Van Imhoff

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Van Imhoff.jpg

Die Van Imhoff, benannt nach dem deutschen Generalgouverneur von Niederländisch-Indien, Gustav Wilhelm Baron van Imhoff, war ein niederländisches Schiff. Mit dem Ziel Indien hatte es am Abend des 18. Januar 1942 den Hafen Sibolga auf Sumatra verlassen. Der Kapitän sollte 478 deutsche Ingenieure, Pflanzer, Kaufleute und Missionare, die 1940 nach dem Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande wegen ihrer deutschen Abstammung in KZs gesperrt worden waren, Anfang 1942 nach Britisch-Indien deportieren.

Am 25. Dezember 1941 wurden tausend deutsche Internierte auf die zwei Schiffe Ophir und Plancius gebracht. Nach zehn Tagen Seefahrt wurde das indische Bombay erreicht und die Gefangenen nach Derah Dun in Richtung Himalaya gebracht. Zu dem Zeitpunkt war dort schon Heinrich Harrer interniert.

Jetzt blieben noch 478 Männer für einen dritten Schiffstransport übrig. Die Deutschen waren zu etwa je 30 in knapp einen Meter hohen Stacheldrahtkäfigen im Zwischendeck untergebracht, ein Teil - 111 Personen - befand sich in einem Drahtverschlag auf dem Achterdeck.[1]

Am 18. Januar 1942 ausgelaufen, versenkte ein japanisches Flugzeug am 19. Januar westlich von Sumatra den Frachter, der weder eine Rot-Kreuz-Flagge gemäß der Genfer Konvention führte noch in die Absprachen mit den Japanern paßte. Beim Sinken des Schiffes ging die gesamte niederländische Mannschaft mitsamt Kapitän in die Rettungsboote. Den Deutschen wurde dagegen unter Androhung der Erschießung verboten, ebenfalls in die halbleeren Boote zu gehen. Die holländische Mannschaft eröffnete das Feuer auf die Gefangenen. Die meisten von ihnen, die ihre Käfige mit hingeworfenen Schlüsseln selbst öffnen mußten so sie konnten, versanken mit dem Schiff.

Einige Überlebende, die sich auf kleine Boote und Flöße retten konnten, wurden am nächsten Tag von einem Flugboot der niederländischen Marine gesichtet. Dieses rief den niederländischen Dampfer Boelongan zur Hilfe. Als der Kapitän erfuhr, daß es sich bei den Schiffbrüchigen ausschließlich um Deutsche handelte, ließ er abdrehen. Von den 478 Deutschen hatten sich nur 65 auf die Insel Nias retten können.[2]

In der Nachkriegszeit stellte sich heraus, daß niederländische Marinedienststellen auf der Insel Sumatra die Kapitäne der Evakuierungsdampfer angewiesen hatten, deutsche Schiffbrüchige bewußt nicht zu retten. Eine deshalb eingeleitete juristische Voruntersuchung des Falles wurde aber im Jahre 1956 mit der Begründung eingestellt, daß kein hinreichender Grund für einen Strafantrag zu finden sei. Eine Fernsehdokumentation wurde auf Druck des Senders und des Verteidigungsministeriums vernichtet. Zurzeit arbeitet der in Indonesien lebende Adolf Heuken ("... dahin wo der Pfeffer wächst" – Vierhundert Jahre Deutsche auf den Inseln Indonesiens. 2010.) an einer Darstellung der Ereignisse. Die beiden von den Japanern nicht angegriffenen Gefangenentransporter gehörten zu einer von den Japanern genehmigten Evakuierung von Deutschen auf drei Schiffen. Als drittes Schiff sandten die Holländer jedoch vertragsbrüchig ihre Landsleute nach Australien. Das vierte und nicht Rot-Kreuz-gekennzeichnete Schiff, die Van Imhoff, wurde dementsprechend von der japanischen Luftwaffe angegriffen und versenkt.

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. vgl.: Der große Wendig Band 1, Kapitel 206, S. 827 ff.: „Das ›van Imhoff‹-Kriegsverbrechen“
  2. Franz J. Scheidl: Geschichte der Verfemung Deutschlands, Band 6