V1-Startrampe (Wierden)

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Die V1-Abschußrampe in Wierden (Twenteland) von Südwesten

Mit der V1 Startrampe in Wierden wird die ehemalige Abschußrampe für Fieseler Fi 103 Flugkörper in diesem niederdeutschen Dorf gemeint. Sie diente im Winter 1944-1945 den reichsdeutschen Sicherungstruppen in den besetzten Niederlanden zur Zündung genannter Raketen in Richtung Antorf. Weitere, nahegelegene Abschußrampen befanden sich in Rijssen und in der südlich von Almelo gelegenen Bauerschaft Tusveld.

Die Anlage war mit dem Decknamen Amor und der Nummer 550 versehen, und gehörte dem Luftwaffe-Flak-Regiment 155 (1./I./155W) an. Die Mannschaft stellte sich aus 60 Personen zusammen.

Geschichte

Die Anlage war von Nordosten nach Südwesten ausgerichtet, und befand sich an der Ypeloweg in der gleichnamigen Bauerschaft südlich des Dorfes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände, nach Abbruch der um 46 M. aufweisenden Anlage, mit Jungaufforstung versehen, aus der zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Waldstück geworden ist, in dem noch am Boden, zwischen Baumstämmen, die übriggebliebenen Sockel sichtbar sind. Die Anlage stellte sich, auf Grund der noch vorhandenen Sockel, vom Südwesten nach Nordosten, wie folgt zusammen:

  • Vier Sockel, in Zweierreihen, an der Südwestseite. (Nicht mehr vorhanden.)
  • Vier Sockel, ähnlich geordnet, mit stählernen Klammern.
  • Vier Sockel, der hintere rechte nicht mehr vorhanden, der hintere linke teilweise im Gelände versenkt. (Dabei Klammer noch existent.)
  • Ein breiter Sockel, an der Stelle zwei vereinzelter, mit Klammern an beiden Seiten.
  • Ein vereinzelter Sockel, ohne Klammer, in der Mitte der Abschußrampe.
  • Ein großer Sockel, am nordöstlichen Anlagekopf, mit Rillen, ohne Klammern. (Diente angeblich als tatsächliche Zündungsstelle.)

Die ersten Raketen sollen am 25. Januar 1945 um 22.34 Uhr gezündet worden sein. 21 Rakete seien am 21. März des Jahres abgeschossen worden. Üblicherweise seien darnach tägliche sieben Raketen abgeschossen worden. Nach Abschuß der letzten Raketen am 29. März wurde zwischen 21 und 23 Uhr die Anlage mithilfe 50 kg schwerer Flugzeugbomben gesprengt.

Bildergalerie

Niederländische Partisanen

Im Waldstück jenseits der Straße befand sich bis zum Jahre 2014 ein kleines Jagdhaus der sich aus Großindustriellen zusammensetzenden Familie Ten Cate. Es wurde in diesem Jahr zugünsten kommerzieller Neubauten abgerissen. Herumgesprochen wird von der örtlichen Bevölkerung, daß während des letzten Weltkrieges im Keller des Jagdhäuschen niederländische Partisanen ihre von den Westalliierten gelieferten Waffen lagerten, zum Begehen von Attentaten auf reichsdeutsche Funktionäre und ihre Kollaborateure. Auch die Sabotage von V1-Flugkörpern gehörte zum alltäglichen Praxis dieser auf der Seite der Alliierten kämpfenden niederdeutschen Personen. Die Gerüchte konnten nicht nachgewiesen werden. Möglicherweise sind Partisanen der gewaltbereiten Widerstandsgruppe aus Enscheid gemeint.

Kartenverzeichnis

  • ANWB/VVV Topografische Fietskaart „Twente“, ISBN 90-18-01902-X (Die Abschußrampe befindet sich im Abschnitt 236-237, 484-485.)