Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e. V.

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Der Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e. V. (VDA) ist eine Kulturorganisation in Deutschland. Der Verein versteht sich als kultureller Mittler und Bindeglied zwischen den in aller Welt lebenden Deutschen, zu denen er vielfältige Kontakte unterhält, und dem deutschen Mutterland. Der VDA sieht es als seine Aufgabe an, die deutsche Sprache und Kultur im Ausland durch die Unterstützung eines intensiven Jugendaustausches, auslandsdeutscher Einrichtungen wie z. B. Schulen und Kindergärten sowie auslandsdeutscher Medien und Publikationen zu fördern.

Namensentwicklung

  • 1881 Allgemeiner Deutscher Schulverein zur Erhaltung des Deutschtums im Auslande
  • 1908 Verein für das Deutschtum im Ausland, Schulverein e. V.
  • 1933 Volksbund für das Deutschtum im Ausland
  • 1955 Verein für das Deutschtum im Ausland
  • 1970 VDA – Gesellschaft für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland (zeitweise mit Dr. jur. Rudolf Aschenauer an der Spitze)
  • 1998 Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland e V. (VDA)

Geschichte der Organisation

Der VDA hat seit seiner Gründung auf private Initiative im Jahre 1880 (Wien) und 1881 (Berlin) durch den Hamburger Rechtsanwalt Julius Scharlach als „Allgemeiner Deutscher Schulverein“ eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Laut § 1 der Gründungssatzung lag der Vereinszweck darin, die Deutschen außerhalb des Mutterlandes, „...dem Deutschtum zu erhalten und sie nach Kräften in ihren Bestrebungen, Deutsche zu bleiben oder wieder zu werden, zu unterstützen“. Dies sollte insbesondere durch die Errichtung und Erhaltung deutscher Schulen, Kindergärten und Bibliotheken im Ausland geschehen. Diesem Vereinszweck entsprechend gehörten dem Verein zunächst vorwiegend Lehrer und Schüler, aber auch namhafte Persönlichkeiten wie der Historiker und Nobelpreisträger Theodor Mommsen und der Komponist Franz Liszt an.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges führten die im Versailler Diktat festgelegten Gebietsabtretungen des Deutschen Reiches (z. B. weite Teile der Posen Provinz Posen, Westpreußen) an Polen dazu, dass Millionen Deutsche fortan eine fremde Staatsangehörigkeit besaßen. Der VDA unterstützte v.a. diese unfreiwillig in fremden Staatsgebieten lebenden Deutschen bei der Bewahrung ihres eigenen Kulturgutes und ihrer eigenen Identität. In dieser Zeit entwickelte sich der bereits im Jahre 1908 in „Verein für das Deutschtum im Ausland“ umbenannte VDA zu einem wahren Volksverein mit ca. 2,5 Mio. Mitgliedern.

Im Jahre 1937 verlor der VDA seine Eigenständigkeit.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der VDA von den alliierten Besatzern zunächst verboten, im Jahre 1955 erfolgte die Wiedergründung unter dem alten Namen „Verein für das Deutschtum im Ausland“. Zu den Initiatoren des Neuanfangs zählten u. a. der bayerische Ministerpräsident Wilhelm Hoegner (SPD), der bayerische Kultusminister Alois Hundhammer (CSU), der Vorsitzende des DGB-Landesverbandes Bayern, Max Wönner, und der Industrielle Prof. Rolf Rodenstock sowie zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Zu den vorrangigen Tätigkeitsgebieten des VDA zählte auch weiterhin die Unterstützung deutscher Schulen im Ausland.

Nachdem der Verein seit den späten 1970er und frühen 1980er Jahren bewusst Aufgabenfelder beschritten hatte, die eine wichtige Ergänzung der staatlichen auswärtigen Kulturpolitik darstellten, wie etwa die Intensivierung des Jugendaustausches mit außereuropäischen Ländern und die Herausgabe eines VDA-Pressedienstes zur Unterstützung der deutschsprachigen Presse im Ausland, schufen der Mauerfall im Herbst 1989 und der Fall des Eisernen Vorhangs neue politische Rahmenbedingungen für die Arbeit des Vereins, v.a in Osteuropa. Im Auftrag der CDU-geführten Bundesregierung, der es darauf ankam, insbesondere die Rußlanddeutschen in ihren angestammten Siedlungsgebieten zu halten, übernahm der VDA die Koordination umfangreicher Förderprojekte.

Die Arbeit des VDA konzentrierte sich nach 1989 nicht allein auf die Deutschen in der Sowjetunion bzw. den GUS-Staaten, sondern bezog auch die deutschen Minderheiten in den Staaten Mittelost-, Ost- und Südosteuropas ein. Der Regierungswechsel im Jahre 1998 wirkte sich negativ auf die Vereinsarbeit aus, da die rot-grüne Bundesregierung der Unterstützung deutscher Volksgruppen nur einen geringen Stellenwert beimaß.

Heute trägt der VDA den Namen „Verein für Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland“ und sieht sich als „lebendige Brücke zwischen der deutschen Heimat und den ca. 14 Millionen Auslandsdeutschen“. Er gibt die Zeitschrift „GLOBUS“ heraus, die vierteljährlich erscheint und über die Vereinsarbeit informiert.

Bundesvorstand (Stad: Vorstandswahl vom 7. November 2008)

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Carl Badendieck: Volk unter Völkern - Zur Geschichte der Schutzarbeit am deutschen Volke. Bonn 1979.
  • Stefan Rinke: Der letzte freie Kontinent: Deutsche Lateinamerikapolitik im Zeichen transnationaler Beziehungen, 1918-1933. (Bd. 2) Hans-Dieter Heinz, Stuttgart 1996, ISBN 3880996709.

Verweise