Reinhard Hardegen am Seerohr, für seine Erfolge beim „Paukenschlag“ wurde ihm das Ritterkreuz verliehen.

Wegen der großen Entfernung konnte der Angriff nur von den Langstrecken-U-Booten des Typs IX durchgeführt werden. Von den 20 vorhandenen Booten waren neun Boote vom Typ IX und IX B (mit jeweils 16.000 km Reichweite bei 12 kn) und elf Boote vom Typ IX C (mit 20.000 km Reichweite bei ebenfalls 12 kn). Als Berlin grünes Licht für den U-Boot-Angriff auf Nordamerika gab, standen lediglich sechs Typ-IX-Boote zur Verfügung: U 66 unter Richard Zapp, U 109 unter Heinrich Bleichrodt, U 123 unter Reinhard Hardegen, U 125 unter Ulrich Folkers, U 130 unter Ernst Kals und U 502 unter Jürgen von Rosenstiel.

Diese sechs Boote bildeten die erste Welle. Am 18. Dezember stachen U 125 und U 502 in See. U 502 mußte aber wegen eines Öllecks den Einsatz abbrechen und kehrte am 22. Dezember nach Lorient zurück. Am 23. Dezember ging U 123 in See, am 25. Dezember U 66, und am 27. Dezember liefen U 130 und U 109 zum Einsatz aus. Diese U-Boote brachten nun den Krieg direkt vor Amerikas Haustüre, hatten allerdings Befehl, keine Angriffe während der Atlantiküberquerung auszuführen, außer auf besonders attraktive Ziele wie feindliche Großkampfschiffe.

Erfolgsmeldung

In der ersten Welle direkt vor der VS-amerikanischen Küste versenkten die fünf deutschen U-Boote bis Ende Januar 1942 23 Schiffe mit über 150.000 BRT. Fast ein Drittel der Tonnage hatte dabei Reinhard Hardegen mit U 123 vernichtet. Für diese Erfolge erhielt er das Ritterkreuz und ein Telegramm mit dem Wortlaut:

„An den Paukenschläger Hardegen. Bravo! Gut gepaukt. Dönitz

Die Erfolge der ersten Welle:

  • U 123: sieben Schiffe mit 46.744 BRT (nach anderen Quellen acht Schiffe versenkt, ein weiteres beschädigt)
  • U 130: sechs Schiffe mit 36.988 BRT
  • U 66: fünf Schiffe mit 33.456 BRT
  • U 109: vier Schiffe mit 27.651 BRT
  • U 125: ein Schiff mit 5.666 BRT

Folgeunternehmen

Weitere Angriffswellen mit weiteren U-Boote nach dem großen Erfolg gegen die imperialistischen VSA folgten im Laufe des Jahres 1942. Es wurde, teilweise in direkter Sichtweite vor Neu York, von deutschen U-Booten erheblicher Schaden angerichtet: insgesamt konnten 397 Schiffe mit über 2 Millionen BRT vor der Küste Nordamerikas versenkt werden.

Die deutschen Verluste in diesen Seegebieten im gleichen Zeitraum betrugen sieben U-Boote, wobei 302 Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren. In den folgenden Wellen kamen häufig die erfolgreichsten U-Boot-Kapitäne zum Einsatz, die nicht nur vor der Ostküste, sondern auch im Golf von Mexiko und in der Karibik, besonders auch vor Panama, operierten.

Da es den deutschen Kommandanten ebenso leicht fiel, Versenkungen zu erzielen wie zu Beginn des Krieges, werden das Unternehmen „Paukenschlag“ und die Folgeunternehmen auch als „Zweite glückliche Zeit“ der deutschen U-Boote bezeichnet.

Siehe auch

Verweise

Literatur

  • Michael Gannon: Operation Paukenschlag – Der deutsche U-Boot-Krieg gegen die USA. Ullstein, 1994. ISBN 978-3548331713 [Das Buch beschreibt intensiv u. a. die Feindfahren von U 123 (unter u. a dem Kommando von Hardegen)]