Venohr, Wolfgang

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Wolfgang Horst Walter Venohr (Lebensrune.png 15. April 1925 in Berlin; Todesrune.png 26. Januar 2005 ebenda) war ein deutscher Historiker, Journalist und Schriftsteller.

Leben

Nach dem Besuch eines humanistischen Gymnasiums meldete sich Venohr 1941 freiwillig zur Waffen-SS und wurde Offiziersanwärter in der Leibstandarte Adolf Hitler. An der FU Berlin studierte Venohr nach dem Krieg u. a. bei Ernst Niekisch Geschichte und Germanistik und promovierte 1955 mit einer Arbeit über Erich Ludendorffs Kriegsführung. Danach folgte eine Tätigkeit als Volontär und Redakteur bei den Nürnberger Nachrichten sowie als Verkaufsleiter bei der UFA-Werbefilm und als Chefdramaturg bei der Fernsehgesellschaft der Berliner Tageszeitungen. Ab 1965 war er langjähriger TV-Chefredakteur (Stern TV, Lübbe) sowie ein erfolgreicher Film- und Buchautor. Von 1969 bis 1974 wurde er einem breitem Publikum als der einzige westdeutsche Journalist bekannt, der direkt aus der DDR berichtete. Später lebte er als freier Journalist und Publizist in Berlin.

Werk

Zentrale Themen Venohrs waren die Geschichte Preußens und der militärische Widerstand gegen Adolf Hitler. 1974 produzierte Venohr zusammen mit dem Historiker Heinz Höhne eine dreiteilige Serie über die Waffen-SS für Stern-TV, die in der ARD ausgestrahlt wurde. Venohr verteidigte die Serie gegen den Vorwurf des Geschichtsrevisionismus, der insbesondere von Rupert Neudeck in der katholischen Zeitschrift „Funk-Korrespondenz“ erhoben wurde: „Wir haben nie verhehlt, daß wir das Kollektivurteil über die Soldaten der Waffen-SS für falsch und ungerecht halten.“ Seine eigene Mitgliedschaft in der Waffen-SS schilderte Venohr in seinen 2002 erschienen Memoiren Die Abwehrschlacht.

1982 brachte Venohr das Buch Die deutsche Einheit kommt bestimmt heraus, in dem er Autoren unterschiedlicher politischer Herkunft („von links bis rechts“) zusammenbrachte. Das Buch wurde von Bundespräsident Richard von Weizsäcker im Bundestag mit Lob bedacht.

Mit Alfred de Zayas, Autor des Buches Die Wehrmacht-Untersuchungsstelle, thematisierte er 1983 Kriegsverbrechen der Alliierten in einer Dokumentarserie für die ARD.

Venohr verfaßte Erfolgsbücher wie Preußische Profile (zusammen mit Sebastian Haffner) und Fridericus Rex – Der Soldatenkönig, Ludendorff, Napoleon in Deutschland, Erinnerung an eine Jugend, Die Abwehrschlacht, Stauffenberg und weitere Sachbücher über historische und politische Themen.

Sonstiges

Venohr war Schüler von Ernst Niekisch.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Der kleine Adlerfeder (Jugendbuch), 1965
  • Halb Preußen/Halb Sachsen, 1972
  • Aufstand in der Tatra, 1979
  • zusammen mit Sebastian Haffner: Preußische Profile, 1980
  • Dokumente Deutschen Daseins, 1980
  • Fritz der König, 1981
  • als Herausgeber: Die deutsche Einheit kommt bestimmt, 1982
  • Fridericus Rex, 1985
  • Stauffenberg. Symbol des Widerstands, 1987
  • Die roten Preußen
  • Patrioten gegen Hitler-Der Weg zum 20. Juli 1944, 1994
  • Der große König. Friedrich II. im Siebenjährigen Krieg, 1995.
  • "Erinnerung an eine Jugend" 1997
  • Die Abwehrschlacht. Erinnerungen, 2002
  • Friedrich Wilhelm I.: Preußens Soldatenkönig, Lindenbaum Verlag, 3. Aufl. 2013, ISBN 978-3938176467 [366 S.]

Außerdem verfaßte er zahlreiche Beiträge in Systemblättern: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Welt, Die Zeit, Bunte, Berliner Morgenpost, MUT, Neue Politik und Junge Freiheit.

Auszeichnungen

  • Jakob-Kaiser-Preis
  • Josef-E.-Drexel-Preis für die Fernsehreihe Dokumente Deutschen Daseins (1979)

Literatur

  • Wolfgang Venohr: Ein Leben für Deutschland. Gedenkschrift für Wolfgang Venohr 1925–2005

(Vorwort von Dieter Stein. Beiträge von Günther Deschner, Herbert Ammon, Manfred Backerra, Berndt Banach, Jörg B. Bilke, Peter Brandt, Sigmar Faust, Wolfgang Fischer, Uwe Greve, Lothar Groppe, Thorsten Hinz, Lothar Höbelt, Klaus Hornung, Jens Jessen, Botho Kattoll, Volker Kempf, Günter Kiessling, Detlef Kühn, Klaus Motschmann, Martin Müller, Werner Olles, Ulrich Schacht, Stefan Scheil, Wolfgang Seiffert, Rolf Stolz, Franz Uhle-Wettler, Michael Vogt, Karlheinz Weissmann, Alfred de Zayas.

Verweise